aph am 07.11.2004 14:03 schrieb:
Ich bin ganz klar FÜR einen Wettbewerb von Mächten in der Größe von Kontinenten und Subkontinenten. Und zwar gerade um dieses alte Gleichgewicht wieder herzustellen, unter dem die Menschen (zumindest vom Gefühl her) sicherer lebten.
Ich habe damals noch nicht gelebt, oder das ganze zumindest noch nicht bewusst miterlebt, deswegen kann ich dir nicht wiedersprechen, wenn du meinst, dass die Menschen damals während des Kalten Krieges sich sicherer gefühlt haben...
Nur soviel...ich kann es mir nicht vorstellen...ich habe lieber ein paar Terroristen die eventuell ne A-Bombe haben, als zwei Länder, die die ganze Galaxis in die Luft jagen können...
aph am 07.11.2004 14:03 schrieb:
Außerdem ist es die einzige Möglichkeit, den multinationalen Konzernen eine Konkurrenz der Systeme entgegenzusetzen. Bisher können diese alle Staaten gegeneinander ausspielen und mit Wegzug in ein anderes Land drohen. Wenn aber Europa intern wirtschaftspolitisch an einem Strang zieht, wird dies nicht mehr so einfach. So entstünde das, was es schon im Kalten Krieg gab: Wenn eins der Systeme (entw. das mit übertriebener Freiheit oder das mit übertriebener sozialer Absicherung) überzeugender ist als das andere, so werden die Menschen mit ihren Füßen abstimmen, wie man vor 15 Jahren sagte.
Schließlich war das auch der Grund für die sozialen Auffangsysteme der damaligen BRD, die man heute nicht mehr braucht aufgrund des Mangels an Alternativen, wo die Leute hingehen könnten.
Ok, das musste ich mir dreimal durchlesen bis ich es (glaub ich) kapiert hab
Ja, ich kann dir da recht geben...
Und wenn man den Gedanken weiterführt dann würde die EU ja im Idealfall auch demokratisch bleiben...genau wie die Staaten...hm...aber haben wir dann noch ein Kampf der Systeme?
Ich stelle mir die ideale Demokratie natürlich auch nicht wie die vor, die "drüben" praktiziert wird vor, aber die wird es in Europa auch nicht geben...deswegen würde ich sagen, es sind zwei gleich grosse, vielleicht gleich starke (wirtschaftlich und militärisch<--bezweifle ich aber) Staaten mit dem selben System...zumindest mit einem sehr ähnlichen...im Detail gibt es selbstverständlich immer unterschiede!
Meinst du diese geringfügigen Unterschiede würden Menschen wie Firmen zu Umzug bewegen...kann ich mir nicht so recht vorstellen...
aph am 07.11.2004 14:03 schrieb:
Es ist leicht für eine Firma, nach Tschechien zu gehen um von dort aus den deutschen Markt weiter zu beliefern, aber der Sprung über den Teich ist schon ein anderes Kaliber. Und wenn die EU sich ganz bewusst gegenüber den USA abgrenzt, führt das automatisch zu gleichen Lebens-, Arbeits- und Produktionsbedingungen innerhalb Europas, denn darauf müsste die EU-Regierung dann massiven Einfluss nehmen, um ihre außenpolitischen Ziele zu erreichen.
Das hört sich für mich irgendwie sehr stark danach an, als kämpfe da jemand vehement gegen die freie Marktwirtschaft...
weil:
Wenn man ganz Europa "gleichschalten"*(<-- auf der wirtschaftlichen Ebene) will greift man massiv die liberalen Grundsätze an!
...ahja...noch was ,...es funkt ja nicht mal in Deutschland (alte und neue Bundesländer) wie soll so etwas den EU-weit funktionieren?
*(sorry, mir is kein anderes wort dafür eingefallen, ich distanziere mich ausdrücklich vom "gleichschalten" des Dritten Reiches)