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Bei der Gamescom ging es mehr um Streamer als um Spiele

Ob David Beckham nun Unterhosen verkauft, seine Frau bei Landrover ein bisschen mithelfen darf einen neuen Großstadtsuv zu designen, ob Boris Becker darüber staunt, dass er schon im Internet ist oder der "Jawolljah!!!!"-Typ in seinem Porsche Cayman S ("Junge!!!!") will, dass wir zu ihm in die Whatsapp-Gruppe kommen...

Sie alle sind am Ende nichts anderes als das, was wir hier sehen. Sie bewerben Produkte und bekommen dafür Geld, dass sie bekannte Gesichter sind und beeinflussen uns (wenn es für die Firmen optimal läuft) diese Produkte dann zu erwerben. Denn nichts verkauft ein Produkt zuverlässiger als ein Gesicht, ein Charakter, an den man sich erinnern wird, den man wiedererkennen wird. Egal ob diese Figur nun unfassbar doof ist und nervt, oder millionen von Fans hat. Letztlich bleibt immer etwas hängen, steigt die Bekanntheit von Produkt und Werbefigur, also genau das, was das Ziel jeder Marketingkampange ist.

Und bei einem MontanaBlack, einer Amaranda oder einem Arschmuskelgold ist das natürlich nicht anders. Das was da passiert ist auf der GK, passiert praktisch seit dem der Mensch irgendwann damit angefangen hat, die gewinnorientierte Marktwirtschaft zu erfinden.

Und das nicht gerade wenige Menschen richtig harte Herdentiere sind, die sich mit einem Influencer, einem Promi, Profisportler ect. identifizieren und diese anhimmeln und sich nach diesen orientieren, das ist ja auch nichts neues. Wenn ich ein Gamingunternehmen wäre, das seinen Kram effektiv vermarkten will, ja dann würde ich NATÜRLICH auch auf das passende Streaminggesicht zugreifen, dieses weiter in seiner Bekanntheit ausbauen und mir und meinem Produkt so noch höhere Erfolgschancen aufbauen.

Die Welt des Gamings ist inzwischen schlichtweg eine gigantische Industrie, eine Unterhaltungsindustrie... Mit eigenem Ökosystem und somit natürlich auch eigenen Promis. Und wie bereits gesagt, ein Spiel, ein Produkt kann noch so toll sein - Wir Menschen sind so programmiert, dass wir weitaus stärker auf unsere Artgenossen gepolt sind, als auf Gegenstände/Produkte.

Letztendlich ging MIR quasi die komplette GK am Popo vorbei, weit vorbei. Ich habe mir die Titelankündigungen und Trailer angeschaut, die mich wirklich interessiert haben und das wars. Dass sich Tanzverbot und zwei andere Nasen auf der GK prügelten, habe ich zufällig auf RND erfahren. Mehr musste ich dann aber auch nicht davon wissen, als die Überschrift.

Ich hatte eh den Eindruck, den allermeisten Leuten ging es im Grunde gar nicht um irgendwelche Spiele, sondern eher darum, endlich mal wieder gemeinsam abzuhängen und das nachzuholen, was die zwei Jahre davor gar nicht vorhanden war.
 
So schafft sich eine Messe mittelfristig selber ab. Streamer und Influencer sind die am meisten überbewerteten Marketinginstrumente. Langfristig vielleicht wieder eine Chance für Leipzig. Mich würde es freuen. Die Streamer und Influencer dürfen dann gerne in Köln bleiben!
 
Wer sich von Influencern unterhalten fühlt oder sich gar beeinflussen lässt, hat ein ernstes Problem mit sich selbst.
Sind ja nun bei weitem nicht alle schlecht. Auch wenn ich bestimmt nicht für irgendeinen Influencer* extra zu einer Messe fahren würde.


*können wir diese Leute nicht einfach Content Creator nennen? Influencer hört sich so negativ nach Grippe an.
 
(..)
Die Welt des Gamings ist inzwischen schlichtweg eine gigantische Industrie, eine Unterhaltungsindustrie... Mit eigenem Ökosystem und somit natürlich auch eigenen Promis. Und wie bereits gesagt, ein Spiel, ein Produkt kann noch so toll sein - Wir Menschen sind so programmiert, dass wir weitaus stärker auf unsere Artgenossen gepolt sind, als auf Gegenstände/Produkte.

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Ich hatte eh den Eindruck, den allermeisten Leuten ging es im Grunde gar nicht um irgendwelche Spiele, sondern eher darum, endlich mal wieder gemeinsam abzuhängen und das nachzuholen, was die zwei Jahre davor gar nicht vorhanden war.

This.

Alles was da passiert war vorhersehbar (und wurde auch von einigen vorhergesehen) , da ist nichts ungewöhnliches dran.

Es ist halt keine Nischenbeschäftigung mehr.. und das bedingt halt alle Vor- aber auch Nachteile (wobei die Wahrnehmung davon differieren mag) die ein Verlagern in den Mainstream halt so mit sich bringt.

So schafft sich eine Messe mittelfristig selber ab. Streamer und Influencer sind die am meisten überbewerteten Marketinginstrumente. Langfristig vielleicht wieder eine Chance für Leipzig. Mich würde es freuen. Die Streamer und Influencer dürfen dann gerne in Köln bleiben!

"Überbewertet" werden sie kaum sein.. gegenwärtig. Sie funktionieren. Gerade bei sowas hat man Metriken, man weiß wie die Verkäufe nach oben schießen wenn eine bekannte Streaming-Nase das Ding mal auf den Kanal haut.. das hat schon über Wohl und Wehe mancher Titel entschieden. Mag man nicht gut finden, ist aber so.

Leipzig: Was sollen die jetzt machen? Wenn die Hersteller nicht zu einer Messe kommen WOLLEN (hat ja nicht nur Gamescom das Problem, ist ja weltweit so) kann auch eine Alternativmesse da nix ändern.

Es sieht doch so aus.. du betreibst eine Gaming Messe.

Die Hersteller der Spiele selber kommen immer weniger da vorbei.

Aber das "Drumherum", wie eben halt die Streamer (publikumswirksame Auftritte in Persona ziehen immer) und vielleicht ein paar Hardware Hersteller ("befummeln" von Tastaturen, Controllern usw. vor Ort) oder "Supplemental Krams" (.. Streamerin "Gnu" präsentiert "YFood", die "gesunde" schnelle Mahlzeit wenn beim stressigen Spielen die Zeit nicht reicht.. weder die Streamerin noch das Produkt noch die Verknüpfung zwischen den beiden habe ich jetzt übrigens erfinden müssen, das ist so) läuft.

Wie richtest du die Messe dann aus um in Zukunft relevant zu bleiben?

Eben. Genau so.

Ich hätte es auch gerne anders. Wobei ich mich auch nicht in eine Reihe stellen würde und 10 Stunden auf einen Anspieltermin warten. Insofern...
 
Sind ja nun bei weitem nicht alle schlecht. Auch wenn ich bestimmt nicht für irgendeinen Influencer* extra zu einer Messe fahren würde.


*können wir diese Leute nicht einfach Content Creator nennen? Influencer hört sich so negativ nach Grippe an.

Kann ich dir in beiden Punkten nur zustimmen. Ich schaue mir z.B. sehr gerne die Videos von Steinwallen an. Sie sind ruhig mit einem Niveau, welches mich anspricht. Dazu lernt man noch etwas über Geschichte. Für ihn trifft z.B. die Bezeichnung "Content Creator" auch wirklich zu. Man merkt, dass dort wirklich mit Plan gearbeitet wird. Bei manch anderen ist es doch einfach nur vor die Kamera zu sitzen und zu allem und jedem seinen Senf dazuzugeben.
 
Sind ja nun bei weitem nicht alle schlecht. Auch wenn ich bestimmt nicht für irgendeinen Influencer* extra zu einer Messe fahren würde.


*können wir diese Leute nicht einfach Content Creator nennen? Influencer hört sich so negativ nach Grippe an.
Ich meinte aber wirklich Leute die beeinflussen (marketingtechnisch, kapitalistisch), die sind eindeutig Influencer, daher kommt der "Titel" doch. Jemand der im weitesten Sinne Tutorials oder Dokus macht, ist kein Influencer, sofern neutral berichtet wird. Diese Leute kann man dann auch als Content Creator betiteln. Aber der Grad ist schmal, da jede Nachahmung des gesehenen eine Beeinflussung ist. Im Grunde ist ein Lehrer in der Schule auch ein Influencer, allerdings springt für diesen am Ende keine extra Kohle raus.
 
Persönlich kann ich diesen Kult nicht nachvollziehen ... aber das sagten schon meine Eltern über die Bands, die ich gerne sah und hörte. Sei's drum. Bleibt mehr Raum für die Games-Interessierten an den Booths. Aber ich vermute mal, das Messemanagement selbst wird sein Konzept überarbeiten müssen, es sei denn man gibt sich damit zufrieden, dass schließlich genug Kohle durch Ticketverkäufe reinkam. Man wird sehen, ob und wie lange sich Developer und Publisher das antun.
 
... Die Presse, welche diese ganzen Witzfiguren erst so richtig hoch schreibt, ist definitiv nicht unbeteiligt an diesem Ergebnis ...
Genau so sieht es aus. Eines der Beispiele findet man täglich hier auf PCGames, wo permanent über jede Ausdünstung irgendeines Influencer/Streamer/Selbstdarstellertypen berichtet wird oder man Clickbait mit sexy Netzsternchen platziert.
 
Fazit:
  1. Die Gamescom ist tot.
  2. Das Internet war ein Fehler.
Ich weiß nicht wer Monte ist. Ist das ein Schokopudding von Zott oder was? Mich jucken die Streamer, Twitcher, Influenza und der ganze Quatsch drumrum nicht die Bohne. Ja, ist eine andere Generation und ich einfach zu alt für den Mist.

Hatte trotzdem mal vor, nach der Pandemie die GC noch einmal zu besuchen. Wenn das dort so weitergeht, kann ich mir das aber direkt sparen. Ich fahr sicher nicht durch halb Deutschland um mich von pöbelnden Halbstarken angehen zu lassen :P
 
@Johannes Gehrling
Wie findest du persönlich diese von dir beobachtete Entwicklung denn so?
Bei einem Kommentar hätte ich mir da eine klarere Einordnung gewünscht.
Ich bin da persönlich zwiegespalten. Einerseits schaue ich privat sehr gerne allerlei Streamer, darunter auch gerne mal MontanaBlack, (sehr gerne) Knossi, Tanzverbot, quiteLola und wie sie alle heißen. Phasenweise richtig viel, wenn ich zum Beispiel mal krank bin oder aus anderen Gründen mehr Zeit Zuhause verbringe als üblich. Persönlich finde ich es daher schon cool, dass eine Messe wie die Gamescom eine gute Gelegenheit bietet, viele Streamer auch mal persönlich zu treffen.

Wenn das allerdings so ausartet wie bei Montes Messegang, dann ist das halt einfach nur Mist und geht gar nicht. Das hätte so nicht passieren dürfen und darf in Zukunft auch nicht mehr vorkommen. Da müssen alle Beteiligten und Verantwortlichen draus lernen und es besser machen.

Dass sich damit eine ehemalige reine Gaming-Veranstaltung wandelt, finde ich persönlich weder gut noch schlecht - das ist halt der Lauf der Dinge, alles ist ständig im Wandel. Persönlich bin ich fein damit, wenn die Streamer-Welt auf der Gamescom stattfindet, genauso gut könnte es in meinen Augen dafür auch eine eigene Veranstaltung geben. Dennoch habe ich Verständnis dafür, dass es Leute gibt, die diese Entwicklung stört.
 
Gute Einstellung!

Ich sehe das relativ ähnlich. Dass die Gamescom zur Streamer Messe "verkommt", finde ich schade. Fairerweise muss ich aber dazu sagen, dass ich selbst noch nie dort war und wohl auch nie hingehen werde. Daher ist mein Anspruch auf Erhaltung des alten Konzepts doch eher gering. :-D

Solange die ONL oder was vergleichbares kommt und eine (im Rahmen ihrer Möglichkeiten) angemesse Show bringt, bin ich eigentlich zufrieden.
 
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