Ich habe nur sehr wenig Interesse an Multi-Player und überhaupt kein Interesse an Single-Player Spielen mit unnötigem Online-Zwang. Ich möchte in erster Linie gute offline Single-Player Spiele, die ich spielen kann wann und wo ich will. Für mich ist ein Spiel ähnlich einem Film oder Buch etwas mit dem ich entspannen kann, das mich unterhalten soll, ohne Termine, ständige Erreichbarkeit und Stress mit unangenehmen Personen. Davon habe ich Alltag schon genug. Ich rede gerne mit gleichgesinnten Freunden über Spiele, aber ich spiele lieber alleine. Das alleine reicht schon um F2P abzulehnen.
Kann ich so nur unterschreiben. Ich will spielen wann ich spielen will, ohne mich da mit irgendwem verabreden zu müssen. Ich will auch aufhören zu spielen, wann ich aufhören möchte, ohne irgendwem damit den Abend zu versauen. Ich hab auch keinen Bock auf dämliches Gebabbel übers Headset - erst recht nicht mit Leuten die ich nicht kenne. Ich will nicht wissen wer voll der Kackn00b ist und ich will auch nicht hören, wer was mit meiner Mutter gemacht hat. Multiplayer geht mir komplett am Hintern vorbei. Ich zocke sogar Borderlands und Dead Island im "Singleplayer". Und F2P is quasi "Multiplayer only"... Game over. Keine Chance.
Dazu kommt das Problem das viele F2P Spiele eher Pay2Win sind und dem Spieler in erster Linie möglichst viel Geld aus der Tasche ziehen wollen. Fairness gegenüber dem Spieler ist hier eher die Ausnahme als die Regel.
Pay2Win ist kacke, weil man entweder im Nachteil oder im Vorteil anderen Gegenüber ist. Da geht Spielbalance flöten, geht also gar nicht. Das man dem Spieler aber das Geld aus der Tasche ziehen will, kann ich sogar nachvollziehen. Die Produktion eines Spiels wird nicht billiger, nur weil der Endverbraucher keinen Vollpreis im Laden zahlen muss. Das F2P also spürbar Geld kostet, geht von meinem Standpunkt aus klar. Was mich daran viel eher stört: Bei einem Retail-Vollpreistitel habe ich das Spiel. Ich spiele heute noch regelmäßig Wing Commander IV, Final Fantasy VII und VIII, Master of Orion 2 und etliche andere Klassiker. Das soll mir mit Warface (oder irgendeinem anderen F2P-Titel) in 20 Jahren mal einer vormachen, wie gut man das noch spielen kann (ohne Server und Spieler). Man pumpt sein Geld also für ein kurzfristiges Vergnügen raus, welches beendet ist, sobald das Produkt "gestorben wird" (sprich: Der Anbieter ein Interesse daran hat, die Spieler zu einem anderen Spiel zu ziehen). Ist F2P die Zukunft (was meiner Meinung nach stimtt, aber gleichzeitig völlig falsch verstanden wird), sind die Klassiker von morgen Code-Abfall.
Sollte Yerli mit seiner Einschätzung zur Zukunft der Spiele-Branche recht haben werde ich mir wohl eher ein neues Hobby suchen als das mitzumachen...
Keine Sorge, wir brauchen kein neues Hobby. Wenn die großen Studios und Publisher sich auf den F2P-Markt verkrümeln, werden andere nachkommen, die die "Nische" klassischer Spiele einnehmen. Der hier erwähnte Publisher Koch Media/Deep Silver zum Beispiel, hat eine annehmbare Größe für hochwertige Projekte erreicht (da kam ja auch schon einiges). Bei Kickstarter kommen jetzt auch die ersten großen Titel raus. Divinity Original sin ist herausragend, Wasteland 2 macht einen guten Eindruck und Star Citizen (hat mit Squadron 42 ja auch einen Singleplayer) scheint sowieso nicht von dieser Welt. Und auch in der Indie-Szene tut sich was, da inzwischen die großen Engines für kleines Geld vermietet werden.
Ja, ich denke F2P ist "die Zukunft". Die Großen gehen dort hin, wo das Geld ist. Und das ist nun mal im F2P. Ist das schlecht? Nein, überhaupt nicht. Wir bekommen halt nicht mehr Teil 3852 einer Serie, sondern einen letzten Teil mit dem Namensanhang "Online", statt einer Nummer. Irgendwann geht schließlich alles mal dahin. Dafür kommen dann andere Publisher und Studios, die die Lücke ausfüllen wollen und mit Innovationen um den Kunden kämpfen müssen, anstatt mit unverschämt hohem Marketingbudget und nachbearbeiteten "Gameplay"-Szenen. Der klassische Markt wird sich verändern, aber im Kern wird bleiben, was letztendlich zählt: Gute Spiele. Es werden halt einfach vermehrt andere Namen auf der
Packung Shop-Seite stehen. Das ist die Zukunft, denke ich.