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Die Tobin-Steuer

Herbboy am 14.02.2008 12:12 schrieb:
und wer bekäme die tobin-steuer denn nun? weltbank? land der bank, die verkauft? die länder, um deren währung es beim geschäft geht? oder ist das in der theorie noch gar nicht festgelegt?
Der Theorie dürfte es egal sein, wer die Steuer kassiert, schließlich geht es um die Auswirkungen der Steuer auf den Markt.

M. E. müsste die Steuer dem Land zugute kommen, in dem sich der Sitz des Unternehmens oder Privatmanns befindet, das/der die Geschäfte durchführt.

bsekranker am 14.02.2008 18:57 schrieb:
Die Arbitrage muss deshalb gering gehalten werden, weil es sie eigentlich gar nicht geben darf. :)
Viele Theorien gehen von der 100%igen Effizienz, insbesondere der Informationseffizienz, aus. In solchen Fällen gibt es dann auch keine Arbitragemöglichkeiten, die Preise für ein gewisses Gut ist auf jedem Markt quasi zu jeder Sekunde gleich.

Praktisch gibt es sowas aber nicht oder höchstens annähernd. Daher lohnen sich Arbitragegeschäfte.
 
bierchen am 14.02.2008 19:45 schrieb:
Herbboy am 14.02.2008 12:12 schrieb:
und wer bekäme die tobin-steuer denn nun? weltbank? land der bank, die verkauft? die länder, um deren währung es beim geschäft geht? oder ist das in der theorie noch gar nicht festgelegt?
Der Theorie dürfte es egal sein, wer die Steuer kassiert, schließlich geht es um die Auswirkungen der Steuer auf den Markt.
hmm, wenn aber eine währung zB der dollar gefragt ist und dann nur die USA auch noch steuern bekommen, dann hat das doch völlig andere wirtschaftliche auswirkungen als wenn die gleiche menge dollars zu 50% im ausland ge/verkauft wird und die steuern im jewieligen land bleiben...
 
Herbboy am 14.02.2008 19:50 schrieb:
bierchen am 14.02.2008 19:45 schrieb:
Herbboy am 14.02.2008 12:12 schrieb:
und wer bekäme die tobin-steuer denn nun? weltbank? land der bank, die verkauft? die länder, um deren währung es beim geschäft geht? oder ist das in der theorie noch gar nicht festgelegt?
Der Theorie dürfte es egal sein, wer die Steuer kassiert, schließlich geht es um die Auswirkungen der Steuer auf den Markt.
hmm, wenn aber eine währung zB der dollar gefragt ist und dann nur die USA auch noch steuern bekommen, dann hat das doch völlig andere wirtschaftliche auswirkungen als wenn die gleiche menge dollars zu 50% im ausland ge/verkauft wird und die steuern im jewieligen land bleiben...
Arbitrage hat nicht notwendigerweise etwas mit Währungen zu tun. U.U. kann es sein, dass man eine bestimmte Währung braucht, um die Arbitrage einsacken zu können. Dann muss man auch noch, also zusätzlich den Wechselkurs berücksichtigen.

Beispiel: Siemens-Aktien werden sowohl in Frankfurt in Euro, als auch in New York in US Dollar gehandelt.
Gäbe es keine Arbitrage-Händler, dann könnte es sein, dass die Siemens-Aktien in Frankfurt 90 Euro und in NY 90 Dollar wert sind, obwohl der Wechselkurs 1 zu 1,5 ist.


Aber Arbitrage kann auch innerhalb eines Währungsraums passieren.
Schau Dir z.B. unsere Börsenhandelsplätze an. Du wirst sehen, dass ein und dieselbe Aktien an den verschiedenen Börsen teilweise mit kleinen Unterschieden gehandelt werden. Beispiel: In Frankfurt kostet die Bier-Aktie 8,28 Euro, in Stuttgart 8,31.
 
So... dann hab ich nochmal Fragen :)

die informationen sind jetzt aus dem Buch dialog sowi 2 entnommen wenn das ein Begriff is^^

1.bei jedem Verkauf (von waren) wird der verkäufer versuchen sein währungsrisiko über eine bank abzusichern, die es ihrerseits weiterreichen wird.... für risikabsicherung....
---> wie ist das zu verstehen dass mann seine geschäfte über eine bank absichert?

2.die politische Autonomie soll sich angeblich durch die steuer nich erhöhen, da nur eine zeitlich verzögerung auftreten würde bevor es zu einer umso heftigeren reaktion kommt.
---> warum kommt es nicht zu mehr autonomie? :confused:

3. Die steuer fürht zu einer abnahme der liquidität im markt und soll damit risikfreudige anleger vergraulen.---> devisenmärkte werden anfälliger für exogen strömungen.
-->was is mit der höheren anfälligkeit gemeint


Ich hoffe das alles ist nicht zu kurz gefasst aber im buch steht auch nicht viel mehr :(
 
bierchen am 14.02.2008 20:44 schrieb:
Herbboy am 14.02.2008 19:50 schrieb:
hmm, wenn aber eine währung zB der dollar gefragt ist und dann nur die USA auch noch steuern bekommen, dann hat das doch völlig andere wirtschaftliche auswirkungen als wenn die gleiche menge dollars zu 50% im ausland ge/verkauft wird und die steuern im jewieligen land bleiben...
Arbitrage hat nicht notwendigerweise etwas mit Währungen zu tun.
is schn klar, aber hier geht es doch um devisen, oder? :confused: IMHO spielt es schon eine rolle, ob die steuer nun an das land, in dem die transaktion stattfindet, geht oder an das land, um dessen währung es geht. stell dir mal (hypothetisch) vor, da gibt es ein kleines afrikanisches land namens bierunda mit einer geldsumme im gegenwert von 10Mrd$, und 50% davon sind irgendwo im ausland. nun wird erwartet, dass das land einen steilen aufstieg durchmacht, die währung wird attraktiver, jeder "doof" kauft diese währung. wenn nun zB 0,5% als steuer davon abgehen, dann isses ja nicht ganz unerheblich, ob das komplett nach bierunda geht oder nicht. und an sich würde das ebenso für aktien von bierundischen unternehmen gelten, die im ausland gehandelt werden: wenn die gebühren/steuern alle nach bierlunda kämen wär das was ganz anderes, als wenn sie im land der börse verbleiben.
 
bsekranker am 14.02.2008 18:57 schrieb:
Leider steht in keinem Land eine Forex-Börse. ;)

*wasistdasüberhauptnachles*
soweit ich das gerade verstehe, gibt es auch gar keine - es gibt nur beziehungen zwischen jeweils zwei banken, die insgesamt einen virtuellen markt ausmachen, oder?
steuerlich greifbar wäre damit die einzelnen banken und da die beide einen verkauf und einen einkauf tätigen, würden sie -egal was von beiden man besteuert- der steuerhoheit ihres landes unterliegen.

Und da ist es ja logisch, warum man die Volatilität gering halten will. Wenn man 1 USD gegen 1 EUR, 1 EUR gegen 150 JPY und 200 JPY gegen 1 USD tauschen könnte, wäre das sicher nicht im Interesse des Erfinders.

vielleicht nicht im sinne des erfinders - aber wo liegt das problem?
solange ich nach abzug der gebühren für den usd nur 180jpy bekomme, für die 180jpy, für die 180jpy nur 1,20€ und für 1,20€ einen usd, hat man doch auch wieder ein stabiles system.
 
aph am 14.02.2008 12:14 schrieb:
TBrain am 14.02.2008 10:00 schrieb:
Transaktionskosten bestehen trotzdem, da ja die Börsen eine gewisse Gebühr verlangen.

Die bereits bestehenden Transaktionskosten haben damit dieselbe möglicherweise positive, möglicherweise negative Auswirkung auf die Stabilität, wie es eine Tobinsteuer hätte, richtig?

Somit könnte man sagen, dass alles lediglich eine Frage der Dosis ist, nicht des "ob". Einen Schwellwert, ab dem sich diese Geschäfte lohnen, ist so oder so gegeben.

Ja die bestehenden Transaktionskosten haben müssten die gleichen Wirkungen haben. Wenn man aber die Volatilität möglichst minimieren will dann muss man auch die Transaktionskosten möglichst minimieren. (Wenn der festgestelltepositive Zusammenhang zwischen beiden stimmt)

ruyven_macaran am 14.02.2008 18:19 schrieb:
aber kann mir mal einer erklären, wieso die etwas größeren schwankungen ein problem darstellen?
...
es würde also einfach ein breiterer bereich geschaffen, in dem einen die kurse eigentlich egal sein können.

Schwankungen auf den Devisenmärkten haben nicht nur auf den Geld-Tausch einen Einfluss, sondern sie sind für weite Teile der gesamten Wirtschaft relevant.

Wenn Devisenkurse stärker schwanken bedeutet das, dass Import- und Export-Geschäfte unsicherer (und damit teurer) werden. Das hat dann nicht mehr nur Auswirkungen auf die Börsen sondern schnell auch auf die restliche Wirtschaft.

Sinn der Tobin-Steuer sollte es ja gerade sein diese Schwankungen zu entfernen um die Finanzmärkte zu stabilisieren.
 
nogout007 am 14.02.2008 21:07 schrieb:
So... dann hab ich nochmal Fragen :)

die informationen sind jetzt aus dem Buch dialog sowi 2 entnommen wenn das ein Begriff is^^

1.bei jedem Verkauf (von waren) wird der verkäufer versuchen sein währungsrisiko über eine bank abzusichern, die es ihrerseits weiterreichen wird.... für risikabsicherung....
---> wie ist das zu verstehen dass mann seine geschäfte über eine bank absichert?

Man tätigt Geschäfte zur Absicherung. z.B. Futures, Optionen oder Swaps

Befürchtet man z.B. dass der Dollar gegenüber dem € stark schwankt kauft man Optionen die es einem ermöglichen am Termin X sicher Doller zu Kurs Y zu kaufen.

Kauft man diese Option nicht muss man möglicherweise Y+Z (also mehr) zahlen.

Und so gibt es verschiedene Geschäfte, die dafür sorgen, dass das Schwankungsrisiko minimiert oder ausgeschaltet wird. Porsche hat das immer sehr intensiv betrieben (wegen der großen Bedeutung des US-Geschäfts)

2.die politische Autonomie soll sich angeblich durch die steuer nich erhöhen, da nur eine zeitlich verzögerung auftreten würde bevor es zu einer umso heftigeren reaktion kommt.
---> warum kommt es nicht zu mehr autonomie? :confused:

Ziel der Steuer sollte es sein Schwankungen zu veringern, damit "die Politik" weniger von den Finanzmärkten "getrieben" wird (also automomer agieren kann). Wenn diese Schwankungen durch die Steuer allerdings nicht verhindert werden können, sondern nur verzögert, bringt das auch nicht mehr Autonomie.

3. Die steuer fürht zu einer abnahme der liquidität im markt und soll damit risikfreudige anleger vergraulen.---> devisenmärkte werden anfälliger für exogen strömungen.
-->was is mit der höheren anfälligkeit gemeint

Anfälliger bedeutet da dass die Märkte dann auf Einflüsse stärker reagieren.
 
TBrain am 15.02.2008 17:40 schrieb:
Wenn Devisenkurse stärker schwanken bedeutet das, dass Import- und Export-Geschäfte unsicherer (und damit teurer) werden. Das hat dann nicht mehr nur Auswirkungen auf die Börsen sondern schnell auch auf die restliche Wirtschaft.

thx.

hört sich ja wirklich nach DEM traumkonzept für globalisierungskritiker an.
 
Herbboy am 14.02.2008 21:10 schrieb:
bierchen am 14.02.2008 20:44 schrieb:
Herbboy am 14.02.2008 19:50 schrieb:
hmm, wenn aber eine währung zB der dollar gefragt ist und dann nur die USA auch noch steuern bekommen, dann hat das doch völlig andere wirtschaftliche auswirkungen als wenn die gleiche menge dollars zu 50% im ausland ge/verkauft wird und die steuern im jewieligen land bleiben...
Arbitrage hat nicht notwendigerweise etwas mit Währungen zu tun.
is schn klar, aber hier geht es doch um devisen, oder? :confused: IMHO spielt es schon eine rolle, ob die steuer nun an das land, in dem die transaktion stattfindet, geht oder an das land, um dessen währung es geht.
Klar ist das ein Unterschied. Aber wenn jemand in China an der Devisenbörse Dollar kauft, dann wird sich die USA schwer tun, an die darauf abgeführte Tobin-Steuer zu kommen. Das ist also ein praktisches Problem, nicht das der Theorie, denke ich. Der Theorie ist es wichtig, dass sie erhoben wird. Und wie hier erwähnt wurde, soll die Steuer armen Ländern zugute kommen. Das würde bedeuten, dass sich die Staaten zusammentun und die Tobin-Steuer alle in einen Topf werfen und nicht selber verwenden.
 
TBrain am 15.02.2008 17:40 schrieb:
thx.

hört sich ja wirklich nach DEM traumkonzept für globalisierungskritiker an.

Nur funktioniert sie nicht. Ist sie zu niedrig bringt sie nichts, ist sie zu hoch würgt sie die Wirtschaft ab.
 
Ti1t am 15.02.2008 20:07 schrieb:
TBrain am 15.02.2008 17:40 schrieb:
thx.

hört sich ja wirklich nach DEM traumkonzept für globalisierungskritiker an.

Nur funktioniert sie nicht. Ist sie zu niedrig bringt sie nichts, ist sie zu hoch würgt sie die Wirtschaft ab.

Wie wärs mit genau richtig, anstatt zu niedrig und zu hoch? :confused:
 
Der-Aggro am 20.02.2008 21:55 schrieb:
Ti1t am 15.02.2008 20:07 schrieb:
TBrain am 15.02.2008 17:40 schrieb:
thx.

hört sich ja wirklich nach DEM traumkonzept für globalisierungskritiker an.

Nur funktioniert sie nicht. Ist sie zu niedrig bringt sie nichts, ist sie zu hoch würgt sie die Wirtschaft ab.

Wie wärs mit genau richtig, anstatt zu niedrig und zu hoch? :confused:

Kennst du die spansche Fliege? Das ist ein Käfer, das einzige natürlche Aphrotisiakum, das funktioniert. Nur: zu wenig davon, und es wirkt nich. Zuviel davon, und es bringt einem um.

Jetzt muss man nur noch wissen das die wirksame Dosis ca 90% von der tödlichen Dosis ist.
 
Ti1t am 15.02.2008 20:07 schrieb:
TBrain am 15.02.2008 17:40 schrieb:
thx.

hört sich ja wirklich nach DEM traumkonzept für globalisierungskritiker an.

Nur funktioniert sie nicht. Ist sie zu niedrig bringt sie nichts, ist sie zu hoch würgt sie die Wirtschaft ab.

aber nur die international agierende. und nun rat mal, wen globalisierungskritiker gerne erwürgen würden ;)
 
ruyven_macaran am 21.02.2008 17:59 schrieb:
Ti1t am 15.02.2008 20:07 schrieb:
TBrain am 15.02.2008 17:40 schrieb:
thx.

hört sich ja wirklich nach DEM traumkonzept für globalisierungskritiker an.

Nur funktioniert sie nicht. Ist sie zu niedrig bringt sie nichts, ist sie zu hoch würgt sie die Wirtschaft ab.

aber nur die international agierende. und nun rat mal, wen globalisierungskritiker gerne erwürgen würden ;)


..und du meinst das Abwürgen hat keinen Einfluss auf die nationale Ökonomie. Welche Wirtschaft ist denn nicht international agierend..?? :confused:
 
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