Da hast Du vermutlich schon recht. Nur ganz im Ernst, wann hast Du hier das letzte mal einen "richtigen" Artikel gelesen, der wirklich lesenswert war (also eine tatsächliche redaktionelle Leistung mit Entwicklerinterviews oder News aus einem persönlichen Vorabtest und nicht nur ein Abschreiben von anderen Quellen oder ein Prosa-Text zu einer Steam Statistik)?
Es gab schon einige, die sind nur natürlich unter vielen anderem Artikeln die ich auch als "Begleitlärm" einstufen würde, natürlich immer etwas verbuddelt.
Und wie ich schon schrieb, ist ja nicht so, dass ich die Entwicklung nicht bedauerlich finden würde.
Gaaanz selten schafft es mal ein Test auf die Seite, aber das sind vermutlich die Tests, die eh für das Printmagazin geschrieben wurden.
Die werden nicht "für das Printmagazin" geschrieben. Da machten diverse Redakteure über die letzten Jahre schon klar dass heute die Artikel für das Portal geschrieben werden, und nicht für die Zeitung, die bekommt die halt nur. Früher hat man die Artikel noch ausgerichtet auf die Zeitung, auf den letztmöglichen Abgabetermin vor Druckbeginn usw.
Nach meinen Infos - aus diversen GamesAktuell Podcasts, aber sinngemäß auch anderen - findet das heute nicht mehr statt. Alles ist für das Portal, die Zeitschrift zu 90 Prozent "Zweitverwertung", hat zumindest keine Priorität wie früher mehr.
Sind wir doch ehrlich. Es ist doch Unsinn, 90% Müll zu produzieren, damit man gerade mal noch 10% "gute" Artikel publizieren kann. Dann muss man sich halt eingestehen, dass die Geschichte vorbei ist und das Thema / die Website sterben lassen. Wäre ja nicht das erste Magazin / die erste Website, die Computec begraben musste (PC Action). Ja, ich weiss, das ist bitter für die Arbeitnehmer, aber es gibt immer wieder Branchen, die sich überlebt haben.
Das könnte man denken, dass die Zeit auch einfach vorbei ist.. und sowas wird ja auch diskutiert, nicht umsonst spricht man auch von einem drohenden "Portalsterben" nach dem schon vollzogenen Zeitschriftensterben.
Aber tatsächlich ist das so, eine "freie" Seite muss mit allen möglichen Widerwärtigkeiten zugekleistert werden, zumindest wenn sie genug einbringen soll dass da noch was rausspringt dass alle Erwartungen erfüllt werden, das ist ja nicht nur bei der pcgames, nicht mal nur bei allen Gamingportalen so, das ist ja ein übergreifendes Problem.
Da können - vielleicht - kleinere Portale mit geringeren Gewinnerwartungen und schon kleineren Teams irgendwie anders handhaben.. aber ich denke PCGames, Gamestar und Co. haben vielleicht auch durch ihre langjährige Geschichte trotz aller "Optimierungsmaßnahmen" halt einen gewissen "Ballast".
Ich verstehe z.B. in diesem Zusammenhang auch nicht, warum man kostspielig ca. 10 verschiedene (habe die genaue Zahl grade nicht zur Hand) Seiten zu den Printmagazinen betreibt, wenn eh alle die gleichen "News" bringen, weil die Genre- / Branchentrennung zwischen z.B. Konsolen, PC und Kino im Webbereich ja eh schon lange nicht mehr existiert.
Man könnte ja 1 Computec-Seite mit allen News (und vernünftigen Filtern) betreiben, was sicher einiges an Kosten einsparen würde.
Es wurde schon kommuniziert dass die PCGames.de Seite die Hauptseite ist.. die anderen sind eher die "Nebenseiten". Noch sieht man hier wohl unter dem Strich dass es sich lohnt. Man hat ja da schon gespart an aleln möglichen Ecken, die teilen sich die selben News, es ist die gleiche Redaktion usw.
Das sind so Sachen da denke ich mir, da haben die richtigen Leute die Zahlen, solange die meinen dass die anderen Seiten weiterbetrieben werden können bzw. dass es sich unter dem Strich lohnt oder einem anderen strategischen Zwecke dient, ist das halt so.
Der (ganz) lange Rede kurzer Sinn:
Ich denke die Problematik hier nicht mal speziell bei pcgames.de zu verorten, auch wenn Ausprägung der Problematik und so manche Details sicherlich zu diskutieren sind, das ist ein Gesamtproblem des (Online-)Journalismus heute. Eigentlich müsste alles hinter die Paywall, und dann muss derartig gezahlt werden dass die Fachartikel von Journalisten zu vernünftigen Löhnen zu vernünftigen Bedingungen erstellt werden ohne dass so viel "Mist" auf der Seite steht.. ich befürchte nur, da würden sich einige Leute ganz schön umschauen was das an monatlichen Kosten so wären, und die Bereitschaft neben den ganzen anderen Abo-Diensten die sich im Leben so angehäuft haben auch noch 2-3 Gaming-Seiten zu abonnieren, dürfte auch nicht allzu groß sein.
Es bleibt schwierig.