Ich kann die im Artikel ausgedrückte Frustration nur allzugut verstehen. Im Endeffekt ist das ganze aber ein bisschen wie sich darüber zu beschweren, dass man in der Popmusik keine virtuosen Jazzpianisten oder geniale Komponisten der 12-Ton-Musik zu hören bekommt.
Videospiele sind inzwsichen einfach da angekommen, wo die anderen Künste schon lange sind: Es gibt einen auf maximalen Profit ausgerichteten Massenmarkt, der mit (oft absurd teurem) Bling-Bling und etlichen Marketingmillionen versucht davon abzulenken, dass er zugunsten einer möglichst breiten Zielgruppenabdeckung und geringer Investitionsrisiken nur kleine Variationen derselben Basisformeln anbieten kann. Und das Geschäftsmodell funktioniert, denn vielen Menschen genügt das Altgewohnte und selbst der größte Indiviudalist zieht in seiner Freizeit gerne mal den alten Lieblingspulli an.
Und jene, die darüber hinaus etwas anderen suchen, mehr Kunst, mehr Experiment, weniger Kommerz, treffen sich auf den kleineren, leiseren, dafür aber agileren Indie- und Arthousemärkte. Die nur eben, wie im Artikel angesprochen, das Problem haben, dass sie es dem "Frischling" (und selbst Veteranen) ob der endlosen Anzahl von Nischen nicht so einfach machen die Übersicht zu behalten, die vermüllten Ecken zu meiden und dafür die "richtigen" zu finden.
Persönlich habe ich mich, wie ich es hier ja schon oft genug zum Besten gegeben habe, insbesondere aus Abscheu gegenüber der extremen und maniuplativen Durchkommerzialiserung "großer" Spiele über die letzten 10+ Jahre mehr und mehr vom AAA-Markt verabschiedet und meine Indie-Nischen gefunden. Und so gebe ich hier nur allzugerne einige Empfehlungen:
(Nicht alles, aber das Meiste selbst gespielt und für gut befunden. Verlinkt ist GoG oder, wenn dort nicht verfügbar, Steam)
Action
Adventure
RPG
"Rogue-likes" & Survival
Strategie / Taktik
Simulation
Aufbau / Wirtschaft
- Factorio (Logistik- und Automatisierungssim mit Suchtpotential und riesiger Moddingcommunity. Mods können ingame geladen und verwaltet werden, also keine Abhängigkeit vom Steam-Workshop.)
- Factorio-Derivate wie Satisfactory und Dyson-Sphere Program
- Terraria ("Minecraft in 2D")
- Stardew Valley (entspannte Bauernhof-Sim, entwickelt von einer einzigen Person)
- Dwarf Fortress (die "alte" version mit ASCII-Grafik ist nach wie vor kostenlos)
- Rimworld (Kolonieaufbau & "Geschichten Generator" mit riesiger Moddingcommunity. Wer immer schon mal wissen wollte was passiert, wenn eine einsame, neurotische Asari, die nur mit ein paar Rationen und einer Handfeuerwaffe ausgerüstet auf einem fremden Planeten gestrandet ist, von einer Horde tollwütiger Eichhörnchen angegriffen wird, sollte hier zuschlagen.)
- Transport Fever & Transport Fever 2 (klassische Logistiksims)
- Captain of Industry (Logistik- und Automatisierungssim in der die Manipulation des Geländes eine wichtige Rolle spielt)
- Timberborn (Wer möchte nicht mal als Bieber Dämme bauen...)
- Islanders
Story-Focused
Für die grauen Zellen
FMV (Full-Motion Video)