Erfolgreiche Online-Petitions?

[fsm]

*ähem*

Mecker-Thread


Kennt ihr das, wenn euch etwas nervt und ihr es unbedingt jemanden erzählen müsst? Tja, ihr seid jetzt mal meine unfreiwilligen Zuhörer.

Mir ist aufgefallen, dass es inzwischen für jeden Scheiß - JEDEN - eine Online-Petition gibt. Ist ja an sich ne schöne Idee, dass man da zeigen kann, wie viele Leute gegen etwas sind. Aber mal ehrlich: Langsam verlieren diese Aktionen doch jeglichen Wert!
Schaut euch doch mal an, wie sich das entwickelt hat: Killerspiele sollen verboten werden, Online-Petition. Okay. Internetzensur STOPP! Online-Petition. Gut. Diese beiden finde ich noch ganz in Ordnung, sie hätten auch wasn bringen können. HÄTTEN. Wenn eine Petition was Besonderes wäre. Aber nein: Inzwischen reicht es ja, dass ein Depp im Forum irgendwas nörgelt (Beispiel: "Also dieser Zauber auf den Diablo III-Screenshots ist mir etwas zu hell"), sofort gibts ne Online-Petition dagegen. Left 4 Dead 2 kommt raus? Online-Petition dagegen! Spiel hier mit falscher Grafik? Online-Petition dagegen! Spiel da mit hässlichem Charakter? Online-Petition dagegen! Sack Reis in China plant umzufallen? Online-Petition dagegen!

Ich behaupte Folgendes: Da es inzwischen für jede noch so kleine Nörgelei der Menscheit 25 Online-Petitions gibt, nimmt die keiner der "Verantwortlichen" mehr ernst. Das ist doch so wie etwa ein Fake-Foto: Ist es etwas ganz neues, wird darüber diskutiert. Aber ein Porno-Fake von -weiblicher Star Nr. 24253- wird einfach ignoriert. Kommen wir also zu einer kleinen Frage: Nennt mir doch mal Online-Petitions, die wirklich -wirklich!- etwas bewirkt haben. Sachen wie "Left 4 Dead 2 wird 5€ billiger für Vorbesteller" kann man jetzt nicht wirklich einen Erfolg nennen - ich meine richtige Erfoge. Wird die Internetzensur jetzt abgeschafft? Bekommt Starcraft 2 jetzt einen LAN-Modus? Darf der Sack Reis in China jetzt umfallen?


Mal ehrlich, Jungs: Diskutiert, schreibt Mails, öffnet Threads - aber hört doch endlich auf, bei jedem Furz gleich ne Petition zu öffnen. Bitte.

 

[Herbboy]

also, viele pettionen bringen schon was, und zwar nicht nur onlinepetitionen, sondern auch "offline"-petitionen. bei vielen dingen kriegst du es aber einfach nicht mit.

es wird aber schon rel. oft erreicht, dass zumindest schonmal überlegt, geprüft und ggf. nachgebessert wird. oft sind petitionen aber rein fachlich einfach unsinn, so dass zB die politik trotz einer petition bei ihrem vorhaben bleibt. und wenn es wirklich um absoluten schwachsinn oder kleinigkeiten geht, dann unterschreiben da sowieso gar nicht genug leute, als dass die verantwortlichen sich damit überhaupt abgeben...

online is ne petition nur viel einfacher zu organisieren, man erreicht auch viel mehr leute, als wenn man mit ner unterschirdtenliste durch die innenstädte gehen müßte. daher gibt es nun einfach viel petitionen, aber an sich hat sich nix geändert, weil die "oben" eine meinung erst ernst nehmen, wenn genug leute schreien...


online petitionen gab es btw. schon laaaange, denn an sich ist ein beschwerdethread in einem forum oder zahlreiche emails an den publisher im grunde auch so was wie eine "petition": wenn die verantwortlichen das beachten und es wegen der anzahl der leute mit dieser meinung ernst nehmen, kann es was bewirken.

 

[fsm]

online is ne petition nur viel einfacher zu
organisieren, man erreicht auch viel mehr leute, als wenn man mit ner
unterschirdtenliste durch die innenstädte gehen müßte. daher gibt es
nun einfach viel petitionen, aber an sich hat sich nix geändert, weil
die "oben" eine meinung erst ernst nehmen, wenn genug leute schreien...

Ich stimme deinem Post vollkommen zu, bedenke aber meine Aussage: "Echte" Petitions bringen durchaus etwas, weil man wirklich jemanden Fragen muss, der dann wirklich aktiv etwas unterschreibt. Man kann etwas vorzeigen. Bei einer Online-Petition klicken tausend Kiddies schnell mal auf den Link, gegben Name und Mailadresse in und fertig. Das sind zwei Welten.

Selbe Sache bei Foren: Da tut sich was, da wird diskutiert. Das meinte ich ja: Schreibt in Foren, schreibt offene Briefe - aber lasst diese scheinheiligen Online-Aktionen.

 

[Herbboy]

online is ne petition nur viel einfacher zu
organisieren, man erreicht auch viel mehr leute, als wenn man mit ner
unterschirdtenliste durch die innenstädte gehen müßte. daher gibt es
nun einfach viel petitionen, aber an sich hat sich nix geändert, weil
die "oben" eine meinung erst ernst nehmen, wenn genug leute schreien...

Ich stimme deinem Post vollkommen zu, bedenke aber meine Aussage: "Echte" Petitions bringen durchaus etwas, weil man wirklich jemanden Fragen muss, der dann wirklich aktiv etwas unterschreibt. Man kann etwas vorzeigen. Bei einer Online-Petition klicken tausend Kiddies schnell mal auf den Link, gegben Name und Mailadresse in und fertig. Das sind zwei Welten.

Selbe Sache bei Foren: Da tut sich was, da wird diskutiert. Das meinte ich ja: Schreibt in Foren, schreibt offene Briefe - aber lasst diese scheinheiligen Online-Aktionen.

klar, wenn du mit 10.000 echten unterschriften bei deinem bürgermeister deiner 200.000-einwohnerstadt auftauchst, dann ist das viel bemerkenswerter, als wenn du im weltweit größten diabloforum eine onlinepetition verlinkst und da dann 20.000 mitmachen. trotzdem werden bei so nem kinkerlitzchen wie "der maghier soll kein blues gwand trageb!" mit sicherheit nicht so viele leute mitmachen, als dass es ernsthaft den publisher juckt, und auch bei politischen fragen unterschreiben die leute online auch nicht ohne weiteres, nur weil es weniger mühe kostet, jeden mist.

wegen foren: im grunde spielt es aber keine rolle: ob es nun ein THREAD innerhalb eines zB offiziellen blizzardforum ist, auf den dann auch in anderen foren hingewiesen wird, oder ob es ne petition ist, auf die hingewiesen wird, ist an sich egal, der einzige wirklich unterschied ist die bezeichnung thread vs. petition

aber falls es halt kein wirklich großes offizielles forum gibt, dann macht es mehr sinn, in anderen forum auf eine petition oder meinetwegen auch eine website hinzuweisen, auf der man die forderung kundtut. denn würden in 100 kleinen foren je 10 leute posten, dann müßte man diese postings alle irgendwie erst sammeln, das is zu umständlich. ob man das dann petition nennt oder nicht, spielt dann an sich keine rolle.

 

[bsekranker]

Schaut euch doch mal an, wie sich das entwickelt hat: Killerspiele sollen verboten werden, Online-Petition. Okay. Internetzensur STOPP! Online-Petition. Gut. Diese beiden finde ich noch ganz in Ordnung, sie hätten auch wasn bringen können. HÄTTEN. Wenn eine Petition was Besonderes wäre. Aber nein: Inzwischen reicht es ja, dass ein Depp im Forum irgendwas nörgelt (Beispiel: "Also dieser Zauber auf den Diablo III-Screenshots ist mir etwas zu hell"), sofort gibts ne Online-Petition dagegen. Left 4 Dead 2 kommt raus? Online-Petition dagegen! Spiel hier mit falscher Grafik? Online-Petition dagegen! Spiel da mit hässlichem Charakter? Online-Petition dagegen! Sack Reis in China plant umzufallen? Online-Petition dagegen!

Äpfel und Birnen.

Die ersten beiden Beispiele waren E-Petitionen beim Deutschen Bundestag. Und die haben sehr wohl einen Sinn (öffentliche Anhörung in einem Ausschuss). All die anderen Beispiele waren irgendwelche Petitionen auf irgendwelchen Plattformen.


Bitte nicht politische Mitbestimmung und internettypische Rants in einen Topf werfen!