@ Orzhov
Ich bin da letztlich ja insofern auf einer Schiene mit dir, als das ich auch gerne Mid-Budget Titel spiele. Aber eben nicht ausschließlich, gelegentlich mag ich es doch mal einen richtig fetten Grafikkracher zu sehen und mich davon einfach wegblasen zu lassen. Ich kaufe je unheimlich viele JRPGs und die hängen ja seit Jahren in vielen Bereichen, allen voran die Grafik, ziemlich hinterher. Aber ich sehe eben gerade da auch die Verkaufszahlen selbst der populärsten Franchises und die sind dann letztlich halt sehr ernüchternd.
Nehmen wir Games wie Persona 5 oder Nier: Automata. Beides Spiele, die bekannter sind, die mit Lob und 90er Wertungen überschüttet wurden. Aber wie oft haben die sich verkauft? Nier mal gerade 1,5 Millionen Mal, Persona 5 kratzt mit Ach und Krach an der 2 Millionen Marke. Ein Risen 3 hat auf Steam mal gerade 470.000 Besitzer.
Selbst die hochgelobte Souls Reihe überschritt mit allen drei Titeln zusammen mal gerade die 10 Millionen Verkäufe, auch wenn in Spieleforen immer der Eindruck entsteht jeder zweite liebt die Serie. Die Zahlen zeigen in der Hinsicht deutlich, dass Spielewebseiten kein Gradmesser für Erfolg sind, weil sich da eben hauptsächlich Core-Gamer tummeln.
Natürlich ist das Problem der 100 Millionen teuren Triple A Games, dass sie eine möglichst große Zielgruppe ansprechen müssen um das Risiko eines Flops zu minimieren, deswegen Gameplayelemente vereinfacht sind und ähnliches, was vielen Zockern natürlich dann nicht so gefällt. Aber deswegen ist es ja schön die Wahl zu haben. Was nützt es mir, wenn die Triple A Games fast komplett wegfallen und ich dann statt 10 Double A Games auf dem Markt mit einmal 15 habe. Davon wird mich ein Großteil nicht interessieren und Zeit alles zu spielen hätte ich eh nicht. Damit wäre das wegfallen der, wie oben bereits erwähnt, ohnehin nicht so häufigen Triple A Games durchaus ein schmerzhafter Verlust. Jetzt mal ganz unabhängig davon, welche Titel einen persönlich ansprechen.
Der Markt hat nun einmal das Problem, dass es nur eine begrenzte Anzahl Spieler gibt und die Hardcore-Zocker eine Minderheit sind, sodass sich die Entwicklung mit den wirklich großen Budgets für diese Zielgruppe einfach nicht lohnt.
Und abgesehen von vielen technischen Unzulänglichkeiten kämpfen kleinere Produktionen ja neben diesen wie Grafik und Animationen oder Vertonung auch oft mit vielen anderen Problemen, etwa Gegnervielfalt, beschränktes Kampfsystem, Spielzeit, Qualität der Geschichte bzw. von derer Erzählweise usw.
D.h. weder Double A noch Triple A Spiele sind in allen Bereichen perfekt, sie weisen nur in unterschiedlichen Gebieten jeweils andere Defizite auf.