AW:
Ich sehe die Sache so: Ich bin froh, dass da ein neues Trek-Spiel kommt. Mir gefällt auch der Trailer (der ja primär ein Eyecatcher sein soll) gut. Aber echtes Interesse das fertige Spiel zu spielen oder gar monatlich mit Gebühren zu unterstützen ist kaum vorhanden. Ich habe mir die Präsentation (~ 45 Minuten @ Gametrailers) angeguckt, und so wirklich scheinen selbst die Entwickler noch keine Ahnung zu haben, wie man den „Exploration-Part“ sinnig umsetzen soll. „Manchmal kommen dann die Borg, und man muss Systeme säubern, oder gegen Reste des Dominions kämpfen“. Aha. „Es gibt auch Forschung, doch schnelle Action auf den Planeten und mit den zu befehligenden Schiffen macht mehr Spaß“
Der Actionschwerpunkt stößt mir auch sauer auf. Das kann man mit Star Wars machen, aber nicht mit Star Trek. Zumal der durchschnittliche Fan auch glaubhafte Erklärungen haben will. Warum sind die Borg nach der Zerstörung des Transwarpnetzwerks durch die Voyager wieder so stark? Warum sind die Klingonen plötzlich böse? Warum macht das Dominion wieder Theater? Zwar versprach man, dass man bald die 30 fehlenden Jahre zwischen Nemesis und Trek-Online auf der Homepage geschichtlich aufarbeiten will, aber mich plagen starke Zweifel, dass die Jungs die Kernessenz von Trek einfangen können - und die besteht eben aus Forschung (ohne Waffengewalt) / Politik / Diplomatie / Wirtschaft / Selbsterkenntnis. Aber wenn der Mensch auf der Bühne schon erklärt, dass die DS9-Folgen mit dem Dominion-Krieg seine Highlights aus mehreren Dekaden Trek waren, dann ist Hopfen und Malz eigentlich verloren. Das war zwar nett anzugucken, und demonstrierte, wie die Föderation im Ausnahmezustand reagiert, aber „echtes“ Trek im Stil von TOS, TNG, TMP 2, 6, 9 und VOY war das leider nicht.
Alles was ich in diesem Trailer sah, bekomme ich in besserer Form auch aus meiner Trek-Spielesammlung. In Tactical Assault, Bridge Commander, Starfleet Command und Klingon Academy kann ich einzelne Funktionen des Schiffs steuern. In Star Trek Legacy Ultimate Universe und Bridge Commander Kobayashi Maru kann ich Borgflotten bekämpfen und das Dominion verhauen. In Hidden Evil kann ich auf Planeten und Stationen rumwandern, mit dem Tricorder scannen, normale Adveture-Aufgaben lösen und etwas mit dem Phaser ballern. In Armada 2 führe ich Krieg gegen die Borg und Spezies 8472. In Elite Force 1 & 2 kämpfe ich gegen die Borg und sonstige Gegner, latsche auf Schiffen und mehreren Planeten rum, scanne mit dem Tricorder, fordere Luftschläge an und rette das Schiff. In Star Trek Conquest und Birth of the Federation mache ich die Föderation zur machbesessenen Diktatur und neutralisiere alle anderen Spezies. Und in „A Final Unity“ spiele ich eben Trek so wie Trek auch im TV war. Online hat es daher in meinen Augen schwer, irgendein Teilgebiet so interessant zu gestalten, dass ich auf die genannten Spiele verzichten kann. Und nur wegen einem größeren Universum als in Bridge Commander und ausgeprägten Kommunikationsfaktoren mit den Mitspielern, gebe ich sicherlich kein Geld für die Vollversion aus, und zahle auch keine monatlichen Gebühren. Gerade von einem massiven Rollenspiel erwarte ich eine stärkere Annäherung an die Marke "Trek", als z.B. von einem Elite Force.
Viel Glück Cryptic. Ich liebe Star Trek, aber STO wird es verdammt schwer haben, mich wirklich überzeugen zu können. Eure „Version“ von Star Trek passt imho besser zu Star Wars.
Also: Wer macht mir ein Birth of the Federation 2?
Regards, eX!