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Atomenergie in Deutschland

derPhilippausmwald

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um mal von dem ewigen Nahostthema wegzukommen, und auch weils mich wirklich interessiert, wie ihr dazu steht, öffne ich mal einen Atomenergie-Thread

Seit der letzten Bundestagswahl stellen Unionspolitiker immer wieder den Atomausstieg in Frage, obwohl er im Koalitionsvertrag festgeschrieben ist. Der Störfall in Schweden scheint dagegen eher den Atomkritikern recht zu geben. Immerhin ist Schweden nicht irgend eine Bananenrepublik, sonder als Staat mindestens so reich wie wir. Also: wie sicher sind deutsche AKWs wirklich?
Wäre es nicht an der Zeit ernsthaft andere Wege auszuprobieren?

Ich freu mich auf eure Meinungen...
 
derPhilippausmwald am 15.08.2006 17:49 schrieb:
um mal von dem ewigen Nahostthema wegzukommen, und auch weils mich wirklich interessiert, wie ihr dazu steht, öffne ich mal einen Atomenergie-Thread

Seit der letzten Bundestagswahl stellen Unionspolitiker immer wieder den Atomausstieg in Frage, obwohl er im Koalitionsvertrag festgeschrieben ist. Der Störfall in Schweden scheint dagegen eher den Atomkritikern recht zu geben. Immerhin ist Schweden nicht irgend eine Bananenrepublik, sonder als Staat mindestens so reich wie wir. Also: wie sicher sind deutsche AKWs wirklich?
Wäre es nicht an der Zeit ernsthaft andere Wege auszuprobieren?

Ich freu mich auf eure Meinungen...

Auch in absoluten High-End AKWs existiert scheinbar ein signifkantes Risiko. Ausserdem schreien die Teile nach Terroranschlaegen. Also schnell weg mit dem Mist.
 
Ich für meinen Teil bin absoluter Kernkraftbefürworter. Im Vergleich zu den anderen gängigen Energiegewinnungsformen stellt die Atomkraft immer noch eine sehr effiziente und saubere Energie dar. Die Probleme Endlagerung sowie Risiko lassen sich durchaus tolerieren zumal gerade durch moderne Brutreaktoren große Mengen des Atommülls wiederverwertet werden können bevor die Endlagerung notwendig wird.

Allerdings sehe ich zur derzeitigen Nutzung der Kernkraft (Fission) insbesondere den Schritt zur Fusion als wegweisend und notwendig an.

Die alternativen Energieformen sind entweder:

-zu gering im Wirkungsgrad(->teuer, Bsp. Solarenergie - auf unsere Breiten bezogen)
-zu unstet (Wind)
-zu begrenzt vorhanden(Gezeiten)
-zu zerstörerisch für die Umwelt (Dreischluchtendamm in China)


Da objektiv betrachtet viele der "alten" Energieformen wie Kohle und Öl in den nächsten Jahrzehnten knapp werden, der Energiebedarf aber massiv steigen wird sehe ich nur die Möglichkeit mit AKWs zu arbeiten oder sich schonmal mit dem Gedanken anzufreunden auf viele unserer liebgewonnenen kW-Fresser zu verzichten.
 
Leptosom am 15.08.2006 18:14 schrieb:
Ich für meinen Teil bin absoluter Kernkraftbefürworter. Im Vergleich zu den anderen gängigen Energiegewinnungsformen stellt die Atomkraft immer noch eine sehr effiziente und saubere Energie dar. Die Probleme Endlagerung sowie Risiko lassen sich durchaus tolerieren zumal gerade durch moderne Brutreaktoren große Mengen des Atommülls wiederverwertet werden können bevor die Endlagerung notwendig wird.

Allerdings sehe ich zur derzeitigen Nutzung der Kernkraft (Fission) insbesondere den Schritt zur Fusion als wegweisend und notwendig an.

Die alternativen Energieformen sind entweder:

-zu gering im Wirkungsgrad(->teuer, Bsp. Solarenergie - auf unsere Breiten bezogen)
-zu unstet (Wind)
-zu begrenzt vorhanden(Gezeiten)
-zu zerstörerisch für die Umwelt (Dreischluchtendamm in China)

Da objektiv betrachtet viele der "alten" Energieformen wie Kohle und Öl in den nächsten Jahrzehnten knapp werden, der Energiebedarf aber massiv steigen wird sehe ich nur die Möglichkeit mit AKWs zu arbeiten oder sich schonmal mit dem Gedanken anzufreunden auf viele unserer liebgewonnenen kW-Fresser zu verzichten.

Also ich bin definitiv Atomkraftgegner, obwohl ich keinen sofortigen Ausstieg befürworte. Im Gegensatz zu dir sehe ich in der Endlagerung ein riesiges Problem, ebenso wie in der Sicherheitsfrage. An sich sind unsere AKW sicher sicherer als irgendwelche aus dem Osten (also lieber erstmal hier produzieren und gleichzeitig in alternative Energiegewinnung investieren als zu riskieren, dass dort mal eben was in die Luft fliegt), aber z.B. möglichen Terroranschlägen würden auch unsere Bauten wohl kaum standhalten, auch wenn dies immer wieder behauptet wird.
Noch haben wir auch kein großes Problem mit den schön strahlenden Resten (zumindest sofern wir nicht so direkt betroffen sind, wie z.B. die Gorlebener), aber diese Nach-uns-die-Sintflut-Manier finde ich furchtbar.
Mag sein, dass diese Energieform momentan noch die (kurzfristig) sauberste ist, das Sicherheitsrisiko und die Langzeitfolgen/-probleme sind aber einfach zu hoch.
Das wichtigste ist aber die Investition in neue Energieformen, so dass diese effizienter werden und langfristig sowohl Kohlekraftwerke etc. und auch den Atomstrom verdrängen bzw. unnötig machen, denn das Argument, dass die meisten sauberen Energien nicht allzu verlässlich oder leistungsfähig sind, ist ja leider wahr. Hätte man mal alle Forschungsgelder für die Atomenergie in alternative Energieergründung gesteckt, wo ständen wir dann heute... Naja, aber solche Spekulationen bringen nichts.

Auf jeden Fall sind wir gerade dabei unser Haus energietauglich zu machen und möglichst viel Niedrigenergiestandards zu erreichen... zumindest das ist ein Schritt, den jeder gehen kann, damit zumindest generell weniger Energie "produziert" werden muss. (Ganz zu schweigen von den Selbstverständlichkeiten wie statt in den Standbymodus Geräte ganz auszuschalten etc.)

Gruß,
Aenne
 
Was bringt es uns, in Deutschland die Produktion von Atomstrom zu beenden, wenn um uns herum unsere Nachbarn dafür einen Atommeiler nach dem anderen bauen? Sind wir dann großartig sicherer? Wir kaufen uns den Atomstrom aus dem Ausland, wie bescheuert sind wir? Die Reaktoren in Tschechien und Polen oder anderen Ländern sind nicht so sicher wie die in Deutschland.

Ich bin zwar im Allgemeinen gegen Atomstrom und würde mir wünschen, dass wir so schnell wie möglich auf alternative, saubere Energieträger umsatteln, aber gut Ding will nunmal Weile haben. Einzige Pluspunkte des beschlossenen Atomsausstiegs ist, dass seither in diese Richtung mehr geforscht wird, dabei Fortschritte erzielt wurden und Arbeitsplätze in komplett neuen Industrien (SOlar) geschaffen wurden.

Rein sicherheitstechnisch und v.a. ökonomisch mach der Atomausstieg keinen Sinn, solange die anderen Länder weiter munter auf Atomstrom setzen. Denn von einem Reaktorunfall in Grenznähe wären wir genauso betroffen. Außerdem kann die durch AKW erzeugte Strommenge mittelfristig nicht durch alternative Energieträger ersetzt werden, was uns zwingt, Strom aus dem Ausland zu kaufen, oft genug Atomstrom, wohlgemerkt.
 
Leptosom am 15.08.2006 18:14 schrieb:
Ich für meinen Teil bin absoluter Kernkraftbefürworter. Im Vergleich zu den anderen gängigen Energiegewinnungsformen stellt die Atomkraft immer noch eine sehr effiziente und saubere Energie dar. Die Probleme Endlagerung sowie Risiko lassen sich durchaus tolerieren zumal gerade durch moderne Brutreaktoren große Mengen des Atommülls wiederverwertet werden können bevor die Endlagerung notwendig wird.

Also ich weiß nicht. Müll, dwer mich in 10000 Jahren noch umbringen kann, würd ich nicht als sauber bezeichnen, nur weil ich die Hoffnung habe, dass er in dem Salzstock in den ich ihn stecke drinbleibt...
Brutreaktoren seh ich deshalb kritisch, weil darin waffenfähiges Plutonium entsteht, und davon haben wir schon mehr als genug auf der Welt...

Allerdings sehe ich zur derzeitigen Nutzung der Kernkraft (Fission) insbesondere den Schritt zur Fusion als wegweisend und notwendig an.

Die alternativen Energieformen sind entweder:

-zu gering im Wirkungsgrad(->teuer, Bsp. Solarenergie - auf unsere Breiten bezogen)

Ist Atomkraft eigentlich auch: Wiederaufbereitung, Lagerung und Endlagerung (sprich: Beseitigung) des Atommülls zahlen nicht die Betreiber, sondern der Staat und damit der Steuerzahler. Wäre die Entsorgung im Strompreis enthalten, dann wäre Atomstrom konkurrenzlos teuer.

-zu unstet (Wind)
-zu begrenzt vorhanden(Gezeiten)
-zu zerstörerisch für die Umwelt (Dreischluchtendamm in China)

prinzipiell richtig, aber muss ich denn immer Großkraftwerke bauen? Kleinvieh macht auch Mist und ist weniger Störungsanfällig, denn was macht es schon wenn eine von 1000 Anlagen mal ausfällt. Eine von zehn ist kritisch...


Da objektiv betrachtet viele der "alten" Energieformen wie Kohle und Öl in den nächsten Jahrzehnten knapp werden,

Nach aktuellen Berechnungen reichen die Uranvorkommen beim derzeitigen Verbrauch noch 60 Jahre, dann ist eh Schluss...

der Energiebedarf aber massiv steigen wird

ja, aber muss das so sein?

sehe ich nur die Möglichkeit mit AKWs zu arbeiten oder sich schonmal mit dem Gedanken anzufreunden auf viele unserer liebgewonnenen kW-Fresser zu verzichten.

Wieso verzichten? Man müsste nur Techniken entwickeln, mit denen die Geräte eben weniger Energie brauchen. Das würde ganz nebenbei auch die Betriebskosten senken. Ich persönlich denke, dass Energie sparen der effizienteste Weg aus der Atomenergie ist.

PS: wem es noch nicht aufgefallen ist, ich bin gegen Atomstrom
:)
 
bierchen am 15.08.2006 20:39 schrieb:
Was bringt es uns, in Deutschland die Produktion von Atomstrom zu beenden, wenn um uns herum unsere Nachbarn dafür einen Atommeiler nach dem anderen bauen? Sind wir dann großartig sicherer? Wir kaufen uns den Atomstrom aus dem Ausland, wie bescheuert sind wir? Die Reaktoren in Tschechien und Polen oder anderen Ländern sind nicht so sicher wie die in Deutschland.

Das ist das übliche Totschlagargument. "warum soll ich... wenn doch die anderen..." -- weil irgendwer halt mal den Anfang machen muss, sonst ändert sich nie was.
nebenbei: Österreich hat gar keine AKWs, die leben aber trotzdem noch...

Ich bin zwar im Allgemeinen gegen Atomstrom und würde mir wünschen, dass wir so schnell wie möglich auf alternative, saubere Energieträger umsatteln, aber gut Ding will nunmal Weile haben.

Da geb ich dir zu 100% Recht

Einzige Pluspunkte des beschlossenen Atomsausstiegs ist, dass seither in diese Richtung mehr geforscht wird, dabei Fortschritte erzielt wurden und Arbeitsplätze in komplett neuen Industrien (SOlar) geschaffen wurden.

Das war ja auch der Sinn der Sache

Rein sicherheitstechnisch und v.a. ökonomisch mach der Atomausstieg keinen Sinn, solange die anderen Länder weiter munter auf Atomstrom setzen. Denn von einem Reaktorunfall in Grenznähe wären wir genauso betroffen. Außerdem kann die durch AKW erzeugte Strommenge mittelfristig nicht durch alternative Energieträger ersetzt werden, was uns zwingt, Strom aus dem Ausland zu kaufen, oft genug Atomstrom, wohlgemerkt.

zugegeben: kurzfristig bringt es ökonomisch und sicherheitstechnisch keine Vorteile. langfristig meiner Meinung nach schon, denn es ist zwar immer unbequem eine Art "Vorreiter" zu sein, aber wenn die anderen dann nachziehen (was wie ich denke irgendwann der Fall sein wird) dann zahl sich die Mühe schon aus. Wenn mans geschickt anstellt...
 
Ich bin gegen alles, was die Zusammensetzung dieses Planeten irreversibel verändert. Dazu gehören verbrannter fossiler Kohlenstoff aller Art ebenso wie strahlender Müll oder Lithium-&Wasserstofffusion zu Helium.
Der Hauptgrund für meine Ansicht ist dabei, dass es nicht nötig ist. Die Argumente der Gegner:

Leptosom am 15.08.2006 18:14 schrieb:
-zu gering im Wirkungsgrad(->teuer, Bsp. Solarenergie - auf unsere Breiten bezogen)
-zu unstet (Wind)
-zu begrenzt vorhanden(Gezeiten)
-zu zerstörerisch für die Umwelt (Dreischluchtendamm in China)

stimmen so nicht. Das mit dem Wirkungsgrad schon mal gar nicht. Selbst in Deutschland könnten 40% mit Solar erledigt werden, wenn nicht sogar noch mehr. Wind und Wasser tun ihr übriges, ebenso Biomasse. Dann noch bissl effizienter arbeiten und schon ist das alles kein Problem mehr. In sonnenreicheren Gegenden noch weniger. Darüberhinaus besteht noch die Möglichkeit des Wasserstoff und Stromtransport aus äquatorialeren Gegenden.

Ich wundere mich immer, dass die Befürworter des Kernkraftauswegs einfach sagen: Solar, ist doch eh ineffizient ... und dabei die Entwicklung der letzten und der kommenden Jahre einfach ausblenden. Manche mögen es offenbar nicht, wenn die Realität ihrer Argumentation die Grundlage entzieht. :-D
 
aph am 16.08.2006 10:07 schrieb:
Ich bin gegen alles, was die Zusammensetzung dieses Planeten irreversibel verändert. Dazu gehören verbrannter fossiler Kohlenstoff aller Art ebenso wie strahlender Müll oder Lithium-&Wasserstofffusion zu Helium.
Der Hauptgrund für meine Ansicht ist dabei, dass es nicht nötig ist. Die Argumente der Gegner:

Leptosom am 15.08.2006 18:14 schrieb:
-zu gering im Wirkungsgrad(->teuer, Bsp. Solarenergie - auf unsere Breiten bezogen)
-zu unstet (Wind)
-zu begrenzt vorhanden(Gezeiten)
-zu zerstörerisch für die Umwelt (Dreischluchtendamm in China)

stimmen so nicht. Das mit dem Wirkungsgrad schon mal gar nicht. Selbst in Deutschland könnten 40% mit Solar erledigt werden, wenn nicht sogar noch mehr. Wind und Wasser tun ihr übriges, ebenso Biomasse. Dann noch bissl effizienter arbeiten und schon ist das alles kein Problem mehr. In sonnenreicheren Gegenden noch weniger. Darüberhinaus besteht noch die Möglichkeit des Wasserstoff und Stromtransport aus äquatorialeren Gegenden.

Ich wundere mich immer, dass die Befürworter des Kernkraftauswegs einfach sagen: Solar, ist doch eh ineffizient ... und dabei die Entwicklung der letzten und der kommenden Jahre einfach ausblenden. Manche mögen es offenbar nicht, wenn die Realität ihrer Argumentation die Grundlage entzieht. :-D

Nunja - der Wirkungsgrad von Solarzellen liegt selbst bei den besten Zellen die auf dem Markt erhältlich sind unter 20 %, im Durchschnitt kann man mit 13-14% rechnen (Idealwerte). Dazu kommt noch die Lebensdauer von Solarzellen (im besten Fall 20-30 Jahre, wobei auch der Wirkungsgrad in dieser Zeit abnimmt) und nicht zu vergessen die Anschaffungskosten. Zum Thema Realität - ich habe hier vor Ort einen der größeren deutschen Solarzellenabieter sitzen (Solarworld AG) und mich durchaus schon mit dem Thema auseinandergesetzt.

Um wirklich effektiv mit Solarzellen arbeiten zu können müssten wirklich große Solarparks in geeigneten Gegenden errichtet werden (Sahara) - der verlustarme Transport könnte, wie du schon sagtest, über Wasserstoffsynthese passieren.

Dies ist eine Alternative die ich als durchaus machbar sehe, allerdings nicht in den nächsten 20-30 Jahren. Solange sehe ich die Atomkraft als einzige wirkliche Alternative an.
 
Leptosom am 16.08.2006 11:08 schrieb:
Nunja - der Wirkungsgrad von Solarzellen liegt selbst bei den besten Zellen die auf dem Markt erhältlich sind unter 20 %, im Durchschnitt kann man mit 13-14% rechnen (Idealwerte). Dazu kommt noch die Lebensdauer von Solarzellen (im besten Fall 20-30 Jahre, wobei auch der Wirkungsgrad in dieser Zeit abnimmt) und nicht zu vergessen die Anschaffungskosten. Zum Thema Realität - ich habe hier vor Ort einen der größeren deutschen Solarzellenabieter sitzen (Solarworld AG) und mich durchaus schon mit dem Thema auseinandergesetzt.

Um wirklich effektiv mit Solarzellen arbeiten zu können müssten wirklich große Solarparks in geeigneten Gegenden errichtet werden (Sahara) - der verlustarme Transport könnte, wie du schon sagtest, über Wasserstoffsynthese passieren.

Dies ist eine Alternative die ich als durchaus machbar sehe, allerdings nicht in den nächsten 20-30 Jahren. Solange sehe ich die Atomkraft als einzige wirkliche Alternative an.

Nun ja, die Solartechnik ist noch eine sehr junge Theorie, daher kann noch mit einer deutlichen Steigerung des Wirkungsgrades in den naechsten Jahren gerechnet werden. Und was die Lebensdauer angeht: Es gibt zwar 30 Jahre alte AKWs, aber das heisst nicht, dass die nicht laengst verschrottet gehoeren...
 
ich bin zwar kein deutscher, aber trotzdem habe ich was gegen diese gefährliche technologie. im ausland atomstrom kaufen stellt allerdings keine alternative dar.
eine neue technologie muss her oder die alternativen methoden müssen effizienter werden.
die sahara-idee klingt ja nett, aber man kann nicht in politisch eher instabilen ländern wie z.b. Algerien etwas aufbauen, da investiert doch keiner, würde ich auch nicht machen.
windräder sind ziemlich laut, die will keiner neben seinem haus haben. im meer draussen stören sie vielleicht sogar die tiere, das kann ich aber nicht beurteilen.

ergo: obwohl ich gegen atomstrom bin, sehe ich derzeit keine ernstzunehmende alternative. es gäbe theoretisch möglichkeiten zur minimierung des energieverbrauchs, z.b. kann man energiesparend bauen und häuser zum quasi-selbstversorger machen mit solarzellen und heizen geht z.b. mit tiefenwärme, letzteres ist aber auf dem land zu teuer und setzt in der stadt neubauten voraus, alte häuser kann man nicht so einfach umrüsten oder es wäre meistens viel zu teuer. und ich wohne gerne in meinem altbau hier, selbst wenn er scheisse isoliert ist.
die alternativen energien in der effizienz steigern und den verbrauch minimieren sehe ich als einen (vielleicht sogar den momentan einzig) möglichen weg und der braucht halt seine zeit, bis er umgesetzt ist. und klässt sich nur beschränkt umsetzen.
 
Leptosom am 16.08.2006 11:08 schrieb:
Nunja - der Wirkungsgrad von Solarzellen liegt selbst bei den besten Zellen die auf dem Markt erhältlich sind unter 20 %, im Durchschnitt kann man mit 13-14% rechnen (Idealwerte). Dazu kommt noch die Lebensdauer von Solarzellen (im besten Fall 20-30 Jahre, wobei auch der Wirkungsgrad in dieser Zeit abnimmt) und nicht zu vergessen die Anschaffungskosten. Zum Thema Realität - ich habe hier vor Ort einen der größeren deutschen Solarzellenabieter sitzen (Solarworld AG) und mich durchaus schon mit dem Thema auseinandergesetzt.
Neulich war Solarstrom an der Strombörse erstmals billiger zu haben als Atomstrom. So ineffizient kann er also gar nicht sein. ;)
Liegt zwar auch an den derzeitigen Förderungen, aber die hat Atomstrom am Anfang auch gehabt.

Um wirklich effektiv mit Solarzellen arbeiten zu können müssten wirklich große Solarparks in geeigneten Gegenden errichtet werden (Sahara) - der verlustarme Transport könnte, wie du schon sagtest, über Wasserstoffsynthese passieren.
Wenn du dich wirklich damit beschäftigt hättest, wüsstest du, dass das nicht stimmt. Auch in Deutschland kann Solarstrom effizient und gewinnbringend gewonnen werden.
 
habe mir jetzt nicht alles durchgelesen aber eine frage drenkt sich mir auf

wie stellt ihr euch einen Terrorangriff auf ein AKW vor? ich bin grade auf ner suche nach ner anderen diskusion wo das mal war (anderes forum ^^) und da wurde das als quasi unmöglich angesehen

mann kriegt das teil vieleicht vom stromnetzt getrennt aber nicht in die luft gejagt ;)
 
King-of-Pain am 16.08.2006 13:01 schrieb:
habe mir jetzt nicht alles durchgelesen aber eine frage drenkt sich mir auf

wie stellt ihr euch einen Terrorangriff auf ein AKW vor? ich bin grade auf ner suche nach ner anderen diskusion wo das mal war (anderes forum ^^) und da wurde das als quasi unmöglich angesehen

mann kriegt das teil vieleicht vom stromnetzt getrennt aber nicht in die luft gejagt ;)

Man koennte z.B. den Atomunfall in Schweden in veraschaerfter Form nachbauen, d.h. Verbindung zum Stomnetz kappen und und Notstromaggregate zerstoeren. Da braucht man noch nicht einmal ein entfuehrtes Flugzeug fuer, da reicht eine handelsuebliche Panzerfaust...
 
Ich bin zwar kein Atomkraftbefürworter, doch spätestens bis man auf der Erde Kernfusion durchführen kann seh ich keinen Weg da vorbei zu kommen. Man stelle sich vor man kann genauso Energie gewinnen wie die Sonne es tut. Gut, es gibt saubere Formen von Energie, Solar z.B. Doch die Herstellungskosten ist zurzeit so hoch dass es sich bei der Effizienz gar nicht lohnt. Wind, gut, der enorme Platzbedarf ist nur eine Sache, und der Wind weht auch nicht immer in gleichen Takt. Fossile Brennstoffe sind in ein paar Jahrzehnten ausgebrannt. Viel mehr bleibt da (von mir aus gesehn) nicht mehr viel übrig.

Noch ein Wort zur Staudamm: dass China einer der größten Stromkonsumenten auf der Welt ist ist sicher bekannt. Dafür, dass der Staudamm 70% des Energiebedarfs dort abdeckt finde ich dieses Projekt für durchaus berechtigt.

mfg
Ice
 
ananas45 am 16.08.2006 13:16 schrieb:
Ich bin zwar kein Atomkraftbefürworter, doch spätestens bis man auf der Erde Kernfusion durchführen kann seh ich keinen Weg da vorbei zu kommen. Man stelle sich vor man kann genauso Energie gewinnen wie die Sonne es tut. Gut, es gibt saubere Formen von Energie, Solar z.B. Doch die Herstellungskosten ist zurzeit so hoch dass es sich bei der Effizienz gar nicht lohnt. Wind, gut, der enorme Platzbedarf ist nur eine Sache, und der Wind weht auch nicht immer in gleichen Takt. Fossile Brennstoffe sind in ein paar Jahrzehnten ausgebrannt. Viel mehr bleibt da (von mir aus gesehn) nicht mehr viel übrig.

Noch ein Wort zur Staudamm: dass China einer der größten Stromkonsumenten auf der Welt ist ist sicher bekannt. Dafür, dass der Staudamm 70% des Energiebedarfs dort abdeckt finde ich dieses Projekt für durchaus berechtigt.

mfg
Ice

Wie bereits erwaehnt, die Preise fuer Atomkraft werden kuenstlich niedrig gehalten. So sind z.B. die Praemien der Haftpflichtversicherung fuer Atomkraftwerke vom Staat festgelegt, um Atomenergie ueberhaupt rentabel zu machen...
 
Leptosom am 16.08.2006 11:08 schrieb:
...

Um wirklich effektiv mit Solarzellen arbeiten zu können müssten wirklich große Solarparks in geeigneten Gegenden errichtet werden (Sahara) - der verlustarme Transport könnte, wie du schon sagtest, über Wasserstoffsynthese passieren.

...

Das stimmt so nicht. Wenn du in der Sahara Solarparks mit den konventionellen Solarzellen hinstellst, geht der Wirkungsgrad total in den Keller, weil es dort zu heiß ist. Das liegt am Grundmaterial (Silizium / Halbleiter).
Richtig ist, dass es andere Techniken gibt, die ebenfalls Sonnenenergie nutzen und in der Sahara durchaus Sinn machen würden. Parabolrinnenkraftwerke z.B.
 
King-of-Pain am 16.08.2006 13:01 schrieb:
habe mir jetzt nicht alles durchgelesen aber eine frage drenkt sich mir auf

wie stellt ihr euch einen Terrorangriff auf ein AKW vor? ich bin grade auf ner suche nach ner anderen diskusion wo das mal war (anderes forum ^^) und da wurde das als quasi unmöglich angesehen

mann kriegt das teil vieleicht vom stromnetzt getrennt aber nicht in die luft gejagt ;)

Ich hab mal (vor Jahren) gelesen, dass bei den deutschen AKWs eine Fliegerbombe aus dem zweiten Weltkrieg reichen würde um einen GAU auszulösen. Du must nur die richtige Stelle treffen...
 
derPhilippausmwald am 16.08.2006 14:32 schrieb:
King-of-Pain am 16.08.2006 13:01 schrieb:
habe mir jetzt nicht alles durchgelesen aber eine frage drenkt sich mir auf

wie stellt ihr euch einen Terrorangriff auf ein AKW vor? ich bin grade auf ner suche nach ner anderen diskusion wo das mal war (anderes forum ^^) und da wurde das als quasi unmöglich angesehen

mann kriegt das teil vieleicht vom stromnetzt getrennt aber nicht in die luft gejagt ;)

Ich hab mal (vor Jahren) gelesen, dass bei den deutschen AKWs eine Fliegerbombe aus dem zweiten Weltkrieg reichen würde um einen GAU auszulösen. Du must nur die richtige Stelle treffen...

*grml* so finde ich es nicht und für die sufu muss mann sich regestrieren
entweder ich mach was falsch oder die @trash-mail.de adressen mag er nicht :(

aber ich versuche es weiter *g*
 
ananas45 am 16.08.2006 13:16 schrieb:
Noch ein Wort zur Staudamm: dass China einer der größten Stromkonsumenten auf der Welt ist ist sicher bekannt. Dafür, dass der Staudamm 70% des Energiebedarfs dort abdeckt finde ich dieses Projekt für durchaus berechtigt.

mfg
Ice

Das Problem bei so großen Staudämmen ist aber, dass sie nicht "sauber" sind. Da entstehen nämlich Unmengen Methan (böses Treibhausgas, noch schlimmer als CO2). Wenn nämlich die Stauseen geflutet werden, stehen da ja noch überall Bäume und so anderes Zeugs. Die werden jetzt ertränkt und vergammeln unter Wasser. Und weil es da nicht genug Luft gibt, vergammeln sie anaerob und es entsteht Methan. Ansonsten ist es grundsätzlich natürlich zu begrüßen, wenn ein Land Wasserkraft statt Atomkraft nutzen will
 
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