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Die Akte Atomic Heart: Große Analyse der Russland-Kontroverse

Meine Regierung schickt Friedenspanzer in Kriegsgebiete und ich soll ein Spiel boykottieren, weil es von russischen Entwicklern gemacht wurde? Läuft bei uns auf der Erde
 
Toller Artikel, aber mir ist diese ganze Diskussion um Spiele und damit Kunst, die man aus irgendwelchen Gründen nicht konsumieren sollte, viel zu viel geworden. Es wird dann immer irgendwie unterstellt, dass mit dem Konsum bestimmter Produkte eine politische oder moralische Haltung verbunden ist. Und das ist aus meiner Sicht falsch. Ich setze kein Zeichen für oder gegen irgend etwas, wenn ich ein Kunstprodukt kaufe oder boykottiere. Kunst sollte aus meiner Sicht vom Künstler getrennt betrachtet werden. Ich weiß, das sehen viele anders, aber ich sehe das so.
 
Ja genau. Wir sind jetzt schon bei:
- Kauft nicht bei Blizzard, weil deren Leute haben Frauen schlecht behandelt.
- Kauft nicht bei EA, denn die wollen eigentlich nur an euer Echtgeld
- Kauft nicht bei "dem Russen", weil ihr finanziert vielleicht den Krieg mit
- Kauft nicht Hogwarts, denn die Autorin hat ne eigene Meinung zum Thema Gender.
- ....

.... ich bin da mehr ein Freund von:
- Kauft nicht bei Ubisoft, denn die entwickeln nur Schrott, den niemand will

:)
da muss ich dich korregieren, es gibt immer jemanden der auch den Ubisoftschrott will.
Ich gehöre zwar nicht dazu, aber es gibt genug die die Ubisoftformel mögen.

Übrigens, ich bin kein Harry Potter Fan, aber Hogwards finde ich trotz einigen Mängeln gar nicht schlecht :)
Meine Freundin spielt es jetzt schon ein paar Tage und was ich gesehen habe hat mich getriggert, bitte nicht schlagen, aber ich bin offiziell Hufflebuff :B
 
Die ZEIT hat sich des Themas auch schon angenommen:

Aber Artikel ist auch super recherchiert.

Ich habs gestern angespielt, uns bis jetzt sehe ich ein Spiel das erstaunlich mittelmäßig und irgendwie auch gesichtslos ist. Und in Sachen "Politik" und "Popaganda" war Bioshock Infinite eine ganze Ecke drastischer, was die politisierung seiner Welt angeht. Dieses Wandgemälde im Club der "Krähenmänner" hat es ja sogar auf die Webseite einer amerikanischen Rassistenvereinigung geschafft, weil die Deppen den Kontext nicht verstanden haben, danach wurde es schnell wieder gelöscht. Daran erinnere ich mich noch XD. Und was das angeht, kann Atomic Heart seinem Teilweise-Vorbild bis jetzt finde ich nicht mal ansatzweise das Wasser reichen.
 
Man kann nicht auf alles verzichten und das muss man auch nicht. Aber gelegentliches Hinterfragen seines Konsumverhaltens hat noch niemandem geschadet. Ich weiß ja nicht, wie es dir geht, aber mich hat das bisher noch nicht in den Wahnsinn getrieben.

Eben.

Man muss auch einfach mal aushalten können.

Man muss sich auch nicht gleich aufregen weil andere sich aufregen.

- Kauft nicht bei Ubisoft, denn die entwickeln nur Schrott, den niemand will

Wir ist "niemand"? Dafür kaufen noch genug.

Aufgeregte Zeiten heutzutage.
 
Wir ist "niemand"? Dafür kaufen noch genug.
Das ist natürlich sowieso alles überzeichnet, was ich da sage, aber es ging mir ja im Kern darum, dass es mal Zeiten gab, wo die Qualität des Produktes entscheidend dafür war, ob man es kauft oder nicht.
Im Fall von Ubisoft dürfte das neue Siedler oder Skull & Bones wohl eine gewisses Maß an Masochismus erfordern um es zu mögen, aber wer weiß ... gibt ja für alles Liebhaber.
 
Kunst sollte aus meiner Sicht vom Künstler getrennt betrachtet werden. Ich weiß, das sehen viele anders, aber ich sehe das so.
Ich frage mich hier immernoch: Warum? Aber eine adäquate Antwort konnte mir bisher keiner nennen.

Kunst kann niemals vom Künstler getrennt sein, weil die Kunst Ausdruck des Künstlers ist. Eigentlich ganz simpel. Kunst ist zutiefst menschlich. Die Frage ist also viel mehr: Was will der Künstler damit erreichen? Oder was könnte er damit meinen?

Natürlich ist der Künstler auch ein Mensch und frühere Machwerke müssen demnach auch nicht mehr seinen jetzigen Ansichten entsprechen, sofern er überhaupt seine persönliche Weltanschauung einbringt. Aber nichtsdestotrotz stammt die Kunst vom Künstler. Es ist SEIN Werk. Sein Schaffen. Nicht das eines anderen.
 
Ich frage mich hier immernoch: Warum? Aber eine adäquate Antwort konnte mir bisher keiner nennen.

Kunst kann niemals vom Künstler getrennt sein, weil die Kunst Ausdruck des Künstlers ist. Eigentlich ganz simpel. Kunst ist zutiefst menschlich. Die Frage ist also viel mehr: Was will der Künstler damit erreichen? Oder was könnte er damit meinen?

Natürlich ist der Künstler auch ein Mensch und frühere Machwerke müssen demnach auch nicht mehr seinen jetzigen Ansichten entsprechen, sofern er überhaupt seine persönliche Weltanschauung einbringt. Aber nichtsdestotrotz stammt die Kunst vom Künstler. Es ist SEIN Werk. Sein Schaffen. Nicht das eines anderen.
Man KÖNNTE es jedoch auch so sehen, dass jeder Mensch für sich gucken muss, ob er Künstler und Kunstwerk voneinander trennt oder halt nicht.

Wenn ich die Bioshock-Reihe spiele, sitzt mir immer im Hinterkopf, dass Ken Levine ein unfassbar schwieriger Mensch sein soll, der seine Mitarbeiter gerne mal wie den letzten Dreck behandelt, gerne austeilt, aber nicht einstecken kann, und nie zufriedenzustellen ist, weil er seinen Überperfektionismus nicht im Griff hat. Wenn deine eigenen Angestellten dich öffentlich kritisieren, dass sie nie fertig werden, weil du als Chef kurz vor dem Ende immer wieder alles verwirfst, dann läuft da auch einiges schief. Erst recht, wenn man es beispielsweise schafft einen Angestellten so aufgrund seines christlichen Glaubens im Streit zu provozieren, dass dieser dir am Ende einen Bürostuhl hinterherwirft und auf der Stelle kündigen will (Soll so bei der Entwicklung von Infinite passiert sein). -Sollte man also eine Spielereihe mögen, die maßgebend von jemandem beeinflusst ist, der zwar irgendwo ein Mastermind, aber auch ein völliger Kotzbrocken ist?

Kann ich Konzern von Produkt trennen? Kann ich meine Nesquick-Kugeln zum Frühstück löffeln mit ruhigem Gewissen oder ohne jeden Hintergedanken, bei dem Wissen was Nestle auf der Welt so treibt? Oder kann ich meinen Tesla auf der Auffahrt stolz polieren, wenn ich gleichzeitig furchtbar finde, was Elon Musk treibt? Oder meinen neuen VW, in dem Wissen was diese Firma alleine im Dieselskandal hingelegt hat?

Meistens ist es doch so: Solange wie nicht irgendwelche richtig krasse Sachen an Tageslicht kommen, ist es ganz einfach "zu trennen". Aber sobald dann die Knochen mitsamt blutverkrusteten Messer (metaphorisch) aus dem Wandschrank poltern und den Leuten bis vor die Füße fallen oder die Persönlichkeit/Firma plötzlich sehr negativ oder immerhin sehr diskutabel auffällt, wird die ganze Sache auf einmal kompliziert.

Siehe so ziemlich alle Mainstream-Radiosender, die sich immer wieder die Frage stellen (lassen) müssen, ob sie noch die Musik von Michael Jackson spielen sollen oder dürfen.

Ich war früher auch so drauf, dass ich grundsätzlich gesagt habe "Kunstwerk und Künstler trennen", mittlerweile tue ich das nicht mehr. Der Einzellfall entscheidet und was um diesen herum überhaupt die Kontroverse ist. Und Atomic Heart wurde für mich überhaupt erst aufgrund der ganzen Debatte so richtig interessant. Kontroversen machen gerne mal sexy, weil sie emotional berühren und stets diesen leichten Hauch vom Verbotenen haben, weil sie interessanter sind als das Fleckenlose. Nicht für alle Leute, aber mehr als genug.

Und bei Bioshock wie meinen Frühstücksflocken muss ich schlicht ehrlich sagen, ist es mir trotz Wissens im Hinterkopf dennoch einfach egal.
 
Man KÖNNTE es jedoch auch so sehen, dass jeder Mensch für sich gucken muss, ob er Künstler und Kunstwerk voneinander trennt oder halt nicht.

Wenn ich die Bioshock-Reihe spiele, sitzt mir immer im Hinterkopf, dass Ken Levine ein unfassbar schwieriger Mensch sein soll, der seine Mitarbeiter gerne mal wie den letzten Dreck behandelt, gerne austeilt, aber nicht einstecken kann, und nie zufriedenzustellen ist, weil er seinen Überperfektionismus nicht im Griff hat. Wenn deine eigenen Angestellten dich öffentlich kritisieren, dass sie nie fertig werden, weil du als Chef kurz vor dem Ende immer wieder alles verwirfst, dann läuft da auch einiges schief. Erst recht, wenn man es beispielsweise schafft einen Angestellten so aufgrund seines christlichen Glaubens im Streit zu provozieren, dass dieser dir am Ende einen Bürostuhl hinterherwirft und auf der Stelle kündigen will (Soll so bei der Entwicklung von Infinite passiert sein). -Sollte man also eine Spielereihe mögen, die maßgebend von jemandem beeinflusst ist, der zwar irgendwo ein Mastermind, aber auch ein völliger Kotzbrocken ist?
Zum Verständnis: Kunst nicht vom Künstler zu trennen bedeutet nicht, dass man die Kunst dann auch boykottieren sollte, wenn einem der Künstler nicht passt. Woher kommt denn bitte die Annahme, dass Boykott die logische Konsequenz daraus ist? Meine Aussage war nur: Kunst ist nicht vom Künstler zu trennen. Nichts weiter.

Anders herum: Ich kenne Leute, die sind (augenscheinlich zumindest) die liebsten Familienväter, spielen aber in einer Rechtsrock-Band, in denen ein sehr...sagen wir mal..."arisches" Weltbild propagiert wird. Soll man jetzt deren Musik von den Künstlern trennen, nur weil sie pfiffig genug sind, ihren Kindern den Hitlergruß nicht beizubringen und ihnen stattdessen n Pflaster aufs Knie kleben, wenn sie sich verletzen? Eher nicht, denke ich.

Wie ich oben schon sagte, sind die Fragen einfach erstmal ganz andere und nicht, ob man Kunst vom Künstler trennen kann. Ich würde den Entwicklern von Atomic Heart jetzt nicht pauschal unterstellen, Rassisten zu sein, nur weil es da einen Videoclip gibt, in dem altbackene Stereotype dargestellt werden. Genauso wenig würde ich Rammstein unterstellen, eine Bande Sexualstraftäter zu sein, nur weil ihre damaligen Texte sich oft mit Missbrauch beschäftigten.
 
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Ich frage mich hier immernoch: Warum? Aber eine adäquate Antwort konnte mir bisher keiner nennen.

Kunst kann niemals vom Künstler getrennt sein, weil die Kunst Ausdruck des Künstlers ist. Eigentlich ganz simpel. Kunst ist zutiefst menschlich. Die Frage ist also viel mehr: Was will der Künstler damit erreichen? Oder was könnte er damit meinen?
Die Antwort ist ganz einfach: Weil die Interpretation von Kunst immer im Auge des Betrachters liegt und weil die Kunstfreiheit nicht umsonst ein sehr hohes Gut ist.

Es ist ja das Gleiche mit Satire. Darf Satire dies oder das? Darf Jan Böhmermann den türkischen Präsidenten in einem Schmähgedicht verunglimpfen? Ist Oliver Welke gegen die Regierung, weil er sich jeden Freitagabend über alle Parteien in der "heute-show" lustig macht?

Die Staatsanwaltschaft Mainz hat festgestellt, dass Böhmermann das darf - wegen Kunstfreiheit. Und es käme wohl niemand auf die Idee Oliver Welke für einen Staatsfeind zu halten, weil er ständig die Regierung angreift. Der Angriff auf Kunst, Satire, Literatur etc. ist immer ein Zeichen von autoritären Regimen, die keinen Widerspruch dulden.

Und daher wäre dann die Frage, ob Computerspiele Kunst sind. Und ich sage ja.

Aber wenn Computerspiele Kunst sind, dürfen sie so ziemlich alles. Eine Verherrlichung der stalinistischen Sowjetunion? Warum nicht! Ein Spiel bei dem ich als Kim Jong-Un mit Nordkorea die Welt erobere? Klar geht das.

Kunst darf und soll die Weltanschauung des Betrachters angfreifen, ihn zornig und wütend machen. Oder ihn unterhalten oder ihm genau das liefern, was seiner Meinung entspricht. Ob dich die Kunst am Ende dann unzufrieden, aufgeregt oder zufrieden zurück lässt, hängt von dir selbst ab. Wenn es dir nicht gefällt, konsumiere halt was anderes.

Ich halte es für sehr wichtig, dass weiterhin kontroverse Kunst und kontroverse Spiele produziert werden. Und ob die Entwickler von Atomic Heart Putin nun toll oder furchtbar finden, ist mir dabei absolut egal. Die brauchen sich auch nicht für das Spiel zu rechtfertigen. Es ist übrigens schon lächerlich, dass über "den Entwickler" oder "das Studio" gesprochen wird, dann da arbeiten ja dutzende Menschen mit ganz unterschiedlichen Ansichten.

Also ich finde es gut, dass es so ein Spiel gibt und die ganze Diskussion zeigt mir, dass das Spiel künstlerisch wertvoll ist, denn es bewegt Menschen zur Diskussion. Ich selbst werde es aber nicht spielen, weil mich das Setting und die Tests nicht wirklich umhauen (vielleicht ja mal im Sale).
 
Anders herum: Ich kenne Leute, die sind (augenscheinlich zumindest) die liebsten Familienväter, spielen aber in einer Rechtsrock-Band, in denen ein sehr...sagen wir mal..."arisches" Weltbild propagiert wird. Soll man jetzt deren Musik von den Künstlern trennen, nur weil sie pfiffig genug sind, ihren Kindern den Hitlergruß nicht beizubringen und ihnen stattdessen n Pflaster aufs Knie kleben, wenn sie sich verletzen? Eher nicht, denke ich.
Klar kannst du das trennen. Wenn die Musik nicht strafrechtlich relevant ist, lass die Jungs doch machen und wenn dir die Texte nicht gefallen, hör halt was anderes. Wenn dich diese "Rechtsrocker" insgesamt so stören, solltest du dir vielleicht überlegen, ob du die richtigen Leute kennst.

Vielleicht wählen die Rechtsrocker aber auch grün oder links und tragen abends heimlich Damenunterwäsche, who knows? Ich würde Leute nicht auf das reduzieren, was sie in einer Band singen.
 
Kingdom Come: Deliverance, Hogwarts Legacy und nun Atomic Heart.

Können wir bitte wieder in jene Zeit zurück, in der ein Spiel als Spiel bewertet wurde und nicht nach moralischen oder politischen Aspekten? Das war doch früher auch kein Thema.
 
Die Antwort ist ganz einfach: Weil die Interpretation von Kunst immer im Auge des Betrachters liegt und weil die Kunstfreiheit nicht umsonst ein sehr hohes Gut ist. [...]
Bei der Interpretation geht es unter anderem um Fragen, die ich bereits hier genannt habe, und nicht darum, ob man es vom Künstler trennen kann oder nicht. Du vermischst hier ganz schön was. Und auch Kunstfreiheit hat mit meiner Aussage rein gar nichts zu tun.

Und daher wäre dann die Frage, ob Computerspiele Kunst sind. Und ich sage ja.
Was aber hier gerade gar nicht zur Debatte stand.

Aber wenn Computerspiele Kunst sind, dürfen sie so ziemlich alles. Eine Verherrlichung der stalinistischen Sowjetunion? Warum nicht! Ein Spiel bei dem ich als Kim Jong-Un mit Nordkorea die Welt erobere? Klar geht das.
Natürlich geht das. Es gehen auch Spiele Hatred. Das bedeutet aber nicht, dass man es nicht kritisieren darf oder sollte. :)
Also ich finde es gut, dass es so ein Spiel gibt und die ganze Diskussion zeigt mir, dass das Spiel künstlerisch wertvoll ist, denn es bewegt Menschen zur Diskussion.
Nein. Die Diskussion zeigt nicht, dass das Spiel künstlerisch wertvoll ist, sondern dass das die Bedingungen, unter denen es erschienen es (Russland, Krieg mit Ukraine) aktuell nicht die besten sind. Vor dem Krieg wäre es mit Sicherheit nicht mal halb so kontrovers diskutiert worden.

Klar kannst du das trennen. Was soll denn "trennen" überhaupt bedeuten? Das hast du mir bisher nicht sagen können.
Nein, weil es in diesem Fall ganz klar Ausdruck ihres persönlichen Weltbildes ist.
Wenn die Musik nicht strafrechtlich relevant ist, lass die Jungs doch machen und wenn dir die Texte nicht gefallen, hör halt was anderes.
Natürlich höre ich dann was anderes. Spielt halt gerade für meine Aussage keine Rolle.
Wenn dich diese "Rechtsrocker" insgesamt so stören, solltest du dir vielleicht überlegen, ob du die richtigen Leute kennst.
Man kommt halt mal leider immer wieder mit Leuten in Kontakt, mit denen man eigentlich nichts zu tun haben will. Aber das hat ja mit Thema an sich nichts zu tun.

Noch mal: Kunst kommt vom Künstler. Kunst ist Ausdruck des Künstlers. Völlig wertefrei. Deswegen kann Kunst nicht vom Künstler getrennt sein. Welche Konsequenzen man daraus als Konsument zieht, ist ein völlig anderes Blatt.

Und ich verweise an der Stelle auf die restlichen Posts meinerseits hier im Thread. Ich wiederhole mich sonst nur noch. Insofern schönen Tag. :)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Mit den realen politischen Abläufen in der Sowjetunion beschäftigt sich das Spiel wenig, das Setting ist stark verfremdet, geschichtlich eher oberflächlich und natürlich tief in der Science-Fiction verankert.
vs.
und man kann es durchaus als Anspielung darauf sehen, wie sich der Westen zu sehr von Russlands Energie abhängig gemacht hat, und wie sie letztendlich als Waffe und Druckmittel gegen ihn eingesetzt wird.
 
Das Problem heutzutage ist, dass man fast gar nichts mehr kaufen kann, ohne dass einen irgendwer ins Gewissen reden könnte. Günstige Ware aus der VR China (Handys etc) lassen sich ja schon mit den dortigen Menschenrechsverletzungen gar nicht in Einklang bringen.
Es gibt zB diverse Handy Anbieter, die Nachhaltigkeit oder faire Arbeitsbedingungen achten.
Selbst bei der FIFA Serie hat man mit dem Kauf relativ klar eine weitestgehend korrupte Organisation unterstützt - also die FIFA - nicht EA ;)
Wer kauft denn FIFA Spiele ...?
Ob nun Nestle Produkte oder bei Bekleidung - irgendwer hat immer Dreck am stecken.
... weshalb ich eben Nestlé Produkte vermeide. Und ähnlich agierende Marken, wenn ich davon weiß.
Aufgrund des letzten Halbsatzes muß man eben erstmal darüber berichten, damit die Leser darüber informiert werden und sich dann selbst entscheiden können, was sie mit/aufgrund dieser Information tun wollen.
Am Ende muss jeder selbst mit seiner Entscheidung klar kommen,
Eben. Dafür muß man aber erstmal die Information, die zur Entscheidung führen kann, haben.
=> :top: Bericht.
 
Kunst darf und soll die Weltanschauung des Betrachters angreifen, ihn zornig und wütend machen. Oder ihn unterhalten oder ihm genau das liefern, was seiner Meinung entspricht. Ob dich die Kunst am Ende dann unzufrieden, aufgeregt oder zufrieden zurück lässt, hängt von dir selbst ab. Wenn es dir nicht gefällt, konsumiere halt was anderes.
Nichtsdestotrotz gibt es auch Machwerke wie einen "KZ Simulator", die nicht grundlos nicht vertrieben werden dürfen.
Also ich finde es gut, dass es so ein Spiel gibt und die ganze Diskussion zeigt mir, dass das Spiel künstlerisch wertvoll ist, denn es bewegt Menschen zur Diskussion.
und bei jeder Staffel "Dschungelcamp" wird im Netz diskutiert, also ist "Dschungelcamp" "künstlerisch wertvoll". :B

Ich glaube nicht, Tim.
 
Nichtsdestotrotz gibt es auch Machwerke wie einen "KZ Simulator", die nicht grundlos nicht vertrieben werden dürfen.
Natürlich, da bin ich absolut bei dir. Sobald es in einen strafrechtlichen Bereich geht, ist Ende mit der Kunstfreiheit.

und bei jeder Staffel "Dschungelcamp" wird im Netz diskutiert, also ist "Dschungelcamp" "künstlerisch wertvoll". :B

Ich glaube nicht, Tim.
Das werden die Produzenten des "Dschungelcamps" sicherlich anders sehen :-D

Aber klar, was nun am Ende des Tages "künstlerisch wertvoll" ist, ist wieder eine andere Frage. Das Dschungelcamp würde ich auch nicht dazu zählen.

Noch mal: Kunst kommt vom Künstler. Kunst ist Ausdruck des Künstlers. Völlig wertefrei. Deswegen kann Kunst nicht vom Künstler getrennt sein. Welche Konsequenzen man daraus als Konsument zieht, ist ein völlig anderes Blatt.
Und ich finde den Hintergrund des Künstlers oder seine persönliche Auffassung für das Produkt am Ende irrelevant. Deswegen behandele ich das getrennt. Künstler, Autoren etc. sind ja auch nur Menschen, die sich jeden Tag weiterentwickeln und heute vielleicht eine andere Meinung zu einem Thema haben als letztes Jahr. Wenn ein Autor in jungen Jahren eine schwierige Einstellung zu irgendwelchen Themen hatte und zu dem Zeitpunkt trotzdem gute Bücher geschrieben hat, sollte ich die dann nicht lesen? Und die Bücher, die er 10 Jahre später geschrieben hat, als seine Meinung aus meiner Sicht nicht mehr problematisch war lese ich dann wohl wieder?

Natürlich geht das. Es gehen auch Spiele Hatred. Das bedeutet aber nicht, dass man es nicht kritisieren darf oder sollte. :)
Klar kannst und darfst du alles kritisieren. Das hat ja niemand irgendwo in Zweifel gezogen. Ich sage nur, dass mich der Hintergrund des Künstlers bei der Frage, ob mir sein Produkt gefällt, nicht interessiert. Deswegen trenne ich Kunst und Künstler für mich persönlich. Und du machst es dann eben anders und setzt es in den jeweiligen Kontext und das ist ja auch fein.
 
Der Artikel ist keine Analyse sondern einfach zusammen getragene information und nach dem Artikel han ich sogar noch weniger Lust auf atomic Head ;)

Ich Kauf mir aus Prinzip schon keine neuen Spieler, erstens zu teuer (ab einem gewissen Alter weiß man was wichtiger ist) und zweitens sind die meisten Spieler zu verbuggt als dass sie ihr Geld wert sind und drittens sehe ich nicht ein für "spiele" mein PC für mehrere hundert Euro aufzurüsten.
Wie schon geschrieben, ab einen gewissen Alter sind andere Dinge wichtiger...

Bei Spielen wie atomic Head bin ich froh nicht gleich zu kaufen, wenn dann raus kommt dass ich damit dem Krieg finanziere würde mir schlecht werden.
 
Und ich finde den Hintergrund des Künstlers oder seine persönliche Auffassung für das Produkt am Ende irrelevant.
(Vor allem) Wenn das Produkt die persönliche Weltanschauung des Künstlers darstellt und thematisiert, dann ist seine persönliche Auffassung und sein Hintergrund keinesfalls irrelevant.

Kunst sollte differenziert betrachtet werden. Aber differenzieren heißt nicht "trennen". Sondern, dass man unterschiedliche Perspektiven betrachtet und unterschiedliche Möglichkeiten der Bedeutung in Betracht zieht. Auch das gehört zur Interpretation. Und Interpretation lernt man schon in der Schule. Nicht einziger Mensch, der sich ernsthaft mit Kunst auseinandersetzt oder selbst Kunst erschafft (und sei sie noch so bedeutungslos im Vergleich zu großen Künstlern), würde sagen, dass man Kunst vom Künstler trennen soll oder kann. Da gebe ich dir Brief und Siegel drauf.

Deswegen behandele ich das getrennt. Künstler, Autoren etc. sind ja auch nur Menschen, die sich jeden Tag weiterentwickeln und heute vielleicht eine andere Meinung zu einem Thema haben als letztes Jahr.
Falls du meine vorherigen Posts aufmerksam gelesen hast, wüsstest du, dass ich dem auch nie widersprochen habe. Die Kunst bleibt dennoch das Werk des Künstlers. Oder kommt die Kunst plötzlich dann von einer anderen Person?

Wenn ein Autor in jungen Jahren eine schwierige Einstellung zu irgendwelchen Themen hatte und zu dem Zeitpunkt trotzdem gute Bücher geschrieben hat, sollte ich die dann nicht lesen? Und die Bücher, die er 10 Jahre später geschrieben hat, als seine Meinung aus meiner Sicht nicht mehr problematisch war lese ich dann wohl wieder?
Und wo genau soll da jetzt das Problem sein? :confused: Das ist doch absolut legitim. Ich verstehe den Einwand gerade nicht.

Genauso ist es legitim zu sagen, dass man alte Lieder von Musikern einfach besser findet, als die neuen Lieder, weil sich irgendwas geändert hat. Sei es musikalischer Werdegang oder eben auch die politische Einstellung der Band.

Und was ist denn "gut" in diesem Zusammenhang? Ein Buch kann hervorragend geschrieben, aber inhaltlich trotzdem fragwürdig sein. Genauso wie Musik oder Filme.
Klar kannst und darfst du alles kritisieren. Das hat ja niemand irgendwo in Zweifel gezogen. Ich sage nur, dass mich der Hintergrund des Künstlers bei der Frage, ob mir sein Produkt gefällt, nicht interessiert. Deswegen trenne ich Kunst und Künstler für mich persönlich. Und du machst es dann eben anders und setzt es in den jeweiligen Kontext und das ist ja auch fein.
Oder anders ausgedrückt: Du hinterfragst ein Produkt nicht. Du konsumierst es nur.

Kunst darf und soll die Weltanschauung des Betrachters angfreifen, ihn zornig und wütend machen. Oder ihn unterhalten oder ihm genau das liefern, was seiner Meinung entspricht.
Also ich finde es gut, dass es so ein Spiel gibt und die ganze Diskussion zeigt mir, dass das Spiel künstlerisch wertvoll ist, denn es bewegt Menschen zur Diskussion.
Und genau das führt uns doch auch schon automatisch zum Künstler und seinen Motiven. Wollte er nur provozieren? Oder steckt da mehr dahinter? Usw.

Aber - um jetzt mal zum Spiel selbst zurück zu kommen und weg von der Grundsatzdiskussion zu gehen - ob Atomic Heart jetzt nun automatisch künstlerisch wertvoll ist, nur weil darüber diskutiert wird, ist jetzt auch fraglich. Immerhin wird ja weniger über die Story oder das Art Design diskutiert, sondern über einzelne Aspekte und die Verbindung des Studios zu Russland. Diskutiert wird also nicht über das Spiel an sich, also in seiner Form als Gesamtwerk, sondern über politische Zusammenhänge, die um das Spiel herum geschehen.

Als künstlerisches Werk ist es nur ästhetisch anspruchsvoll, nicht aber intellektuell. Dafür ist das ganze dann doch etwas zu platt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ein Grundproblem bei der Thematik darf man nicht vergessen:
Politisch überkorrekte Menschen, mit großer Rücksichtnahme auf die Grenzen anderer, machen keine gute Kunst, weil Kreativität diese Grenzen nicht kennen darf.
 
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