Trancemaster
Hobby-Spieler/in
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Es war wieder das Paradebeispiel deutscher Politik. "Die sind Schuld." - "Nein, ihr wart es selbst." - "Ach was, es waren ganz andere."
Ich habe es gewagt, mir diese Debatte mal komplett anzusehen. Da müsste doch ein jeder, der "live" dabei ist die Hutschnurr hochgehen.
Wenn das, was man da sieht, politische Arbeit ist - dann sollten diesen Job ganz schnell Arbeitslose machen - für 1€ die Stunde. Während vorn gesprochen wurde, wurde auf den Bänken Zeitung gelesen, Witzchen gemacht, Formulare (sicher nicht für ALG II) unterschrieben - bloß nicht zugehört. Also eigentlich alles wie immer.
Der Bundestag besteht zu einer großen Mehrheit aus Männern, ich als Mann weiss, mehr als eine Sache gleichzeitig machen, ist mir genetisch verboten. Entweder ich lese Zeitung, oder ich höre zu.
Das nur mal zur Motivation unserer "Volksvertreter". Man muß ihnen wohl aber zugute halten, daß sie zumindest anwesend waren, trotz ihrer weitreichenden Aufgaben in diversen Vorständen. Bei Debatten um Bildung, Jugend oder Familien sind ja ansonsten immer wichtige Termine.
Jedenfalls steht wohl wieder fest, das nichts feststeht. Der Haushalt ist wie Eichel selbst sagt "Auf Kante genähnt." Soll wohl heissen - 22 Mrd.€ Neuverschuldung sind ein Witz. Zumal sich die Ausgaben von ca. 258 Mrd. € heute schon wieder relativiert haben. Die Anzahl der betroffenen ALG II Empfänger ist weit höher als angenommen (ca. 6 Millionen). Das heißt nicht nur, das an diese mehr bezahlt werden muß, sondern auch das "fördern" nicht so effizient ausgeführt werden kann, wie proklamiert. Jedenfalls nicht ohne mehr Personal - und mehr Personal = Viel mehr Kosten. Also entweder Clement bekommt mehr Geld, was wohl angesichts des Haushaltes nicht annähernd möglich ist, oder das "Fördern" fällt genauso flach wie bisher. Bei einer Versammlung der IG Metall der ich in meinem kleinen Örtchen bei einem Fischbrötchen beiwohnte, hörte ich übrigens nicht selten von Langzeitarbeitslosen, daß sie die Ansätze durchaus verstehen und aktzeptabel empfinden, WENN die Regierung das "fördern" nicht nur auf dem Papier stehen hätte. Kaum einer glaubt an diese Maßnahme. Und das ist - da bin ich mir ziemlich sicher - auch gut so.
Das furchtbarste an dieser Debatte war aber, daß die Merkel mit ihren Aussagen faktisch Recht hatte - man aber nicht annehmen kann, daß sie es anders gemacht hätte - im Gegenteil. Wieso kann man Politiker nicht juristisch auf ihre Versprechen und Aussagen festnageln? *fg*
Ich habe es gewagt, mir diese Debatte mal komplett anzusehen. Da müsste doch ein jeder, der "live" dabei ist die Hutschnurr hochgehen.
Wenn das, was man da sieht, politische Arbeit ist - dann sollten diesen Job ganz schnell Arbeitslose machen - für 1€ die Stunde. Während vorn gesprochen wurde, wurde auf den Bänken Zeitung gelesen, Witzchen gemacht, Formulare (sicher nicht für ALG II) unterschrieben - bloß nicht zugehört. Also eigentlich alles wie immer.
Der Bundestag besteht zu einer großen Mehrheit aus Männern, ich als Mann weiss, mehr als eine Sache gleichzeitig machen, ist mir genetisch verboten. Entweder ich lese Zeitung, oder ich höre zu.
Das nur mal zur Motivation unserer "Volksvertreter". Man muß ihnen wohl aber zugute halten, daß sie zumindest anwesend waren, trotz ihrer weitreichenden Aufgaben in diversen Vorständen. Bei Debatten um Bildung, Jugend oder Familien sind ja ansonsten immer wichtige Termine.
Jedenfalls steht wohl wieder fest, das nichts feststeht. Der Haushalt ist wie Eichel selbst sagt "Auf Kante genähnt." Soll wohl heissen - 22 Mrd.€ Neuverschuldung sind ein Witz. Zumal sich die Ausgaben von ca. 258 Mrd. € heute schon wieder relativiert haben. Die Anzahl der betroffenen ALG II Empfänger ist weit höher als angenommen (ca. 6 Millionen). Das heißt nicht nur, das an diese mehr bezahlt werden muß, sondern auch das "fördern" nicht so effizient ausgeführt werden kann, wie proklamiert. Jedenfalls nicht ohne mehr Personal - und mehr Personal = Viel mehr Kosten. Also entweder Clement bekommt mehr Geld, was wohl angesichts des Haushaltes nicht annähernd möglich ist, oder das "Fördern" fällt genauso flach wie bisher. Bei einer Versammlung der IG Metall der ich in meinem kleinen Örtchen bei einem Fischbrötchen beiwohnte, hörte ich übrigens nicht selten von Langzeitarbeitslosen, daß sie die Ansätze durchaus verstehen und aktzeptabel empfinden, WENN die Regierung das "fördern" nicht nur auf dem Papier stehen hätte. Kaum einer glaubt an diese Maßnahme. Und das ist - da bin ich mir ziemlich sicher - auch gut so.
Das furchtbarste an dieser Debatte war aber, daß die Merkel mit ihren Aussagen faktisch Recht hatte - man aber nicht annehmen kann, daß sie es anders gemacht hätte - im Gegenteil. Wieso kann man Politiker nicht juristisch auf ihre Versprechen und Aussagen festnageln? *fg*