Das wird ja immer wieder behauptet. Tatsache ist einfach, dass Sapkowski aufgrund seines Alters und seines Landes (wo Gaming halt bis in die späten 90er kaum existierte) halt keinen Kontakt zu Videospielen hatte oder hat. D.h. er hat keinen Bezug dazu.
Was er sagte ist, dass die Witcher Spiele eine alternative Fortsetzung sind, da die Abenteuer darin von anderen Autoren stammen und nur er kann eine legitime Fortsetzung schreiben. Was er aber auch sagt ist, dass er den Artstyle der Spiele unglaublich toll findet.
Wirklich rumgehackt hat er auf den Spielen also nie.
Ich lese gerade die Bücher (endlich mal) und ich gebe zu, sie sind inhaltlich nicht mehr als Standardkost, wenn auch intelligent geschrieben. Allerdings muss man eben auch sehen, wann und wo sie entstanden sind, nämlich ab 1986 im Ostblock. Vorlage, und das merkt man ja deutlich, sind eher die typischen europäischen Märchen, etwa der Gebrüder Grimm, die ja auch ständig in der Handlung verwurstet und persifliert werden.
Während ich mit westlicher Fantasy Literatur aufgewachsen bin, einschließlich sämtlicher amerikanischer und englischer "Klassiker" und jeder Menge "Standardkost" von den 60ern bis zu den 90ern, so wird das bei ihm nicht unbedingt der Fall gewesen sein. Dass er ohne diesen Einfluss also solche Werke geschaffen hat ist schon sehr bemerkenswert. Herausragend finde ich insbesondere seine weiblichen Figuren, die allesamt sehr stark und gleichberechtigt sind - die vögeln alle genauso viel in der Gegend rum wie Geralt, insbesondere Yennefer, was man in westlicher Literatur praktisch gar nicht findet.