Generell bin ich ein klarer Beführworter der Gleichberechtigung und ein sehr liberaler Mensch; im Falle der Sexismus-Debatte rund um Ubisoft kann ich dabei beide Seiten durchaus verstehen: Weibliche Spieler werden sich, wie bereits in einem vorigen Kommentar erwähnt, sicherlich besser identifizieren können, wenn eben auch eine weibliche Spielfigur vorhanden ist. Zudem dürfte der Arbeitsumfang für Ubisoft nun auch nicht dermaßen gigantisch sein; schließlich ist und bleibt Assassin´s Creed eine gigantische Produktion, an welcher zahlreiche, große Entwicklerstudios beteiligt sind. Da wäre es sicherlich kein Problem gewesen, ein paar Animationen für weibliche Charaktere zu entwerfen - schließlich sind diese ja ausschließlich für den Koop-Modus (bei einer Implementierung eines weiblichen Charakters in den Singleplayer und somit auch der Story wäre das Ganze natürlich mit einem gigantischen Arbeitsaufwand verbunden).
Auf der anderen Seite bleibt ein Videospiel eben ein Unterhaltungsprodukt und solcherlei "Skandale" werden gerne mal von der wütenden und leicht reizbaren Gamer-Gemeinde aufgebauscht und exzessiv diskutiert - und teilweise wirkt es, als seien Videospiele gleichzusetzen mit kontroversen Aussagen in der Politik. Leute, wir haben es hier mit reinsten Unterhaltungsmedien zu tun, die nicht unbedingt politisch korrekt sein müssen! Wenn, dann müssten sämtliche Shooter vom Markt verschwinden und wir könnten ausschließlich "Abenteuer auf der Pony-Ranch" spielen ...
Insgesamt denke ich, dass man durchaus hätte weibliche Charaktere einfügen können (wenn sie doch eh schon geplant waren), ich würde aber letztlich keinen Boykott aufrufen, nur weil Ubisoft sich aufgrund von Zeitgründen gegen weibliche Charaktermodelle entschieden hat. Ich werde Assassin´s Creed: Unity auf jeden Fall weiterhin im Auge behalten und letztendlich auch spielen - weibliche Charaktermodelle hin oder her, wir sind hier in der Unterhaltungsbranche.