@ Orzhov
Man muss natürlich klar unterscheiden zwischen Budgets und Zielgruppen. Ein F2P Titel wie League of Legends benötigte keine 50 Millionen Budgets, hat aber dann 70 Millionen Leute angezogen, die auch teilweise dann gut Geld dalassen. Ein Senuas Sacrifice wurde mit 12 Mann aus dem Boden gestampft und ist ein großer Achtungserfolg, wo man einen Titel geschaffen hat, der schon annähernd nach Triple A riecht auch wenn er eben vom Umfang und dem Gameplay weit hinterherhinkt.
Ubisoft, EA und Activision Blizzard beschäftigen nicht aus Spaß 300 Mann Teams. Und Exklusivtitel wie Forza, Uncharted und Co. muss man ganz aus der Gleichung rausnehemn, die werden nicht (nur) produziert um Geld zu machen sondern um die Hardware zu pushen. Der Punkt ist nämlich eben die Begrenztheit des Marktes. Reine Singleplayertitel verkaufen sich im Triple A Segment zwischen 5 und 10 Millionen Mal, darüber hinaus wird die Luft sehr dünn. Titel über 20 Millionen kann man an einer Hand abzählen, das sind Skyrim und Witcher 3 (sowie Die Sims aber das ist eine andere Zielgruppe). Alle anderen Titel haben schon große Online-Parts, egal ob Call of Duty, Battlefield oder GTA.
Die große Preisfrage ist jetzt eben, lohnt es sich ein Spiel für 10 - 20 Millionen zu entwickeln, was dann mit Glück 2 Millionen Stück verkauft (sehr viel Konkurrenz) oder lohnt es sich eben doch 50 Millionen in die Hand zu nehmen und dann die 5 bis 10 Millionen zu verkaufen? Einfach weil die Grafik etc. bei dem 50 Millionen Spiel naturgemäß besser aussieht. Die Luft bei den Triple A Games ist schon recht dünn geworden, es werden ja gar nicht mehr soviele produziert. Eines in normalen Monaten, zu Stoßzeiten zwei, drei sind doch inzwischen normal.
Stattdessen versuchen es die Firmen ja gerade mit relativ günstig zu produzierenden Onlinespielen. Die brauchen keine ausgeklügelte Singleplayer-Kampagne, keine absolute Top-Grafik, sie müssen nur möglichst massenkompatibel sein. Blizzard macht es vor.
Das Problem warum gerade EA regelmäßig seine großen Singleplayer-Titel gegen die Wand fährt kommt ja aus genau der Ecke, die sehen halt, dass die kleinen Spiele mit Mikrotransaktionen und monatelanger Kundenbindung Einnahmen ohne Ende generieren. Naturgemäß wünschen sie sich dann ähnliches auch für ihre teuren Großproduktionen. Aber so funktioniert das da nun mal nur eingeschränkt, weil reine Offlinespiele anders aufgebaut sind als Zeitverbrenner-Onlinegames.
Aber was passiert jetzt, wenn Firmen wie Ubisoft, EA, Activision, Square Enix usw. anfangen anstelle von 50 bis 100 Millionen Großprodukten kleine Games im Stil von z.B. Elex zu machen? D.h. um ähnliche Verkaufsmengen zu erzielen wie mit ein, zwei Großprojekten müssten sie den Markt mit Spielen überfluten. Dann bricht er aber letztlich doch noch mehr ein, denn es gibt eben nur eine bestimmte Menge Zocker und eine bestimmte Menge Geld, die diese in der Lage sind auszugeben.
Und wir müssen klar festhalten, Glückstreffer ähnlich wie Minecraft kommen alle Jubeljahre mal bei eben einem einzelnen Spiel vor. Auf der Hoffnung kannst du kein Geschäft aufbauen. Und bei Spielen wie GTA 5 sind von den 200 Millionen Kosten ja auch mal gerade die Hälfte in die Produktion geflossen, die andere Hälfte ging in Promotion. Bei einem 50 Millionen Spiel kannst du eben schon mal für 10 Millionen Werbung machen, bei einem 20 Millionen Spiel aber nur noch für vielleicht 1 - 2 Millionen, erreichst also ein viel, viel kleineres Publikum. Der Titel verschwindet dann einfach in der Masse.
Deswegen versuchen die Firmen ja auch immer andere Zielgruppen zu erreichen. Aber das sind dann eben auch zum Großteil Spiele, die Coregamer dann oft nicht mehr ansprechen.
Achso, noch zu meinem Kaufverhalten, ich bin durchaus bereit Vollpreis für ein Spiel zu bezahlen, es kommt nur halt nur noch sehr selten vor, dass mich ein Titel so anspricht, das ich ihn sofort haben will. Das letzte Spiel war Persona 5, davor Shin Megami Tensei IV - Apocalypse. Und wenn ich bis dahin eine PS4 habe dann wird sofort Trails of Cold Steel 3 geholt (ansonsten muss ich bis zur PC Fassung / alternativ PS4 warten). Problem ist da halt einfach auch mein Pile of Shame. Wenn ein neues Spiel kommt weiß ich, das ich noch mindestens drei ähnliche Titel von gleich guter Qualität irgendwo ziemlich ungespielt liegen habe. Besonders schlimm trifft es da häufig Serien. Ich will ja gerne Witcher 3 spielen aber ich hing irgendwann in der Mitte von Teil 1 fest und muss den erst spielen, bevor Teil 2 kommt (den ich schon ewig hier habe) damit ich dann irgendwann Teil 3 zocken kann, lohnt also nicht zu Release oder selbst jetzt Teil 3 zu kaufen. Ähnlich bei Dragon Age, wo ich Inquisition dann immerhin mal ein paar Stunden angespielt habe, hänge aber irgendwo bei ca. 3/4 im zweiten Teil und muss da erst mal durch.
Ich bin ja letztlich sogar bereit mir Hardware für nur wenige gute Exklusivtitel zu holen, sofern zumindest eine bestimmte kritische Masse an Qualität / Quantität erreicht wurde, das sind bei mir so ca. fünf "must have" Spiele.
PS: Achso, ja, wir können gerne mal auf Steam quatschen. Falls mal keine Antwort kommt bitte nicht böse sein, ich bin nicht der einzige der den PC nutzt und Steam ist eben im Autostart, also immer an.