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Die Akte Atomic Heart: Große Analyse der Russland-Kontroverse

Nicht einziger Mensch, der sich ernsthaft mit Kunst auseinandersetzt oder selbst Kunst erschafft (und sei sie noch so bedeutungslos im Vergleich zu großen Künstlern), würde sagen, dass man Kunst vom Künstler trennen soll oder kann. Da gebe ich dir Brief und Siegel drauf.
Da lehnst du dich aber sehr weit aus dem Fenster. Die Fragestellung und die unterschiedlichen Sichtweisen dazu habe ich ja nicht erfunden und weder du noch ich werden das abschließend festlegen können.

Einfach mal googlen...

Oder anders ausgedrückt: Du hinterfragst ein Produkt nicht. Du konsumierst es nur.
Im Falle von Medien/ Kunst etc.: Ja, das tue ich. Ich guck auch noch gerne Harry Potter und die persönliche Meinung von J.K Rowling ist mir dabei absolut egal. Ich halte auch Kevin Spacey weiterhin für einen genialen Schauspieler und gucke gerne seine Filme. Und ich hör ab und zu gerne noch Michael Jackson. Kann man alles verurteilen und viele machen das anders, aber ich persönlich sehe es halt so.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich les' hier immer was von "sollen". inwiefern leitet ihr eine handlungsanweisung aus derartigen artikeln ab? wenn euch das alles nicht interessiert, ist das ja absolut legitim. niemand verbietet euch atomic heart etc. zu kaufen und zu spielen. was triggert an aufklärung so sehr?
 
Zum Verständnis: Kunst nicht vom Künstler zu trennen bedeutet nicht, dass man die Kunst dann auch boykottieren sollte, wenn einem der Künstler nicht passt. Woher kommt denn bitte die Annahme, dass Boykott die logische Konsequenz daraus ist? Meine Aussage war nur: Kunst ist nicht vom Künstler zu trennen. Nichts weiter.

Anders herum: Ich kenne Leute, die sind (augenscheinlich zumindest) die liebsten Familienväter, spielen aber in einer Rechtsrock-Band, in denen ein sehr...sagen wir mal..."arisches" Weltbild propagiert wird. Soll man jetzt deren Musik von den Künstlern trennen, nur weil sie pfiffig genug sind, ihren Kindern den Hitlergruß nicht beizubringen und ihnen stattdessen n Pflaster aufs Knie kleben, wenn sie sich verletzen? Eher nicht, denke ich.

Wie ich oben schon sagte, sind die Fragen einfach erstmal ganz andere und nicht, ob man Kunst vom Künstler trennen kann. Ich würde den Entwicklern von Atomic Heart jetzt nicht pauschal unterstellen, Rassisten zu sein, nur weil es da einen Videoclip gibt, in dem altbackene Stereotype dargestellt werden. Genauso wenig würde ich Rammstein unterstellen, eine Bande Sexualstraftäter zu sein, nur weil ihre damaligen Texte sich oft mit Missbrauch beschäftigten.

Von Boykott habe ich in dem Sinne auch nichts gesagt ;) Erst recht nicht, dass es eine logische Konsequenz ist.

Kunst ist nicht von seinen Erschaffern zu trennen, da gebe ich dir Recht - Kinder bleiben ja auch immer genetisch mit ihren Eltern verbunden.

Jedoch sage ich für mich: WENN DU als Einzelperson dich warum auch immer unwohl fühlst bei einem Werk oder Produkt, weil der Produzent für deine Auffassung in irgendeiner Weise "negativ besetzt" ist, DANN lass es eben. Es bringt ja nicht viel Genuss oder Vergnügen, wenn sich während dessen ein großer Stein in deinem Magen und ein dunkler Schatten in deinem Hinterkopf breit machen. In dem Fall ist es dein gutes Recht das Werk eben nicht zu konsumieren.

Vielleicht SOLLTE Kunst nicht vom Erschaffer getrennt werden, jedoch beinhaltet Meinungsfreiheit unter anderem genau das. Dass Menschen genau das tun können und für sich so argumentieren. Ich liebe die Bioshock-Reihe, aber mit Ken Levine in einer WG wohnen oder den als Chef haben möchte ich auf keinen Fall. Selbiges mit den Büchern von Daniel Kehlmann, ich kann IHN nicht leiden, aber seine Bücher sind großartig.

Was tatsächlich IST und was das Endverbrauchervolk am Ende individuell dann tut, sind immer zweierlei Dinge.

Würde ich auch nicht, außerdem: Da sind sie nicht die ersten, denen sowas unterläuft. Vielleicht war die eine Person, welche für den Clip im Spiel zuständig war rassistisch, aber nicht das gesamte Team. Ich fühle mich bei der Geschichte an den "Rassismus-Spot" von VW erinnert, wo der Schwarze von einer weißen Hand weggeschnippt wird, als er dem Golf zu nahe kommt und für einen kurzen Moment das Wort "***" zu lesen ist. Das muss/müssen jemand oder jemande ja bewusst so eingebaut haben, aber darum ist nicht VW als ganzes ein Rassistenladen. Eventuell ist auch niemand bei Atomic Heart rassistisch und sie haben diese Sequenz genommen und DAS schlicht übersehen. Ein bisschen töffelig scheinen Mundfish ja allgemein zu sein.

Bei Spielen wie atomic Head bin ich froh nicht gleich zu kaufen, wenn dann raus kommt dass ich damit dem Krieg finanziere würde mir schlecht werden.

An deiner Sichtweise habe ich nichts zu kritisieren, das mal vorweg. Jedoch möchte ich darauf hinweisen:

Ich würde mal vermuten, dass Putin die rechnerisch doch ziemlich geringen Einnahmen eines einzelnen Videospiels herzlich egal sein werden, der hat andere, viel ertragreichere Quellen:

Und hier finanzieren wir Putin ebenfalls wieder gut mit...

Und die EU ist auch nicht besser:
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Ja, da Mundfish in Russland sitzen und dort natürlich auch Steuern und Abgaben bezahlen, wird eine gewisse Summe in Putins Taschen fließen, das ist richtig. Also auch von deinen 70€, würdest du dir das Spiel jetzt kaufen. Nur erstens ^ Siehe oben, zweitens ist Atomic Heart schon jetzt ein Bestseller und drittens der Anteil deiner 70€ wird somit rechnerisch so dermaßen planktonisch klein sein, dass es schlicht in der Statistik untergeht. Bester Mittelweg, so sehe ich das ist, wenn man das Spiel interessant findet, dann wartet man, bis es möglichst günstig ist und gut.
 
Ein Grundproblem bei der Thematik darf man nicht vergessen:
Politisch überkorrekte Menschen, mit großer Rücksichtnahme auf die Grenzen anderer, machen keine gute Kunst, weil Kreativität diese Grenzen nicht kennen darf.
Künstler, die Grenzen nur deshalb einreißen, weil sie existieren, sind aber nicht besser.
 
Meine Regierung schickt Friedenspanzer in Kriegsgebiete und ich soll ein Spiel boykottieren, weil es von russischen Entwicklern gemacht wurde? Läuft bei uns auf der Erde
Das was mir dazu einfällt für die Rettung dieser Welt
Friedenspanzer
Er schießt Liebe in dein Herz
Bringt den Frieden ohne Schmerz
Friedenspanzer
Friedenspanzer

Er schießt Blumen statt Granaten
Er trifft jeden, auch die Harten
Anstelle Giftgas gibt es Rosenduft
Schwängert mit Weihrauch die verschmutzte Luft
Er lässt uns niemals mehr allein
Und auch du und ich und alle
Werden seine Munition sein

Das was mir dazu einfällt für die Rettung dieser Welt
Friedenspanzer
Er schießt Liebe in dein Herz
Bringt den Frieden ohne Schmerz
Friedenspanzer
Friedenspanzer

-Die Ärzte
 
Ich scheiß da drauf! Wer darüber irgendwas kritisiert (falls irgendetwas daran stimmt) ist nichts weiter als ein dreckiger Heuchler.
Dann bitte Smartphone, Smart-TV, LEDs, PC, Konsole, Mikrowelle...ach die Liste könnte ich unendlich weiterführen.... wegschmeißen.

Ist nämlich alles auf dem Rücken von moderner Sklaverei und Kinderarbeit zu absolut unmenschlichen Konditionen produziert worden.

Oder keinen Müll mehr verursachen, denn der wird ja auch von uns ins Ausland exportiert, damit wir am Ende als Umweltschützer dastehen...Und dann Mal bitte eine Doku gucken von den ekelhaften Umständen in Afrika und Mal "Hallo" rufen zu unserem Müll.

Waffenexporte von uns nach Saudi-Arabien, welche die Bevölkerung im Jemen-Konflikt tötet (derzeit ca. 230.000 tote).

Also....Was soll die Diskussion hier wenn im Endeffekt unser Staat und UNSER handeln bereits ein Verbrechen ist?
 
Künstler, die Grenzen nur deshalb einreißen, weil sie existieren, sind aber nicht besser.

Hauptsache nicht auffallen und anecken...dann bleib in deiner kleinen Blase und schreib niemandem vor, was er zu tun oder zu lassen hat.
Hätten Menschen in der Vergangenheit, niemals Grenzen überwunden, würden wir Heute noch mit Tontafeln schreiben und in Höhlen wohnen.
Das gilt ebenfalls für die Kunst.
Und das schreibt jemand in einem Gaming Forum...glaubt man ja nicht mehr?
 
Hauptsache nicht auffallen und anecken...dann bleib in deiner kleinen Blase und schreib niemandem vor, was er zu tun oder zu lassen hat.
Wo schreibe ich denn jemandem was vor?
Und wie sollte ich das durchsetzen...?
Hätten Menschen in der Vergangenheit, niemals Grenzen überwunden, würden wir Heute noch mit Tontafeln schreiben und in Höhlen wohnen.
Das gilt ebenfalls für die Kunst.
zB die explizite Darstellung eines Gewaltverbrechens wäre eine solche Grenze.
Wenn das Einreißen eben jener Grenze die einzige Motivation der Macher ist, dann hat man ggfalls ein gewaltverherrlichendes Mistspiel.

Hat man hingegen einen Grund oder Kontext, warum diese Explizität der Gewaltdarstellung sinnvoll ist, dann ist das Einreißen dieser Grenze gerechfertigt.

Ansonsten ist es bloß Grenzen-Einreißen-Porno.

Bei einem Spiel wie Left 4 Dead macht es beispielsweise Sinn, den Gegnern die Köpfe abzuschlagen und das auch zu zeigen.
 
Ich scheiß da drauf! Wer darüber irgendwas kritisiert (falls irgendetwas daran stimmt) ist nichts weiter als ein dreckiger Heuchler.
Dann bitte Smartphone, Smart-TV, LEDs, PC, Konsole, Mikrowelle...ach die Liste könnte ich unendlich weiterführen.... wegschmeißen.
Richtig:
Es wird soviel Scheiße gebaut, daß man gar nicht alles boykottieren kann.

Falsch:
Deswegen ist es völlig irrational, irgendetwas zu boykottieren.

Wissenswert:
Es gibt zB Smartphone Hersteller, die auf faire Arbeitsbedingungen und Nachhaltigkeit achten.

Bei PCs sieht das zwar düsterer aus, aber mit entsprechender Zusammenstellung kann man einen PC inzwischen recht lange betreiben, ohne zu viele Komponenten aufrüsten zu müssen.
Mein Spiele PC ist momentan zB 8 oder 9 Jahre alt.

Leute, die das eine boykottieren und das andere nicht , als Heuchler darzustellen, ist ähnlich sinnvoll wie jemandem, der Bücher liest, Heuchlertum vorzuwerfen, weil er Buch X nicht gelesen hat.

Es gibt diverse Motive und Lebensbedingungen, die unsere Entscheidungen beeinflussen.
Vielleicht hat jemand nur soviel Geld, daß er sich nur bei einem Produkt die teurere, fairere Variante leisten kann.
Vielleicht lebt er mit jemandem in einem Haushalt, der den Boykott bei Produkt X nicht mitmacht, und daher einigt man sich darauf, bei Produkt Y aber komplett zu boykottieren.
Vielleicht verträgt man nur das unfairer produzierte Medikament Z.
Vielleicht weiß man auch einfach nichts über Problem P, aber viel über Problem X ...

Oder keinen Müll mehr verursachen, denn der wird ja auch von uns ins Ausland exportiert, damit wir am Ende als Umweltschützer dastehen...Und dann Mal bitte eine Doku gucken von den ekelhaften Umständen in Afrika und Mal "Hallo" rufen zu unserem Müll.
Man kann auch einfach nur versuchen, weniger Müll zu produzieren.
Waffenexporte von uns nach Saudi-Arabien, welche die Bevölkerung im Jemen-Konflikt tötet (derzeit ca. 230.000 tote).
Was hat das jetzt mit unserem Konsumverhalten zu tun?
 
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