Um die Worte von Miyazaki von vor ein paar Tagen zu benutzen:
„it just game“.
Alles sind „nur“ Spiele. Machen sie Spaß oder nicht? Spielt man Spiele, weil sie in das Korsett eines Genres passen und wer hat dieses Korsett überhaupt definiert?
Macht ein bestimmtes Spiel weniger Spaß, weil es nicht so recht in eine Schublade passt? Sehr fragwürdig.
Wenn es um Erwartungshaltungen geht, schürt die Presse aber auch gewaltig im Feuer herum und befeuert eben diese Erwartungen. Das ist auch ein Teil des „Problems“, falls es überhaupt eines ist. Spiel XY vorne, hinten, oben, unten, links und rechts. Jeder winzige Schnipsel wird zu einem meist völlig überflüssigen Artikel aufgeblasen. So wird in den Köpfen der Leser ein ziemlich konkretes Bild geformt.
Das kann man nicht nur den Werbekampagnen der Publisher ankreiden, nein, auch die Presse ist ein Teil des Ganzen.
Dann kommt irgendwann ein Test und es geht weiter…hop oder top. Dazwischen gibt’s ja fast nichts mehr. Entweder ein Meisterwerk oder eine Enttäuschung, sogar schon bei Titeln, die „nur“ eine 7 in der Wertung haben. Warum? Gibt es nur noch das Denken in Extremen?
Inzwischen verlasse ich mich bei meiner Auswahl an Spielen lieber auf Freunde. Da spielt einer mal das, ein anderer mal das. Dann fragt man danach oder schaut mal zu und bildet sich dann zunächst eine Meinung als Basis für eine Kaufentscheidung.
Viel zu oft lag die sogenannte „Fachpresse“ bei mir persönlich in den letzten Jahren völlig daneben und ich halte Spielemagazine inzwischen nicht mehr so für das geeignete Medium, was Hilfestellung bei Kaufentscheidungen angeht, wie sie das früher mal taten.
Von daher finde ich es eher befremdlich, wenn ein Magazin sich über Werbepraktiken beschwert, aber selbst ein Teil dieser Maschinerie ist. Und das sollte eigentlich auch bekannt sein…nie waren Zähne weißer, Autos umweltfreundlicher, Smartphones smarter und die Wäsche sauberer.
It just Game (hat er wirklich so geschrieben).