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    Vielen Dank

Holocaust Denkmal

Auge_am_Stiel am 19.05.2005 22:18 schrieb:
kiljeadeen am 19.05.2005 15:59 schrieb:
Glaub was du willst. Wenn du dich schuldig fühlen willst, dann tu es. Würde mich nur interessieren, wie du dir vorstellst, daß sich damals die Informationen verbreitet haben.

Wie stellst du dir denn vor, dass sich solche Informationen nicht verbreiten können? Und wie sind dann Widerstandskämpfer an ihre Informationen gekommen, frag ich mich da?

Es geht im Übrigen immer noch nicht um eine Schuldzuweisung der heutigen Generation.

1. Einige Leute in der Umgebung wußten es und konnten die Infromation verbreiten. Das Problem dabei war primär, daß man niemanden wirklich trauen konnte, da man nicht wußte, wie er/sie zu dieser Sache stand. Jeder konnte ein Spitzel der SS sein oder aus "Führerliebe" eine Denunzianten melden, der Lügen verbreitet.

2. Zwischen Wissen und Vermuten ist ein immenser Unterschied. Im KZ Mauthausen (selbst besucht) wurden auch sehr viele Menschen umgebracht und dementsprechend auch sehr viele Menschen hingebracht. Das konnte man im Ort ziemlich sicher mitbekommen. Allerdings war Mauthausen primär ein Arbeitslager, wo die Häftlinge im Steinbruch gearbeitet haben, wodruch eine große Anzahl von Todesfällen logisch war. Daß man die Menschen auch per Gaskammer oder sonstigen umgebracht hat, konnte man nicht wissen. Vermuten vielleicht, aber nicht wissen.

3. Durch Zensur und Kontrolle in einem für dich offenbar unvorstellbaren Ausmaß, konnten Informationen weder schnell noch flächendeckend verbreitet werden. Einige haben es versucht, die meisten von denen sind gestorben und das völlig sinnlos, denn auch ohne die Existenz der KZs haben die Menschen sehr schnell mitbekommen, daß hier etwas völlig falsch läuft, nur waren sie machtlos dagegen. Einige haben sich organisiert und das trotz der Gefahr von Spitzeln (der berühmte Widerstand) - viele davon sind gestorben, eben wegen jener Spitzel.

Die Nazis hatten bekanntermaßen keine Skrupel und haben einfach jeden getötet, der auch nur den Anschein erweckt hat, daß er mit ihrer Politik nicht einverstanden ist. Erlebe einfach ein paar Mal mit, wie die SS ein paar Leute zur "Befragung" abholt, die danach niemals wieder aufgetaucht sind und du paßt sehr genau auf, mit wem du redest und was du erzählst. Selbst Ehepaare mußten aufpassen, was sie vor ihren Kindern sagten, denn diesen hat man in der Schule so einiges eingetrichtert. Die "Lehrer" haben nur darauf gewartet, daß irgendein Kind anderer Meinung ist, weil die Eltern was anderes sagen.

Mir scheint, daß die nicht annähernd klar ist, was da damals abgelaufen ist und in welcher Situation alle Menschen waren. Vielleicht konnte das dir ein paar nähere Einblicke verschaffen. Sprich mal mit ein paar älteren Menschen über diese Zeit und informiere dich mit Erfahrungsberichten aus 1. Hand bevor du so einen Müll postest.
 
kiljeadeen am 20.05.2005 12:13 schrieb:
2. Zwischen Wissen und Vermuten ist ein immenser Unterschied. Im KZ Mauthausen (selbst besucht) wurden auch sehr viele Menschen umgebracht und dementsprechend auch sehr viele Menschen hingebracht. Das konnte man im Ort ziemlich sicher mitbekommen. Allerdings war Mauthausen primär ein Arbeitslager, wo die Häftlinge im Steinbruch gearbeitet haben, wodruch eine große Anzahl von Todesfällen logisch war. Daß man die Menschen auch per Gaskammer oder sonstigen umgebracht hat, konnte man nicht wissen. Vermuten vielleicht, aber nicht wissen.
Wo ist denn da der Unterschied? :o
Wenn ich mitkriege, dass sich im nahegelegenen Arbeitslager täglich hunderte Menschen zu Tode schuften, klingt das für mich nicht besser als wenn ich wüsste, dass sie vergast werden.

Die Nazis hatten bekanntermaßen keine Skrupel und haben einfach jeden getötet, der auch nur den Anschein erweckt hat, daß er mit ihrer Politik nicht einverstanden ist. Erlebe einfach ein paar Mal mit, wie die SS ein paar Leute zur "Befragung" abholt, die danach niemals wieder aufgetaucht sind und du paßt sehr genau auf, mit wem du redest und was du erzählst. Selbst Ehepaare mußten aufpassen, was sie vor ihren Kindern sagten, denn diesen hat man in der Schule so einiges eingetrichtert. Die "Lehrer" haben nur darauf gewartet, daß irgendein Kind anderer Meinung ist, weil die Eltern was anderes sagen.

Ist das ein Grund, NACH dem Krieg zu behaupten, man hätte nichts gewusst? Schließlich gabs da keine gewaltbereiten Spitzel mehr.
 
kiljeadeen am 20.05.2005 12:13 schrieb:
Mir scheint, daß die nicht annähernd klar ist, was da damals abgelaufen ist und in welcher Situation alle Menschen waren. Vielleicht konnte das dir ein paar nähere Einblicke verschaffen. Sprich mal mit ein paar älteren Menschen über diese Zeit und informiere dich mit Erfahrungsberichten aus 1. Hand bevor du so einen Müll postest.
Komisch... für mich postest du hier den Müll.
 
jediknight1 am 18.05.2005 15:53 schrieb:
Millenium am 18.05.2005 15:45 schrieb:
Doch, das Denkmal ist absolut Notwendig. Selbst wenn wir ( Generation xyz) keine Schuld auf uns geladen haben, ist ein Denkmal durchaus zu befürworten.
Es geht hier nicht um das Aufarbeiten irgendwelcher Verbrechen etc. sondern um ein Gedenken an die Opfer eines Regimes- was soll daran falsch sein?
Nicht immer, aber öfters gilt: The past tells the future!
Wieder dem Völkermord!

Grüsse

Eine Gruppe davon meint, den Holocaust für sich gepachtet zu haben und nutzt das aus. In den Lagern vor 45 waren noch viele andere z.B. politische Häftlinge, Ausländer, Kommunisten, Andersgläubige wie Bahai. Das waren nicht alle. Warum nur euin Denkmal für Juden? Sind die bessere Opfer?


Keine Macht den Roten und Braunen!
ich finde ein denkmal an sich schon in ordnung,nur wie du richtig sagst sollte es für alle sein.keine ahnung warum scheinbar die ganze welt glaubt,die juden waren die alleinigen opfer.auch heute scheinen die juden eine sonderstellung zu haben.niemand,wie auch schon richtig gesagt wurde,zählt die israelische regierung an,wegen ihrer verbrechen gegen die palästinensische bevölkerung (angriffe auf die schwächsten und ärmsten,die flüchtlinge.dabei sterben auch kinder).das alles nur ,weil man angst hat ,als ´mensch da zustehen,mit antisemitischer einstellung.und was das denkmal anbelangt,wie kommen die dazu so ein pompöses riesending da hinzustellen.weniger wäre mehr gewesen.denkmal ja,aber für alle und in angemessener größe ( und gleich kommt die frage,was wohl angemessen wäre,für die schlimmen taten.......was ist ein menschenleben wert?diese frage sollte man sich auch heute stellen)
 
redcrush am 20.05.2005 20:36 schrieb:
jediknight1 am 18.05.2005 15:53 schrieb:
Millenium am 18.05.2005 15:45 schrieb:
Doch, das Denkmal ist absolut Notwendig. Selbst wenn wir ( Generation xyz) keine Schuld auf uns geladen haben, ist ein Denkmal durchaus zu befürworten.
Es geht hier nicht um das Aufarbeiten irgendwelcher Verbrechen etc. sondern um ein Gedenken an die Opfer eines Regimes- was soll daran falsch sein?
Nicht immer, aber öfters gilt: The past tells the future!
Wieder dem Völkermord!

Grüsse

Eine Gruppe davon meint, den Holocaust für sich gepachtet zu haben und nutzt das aus. In den Lagern vor 45 waren noch viele andere z.B. politische Häftlinge, Ausländer, Kommunisten, Andersgläubige wie Bahai. Das waren nicht alle. Warum nur euin Denkmal für Juden? Sind die bessere Opfer?


Keine Macht den Roten und Braunen!
ich finde ein denkmal an sich schon in ordnung,nur wie du richtig sagst sollte es für alle sein.keine ahnung warum scheinbar die ganze welt glaubt,die juden waren die alleinigen opfer.auch heute scheinen die juden eine sonderstellung zu haben.niemand,wie auch schon richtig gesagt wurde,zählt die israelische regierung an,wegen ihrer verbrechen gegen die palästinensische bevölkerung (angriffe auf die schwächsten und ärmsten,die flüchtlinge.dabei sterben auch kinder).das alles nur ,weil man angst hat ,als ´mensch da zustehen,mit antisemitischer einstellung.und was das denkmal anbelangt,wie kommen die dazu so ein pompöses riesending da hinzustellen.weniger wäre mehr gewesen.denkmal ja,aber für alle und in angemessener größe ( und gleich kommt die frage,was wohl angemessen wäre,für die schlimmen taten.......was ist ein menschenleben wert?diese frage sollte man sich auch heute stellen)


Genau! So werden unbequeme Meinungen unterdrückt. Sobald jemand was mit der Politik gegen Palas sagt, wird er als rechter bezeichnet. Da ist bei anderen Dingen auch so.
 
Wo ist denn da der Unterschied? :o
Wenn ich mitkriege, dass sich im nahegelegenen Arbeitslager täglich hunderte Menschen zu Tode schuften, klingt das für mich nicht besser als wenn ich wüsste, dass sie vergast werden.

Für dich mag das keinen Unterschied machen, für die Menschen damals aber schon. Zwangsarbeit war damals normal. Es war eine andere Zeit mit wesentlich raueren Sitten - selbst vor Hitler war das Leben kein Zuckerschlecken und mit unserem heutigen Leben in keinster Weise zu vergleichen. Die Stimmung nach dem 1WK war in D und Ö generell schlecht und zumindest in Ö hatten die Menschen während der gesamten Zwischenkriegszeit Existenzprobleme, die wir uns heute bei uns gar nicht vorstellen können. In Zeiten, wo hungern normal ist, werden Zwangsarbeiter anders gesehen als in einer Gesellschaft wie wir sie heute haben. Damals hat sich auch niemand wegen Kinderarbeit aufgeregt. War halt so.


Die Nazis hatten bekanntermaßen keine Skrupel und haben einfach jeden getötet, der auch nur den Anschein erweckt hat, daß er mit ihrer Politik nicht einverstanden ist. Erlebe einfach ein paar Mal mit, wie die SS ein paar Leute zur "Befragung" abholt, die danach niemals wieder aufgetaucht sind und du paßt sehr genau auf, mit wem du redest und was du erzählst. Selbst Ehepaare mußten aufpassen, was sie vor ihren Kindern sagten, denn diesen hat man in der Schule so einiges eingetrichtert. Die "Lehrer" haben nur darauf gewartet, daß irgendein Kind anderer Meinung ist, weil die Eltern was anderes sagen.

Ist das ein Grund, NACH dem Krieg zu behaupten, man hätte nichts gewusst? Schließlich gabs da keine gewaltbereiten Spitzel mehr.

Es ist wirklich mühsam mit dir zu diskutieren, weil du Grundprinzipien einfach nicht verstehst oder nicht verstehen willst. Auch hier ist die Sache denkbar einfach. Wenn nur ein Minderheit die entsprechenden auf Vermutungen basierenden Informationen hat, diese aber aus obigen Gründen nicht flächendeckend verbreiten kann, dann können es die anderen Menschen, die nicht zufällig in der Nähe wohnten auch nach dem Krieg nicht wissen.

Nach dem 2WK hätte man diese Informationen problemlos und schnell verbreiten können, doch wer hätte das tun sollen? Die Alliierten hatten andere Probleme und die Übergangsregierungen in Ö und D sowieso. Meine Mutter ist ein paar Jahre nach dem 2WK geboren worden und hat in der Schule über die ganze Zeit überhaupt nichts über den 2WK gehört, so als ob dieser Krieg nie existiert hätte und ich meine damit alles aus dieser Zeit.
Dazu kam eine unglaublich triste Stimmung, Existenzängste in ungeahntem Ausmaß, überall Zerstörung, Hunger, Kälte,.....

In so einer Situation hat sich niemand für das Thema Holocaust interessiert. Die Leute waren froh, daß sie noch am Leben waren und haben gehofft, daß sie sich und ihre Familien über die nächsten paar Tage bringen. In diesem ganzen verdammten Krieg sind fast 65 Millionen Menschen draufgegangen und die Länder waren unglaublich verwüstet. Der Krieg war vorbei und nun mußte man schauen, wie man selbst über die Runden kommt. Da hatte niemand Zeit besondere Opfer zu suchen. Dazu kam der kalte Krieg, der ja in dieser Zeit begonnen hat. Wer also hätte sich für das Thema interessieren sollen, wenn es weit wichtigere Dinge gab, wie z.B. das eigene Überleben für die nächsten paar Tage zu sichern oder einen neuen Krieg zu verhindern?
 
Ist das ein Grund, NACH dem Krieg zu behaupten, man hätte nichts gewusst? Schließlich gabs da keine gewaltbereiten Spitzel mehr.
es ist einfach,aus heutiger sicht,die leute von damals zu verurteilen....zu einfach
 
"wer nicht aus der geschichte lernt wird sie wiedererleben", mehr fällt mir zu solchen volldeppen wie Killjadingsbums nicht ein.
 
redcrush am 21.05.2005 13:57 schrieb:
Ist das ein Grund, NACH dem Krieg zu behaupten, man hätte nichts gewusst? Schließlich gabs da keine gewaltbereiten Spitzel mehr.
es ist einfach,aus heutiger sicht,die leute von damals zu verurteilen....zu einfach
Verdrängen ist anscheinend noch viel einfacher.

Es geht auch nicht darum, dass wir behaupten, dass wir anders gehandelt hätten. Es geht auch nicht um Verurteilen. Es geht m.E. um Einsicht. Und die fehlt vielen Leuten.
 
kiljeadeen am 21.05.2005 11:53 schrieb:
Es ist wirklich mühsam mit dir zu diskutieren, weil du Grundprinzipien einfach nicht verstehst oder nicht verstehen willst. Auch hier ist die Sache denkbar einfach. Wenn nur ein Minderheit die entsprechenden auf Vermutungen basierenden Informationen hat, diese aber aus obigen Gründen nicht flächendeckend verbreiten kann, dann können es die anderen Menschen, die nicht zufällig in der Nähe wohnten auch nach dem Krieg nicht wissen.

Nach dem 2WK hätte man diese Informationen problemlos und schnell verbreiten können, doch wer hätte das tun sollen? Die Alliierten hatten andere Probleme und die Übergangsregierungen in Ö und D sowieso. Meine Mutter ist ein paar Jahre nach dem 2WK geboren worden und hat in der Schule über die ganze Zeit überhaupt nichts über den 2WK gehört, so als ob dieser Krieg nie existiert hätte und ich meine damit alles aus dieser Zeit.
Dazu kam eine unglaublich triste Stimmung, Existenzängste in ungeahntem Ausmaß, überall Zerstörung, Hunger, Kälte,.....

In so einer Situation hat sich niemand für das Thema Holocaust interessiert. Die Leute waren froh, daß sie noch am Leben waren und haben gehofft, daß sie sich und ihre Familien über die nächsten paar Tage bringen. In diesem ganzen verdammten Krieg sind fast 65 Millionen Menschen draufgegangen und die Länder waren unglaublich verwüstet. Der Krieg war vorbei und nun mußte man schauen, wie man selbst über die Runden kommt. Da hatte niemand Zeit besondere Opfer zu suchen. Dazu kam der kalte Krieg, der ja in dieser Zeit begonnen hat. Wer also hätte sich für das Thema interessieren sollen, wenn es weit wichtigere Dinge gab, wie z.B. das eigene Überleben für die nächsten paar Tage zu sichern oder einen neuen Krieg zu verhindern?

Wir können uns diese Diskussion sparen. Lies die Klemperer-Tagebücher und merke, dass du dich irrst. Lies Tagebücher von anderen.

Hier hätte ich ein Beispiel, der zB deinen letzten Absatz widerlegt: Link.
Das ist ja das Schöne: Wir haben jede Menge Augenzeugenberichte von Leuten, die ihre Augen eben NICHT verschlossen haben und wenigstens danach ihre Vergangenheit aufgearbeitet haben. Was leider nicht viele waren, aber alle hätten machen können. Und das kann man ihnen durchaus vorwerfen, denn es brachte und bringt uns immer noch Probleme, dass dies nicht geschehen ist.

Es stimmt auch nicht, dass die deutsche Gesellschaft damals noch so unzivilisiert war, dass sie Kinderarbeit und Arbeitslager normal fanden.
 
Wir können uns diese Diskussion sparen. Lies die Klemperer-Tagebücher und merke, dass du dich irrst. Lies Tagebücher von anderen.

Hier hätte ich ein Beispiel, der zB deinen letzten Absatz widerlegt: Link.
Das ist ja das Schöne: Wir haben jede Menge Augenzeugenberichte von Leuten, die ihre Augen eben NICHT verschlossen haben und wenigstens danach ihre Vergangenheit aufgearbeitet haben. Was leider nicht viele waren, aber alle hätten machen können. Und das kann man ihnen durchaus vorwerfen, denn es brachte und bringt uns immer noch Probleme, dass dies nicht geschehen ist.

Hmm, was willst du mir mit dem Link sagen? Da wird im wesentlichen das bestätigt, was ich schrieb. Allerdings habe ich nach dem 1/3 in den Schnelllesemodus geschalten, weil es doch recht lange ist. Sag mir einfach das Datum, wo ich nochmal genau lesen soll.


Es stimmt auch nicht, dass die deutsche Gesellschaft damals noch so unzivilisiert war, dass sie Kinderarbeit und Arbeitslager normal fanden.

Meinst du? Was glaubst du denn, wer aller auf den Felder gearbeitet hat um die Bevölkerung zu ernähren?
 
Es stimmt auch nicht, dass die deutsche Gesellschaft damals noch so unzivilisiert war, dass sie Kinderarbeit und Arbeitslager normal fanden.

Meinst du? Was glaubst du denn, wer aller auf den Felder gearbeitet hat um die Bevölkerung zu ernähren? [/quote]


Die Männer waren im Krieg und die Frauen mußten auch arbeiten. Schaut doch mal die Situation von damals an.
 
kiljeadeen am 22.05.2005 08:55 schrieb:
Hmm, was willst du mir mit dem Link sagen? Da wird im wesentlichen das bestätigt, was ich schrieb. Allerdings habe ich nach dem 1/3 in den Schnelllesemodus geschalten, weil es doch recht lange ist. Sag mir einfach das Datum, wo ich nochmal genau lesen soll.

Ich zitiere mal frei aus den Gedächnis (habe keine Lust das für dich nochmals durchzulesen). Ist aber bezeichnend für die Diskusion hier das du nach dem ersten Drittel in den "Schnelllesemodus" geschaltet hast. ;)

"So haben eure Männer im Osten gewütet nur viel schlimmer."

Dieser Satz bezog sich ,wenn ich mich recht erinnere auf die ersten Tage der russischen Besatzung von Berlin.

Meinst du? Was glaubst du denn, wer aller auf den Felder gearbeitet hat um die Bevölkerung zu ernähren?

http://www.n-tv.de/519389.html
 
kiljeadeen am 22.05.2005 08:55 schrieb:
Hmm, was willst du mir mit dem Link sagen? Da wird im wesentlichen das bestätigt, was ich schrieb.

Damit dürfte wohl erwiesen sein, dass du deutsche Sprache irgendwie anders übersetzt als ein normaler Mensch. oO
 
Ich glaube, das es sich hier manche zu leicht machen, wenn sie die Bevölkerung von damals pauschal verurteilen. Ihr vergesst vielleicht eine Kleinigkeit:
Damals war Diktatur. Keine Demokratie, wo es Pressefreiheit, Meinungsfreiheit und Redefreiheit gibt.
Die Umstände damals können wir uns (gottlob) nicht einmal annähernd vorstellen.

Ich will natürlich die Bevölkerung um Gotteswillen auch nicht pauschal freisprechen!

Die Menschen wussten laut meiner Oma selbstverständlich, das es "Lager" gibt.
Das Lager hat man damals aber keinesfalls auf die Juden beschränkt. Jeder einzelne hatte Angst davor.
Man wusste ganz genau: wer etwas Falsches zum Falschen sagt, kommt ins Lager.
Wie vorher schon jemand geschrieben hatte, selbst die Eltern sprachen nicht mehr frei vor ihren Kindern.
Niemand hat gewagt, laut zu kritisieren, weil man nie wusste, wer es hören konnte.

Meine Oma hat mir erzählt, das sie manchmal unter vorgehaltener Hand ganz leise Vermutungen anstellten, was in den "schrecklichen Lagern" wohl passiert. Man hatte die Vorstellung von Gefängnissen mit Zwangsarbeit und wenig essen, nur das es lebenslänglich war, weil Gerüchten zufolge niemand mehr zurückkam.

Einmal mußte tatsächlich jemand aus dem Dorf meiner Oma ins Lager.
Weil er einen Bekannten hatte, der ein hohes Tier in der Partei war, kam er nach 6 Monaten allerdings zurück.
Alle haben ihn mit Fragen bestürmt. Alle waren neugierig.
Er hat nie auch nur ein Sterbenswörtchen verraten. Warum? Im KZ wurde ihm gedroht, wenn er auch nur ein einziges Wort von dem erzählt, was dort passiert (wie vorher schon erwähnt wurde, waren solche Lager ja auch nach deutschen Recht illegal), muß er zurück ins Lager, und diesmal ohne Wiederkehr. Aber nicht alleine: Seine komplette Familie würde ihn begleiten müssen.
Hättet IHR unter den Umständen lautstark verkündet, was dort schreckliches passiert? In einem Umfeld, wo ihr schon einmal verraten wurdet und ihr nicht wisst, wem ihr vertrauen könnt?

Ich gebe zu, das es in den Städten wahrscheinlich schwieriger war und man die Augen zudrücken musste, weil man bemerken konnte/musste, das Juden spurlos verschwanden. Aber wer nicht in der Nähe von einem KZ wohnte oder ganz tief im NS-Sumpf drinsteckte, dem nehme ich auch ab, dass er zwar wusste oder ahnte, das es den Juden schlecht ging, aber keine Vorstellung vom tragischen Ausmaß der Katastrophe hatte.
(Und es besser auch gar nicht so genau wissen wollte, weil es lebensgefährlich war, zuviel darüber wissen zu wollen.) Wie gesagt: die Menschen hatten Angst, dasselbe Schicksal zu erleiden.

Vielleicht ist das feige.
Es gab auch einzelne, die Mut hatten und Widerstandskämpfer wurden. Das Schicksal der meisten kennt ihr.
Fragt euch mal, wie ihr euch in einer solchen Situation verhalten hättet!

Ich will keinesfalls irgendetwas beschönigen was damals passiert ist. Das war eine Katastrophe, und Denkmäler können nie schaden, um daran zu erinnern. Nicht als demütiges Schuldbekenntnis, sondern als Warnung an alle, damit so etwas nicht noch einmal passieren kann (schaut man sich die aktuelle politische Lage an und den Zulauf der rechtsradikalen Parteien, ist das wohl notwendig).

Ich glaube nur nicht, das"wir "Wohlstandskinder" das Recht haben, mehr oder weniger die gesamte damalige Bevölkerung, die in für uns unvorstellbaren Umständen (über)leben mußte, pauschal zu verurteilen.
 
Polgara am 23.05.2005 22:47 schrieb:
Vielleicht ist das feige.
Es gab auch einzelne, die Mut hatten und Widerstandskämpfer wurden. Das Schicksal der meisten kennt ihr.
Fragt euch mal, wie ihr euch in einer solchen Situation verhalten hättet!

Das sehe ich genauso wie du. Und ich finds gut, dass deine Oma das danach nicht einfach verdrängt und vergessen hat, sondern jüngeren Generationen ihre Erfahrungen weitergibt.

Schlimm finde ich die, die sich dem gedanklich nicht stellen und einfach behaupten, sie hätten nichts gewusst/geahnt - und das Thema für beendigt erklären.
 
aph am 24.05.2005 11:08 schrieb:
Polgara am 23.05.2005 22:47 schrieb:
Vielleicht ist das feige.
Es gab auch einzelne, die Mut hatten und Widerstandskämpfer wurden. Das Schicksal der meisten kennt ihr.
Fragt euch mal, wie ihr euch in einer solchen Situation verhalten hättet!

Das sehe ich genauso wie du. Und ich finds gut, dass deine Oma das danach nicht einfach verdrängt und vergessen hat, sondern jüngeren Generationen ihre Erfahrungen weitergibt.

Schlimm finde ich die, die sich dem gedanklich nicht stellen und einfach behaupten, sie hätten nichts gewusst/geahnt - und das Thema für beendigt erklären.

Irgendwann ist das auch beendet. Den Nachkommen das so lange vorhalten ist schon kriminell. Die Generation hat einen Fehler gemacht und wir können nichts dafür.
 
jediknight1 am 25.05.2005 20:12 schrieb:
aph am 24.05.2005 11:08 schrieb:
Schlimm finde ich die, die sich dem gedanklich nicht stellen und einfach behaupten, sie hätten nichts gewusst/geahnt - und das Thema für beendigt erklären.

Irgendwann ist das auch beendet. Den Nachkommen das so lange vorhalten ist schon kriminell. Die Generation hat einen Fehler gemacht und wir können nichts dafür.

Hab ich irgendwo geschrieben, dass ich irgendwelchen Nachkommen etwas vorhalte? oO
Immer derselbe Blödsinn. Erinnern =/= Beschuldigen!
 
aph am 26.05.2005 11:23 schrieb:
jediknight1 am 25.05.2005 20:12 schrieb:
aph am 24.05.2005 11:08 schrieb:
Schlimm finde ich die, die sich dem gedanklich nicht stellen und einfach behaupten, sie hätten nichts gewusst/geahnt - und das Thema für beendigt erklären.

Irgendwann ist das auch beendet. Den Nachkommen das so lange vorhalten ist schon kriminell. Die Generation hat einen Fehler gemacht und wir können nichts dafür.

Hab ich irgendwo geschrieben, dass ich irgendwelchen Nachkommen etwas vorhalte? oO
Immer derselbe Blödsinn. Erinnern =/= Beschuldigen!

Das wird von den Politikern so gamacht. Einige Kriminelle z.B. Friedmann, Sharon sind auch so.
 
jediknight1 am 26.05.2005 21:21 schrieb:
Das wird von den Politikern so gamacht. Einige Kriminelle z.B. Friedmann, Sharon sind auch so.

na danke, jetzt sind hier alle, die das lesen mussten, etwas dümmer geworden
 
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