• Aktualisierte Forenregeln

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    Vielen Dank

Grundeinkommen?!

Also: Ich halte die Idee in der 800€ Variante für schädlich für das jetzige System. 800€ die Jedem zustehen Schaden mehr als Sie nutzen.
Der Staat (in D. zumindest) gibts etwa 800€ im Monat für alles Sozialleistungen aus. Rein finanziell wäre das also OK. Aber wenn eine Familie mit 2 Kindern dann 3200€ netto im Monat hat und eine andere Familie (im jetzigen System) in der ein Elternteil z.B. als leitender Angestellter ein gutes Gehalt von 2.500€ netto hat, kommt noch Kindergeld dazu und die kämen dann auch auf den selben Betrag, weswegen 800€ lächerlich sind. 300€ für jeden der keinen FULLTIME Job hat wäre viel besser! Bsp: Die "faule Familie" :B von oben hätte dann.
1.200€. Beide Elternteile machen jewils ein kleinen Job (Teilzeit, z.B. 2 Std. pro Tag für je 300€) Sind insg. 1800€. Das reicht doch, wenn man nur wenig arbeiten will/kann.
 
Und ich führe einen Aspekt auf, der nicht berücksichtig ist: Schwarzarbeit.

Schwarzarbeit ist eins der letzten Mittel, das den arbeitenden Menschen geblieben ist, um sich gegen die Steuerlast zu wehren.

...und bei dem 800€-für-Alle Modell werden arbeidente Menschen (ja, die glits auch noch) noch stärker diskriminiert, und nicht-arbeitende Menschen noch stärker bevorzugt.

Und ie Antwort auf dieses Problem ist ganz einfach: Schwarzarbeit. Da ja Löhne nicht mehr als Bemessungsgrundlage für Arbeitslosengeld, Pensionen usw herangezogen werden, wird Schwarzarbeit noch profitabler als sie ohnehin schon ist.
 
S-U-C-C-E-S-S am 01.11.2006 19:16 schrieb:
Also: Ich halte die Idee in der 800€ Variante für schädlich für das jetzige System. 800€ die Jedem zustehen Schaden mehr als Sie nutzen.
Der Staat (in D. zumindest) gibts etwa 800€ im Monat für alles Sozialleistungen aus. Rein finanziell wäre das also OK. Aber wenn eine Familie mit 2 Kindern dann 3200€ netto im Monat hat und eine andere Familie (im jetzigen System) in der ein Elternteil z.B. als leitender Angestellter ein gutes Gehalt von 2.500€ netto hat, kommt noch Kindergeld dazu und die kämen dann auch auf den selben Betrag, weswegen 800€ lächerlich sind. 300€ für jeden der keinen FULLTIME Job hat wäre viel besser! Bsp: Die "faule Familie" :B von oben hätte dann.
1.200€. Beide Elternteile machen jewils ein kleinen Job (Teilzeit, z.B. 2 Std. pro Tag für je 300€) Sind insg. 1800€. Das reicht doch, wenn man nur wenig arbeiten will/kann.
wenn es schädlich für das jetzige system ist, das die armut erhöht und vergößert, wäre das ja schon ein fortschritt!
die rechnung stimmt nicht, denn jeder soll das grundeinkommen bekommen. eine 4-köpfige arbeitslose familie würde 3200 euro bekommen, eine entsprechende familie mit einkommen von 2500 netto dann 5700 (3200 + 2500). unter aspekt generationsproblem und sehr schlechte binnenmarktnachfrage könnte das grundeinkommen durchaus positive gesamtwirtschaftliche einflüsse haben.
das arbeitslosigkeit aus faulheit resultiert ist auch nicht richtig.
ein familie mit 2 kindern kann von 1200 bedingt leben und gerade die ausbildung der kinder leidet darunter.
 
Ich will ja kein Spielverderber sein, aber wenn JEDER 800€ bekommt... wo kommen die dann her?
 
Maria-Redeviel am 01.11.2006 20:55 schrieb:
Und ich führe einen Aspekt auf, der nicht berücksichtig ist: Schwarzarbeit.

Schwarzarbeit ist eins der letzten Mittel, das den arbeitenden Menschen geblieben ist, um sich gegen die Steuerlast zu wehren.

...und bei dem 800€-für-Alle Modell werden arbeidente Menschen (ja, die glits auch noch) noch stärker diskriminiert, und nicht-arbeitende Menschen noch stärker bevorzugt.

Und ie Antwort auf dieses Problem ist ganz einfach: Schwarzarbeit. Da ja Löhne nicht mehr als Bemessungsgrundlage für Arbeitslosengeld, Pensionen usw herangezogen werden, wird Schwarzarbeit noch profitabler als sie ohnehin schon ist.
die arbeitenden menschen bekommen die 800 doch genauso, der "abstand" würde also gleich bleiben.
pensionen, renten würden sich weiterhin nach den Löhnen richten. monatlich kommen dann nur immer 800 euro hinzu.

weshalb schwarzarbeit profitabler werden sollte, leuchtet mir nicht ein??
 
Wolf-V am 02.11.2006 12:15 schrieb:
Maria-Redeviel am 02.11.2006 12:06 schrieb:
Ich will ja kein Spielverderber sein, aber wenn JEDER 800€ bekommt... wo kommen die dann her?
703 euro monatlich daher:
http://www.destatis.de/basis/d/solei/soleiq23.php

der rest würde sehr leicht durch den wegfall des bürokratischen / organisatorischen zusammenkommen.

Ich denke die Frage ist falsch gestellt. Denn was passiert, wenn sie nicht
zusammenkommen und gleichzeitig nichtmehr alle Teile der Bevölkerung
ihren Lebensunterhalt aus eigener Erwerbstätigkeit bestreiten können?
Wie soll man in Deutschland leben können, wenn man sein "täglich
Brot" mit Spargelstecherei für 3,-/h verdienen soll?
 
knofi42 am 02.11.2006 18:39 schrieb:
Ich denke die Frage ist falsch gestellt. Denn was passiert, wenn sie nicht
zusammenkommen und gleichzeitig nichtmehr alle Teile der Bevölkerung
ihren Lebensunterhalt aus eigener Erwerbstätigkeit bestreiten können?
Wie soll man in Deutschland leben können, wenn man sein "täglich
Brot" mit Spargelstecherei für 3,-/h verdienen soll?

Öhm, von 800 Euro + 3,-/h. Wo ist das Problem? Ich glaube aber nicht, dass 3 Euro dann noch der normale Marktpreis für Spargelstechen sein wird.
 
aph am 07.11.2006 10:27 schrieb:
knofi42 am 02.11.2006 18:39 schrieb:
Ich denke die Frage ist falsch gestellt. Denn was passiert, wenn sie nicht
zusammenkommen und gleichzeitig nichtmehr alle Teile der Bevölkerung
ihren Lebensunterhalt aus eigener Erwerbstätigkeit bestreiten können?
Wie soll man in Deutschland leben können, wenn man sein "täglich
Brot" mit Spargelstecherei für 3,-/h verdienen soll?

Öhm, von 800 Euro + 3,-/h. Wo ist das Problem? Ich glaube aber nicht, dass 3 Euro dann noch der normale Marktpreis für Spargelstechen sein wird.

Vielleicht sollte man sich an dieser Stelle auch mal die Frage stellen, was der Spargel dann kosten wird.
 
Maria-Redeviel am 10.11.2006 11:01 schrieb:
Vielleicht sollte man sich an dieser Stelle auch mal die Frage stellen, was der Spargel dann kosten wird.
alles gleichzeitig kann man nicht haben.
man darf nicht konsumentenpreise wie im nahen ausland erwarten und gleichzeitig die löhne halten wollen. vor allem nicht in der nahrungsmittelproduktion mit ihren kleinen margen.
das passiert gerade in der schweiz. preise wie in deutschland werden verlangt, aber das lohnniveau soll nicht angetastet werden. das kann schlichtweg nicht aufgehen, um das zu sehen muss man auch nicht BWL studiert haben.
 
Maria-Redeviel am 10.11.2006 11:01 schrieb:
Vielleicht sollte man sich an dieser Stelle auch mal die Frage stellen, was der Spargel dann kosten wird.
Mehr?!? :-o

Soviel das Zeug eben wert ist.
Wo ist das Problem, wenn Leute, die dafür ihren Schweiß und Zeit investieren, besser entlohnt werden und die Stäbchen dann eben auch mehr kosten?
 
Was das angeht so hab ich noch meinen alten BWL Professor im Hinterkopf: "Alle wollen immer in einem geschlossenen Markt arbeiten und in einem freien Markt einkaufen". Tja, wird immer gültig sein.
 
Maria-Redeviel am 10.11.2006 13:03 schrieb:
Was das angeht so hab ich noch meinen alten BWL Professor im Hinterkopf: "Alle wollen immer in einem geschlossenen Markt arbeiten und in einem freien Markt einkaufen". Tja, wird immer gültig sein.
oh ja, das trifft's auf den punkt.

wobei ich ganz ehrlich gerne mehr bezahle für mein essen, wenn ich weiss, dass die herkunft weniger zweifelhaft und/oder die qualität besser ist.
 
crackajack am 10.11.2006 13:02 schrieb:
Maria-Redeviel am 10.11.2006 11:01 schrieb:
Vielleicht sollte man sich an dieser Stelle auch mal die Frage stellen, was der Spargel dann kosten wird.
Mehr?!? :-o

Soviel das Zeug eben wert ist.
Wo ist das Problem, wenn Leute, die dafür ihren Schweiß und Zeit investieren, besser entlohnt werden und die Stäbchen dann eben auch mehr kosten?

Der Spargel wird mehr kosten... ALLES wird mehr kosten. Und dann werden die Leute feststellen, das man mit 800€ gar nicht mal so weit kommt, und das 1000€ eher angemessen wären für die Grundsicherung. Natürlich wird das die Preise wieder anheben, aber hey: Geld ist ja nur bedurcktes Papier, davon können wir ja endlos viel herstellen:

http://www.voehrenbach.de/linachtalsperre/10_Mille.jpg
 
Maria-Redeviel am 10.11.2006 13:06 schrieb:
crackajack am 10.11.2006 13:02 schrieb:
Maria-Redeviel am 10.11.2006 11:01 schrieb:
Vielleicht sollte man sich an dieser Stelle auch mal die Frage stellen, was der Spargel dann kosten wird.
Mehr?!? :-o

Soviel das Zeug eben wert ist.
Wo ist das Problem, wenn Leute, die dafür ihren Schweiß und Zeit investieren, besser entlohnt werden und die Stäbchen dann eben auch mehr kosten?

Der Spargel wird mehr kosten... ALLES wird mehr kosten. Und dann werden die Leute feststellen, das man mit 800€ gar nicht mal so weit kommt, und das 1000€ eher angemessen wären für die Grundsicherung. Natürlich wird das die Preise wieder anheben, aber hey: Geld ist ja nur bedurcktes Papier, davon können wir ja endlos viel herstellen:

http://www.voehrenbach.de/linachtalsperre/10_Mille.jpg
sag ichs mal so, dass modell ist ersteinmal aufkommensneutral, finanziert sich also aus bereits vorhanden, bestehenden ressourcen.

wenn durch diese sicherung arbeitsplätze nicht mehr besetzt werden, weil sich die menschen nicht mehr ausbeuten lassen müssen um zu überleben, ist das ja ein zivilisatorischer fortschritt. aber beim spargelstechen ist die deutsche arbeiterschaft wirklich nicht besonders stark vertreten, weil sie es schlicht nicht sorgfältig genug machen. würde jemand aus leidenschaft spargelstechen, könnte er sich mit der grundsicherung durchaus leisten auch für 3 euro zu arbeiten, das wäre hinzuverdienst. er muss es nicht, entscheidet also eher freiwllig, weshalb sehr viele kosten wegfallen würden, die durch unmotivierte arbeitnehmer tagtäglich entstehen, da man davon ausgehen kann, dass diejenigen die ihren job nicht ertragen ihn auch relativ einfach kündigen. das würde kosten senken und löhne erhöhen. ausbeuterische löhne würden somit auch wahrscheinlich abgeschafft.
 
hab ich das richtig verstanden, das würden dann auch Leute kriegen, die arbeiten? das wäre ja nur fair und würde zum arbeiten viel mehr reizen. warum 40h arbeiten wenn man dann nur nen par hundert € mehr im Monat hat, als jemand der Sozialhilfe bezieht... es gäbe auch keine sozialschmarotzer mehr, die kein bock auf arbeiten, sich extra blöde stellen um keine stelle aufgezwungen zu kriegen...
ich hab jetzt noch keinen kontrpunkt hier gelesen und mir fällt auch keiner ein, warum wurde das nicht schon lange so gemacht???
 
MICHI123 am 10.11.2006 15:09 schrieb:
hab ich das richtig verstanden, das würden dann auch Leute kriegen, die arbeiten? das wäre ja nur fair und würde zum arbeiten viel mehr reizen. warum 40h arbeiten wenn man dann nur nen par hundert € mehr im Monat hat, als jemand der Sozialhilfe bezieht... es gäbe auch keine sozialschmarotzer mehr, die kein bock auf arbeiten, sich extra blöde stellen um keine stelle aufgezwungen zu kriegen...
ich hab jetzt noch keinen kontrpunkt hier gelesen und mir fällt auch keiner ein, warum wurde das nicht schon lange so gemacht???
du hast es erfasst :top:
Entweder man ist "faul"- macht einfach was man glaubt tun zu müssen- und bekommt 800€ oder man geht arbeiten und bekommt mindestens sagen wir mal insges. 1400€ und drunter krümmt keiner mehr einen Finger.
Warum es noch nicht gemacht wurde?
Angst vor dem Kommunismus wie er in Russland ausgeführt wurde...???
der Zusammenbruch unserer westlichen Leistungsgesellschaft....???
kA

Weil ich im thread erwähnt habe, dass bei uns die SPÖ und die Grünen ein Grundeinkommen einführen wollen: dabei ginge es erstmal nur um ein bedarfsorientiertes Grundeinkommen. Also im Prinzip wird man immer noch "gezwungen" sich am System zu beteiligen, bekommt aber für alle Arbeitsverhältnisse die unter 800€ liegen den Rest vom Staat bezahlt und Arbeitslose und Sozialhilfe betragen ebenfalls mind. 800€.
Es ginge hier halt zuersteinmal wirklich nur darum alle Armutsgefährdeten die viel weniger wie der Rest der Gesellschaft bekommen auf ein einheitliches brauchbares Niveau zu bringen.
Und selbst das bißchen Geld (ca. 1/2Mrd.) kriegen die ÖVP-fuzzies nicht aus dem Börserl. :rolleyes:
Das wäre aber imo genau der richtige erste Schritt um auf das richtige Grundeinkommensystem umzusteigen.....
 
Was vielleicht noch nicht so deutlich gemacht wurde ist der Faktor Konsumverhalten. 800€ reichen nicht um ausgefallene Konsumwünsche zu erfüllen wie z.B. einen besseren TV als der Herr Nachbar.
Dadurch besteht nämlich keine Gefahr, dass es zu wenig Arbeitswillige geben würde (auch drastische Mehrwertsteuererhöhungen hätten dann mal wirklich Vorteile). Zumal Jobs, die menschliche Arbeitskraft benötigen, dann wohl besser bezahl werden würden. Ich meine nicht nur Jobs für Leute mit Diplom etc. sondern z.B. Pflegejobs im Altersheim. Solche sozialen Aufgaben würden auch weiterhin viele gern machen, nur könnte man sie endlich entsprechend auch bezahlen.
 
Wolf-V am 10.11.2006 14:56 schrieb:
wenn durch diese sicherung arbeitsplätze nicht mehr besetzt werden, weil sich die menschen nicht mehr ausbeuten lassen müssen um zu überleben, ist das ja ein zivilisatorischer fortschritt.

müssen sie auch heute nicht :confused:

Ist nicht jeder Lohn "Ausbeutung" nach der "klassichen" Argumentation :confused:

@crackajack: Ich wär auch dafür das erstmal die Ösis ausprobieren zu lassen ... mal sehen wie's läuft. Wenns schief geht, ist nichts wichtiges kaput gemacht worden :finger: :B :B
 
Solidus_Dave am 10.11.2006 16:41 schrieb:
Zumal Jobs, die menschliche Arbeitskraft benötigen, dann wohl besser bezahl werden würden. Ich meine nicht nur Jobs für Leute mit Diplom etc. sondern z.B. Pflegejobs im Altersheim. Solche sozialen Aufgaben würden auch weiterhin viele gern machen, nur könnte man sie endlich entsprechend auch bezahlen.

Das ist aber vermutlich auch ein Knackpunkt an der Sache ... das muss ja bezahlt werden. D.h. die Leute mit Einkommen müssten das bezahlen --> Lohnsteigerungen ---> höhere Güterpreise ---> 800€ Grundeinkommen reichen nicht mehr aus ---> man muss doch arbeiten ---> wieder "Ausbeutung".

Durchaus möglich, dass sich mittelfristig duch dieses Grundeinkommen gar nichts ändert, sondern die Preise sich einfach ein neues Gleichgewicht suchen.

(Ist nur so eine Anmerkung von mir :confused: damit müsste man sich mal gründlich auseinandersetzen)
 
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