Ich habe nie die Begeisterung verstanden, über die man sich SchleFaz Filme reinzuziehen vermag.
Nun, da gibt es mehrere Aspekte:
- WTF?! Das fanden die Leute mal witzig und sind dafür reihenweise in die Kinos gelaufen?
- Sieh an, der einigermaßen bekannte und begnadete Schauspieler X brauchte wohl noch ne Finanzspritze auf dem Weg in den Ruhestand, sonst hätte er ja wohl nicht in einem solchen Film mitgewirkt. / Unglaublich, wozu Leute sich für Geld breitschlagen lassen.
- Die absolute Unverfrohrenheit (im mehrfachen Wortsinn), einen im Winter spielenden Film über einen zum Leben erwachten Schneemann in einem mit Herbstwetter gesegneten Dorf zu drehen, in das man super billig und offensichtlich Kunstschnee und zusammengeflockte "Schnee"männer platziert hat. (einer der beiden Jack Frost Filme)
- Eine Synchronisation eines Films, zu dem das Synchronisationsteam kein Drehbuch hatte und sich somit alle Dialoge selber zusammenreimen mußte.
"Macht sie fettich!" - "Gemacht!"
- Hanebüchene "Stories": Der 6(!)-köpfige Hai; Ein Typ, der zum Superhelden wird, wenn er gebrauchte Damenschlüpfer übers Gesicht zieht; Ein Mann, dem ein zweiter Kopf auf die Schultern operiert wurde (und bei dem man in jeder Einstellung sieht, daß entweder der 2. Typ einfach dahinter steht oder daß das eine Gummi Attrappe ist); ein Typ, der eine Alienwaffe in der Wüste findet und durch die Benutzung zum ballerwütigen Zombie mutiert; Cowboys, die gegen Dinosaurier kämpfen ...
- Szenen, die absolut gar keinen Sinn ergeben. In einem Film hatte der Bösewicht eine Macke: ab und zu nahm er dann einen Teppich, zog die Jacke aus, legte sich auf den Teppich und rollte sich dann ein, um da erstmal so eingerollt liegen zu bleiben. Ohne jegliche Erklärung.
- und dann gibt es teilweise noch Passagen für das ganz spezielle SchleFaZ Gefühl. Da sitzt man dann da und das Gehirn schaltet sich auf Durchzug, weil man einfach nicht glauben kann, daß sich 1. jemand so einen Schwachsinn ausgedacht hat, 2. Es jemanden gegeben haben muß, der gesagt hat:
"Jupp, da klingt nach einer Idee für einen tollen Film (bzw eine tolle Szene). Das würde ich gerne sehen und finanziere daher den Dreh dieses Streifens.", 3. Schauspieler das Drehbuch mit dieser Szene gelesen haben und sich gedacht haben
"Klar, das würde ich gerne spielen", 4. Im Schnitt niemand gesagt hat:
"Boah ne, das kannste echt nicht zeigen" und 5. Die Produzenten oder wer auch immer den fertigen Film abnehmen mußte, an der Szene nichts auszusetzen hatten und daher in dem Film tatsächlich eine Szene vorkommt, in der jemand auf eine Pfütze Wasser schießt und sich wundert, daß er so den Killerschneemann nicht besiegen kann, der sich selbst verflüssigt hatte, um unter der Tür durchzufliessen.
- Szenen, die sich kein ernst zu nehmender Filmemacher trauen würde. Oder habt ihr in einem AAA Film schon mal gesehen, daß jemand ganz ernsthaft als Handlungsstrang, mit dem der Detektiv den Fall aufklärt,
die Erinnerungen der Scheiße eines Hundes per Maschine sichtbar macht und daher sehen kann, daß der Hund entführt wurde?
Nein, ich hab mich nicht verschrieben.
Wenn man in einen Blockbuster Film geht, weiß man eigentlich meistens, was man sehen wird. Ein Superheld erlebt die klassische Heldenstory mit Happy End, ein romantische Film hat am Ende auch ein glückliches Pärchen/Familie, die Verschwörung, Intrigen der Bad Guys wurden aufgedeckt und über die Selbstjustiz einiger selbst ernannter Helden wird mitunter zugunsten des Happy Ends hinweg gesehen.
Bad Ends gibt es eigentlich nur in Director's Cuts - für den Mainstream wurden die zu Happy Ends umgemodelt (siehe The Butterfly Effect oder die "Love conquers all" Version von Brazil [Wo sich der Regisseur entgegen meiner Aussage durchgesetzt hatte])
Bei SchleFaZzen bzw Independent Filmen weiß man hingegen nicht, wie der Film ausgehen wird, was diese spannender macht.
Hilft natürlich nix, wenn der Film als Ganzes strunzlangweilig ist wie zB
Werewolves vs Strippers