• Aktualisierte Forenregeln

    Eine kleine Änderung hat es im Bereich Forenregeln unter Abschnitt 2 gegeben, wo wir nun explizit darauf verweisen, dass Forenkommentare in unserer Heftrubrik Leserbriefe landen können.

    Forenregeln


    Vielen Dank
  • Kritk / Fragen / Anregungen zu Artikeln

    Wenn ihr Kritik, Fragen oder Anregungen zu unseren Artikeln habt, dann könnt ihr diese nun in das entsprechende Forum packen. Vor allem Fehler in Artikeln gehören da rein, damit sie dort besser gesehen und bearbeitet werden können.

    Bitte beachtet dort den Eingangspost, der vorgibt, wie der Thread zu benutzen ist: Danke!

Identifikation mit Videospiel-Figuren: Eine bizarre Scheindebatte

Identifikation hat für mich eher was mit der Nachvollziehbarkeit der Charakterentwicklung zu tun und weniger mit Hoden.
 
ich halte das ganze auch für eine scheindebatte. weil der erfolg von vielen spielen mit weiblicher hauptrolle zeigt, daß es genügend menschen gibt, die nicht so denken und nichts dagegen haben mit einer frau als figur zu spielen.
diese laute minderheit, die twitter-empörer und konsorten, sind bei jedem thema ein graus. es gibt ja dutzende themen bei denen es genau gleich ist.
das einzig gemeinsame bei all den schreiern ist die dummheit.
 
Wie schon im Artikel erwähnt:

Viel wichtiger als das Geschlecht ist die Charakterisierung der Spielfigur.
In einen Serious Sam-Haudrauf Klischee Charakter kann man sich weniger hineinversetzen als in eine Jade aus Beyond Good and Evil, die auch mal Angst zeigt und ihre schwachen Momente hat, in denen sie am liebsten alles hinwerfen würde.

Und es kann auch interessant sein, mal ein Spiel unter der Prämisse "Wie würde ich mich eigentlich in diesem Szenario verhalten?" zu spielen - ebenso wie man an anderer Stelle dann das völlige Gegenteil von dem spielt, was man a) körperlich und b) charakterlich ist.

Interessant fand ich beim Spielen von WoW übrigens, daß ich als Gnom deutlich öfter zu Klamauk aufgelegt war als als Nachtelfe.

Letzten Endes schubsen wir nur Pixelhaufen durch den interaktiven Film. Der Spielcharakter hat seine eigene Geschichte, die nichts mit mir zu tun haben muß.

Apropos Film: Auch hier schaue ich mir alles mögliche an. ua: Maniac mit Elijah Wood, dessen Story ausschließlich aus seiner (First Person) Perspektive gezeigt wird. Er spielt in dem Film einen Serienmörder.
Und dadurch gibt es keinen moralisch kalibrierenden Charakter.
 
Ich will und kann hier nur für mich sprechen. Ich meide Spiele nicht aufgrund eines weiblichen Charakters, ganz im Gegenteil, für mich steht Qualität im Vordergrund - TLOU2 und Horizon sind zwei meiner Lieblingsspiele der Lastgen. Nichts desto trotz präferiere ich als Mann lieber eine männliche Figur, und darüber hinaus konnte ich mich, als PoC und mit Migrationsgeschichte, mehr mit Miles, als mit Peter, identifizieren. Feiere deshalb auch die GTA-Reihe mitunter seit meiner Jugend. Ich widerspreche hier auch dem Autor, dass Identifikation nichts mit Geschlecht zu tun habe. Wenn dem so sei, wieso gibt es dann Transgender?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich will und kann hier nur für mich sprechen. Ich meide Spiele nicht aufgrund eines weiblichen Charakters, ganz im Gegenteil, für mich steht Qualität im Vordergrund - TLOU2 und Horizon sind zwei meiner Lieblingsspiele der Lastgen. Nichts desto trotz präferiere ich als Mann lieber eine männliche Figur, und darüber hinaus konnte ich mich, als PoC und mit Migrationsgeschichte, mehr mit Miles, als mit Peter, identifizieren. Feiere deshalb auch die GTA-Reihe mitunter seit meiner Jugend. Ich widerspreche hier auch dem Autor, dass Identifikation nichts mit Geschlecht zu tun habe. Wenn dem so sei, wieso gibt es dann Transgender?
Identifikation mit einer Spielfigur ist imo doch was ziemlich anderes als Geschlechteridentität in der echten Welt. ;)

Zu deinem anderen Punkt: Das ist ja auch nicht das Problem. Du hast eine Präferenz beim Spielen, das ist ja auch völlig in Ordnung, aber ganz offensichtlich problematisierst du das Thema ja nicht. Du stellst dich nicht ins Internet und schreist wütend, weil Aloy eine Frau ist. Solche Menschen meine ich, Menschen wie dich definitiv nicht. :)
 
Dieses Thema hat mich in der Tat sehr nachdenklich gemacht...für mich war es immer normal Spiele zu spielen wo eine männliche Hauptfigur spielbar oder auswählbar ist und ich habe mir bis hierhin mir nie Gedanken gemacht habe.

Warum auch? Die wenigen mir unbekannten Spiele wo Frauen Hauptfiguren sind, habe ich aus Desinteresse einfach nicht gespielt. Vielleicht lehne ich solche Spiele schon unbewusst ab. Es reizt mich einfach nicht...

Ausnahmen wären zum Beispiel: Würde ich ein Witcher 4 spielen, wenn Ciri nur spielbar wäre? Ja, weil ich mit der Spielwelt aufgewachsen bin und mich mit dieser identifizieren kann. Ciri kenne ich aus den Büchern und ich hätte kein Problem diese zu spielen. Es ist also für mich eher eine Frage der Perspektive und keine Frage des Geschlechts.

Aber ganz grundsätzlich beteilige ich mich nicht an Gender-Diskussionen in Gesellschaft und Kultur. Ich glaube ich habe die Wahl selbst zu bestimmen, was ich spielen möchte und was nicht. Deswegen ist diese Dikussion einfach lächerlich.
 
Identifikation mit einer Spielfigur ist imo doch was ziemlich anderes als Geschlechteridentität in der echten Welt. ;)
Nun gut, die Gamingbranche hat sich aber auch enorm gewandelt seit Sonic und Mario :) Weg vom Abstrakten und immer mehr zu interaktiven "Filmen" mit realitätsnahen Abbilder in der Charakterzeichnung - und genau da entsteht entweder eine Projektionsfläche zur Identifikation, oder auch nicht. Daher kann ich es für mich natürlich trennen, und lass mir somit auch nicht den Spaß an der Kunst des Spieles nehmen, aufgrund fehlender Identifikation. Aber ich gebe schon zu, dass größere Identifikationsfläche bei mir zu mehr Sympathie und Immersion führt ;)

Kleines Beispiel dazu:
Ich hätte wahrscheinlich noch mehr bei TLOU2 mitgelitten, wenn ich in Reallife eine lesbische Frau wäre, ohne leiblichen Vater, bei Verlust einer Vaterfigur.
 
Mir ist es eigentlich egal mit was für einer Spielfigur ich zocke, denn ich bin nicht diese "Person" sondern schlüpfe in ihre Rolle. Dabei ist es grundsätzlich eben unerheblich ob Mann, Frau oder Xenomorph. Eine Identifizierung mit mir selbst findet also gar nicht statt. Die Spielfigur ist wie das Spiel Flucht aus der Realität, sie kann Dinge tun, die ich nicht kann.

Das "eigentlich" im ersten Satz mit der Einschränkung, ich bin Voyeur, ich liebe gute Computergrafik, ich genieße es in unrealistische Welten einzutauchen und hoffentlich zu staunen, was die Entwickler da geschaffen haben. Aber ich bin eben auch ein heterosexueller Mann und schaue deswegen lieber auf eine weibliche Figur, sofern sie attraktiv ist, als auf einen Kerl. Insbesondere wenn es stundenlang am Stück ist.

Es mag angehen, dass bei vordefinierten Charakteren Schwarze und Araber eine Minderheit darstellen. Bei Spielen mit Charaktereditor sehe ich das nicht so, da kann man eigentlich immer schon auch dunkle Ethnien erstellen.
Ich sehe da aber auch keinen Mehrwert drin, wenn meine Spielfigur plötzlich Schwarz ist, ist mir eigentlich egal.

Was mich stört ist nur, wenn die Ethnie aufgesetzt wirkt um Diversität zu haben. Siehe eben die Debatte um Kingdom Come: Deliverence - nein, es gab keine Schwarzen in Osteuropa im Mittelalter, die da einfach so durch die Walachei liefen - und wer was anderes behauptet, sorry, ist ein politischer Troll, der eine Agenda verfolgt und schlimmstenfalls Geschichtsklitterung betreibt. Selbst hier in Deutschland, meinen ersten Schwarzen in Natura auf der Straße habe ich hier vielleicht in den späten 80ern gesehen, so selten waren die sogar noch im letzten Jahrhundert hierzulande.

Es ist auch eine Schein-Diversität die da in Spielen geboten wird. Es gibt inzwischen immer mal wieder Schwarze Spielfiguren aber das liegt nicht daran, dass sie in Afrika plötzlich mehr zocken sondern weil in den USA die lautstarke Minderheit dies möchte. Der Punkt ist, wo sind die ganzen anderen Ethnien? Latino-Spielfiguren kann man an einer Hand abzählen, nur die toben nicht so laut durch Soziale Medien und machen weniger Aufruhr, also werden sie von den Entwicklern weiterhin Großteils ignoriert. Das ist das Traurige an der Geschichte. Und Araber sind in der Regel immer nur das Feindbild, sie werden praktisch nie als Akteur für ein Spiel gewählt, was noch viel schlimmer ist.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wenn die Immersion ganz groß ist - man also mental in der Spielwelt angekommen ist, passiert bei mir was ganz anderes. Ich Identifiziere mich überhaupt nicht mehr mit der Spielfigur. Im Gegenteil: der gespielte Charakter wird dann eher von mir ausgelöscht. Dann ist da nicht mehr Lara, die da rumläuft, sondern ich. Ich steuere halt bloß den Pixelhaufen, der wie Lara aussieht, aber genauso wie beim Autofahren bin ich dann nicht das Lenkrad, sondern benutze es nur.
 
Das "eigentlich" im ersten Satz mit der Einschränkung, ich bin Voyeur, ich liebe gute Computergrafik, ich genieße es in unrealistische Welten einzutauchen und hoffentlich zu staunen, was die Entwickler da geschaffen haben. Aber ich bin eben auch ein heterosexueller Mann und schaue deswegen lieber auf eine weibliche Figur, sofern sie attraktiv ist, als auf einen Kerl. Insbesondere wenn es stundenlang am Stück ist.
Witzigerweise führt ein Kumpel genau die gleiche Argumentation an, mit der Begründung, dass er als Hetero-Mann lieber stundenlang auf den Hintern einer weiblichen Figur schaut :-D
Was mich stört ist nur, wenn die Ethnie aufgesetzt wirkt um Diversität zu haben. Siehe eben die Debatte um Kingdom Come: Deliverence - nein, es gab keine Schwarzen in Osteuropa im Mittelalter, die da einfach so durch die Walachei liefen - und wer was anderes behauptet, sorry, ist ein politischer Troll, der eine Agenda verfolgt und schlimmstenfalls Geschichtsklitterung betreibt.
Roma und Tartaren gab es in Osteuropa auch im Mittelalter, und sind phänotypisch "schwarz", wenn diese nicht dargestellt werden, in einem Spiel, welches realitätsnah sein möchte, dann übergeht es eine eh schon krass diskriminierte Minderheit, in dem sie sie einfach mal komplett ignoriert. Aber ob das, bei Kingdom Come der Fall ist, weiß ich nicht, da ich das Spiel nicht gespielt habe.
Selbst hier in Deutschland, meinen ersten Schwarzen in Natura auf der Straße habe ich hier vielleicht in den späten 80ern gesehen, so selten waren die sogar noch im letzten Jahrhundert hierzulande.
Kommt aber wohl eher auf die Ecken in Deutschland an. Ich tippe bei Dir, dass du aus einer ruralen Gegend kommst.
Es ist auch eine Schein-Diversität die da in Spielen geboten wird. Es gibt inzwischen immer mal wieder Schwarze Spielfiguren aber das liegt nicht daran, dass sie in Afrika plötzlich mehr zocken sondern weil in den USA die lautstarke Minderheit dies möchte. Der Punkt ist, wo sind die ganzen anderen Ethnien? Latino-Spielfiguren kann man an einer Hand abzählen, nur die toben nicht so laut durch Soziale Medien und machen weniger Aufruhr, also werden sie von den Entwicklern weiterhin Großteils ignoriert. Das ist das Traurige an der Geschichte.
Wieso ist das traurig, wenn die Latino-Community offensichtlich keinen Wert darauf legt, im Gegensatz zur Black Community, dann ist das halt so. Davon abgesehen ist der neue Spiderman Miles Morales dahingehend sehr Multikulti, als halb Afro-Amerikaner und Latina Mama aus Puerto Rico ;)
 
Es ist auch eine Schein-Diversität die da in Spielen geboten wird. Es gibt inzwischen immer mal wieder Schwarze Spielfiguren aber das liegt nicht daran, dass sie in Afrika plötzlich mehr zocken sondern weil in den USA die lautstarke Minderheit dies möchte. Der Punkt ist, wo sind die ganzen anderen Ethnien? Latino-Spielfiguren kann man an einer Hand abzählen, nur die toben nicht so laut durch Soziale Medien und machen weniger Aufruhr, also werden sie von den Entwicklern weiterhin Großteils ignoriert. Das ist das Traurige an der Geschichte. Und Araber sind in der Regel immer nur das Feindbild, sie werden praktisch nie als Akteur für ein Spiel gewählt, was noch viel schlimmer ist.

Für die Frage warum es bezüglich hispanischen Charakteren keinen so laut wütenden Mob im INternet gibt habe ich eine andere Erklärung: es gibt schlicht kein Geschrei von der Gegenseite. Wo kein Konflikt ist, da ist auch keine DIskussion. Es wird mit einem Achselzucken abgetan.

 
Roma und Tartaren gab es in Osteuropa auch im Mittelalter, und sind phänotypisch "schwarz", wenn diese nicht dargestellt werden, in einem Spiel, welches realitätsnah sein möchte, dann übergeht es eine eh schon krass diskriminierte Minderheit, in dem sie sie einfach mal komplett ignoriert. Aber ob das, bei Kingdom Come der Fall ist, weiß ich nicht, da ich das Spiel nicht gespielt habe.
"Sonnenbräune" macht einen nicht zum Schwarzen. Schwarze haben einen völlig anderen Knochenbau, insbesondere deutlich am Gesichtsknochen.

Roma und Tartaren sind keine Schwarzen, sie können auch sehr helle Haut haben. Tartaren sind letztlich Türken also wenn dann eher arabisch.

Kommt aber wohl eher auf die Ecken in Deutschland an. Ich tippe bei Dir, dass du aus einer ruralen Gegend kommst.
Rural ist relativ, ich komme aus der britischen Besatzungszone und in der gab es anders als in der amerikanischen, wo eben sicherlich auch schwarze amerikanische Soldaten stationiert waren, eben normal keine Schwarzen. Erst in den 90ern kamen die dann auch verstärkt etwa als Studenten an der Uni vor.

Wieso ist das traurig, wenn die Latino-Community offensichtlich keinen Wert darauf legt, im Gegensatz zur Black Community, dann ist das halt so. Davon abgesehen ist der neue Spiderman Miles Morales dahingehend sehr Multikulti, als halb Afro-Amerikaner und Latina Mama aus Puerto Rico ;)
Ich finde es eben Heuchelei Diversität als Political Correctness zu betreiben anstelle wirklicher Diversität für alle (!) Ethnien. Diese Spieleentwickler bauen Schwarze Figuren ein um sich als "gut" hinzustellen, um diesen Schein nach Außen zu verbreiten.

Besonders auffällig war das in diesem kürzlich vorgestelltem amerikanischem SRPG. Das spielt scheinbar im europäischen Mittelalter. Zur Wahl als Ritter gibt es Mann und Frau als auch Schwarz und Weiß. Das war es. Schwarz als auch Frau ist in diesem Setting natürlich hanebüchener Blödsinn. Das ist rein politisch. Also warum nicht gleich in die Vollen gehen? Wo sind die Asiaten, Araber, Latinos etc.?

Für die Frage warum es bezüglich hispanischen Charakteren keinen so laut wütenden Mob im INternet gibt habe ich eine andere Erklärung: es gibt schlicht kein Geschrei von der Gegenseite. Wo kein Konflikt ist, da ist auch keine DIskussion. Es wird mit einem Achselzucken abgetan.
Welche Gegenseite meinst du?
Wie ich bei diesem Thema schon einmal anführte, es gibt in den USA merklich mehr Hispanics als Schwarze. Nur die verhalten sich ähnlich wie Asiaten halt ruhig. Also gibt es auf Social Media zwei Seiten, die Schwarze insbesondere ins Rampenlicht rücken, einmal Schwarze selbst und einmal Weiße sogenannte Social Justice Warriors. Wenn Weiße SJWs aber nur Schwarze "fördern", dann agieren sie letztlich sehr rassistisch, weil sie die anderen Ethnien ignorieren.
 
Welche Gegenseite meinst du?

Die Leute, die mit Mistgabeln und Fackeln durch die Foren ziehen, wenn sie irgendwo einen schwarzen Charakter sehen wo sie glauben, dass er da nicht hingehört. In Bezug auf Hispanics erlebe ich das praktisch gar nicht. Mag meine Filterbubble sein, aber das wäre merkwürde, denn all die Beschwerden über schwarze Charaktere irgendwo, wo sie angeblich nicht sein sollten, erreicht mich ja auch.


Davon abgesehen finde ich, du siehst die Spieleindustrie da zu sehr als Kollektiv. Spieleentwickler stehen unabhängig voneinander und sprechen sich nicht ab, wer welche kulturelle Identität verwendet, damit alle gleichermaßen abgedeckt sind. :B
Ein einzelnes Spiel kann nicht tausende Hauptcharaktere haben. Die Entwickler müssen sich in der Regel für eine oder wenige Optionen entscheiden. Und die müssen in den Kontext der Spielwelt passen. Du leitest daraus ab die Entwickler seien gar nicht an echter Diversität interessiert. Das folgert daraus aber imo nicht.
 
Die Leute, die mit Mistgabeln und Fackeln durch die Foren ziehen, wenn sie irgendwo einen schwarzen Charakter sehen wo sie glauben, dass er da nicht hingehört. In Bezug auf Hispanics erlebe ich das praktisch gar nicht. Mag meine Filterbubble sein, aber das wäre merkwürde, denn all die Beschwerden über schwarze Charaktere irgendwo, wo sie angeblich nicht sein sollten, erreicht mich ja auch.
Gibt es die denn wirklich? Abgesehen von irgendwelchen echten Rassisten ist es meiner Ansicht nach den meisten Spielern egal.
Wo es halt zur Ablehnung kommt ist aber eben das Beispiel mit etwa Kingdom Come. Wenn da Leute fordern, dass es Schwarze Figuren gibt und die Entwickler aber von vornherein gesagt haben sie wollen eine möglichst realistische Mittelaltersimulation, dann gibt es da nichts zu fordern, dann haben Schwarze in dem Spiel keinen Platz.
Genauso wie Weiße oder Schwarze nicht in einem "Three Kingdom's" Spiel im alten China vorkommen.

Das einzige was mir aktuell einfällt ist Ariel (Arielle in Deutschland wegen dem Waschmittel) wo sich viele in den USA halt aufgeregt haben, dass sie jetzt Schwarz ist. Weil das eben auf dem dänischen Märchen beruht. Und da muss ich sagen finde ich die Aufregung durchaus auch albern, der neue Film spielt glaube ich in der Karibik, ist halt eine Adaption.

Anders sehe ich es wiederum bei James Bond, der soll ein britischer Gentleman Agent sein, dann sollte er historisch bedingt auch ein Weißer sein.
 
Ich will und kann hier nur für mich sprechen. Ich meide Spiele nicht aufgrund eines weiblichen Charakters, ganz im Gegenteil, für mich steht Qualität im Vordergrund - TLOU2 und Horizon sind zwei meiner Lieblingsspiele der Lastgen. Nichts desto trotz präferiere ich als Mann lieber eine männliche Figur, und darüber hinaus konnte ich mich, als PoC und mit Migrationsgeschichte, mehr mit Miles, als mit Peter, identifizieren. Feiere deshalb auch die GTA-Reihe mitunter seit meiner Jugend. Ich widerspreche hier auch dem Autor, dass Identifikation nichts mit Geschlecht zu tun habe. Wenn dem so sei, wieso gibt es dann Transgender?
Bezüglich Transgender verwechselst du hier gerade Identifikation mit Repräsentation. Der LGBT*-Community geht es eher darum, dass entsprechende Figuren eine Plattform bekommen und repräsentiert werden und nicht darum, dass sich Einzelne mit der Figur identifizieren können. Es geht um gesellschaftliche Akzeptanz, nicht um Identifikation beim Spielen.

Aber es ist richtig, dass sich Menschen eine Identifikationsfigur suchen, die ihnen ähnlich ist oder von der sie ganz einfach begeistert sind und so sein wollen, wie ihre Lieblingsfigur. Je nach Altersstufe. Es ist im Grunde ja auch nicht ungewöhnlich oder verwerflich, wenn Männer eher männliche Figuren spielen und Frauen eher weibliche Figuren. Das hat aber nichts mit dem biologischen Geschlecht zu tun, sondern mit dem sozialen Geschlecht und der Geschlechtsidentität. Wie nehme ich mich als Mann/Frau wahr? Wird da ein Geschlechterbild gezeigt, das auf mich zutrifft oder das ich ablehne?

Gewisse Charaktereigenschaften oder andere Aspekte der Spielfigur (sofern vordefiniert) können auch zu einer Identifikation beitragen. Der ein oder andere kann sich durchaus mit Geralt von Riva identifizieren, wenn er von Yennefer mal wieder zum Pantoffelhelden degradiert wird, oder er einfach mal dauernde Anspielungen macht, weil er dauerhaft horny auf sie ist. ^^ Aber genauso kann man(n) sich mit Ellie identifizieren, die fürchterliche Angst vor dem Alleinsein und Einsamkeit hat. Da spielt das Geschlecht oder die Hautfarbe erstmal überhaupt keine Rolle.

Ich kann mich sowohl mit Frauen, als auch mit Männern identifizieren. Wenn ich keinerlei Identifikationspunkte finde, dann hat das mit dem biologischen Geschlecht jedoch nichts zu tun. Sondern einfach damit, dass die Spielfigur in ihrem Handeln und Denken entgegen meinem eigenen Weltbild steht. Aber auch das kann interessant sein und muss nicht bedeuten, dass mir das Spiel (oder der Film, Buch...what ever) weniger Spaß bereitet.

Das ist eine reine Frage der Sozialisation, der Charakteristika eines Menschen und der individuellen Erfahrungen, die ein Mensch macht. Du identifizierst dich ja nicht besser mit Miles Morales, weil er schwarz ist. Sondern weil du davon ausgehst, dass Miles als Schwarzer ähnliche Erfahrungen in einer von Weißen dominierten Gesellschaft gemacht haben könnte, wie du. Vielleicht auch einfach kulturell...mögt die gleiche Musik oder ähnliches. Weiß ich nicht. Ich vermute das jetzt nur mal.

Aber mit Biologie (Hautfarbe oder Geschlecht) hat Identifikation erstmal nichts zu tun. Wenn überhaupt sind diese Äußerlichkeiten lediglich Anlass zur Annahme, dass die Spielfigur möglicherweise(!) einem selbst ähnlich sein könnte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum sollte ich die ausklammern?
Na gut, aber das ist dann eine politische Gruppierung und Minderheit. Und die hat in der Regel in der Gesellschaft an sich nicht so viel zu sagen.

Übrigens bin ich deswegen bei Social Media immer sehr vorsichtig, egal welche Richtung. Die Extreme sind immer sehr Laut.
 
Na gut, aber das ist dann eine politische Gruppierung und Minderheit. Und die hat in der Regel in der Gesellschaft an sich nicht so viel zu sagen.

Übrigens bin ich deswegen bei Social Media immer sehr vorsichtig, egal welche Richtung. Die Extreme sind immer sehr Laut.

Das wird zum Problem wenn die Extreme sich als normale Menschen aus der Mitte präsentieren und zunehmend auch von Anderen so wahrgenommen werden. Und für Menschen die selbst ganz rechts außen stehen sieht wiederum die Mitte aus wie Linksextremismus.

Aber das wird jetzt ganz schön offtpoic. Dein ursprünglicher Punkt war ja der Spieleindustrie als Kollektiv Heuchelei vorzuwerfen, weil sie sich nur für eine bisher unterrepräsentierte Minderheit entscheiden. Aber das ignoriert zum Einen, dass die Spieleindustrie kein Kollektiv ist, das sich abspricht und zum Anderen, dass die Wahl des Hauptcharakters noch immer in den Kontext der Handlung passen muss. Immerhin wird das iangeführt um gefühlt zu viel PC zu kritisieren - auch von dir selbst - siehe dein James Bond Beispiel oben.
 
Ach herrje, und schon wieder Einer der empört ist weil Andere empört sind.

Ein kurzer Blick in die Geschichte der Menschheit hätte gezeigt das dieser "unwesentliche Faktor" immer wieder von einem Teil der Menschen genutzt wurde (und wird), um einen anderen Teil der Menschheit systematisch zu unterdrücken.

Einfach mal diese "laute Minderheit" ignorieren und es könnte einem in den Sinn kommen das es nicht um Identifikation sondern in Wirklichkeit mehr um Wiedergutmachung und Respekt geht.

Aber es ist ja viel einfacher sich in einer "lauten" Kolumne zu empören.
 
"Sonnenbräune" macht einen nicht zum Schwarzen. Schwarze haben einen völlig anderen Knochenbau, insbesondere deutlich am Gesichtsknochen.
Deshalb habe ich schwarz bewusst in Anführungsstrichen gesetzt. Es ging soweit ich weiß bei der Debatte darum, ob Minderheiten dargestellt wurden, oder eben nicht, die aber zu dieser Zeit in Mittel-Osteuropa definitiv gelebt haben. Hast du das Spiel gespielt? Wenn ja, werden denn Roma benannt und dargestellt?
Roma und Tartaren sind keine Schwarzen, sie können auch sehr helle Haut haben. Tartaren sind letztlich Türken also wenn dann eher arabisch.
Roma stammen aus Indien und sind phänotypisch sehr dunkel. Helle Roma sind eine Ausnahme. Tartaren gehören zu den Türkvölkern, welche wiederum aus dem heutigen mongolischen Staatsbereich stammen, und sehen daher ostasiatisch aus. Gut vergleichbar mit den heutigen Uighuren in China, die auch zu den Türkvölkern zählen. Daher stimmt das nicht so ganz, dass Tartaren "arabisch" aussehen, was auch immer das heißen mag, da die arabische Welt von Marokko bis zum Irak, sehr plural in ihrer Phänotypie ist. Du gehst dabei wohl von den heutigen Türken aus, was wiederum auch nicht stimmt, da die heutige Türkei auch phänotypisch sehr "bunt" ist - was ja auch kein Wunder ist, da es ein Gebiet ist, auf welchem Griechen, Slawen, Illyrer, Kurden, Araber, Armenier, usw. gelebt haben und heute auch leben, aber halt als türkische Staatsbürger. Wer mal durch die Türkei gereist ist, wird verstehen was ich meine.

Anders sehe ich es wiederum bei James Bond, der soll ein britischer Gentleman Agent sein, dann sollte er historisch bedingt auch ein Weißer sein.

James Bond ist fiktiv und kann allein deshalb schon nicht historisch bedingt sein. Die Figur sollte mit der Zeit gehen, denn ein schwarzer, britischer Agent ist im Jahre 2021 äußerst realistisch, insbesondere wenn er global agiert. Aber wo ich dir Recht gebe, es soll nicht auf Teufel komm raus geschehen, weil Qualität bei allen Entscheidungen die oberste Maxime sein sollte. Daher bin ich auch für Idris Elba, der ja auch als schwarzer Detektiv Luther, ein sehr gutes Bild abgibt. Sehe deshalb keine gültige Argumentation mehr dafür, dass ein heutiger James Bond weiß sein soll.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück