• Aktualisierte Forenregeln

    Eine kleine Änderung hat es im Bereich Forenregeln unter Abschnitt 2 gegeben, wo wir nun explizit darauf verweisen, dass Forenkommentare in unserer Heftrubrik Leserbriefe landen können.

    Forenregeln


    Vielen Dank

Grundeinkommen?!

TBrain am 10.11.2006 16:57 schrieb:
Solidus_Dave am 10.11.2006 16:41 schrieb:
Zumal Jobs, die menschliche Arbeitskraft benötigen, dann wohl besser bezahl werden würden. Ich meine nicht nur Jobs für Leute mit Diplom etc. sondern z.B. Pflegejobs im Altersheim. Solche sozialen Aufgaben würden auch weiterhin viele gern machen, nur könnte man sie endlich entsprechend auch bezahlen.

Das ist aber vermutlich auch ein Knackpunkt an der Sache ... das muss ja bezahlt werden. D.h. die Leute mit Einkommen müssten das bezahlen --> Lohnsteigerungen ---> höhere Güterpreise ---> 800€ Grundeinkommen reichen nicht mehr aus ---> man muss doch arbeiten ---> wieder "Ausbeutung".

Durchaus möglich, dass sich mittelfristig duch dieses Grundeinkommen gar nichts ändert, sondern die Preise sich einfach ein neues Gleichgewicht suchen.

(Ist nur so eine Anmerkung von mir :confused: damit müsste man sich mal gründlich auseinandersetzen)

Ich dachte mir das eher als Regulierungsmaßnahme.
Außerdem geht es beim Grundeinkommen ja mehr darum, jedem Bürger eine Existenz ohne Armut geben zu können. Die 800€ reichen dafür aus, Lebensmittel/Grundbedarfsmittel usw. würden man ja wie gesagt nicht massiv besteuern, so wie die 19% auch keine Lebensmittel betreffen werden. So wird auch dann keiner zur Arbeit gezwungen (zumal ja auch gar nicht jeder Arbeit haben kann, darum sollte/muss man es ja einführen).
 
TBrain am 10.11.2006 16:48 schrieb:
Ist nicht jeder Lohn "Ausbeutung" nach der "klassichen" Argumentation :confused:

Naja, Marx sah das wohl so, dass ein Arbeiter, der seine Arbeitskraft gibt, um aus Produktionsmitteln und Produktionsgütern einen Mehrwert herzustellen, ausgebeutet wird, wenn er nicht diesen Mehrwert ausgezahlt bekommt. Ein Lohn, der die Wertsteigerung deckt, wäre also auch nach seiner Definition keine Ausbeutung.

Er wusste aber, dass das die Unternehmen natürlich nicht den vollen Lohn bezahlen, sondern Rücklagen bilden - für Expansion, zur Sicherheit, für Forschung, und nicht zuletzt für ihren eigenen Luxus. Daher ging er wohl davon aus, dass Lohnarbeit ohne Eigentum an den Produktionsmitteln immer Ausbeutung ist.

Heutzutage gilt Ausbeutung vermutlich erst dann, wenn der Luxus, den die Unternehmer und Manager für sich abzweigen auf Kosten der Arbeiterlöhne, ein zu hohes Maß erreicht. Eine schwammige Sache.

Jedenfalls ist Erwerbsarbeit auch aus linker Sicht nichts Verwerfliches, falls du das gedacht hast.
 
TBrain am 10.11.2006 16:48 schrieb:
@crackajack: Ich wär auch dafür das erstmal die Ösis ausprobieren zu lassen ... mal sehen wie's läuft. Wenns schief geht, ist nichts wichtiges kaput gemacht worden :finger: :B :B
Wo soll ich unterschreiben? :P

Wird wohl wirklich ernst bei uns:
Ich glaube es ja kaum, aber anscheinend raufen sich die SPÖ und die ÖVP wirklich noch Mitte Jänner zur großen Koalition zusammen und jetzt kommts;
es soll nicht nur eine (abgespeckte) Version der Grundsicherung kommen, sondern auch ein Mindestlohn!!!

[url=http://derstandard.at/?url=/?id=2686761 schrieb:
726 Euro Grundsicherung zu niedrig [/url]]Der Politologe Emmerich Talos hält eine Grundsicherung von 726 Euro 14 Mal jährlich für zu niedrig. Auf diese Summe haben sich die Koalitionsverhandler von SPÖ und ÖVP in der Vorwoche verständigt.
[...]
Umgerechnet auf zwölf Monate würde der Betroffene 805 Euro netto beziehen. Und das, obwohl die Armutsschwelle heuer bei hochgerechneten 900 Euro liege. Im Jahr 2003 habe sie bereits 848 Euro betragen.
also von den 800 der SPÖ-Forderung noch "weit" entfernt, ganz zu schweigen davon das sich unsere bedarfsrientierte Grundsicherung nach Hartz IV anhört und die Grünen (und die KPÖ sowieso) nicht unbedingt zufrieden damit sind- finde ich doch, dass es ein erster wichtiger Schritt ist.
(Die Mindestpension soll auch auf 726€ erhöht werden.)

[url=http://derstandard.at/?url=/?id=2680859 schrieb:
Grundsicherung im Vergleich zu Arbeitslosengeld[/url]]Insgesamt hätten im Juli 2006 - rein von den Zahlen betrachtet - mindestens 49.521 von 83.851 Arbeitslosen (das sind 59,1 Prozent) von einer Grundsicherung profitiert. Diese 49.521 Arbeitslosen hatten mehr oder minder deutlich weniger Arbeitslosengeld als die Grundsicherung von 726 Euro. Bei den Notstandshilfebeziehern waren es gar 68.714 (79,6 Prozent) von 86.362 Personen, die unter diesem Betrag lagen. Insgesamt (Arbeitslosengeld- und Notstandshilfebezieher) lagen 118.235 (69,5 Prozent) von 170.213 beschäftigungslosen Personen unter 726 Euro monatlich.
Man muss aber weiterhin bedenken, das zum Erlangen der Grundsicherung praktisch kein Vermögen vorhanden sein darf, also nicht wirklich alle davon profitieren würden.

Wie sie das umsetzen/ kontrollieren wollen, ist mir ein Rätsel. Macht es imo nur unnötig kompliziert und teuer und damit wiederum scheiterungsfähig. :|

zum Mindestlohn:
[url=http://derstandard.at/?url=/?id=2694613 schrieb:
Wirtschafts-Verhandler sind sich weitgehend einig[/url]]So soll ein Mindestlohn von 1.000 Euro in einem Generalkollektivvertrag fixiert werden.

Aber an alle Sozialisten, die jetzt zumindest mal einigermaßen zufrieden nicken: beschloßen ist noch gar nichts.
Die Verhandlungen sind noch am laufen und wer die tagtäglichen Seitenhiebe mitverfolgt hat, der wundert sich das da überhaupt noch Daten, wann die Koalition stehen soll, fixiert werden.
 
Zurück