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Angst als Politikfaktor

E

El_Bronchito

Gast
Wenn man den amerikansichen Wahlkampf beobachtet, fällt einem auf, dass den Leuten Angst gemacht wird. Angst vor Terror, dadurch auch Angst vor Muslimen, oder sogar das Haus zu verlassen. Sogar in den kleinsten Städten am Arsch der Welt haben die Leute Angst. Je öfter man die Bedrohung wiederholt, desto besser kommt sie zu den Wählern durch.

So etwas passiert aber auch in Deutschland, nur sind hier die Bedrohungen anders. Arbeitslosigkeit, Gewalt von Ausländern, Islamisierung und Untergang des Abendlandes durch einen EU-Beitritt der Türkei, Flüchtlingsströme fallen über unser Land her, wir sind praktisch pleite und mittellos.

Diese Angstmacherei kommt aus dem rechten/konservativen Lager. Ich kann mich jedenfalls nicht daran erinnern, von eher linken Parteien (außer den ganz linken Parteien, s. Hartz) soetwas gehört zu haben. Vielleicht fällt euch da ein Beispiel ein. Ist das alles Wahlkampftaktik oder haben CDU-Abgeordnete wirklich Angst?

Vielleicht liegt es auch daran, dass Kommunikation in der Politik nur über die Medien stattfindet und Aussagen in 30 Sekunden gequetscht werden müssen. Je polemischer, desto sagt es aus ist hier wohl auch oft das Motto. Dass es nicht nur an der Oppositionsrolle der CDU liegen kann, glaube ich schon.

Ist euch das auch aufgefallen oder kommt mir das nur so vor? Meinungen bitte!
 
Das kommt Dir sicher nicht nur so vor, das ist eine Tatsache. Allerdings sehe ich nicht, daß das von konservativen/rechten Kreisen kommt sondern einfach nur von denen, denen es nutzt. Bush hilft es weil er (ob gerechtfertig oder nicht) als besserer Kämpfer da steht und deshalb ist so eine Terrorwarnung immer gut für ein paar Prozentpunkte. Bei uns hält es sich etwa die Waage, die Bundesregierung benutzt es, um ungeliebte Reformen durchzusetzen, die Oppostion um gegen die Regierung Stimmung zu machen und die ganz rechten und linken... na ja, da ist es eh klar.

Was außerdem auffällt ist, wie irrational diese Ängste oft sind. Wie Du selbst sagtest, selbst irgendwelche Käffer am Arsch der Welt bzw. der USA haben Angst vor Terroranschlägen. Vor kurzem habe ich eine Umfrage gelesen, daß allen ernstes eine der Hauptängste in Deutschland die vor einem Atomkrieg ist. Hallo?
Während und vor dem Angriff auf Irak gab es Leute, die tatsächlich gedacht haben, Saddam könnte am nächsten Tag mit Massenvernichtungswaffen in der münchner Innenstadt stehen.

Leider habe ich auch keine Ahnung, wie man diesen Trend umkehren könnte. Ein großes Problem sind sicher die Medien, die das alles weidlich ausschlachten... wenn ich zum Beispiel manchmal noch die Schlagzeilen der Pro7-Nachrichten mitbekomme bevor ich schnell aufs Erste umschalte, dann sind das grundsätzlich immer merkwürdige Panikmachen anstatt seriöse Nachrichten. Natürlich sind auch die Leute in gewisser Weise dumm wenn sie den Medien immer alles abkaufen, aber ganz entziehen kann man sich dem eben auch nicht. Fakt ist, daß seit einigen Jahren das Angstniveau überall stark gestiegen ist und das ohne jeglichen vernünftigen Grund.
 
El_Bronchito am 30.10.2004 21:01 schrieb:
Diese Angstmacherei kommt aus dem rechten/konservativen Lager. Ich kann mich jedenfalls nicht daran erinnern, von eher linken Parteien (außer den ganz linken Parteien, s. Hartz) soetwas gehört zu haben. Vielleicht fällt euch da ein Beispiel ein. Ist das alles Wahlkampftaktik oder haben CDU-Abgeordnete wirklich Angst?

also bei uns in österreich ist es zur zeit eher die spö (sozialdemokraten), die diese form der politik praktizieren...
 
radinger am 30.10.2004 22:33 schrieb:
also bei uns in österreich ist es zur zeit eher die spö (sozialdemokraten), die diese form der politik praktizieren...

Da ich von österreichischer Politik keine Ahnung habe, kannst du mir bitte mal erklären, wie sich das so äußert? Was für Ängst werden denn bei euch geschürt?
 
ToddHawks am 30.10.2004 22:13 schrieb:
Bei uns hält es sich etwa die Waage, die Bundesregierung benutzt es, um ungeliebte Reformen durchzusetzen, die Oppostion um gegen die Regierung Stimmung zu machen und die ganz rechten und linken... na ja, da ist es eh klar.

Aber so richtig versucht die Regierung doch keine Angst zu machen. Wären die ja auch schön blöd, weil der Schuss wohl nach hinten losgeht. Wenn die z.B. mit Ängsten wie Armut spielen würden, werden sie doch selbst als Sündenbock gesehen, weil sie eben die Regierung sind. Das würde doch wieder nur der CDU nutzen. Was meinst du denn, wo die Regierung auf Angst setzt? Da fällt mir außer im Bereich der Inneren Sicherheit nichts ein.
 
El_Bronchito am 30.10.2004 23:06 schrieb:
radinger am 30.10.2004 22:33 schrieb:
also bei uns in österreich ist es zur zeit eher die spö (sozialdemokraten), die diese form der politik praktizieren...

Da ich von österreichischer Politik keine Ahnung habe, kannst du mir bitte mal erklären, wie sich das so äußert? Was für Ängst werden denn bei euch geschürt?

also bei uns besteht die regierungskoalition aus der övp (österr. volkspartei, konservativ (cdu), zur zeit stimmenstärkste partei) und der fpö (freiheitliche, rechtspopulisten, befinden sich auf dem absteigendem ast (letzte wahl: von fast 30 auf nur mehr ca. 10 prozent abgestürzt :-D ))
die oppostion besteht aus der spö (waren jahrelang nr. 1, jetzt auch noch fast gleich stark wie övp) und den grünen (knapp 10%)
das nur zur erklärung.

also die spö und die grünen betreiben halt das übliche oppositionszeug (sag immer das gegenteil wie die regierung), wobei sich die grünen relativ zurückhalten, die spö in letzter zeit immer mehr zur sturen neinsagerpartei mutiert (liegt wahrscheinlich an der derzeitigen unfähigen parteispitze, die haben auch durchaus fähige leute)

ich merke gerade, dass ich abschweife, also mit den ängsten ist das so ähnlich wie bei euch (abbau des sozialstaates, arbeitslosigkeit, verschlechterung des schulwesens)
um mich nicht falsch zu verstehen, die kritik ist teilweise durchaus berechtigt, ich mag unserer regierung absolut nicht, aber die alternative spö sieht zur zeit leider auch nicht viel besser aus.

ein beispiel:
der (überaus heikle) finanzausgleich zwischen bund, ländern und gemeinden. am montag einigten sich die regierung und die spö bzw. ihre verhandler (hört sich blöd an, das wort, stimmt das überhaupt? :confused: ) der partei auf einen kompromiss, mit dem anfangs alle leben konnten, auch die (kritischen) medien sahen ein vernünftiges ergebnis.
dann am dienstag plötzlich die kehrtwende, die spö parteiführung stimmt dem von ihnen mitausgehandeltem ergebnis vom vortag auf einmal nicht mehr zu. (begründung: anhebung der rezeptgebühr und der gebühr für eine spitalsbehandlung, ersteres von 4,irgendwas auf 5 euro, zweiteres von 8 auf 10 euro, seien nicht akzeptabel, da das vor allem den kleinen mann trifft. dass die erhöhung der zigarettenpreise um 18 cent die sozial schwachen noch viel mehr trifft, wurde wohl übersehen...)

so, ich hoffe, in meinem geschreibsel lässt sich irgendein sinn erkennen :)
falls ich was falsch erklärt habe, korrigiert mich bitte (appell an die anderen österreicher hier)

ach ja, ich bin eher linker polit. gesinnung, nicht dass mir jetzt sachen wie fanboy der konservativen oder so was vorgeworfen werden ;)
 
radinger am 30.10.2004 23:39 schrieb:
El_Bronchito am 30.10.2004 23:06 schrieb:
radinger am 30.10.2004 22:33 schrieb:
also bei uns in österreich ist es zur zeit eher die spö (sozialdemokraten), die diese form der politik praktizieren...

Da ich von österreichischer Politik keine Ahnung habe, kannst du mir bitte mal erklären, wie sich das so äußert? Was für Ängst werden denn bei euch geschürt?

also bei uns besteht die regierungskoalition aus der övp (österr. volkspartei, konservativ (cdu), zur zeit stimmenstärkste partei) und der fpö (freiheitliche, rechtspopulisten, befinden sich auf dem absteigendem ast (letzte wahl: von fast 30 auf nur mehr ca. 10 prozent abgestürzt :-D ))
die oppostion besteht aus der spö (waren jahrelang nr. 1, jetzt auch noch fast gleich stark wie övp) und den grünen (knapp 10%)
das nur zur erklärung.

also die spö und die grünen betreiben halt das übliche oppositionszeug (sag immer das gegenteil wie die regierung), wobei sich die grünen relativ zurückhalten, die spö in letzter zeit immer mehr zur sturen neinsagerpartei mutiert (liegt wahrscheinlich an der derzeitigen unfähigen parteispitze, die haben auch durchaus fähige leute)

ich merke gerade, dass ich abschweife, also mit den ängsten ist das so ähnlich wie bei euch (abbau des sozialstaates, arbeitslosigkeit, verschlechterung des schulwesens)
um mich nicht falsch zu verstehen, die kritik ist teilweise durchaus berechtigt, ich mag unserer regierung absolut nicht, aber die alternative spö sieht zur zeit leider auch nicht viel besser aus.

ein beispiel:
der (überaus heikle) finanzausgleich zwischen bund, ländern und gemeinden. am montag einigten sich die regierung und die spö bzw. ihre verhandler (hört sich blöd an, das wort, stimmt das überhaupt? :confused: ) der partei auf einen kompromiss, mit dem anfangs alle leben konnten, auch die (kritischen) medien sahen ein vernünftiges ergebnis.
dann am dienstag plötzlich die kehrtwende, die spö parteiführung stimmt dem von ihnen mitausgehandeltem ergebnis vom vortag auf einmal nicht mehr zu. (begründung: anhebung der rezeptgebühr und der gebühr für eine spitalsbehandlung, ersteres von 4,irgendwas auf 5 euro, zweiteres von 8 auf 10 euro, seien nicht akzeptabel, da das vor allem den kleinen mann trifft. dass die erhöhung der zigarettenpreise um 18 cent die sozial schwachen noch viel mehr trifft, wurde wohl übersehen...)

so, ich hoffe, in meinem geschreibsel lässt sich irgendein sinn erkennen :)
falls ich was falsch erklärt habe, korrigiert mich bitte (appell an die anderen österreicher hier)

ach ja, ich bin eher linker polit. gesinnung, nicht dass mir jetzt sachen wie fanboy der konservativen oder so was vorgeworfen werden ;)

Mit den hohen Zigaretten Preisen will man wohl die Jugend schützen. Genau wie mit der Besteuerung der sog. Alcopops. Das dieses Geld in die Staatskasse wandert ist ein wohl nur ein netter Nebeneffekt.
Ist doch eigentlich paradox, einerseits werden heuchlerich Aufkleber an die Zigaretten geklebt, die warnen andererseits verdient der Staat nicht schlecht an der Sucht.

Aber zum Thema, ich persönlich habe überhaupt keine Angst vor Terroranschlägen oder ähnlichem. Ich habe eher Angst vor Leuten die mich wegen 10 Euro abstechen oder so.
Ich finde auch nicht, das die deutsche Politik mit Terrorängsten Wahlkampf betreiben. Aber eben mit Arbeitsplätzen und so. Ist natürlich doof das die Leute, die Entscheidungen treffen schon die beste Altersvorsorge etc. haben.
Aber im Allgemeinen stimmt das schon, mit Ängsten wird gut gewirtschaftet.

btw. fällt mir dazu die aktuelle Werbung von "Full Spectrum Warrior" ein, die ja auch so einen flotten Anti Terror Spruch benutzen. Ich finde das lächerlich. Der Terrorismus ist in meinen Augen die Kriegsführung der "armen", und wenn man sich mit den hintergründen befasst, dann kann man das auch nachvollziehen. Aber das ist wieder Off Topic.

bye
Spinal
 
Spinal am 31.10.2004 01:21 schrieb:
Ich finde auch nicht, das die deutsche Politik mit Terrorängsten Wahlkampf betreiben.

Irgendwie ja doch, z.B. als es darum ging, Fingerabdrücke im Pass zu haben u.ä. Das wurde auch mit Kampf gegen den Terrorismus erklärt. Gibt bestimmt noch weitere Beispiele.
 
El_Bronchito am 30.10.2004 23:09 schrieb:
Aber so richtig versucht die Regierung doch keine Angst zu machen. Wären die ja auch schön blöd, weil der Schuss wohl nach hinten losgeht. Wenn die z.B. mit Ängsten wie Armut spielen würden, werden sie doch selbst als Sündenbock gesehen, weil sie eben die Regierung sind. Das würde doch wieder nur der CDU nutzen. Was meinst du denn, wo die Regierung auf Angst setzt? Da fällt mir außer im Bereich der Inneren Sicherheit nichts ein.

Inner und äußere Sicherheit. In den USA funktioniert das ja auch sehr gut. Du musst nur eine Gefahr beschwören, an der du nicht schuld bist (zB Terrorismus, worüber man da über die Schuldfrage Bushs noch philosophieren könnte). Dann musst du dich noch als der Retter in der Not profilieren und sagst also: Wir haben nun mal leider diese Bedrohung, aber wir werden damit fertig, solange ihr nicht eure Regierung auswechselt, denn die anderen wären der Situation nicht gewachsen.

Ähnliches kann man auch mit einer Weltwirtschaftskrise machen, und ich glaub Schröder versucht das auch n bissl. Jedenfalls entschuldigt er die schwache Wirtschaft immer mit äußeren Faktoren. Auch hier schlägt zB Bush in dieselbe Kerbe, wenn er behauptet, er hätte mit seinen massiven Steuerkürzungen die Rezession in den USA beendet, und er wüsste, was man tun muss, wenn wieder eine kommt.
 
aph am 31.10.2004 15:18 schrieb:
Ähnliches kann man auch mit einer Weltwirtschaftskrise machen, und ich glaub Schröder versucht das auch n bissl. Jedenfalls entschuldigt er die schwache Wirtschaft immer mit äußeren Faktoren. Auch hier schlägt zB Bush in dieselbe Kerbe, wenn er behauptet, er hätte mit seinen massiven Steuerkürzungen die Rezession in den USA beendet, und er wüsste, was man tun muss, wenn wieder eine kommt.

Ja, das sind Entschuldigungen, aber mit Angst machen hat das doch nichts zu tun. Würde ich jedenfalls sagen.
 
El_Bronchito am 30.10.2004 21:01 schrieb:

Für mich ist klar, dass die Angstmacherei ein einfaches Mittel ist, um Wähler zu ködern bzw. zu halten. Leider fallen viele darauf rein. Aber die Politiker selbst, und da bin ich überzeugt, haben sicher keine Angst vor z.B. dem Terror oder was auch immer. Das ist ein einfaches Mittel.

Es ist doch lächerlich, dass wir Politker wählen, die uns Angst machen, und woanders auf der Welt lebt man wirklich mitten im Kriegsgebiet...
 
El_Bronchito am 31.10.2004 09:15 schrieb:
Spinal am 31.10.2004 01:21 schrieb:
Ich finde auch nicht, das die deutsche Politik mit Terrorängsten Wahlkampf betreiben.

Irgendwie ja doch, z.B. als es darum ging, Fingerabdrücke im Pass zu haben u.ä. Das wurde auch mit Kampf gegen den Terrorismus erklärt. Gibt bestimmt noch weitere Beispiele.


Den Grund bzw. die Notwendigkeit des Fingerabdrucks im Pass (oder weitere biometrische Merkmale) zu erklären hat nichts mit "Wahlkampf mit Terrorängsten betreiben" zu tun!!!!
Dies soll nur die Zweckmäßigkeit und die Vorteile dieser Art von der Datenerfassung erläutern.
Außerdem spricht doch nichts dagegen (in angemessen Rahmen) vor dem Terror zu warnen und Präventivschritte gegen ihn einzuleiten!
Außerdem glaube ich doch dass der internationale Terrorismus eines der zentralen Themen/Probleme des 21.Jahrhunderts darstellt!!!
Panikmache betreiben eher die extremen Parteien (siehe Hartz IV und PDS, NPD...etc.)
Die großen Volksparteien (SPD, Grüne, CDU/CSU, FDP) versuchen (zumindestens meistens) die unberechtigten Ängste der Bürger auszuräumen (vor einem in Bälde in Kraft tretenden Gesetz...etc.).
(Hartz IV ausgenommen...)
 
plutonium67 am 31.10.2004 20:46 schrieb:
El_Bronchito am 30.10.2004 21:01 schrieb:

Für mich ist klar, dass die Angstmacherei ein einfaches Mittel ist, um Wähler zu ködern bzw. zu halten. Leider fallen viele darauf rein. Aber die Politiker selbst, und da bin ich überzeugt, haben sicher keine Angst vor z.B. dem Terror oder was auch immer. Das ist ein einfaches Mittel.

Es ist doch lächerlich, dass wir Politker wählen, die uns Angst machen, und woanders auf der Welt lebt man wirklich mitten im Kriegsgebiet...


Meiner Meinung nach wäre es ein bisschen zu spät erst dann vor dem Terror zu warnen wenn wir ihn schon bei uns haben (wenn z.B. eine Bombe während des Oktoberfestes von extremen/fanatischen Gruppen gezündet wird...)


Es ist doch lächerlich, dass wir Politker wählen, die uns Angst machen, und woanders auf der Welt lebt man wirklich mitten im Kriegsgebiet...

Außerdem versteh ich deine Argumentation nicht so ganz.
Eine Industrienation wie Deutschland sollte sich doch nicht an denen orientieren denen es schlechter geht sondern an denen die bessere Lebensverhältnisse vorweisen können (bzw. an den Nationen die den Bürgern mehr Sicherheit gewähren)...
Es ist die Pflicht eines jeden Politikers auf akute Probleme (wie z.B. den Terror) hinzuweisen und die Bürger davon zu unterrichten bzw.die Problematik zu erklären!!!
 
DMH am 01.11.2004 01:08 schrieb:
Außerdem versteh ich deine Argumentation nicht so ganz.
Eine Industrienation wie Deutschland sollte sich doch nicht an denen orientieren denen es schlechter geht sondern an denen die bessere Lebensverhältnisse vorweisen können (bzw. an den Nationen die den Bürgern mehr Sicherheit gewähren)...
Es ist die Pflicht eines jeden Politikers auf akute Probleme (wie z.B. den Terror) hinzuweisen und die Bürger davon zu unterrichten bzw.die Problematik zu erklären!!!

Komisch nur, dass wir bis zum 11. September alle friedlich gelebt haben, ohne immer an diese "bösen" Muslime zu denken. Vor allem wenn man bedenkt, dass seit dem Krieg mehr Terrorakte passieren als zuvor... toller "Krieg gegen den Terror", wenn er mehr Terror heraufbeschwört.
 
DMH am 01.11.2004 00:55 schrieb:
Die großen Volksparteien (SPD, Grüne, CDU/CSU, FDP) versuchen (zumindestens meistens) die unberechtigten Ängste der Bürger auszuräumen (vor einem in Bälde in Kraft tretenden Gesetz...etc.).
(Hartz IV ausgenommen...)

Und wie war das mit der Unterschriftenaktion gegen den Doppelpass und der versuchten Aktion gegen den Beitritt der Türkei? Da kamen auch so Argumente, dass dann sämtliche Türken nach Deutschland ziehen um hier zu arbeiten. Das ist doch Panikmache, oder nicht?
 
DMH am 01.11.2004 00:55 schrieb:
Den Grund bzw. die Notwendigkeit des Fingerabdrucks im Pass (oder weitere biometrische Merkmale) zu erklären hat nichts mit "Wahlkampf mit Terrorängsten betreiben" zu tun!!!!
Das sehe ich anders. Mal abgesehen davon das es in meinen Augen keine 'Notwendigkeit' gibt weitere biometrische Daten zu erfassen (ausser das Bundesbürger sonst nicht in besonders paranoiden Staaten einreisen dürften), ist dies ein Wahlkampfpunkt. Er wird herhalten müssen als: "Schaut was wir alles tolles gegen den internationalen Terorrismus tun!". Zudem nimmt er der Opposition die Möglichkeit zu sagen : "Schaut euch diese unfähige Regierung an! Sie verschlafen jeden Standard und öffnen den Muselmanen Tür und Tor!"
Panikmache betreiben eher die extremen Parteien (siehe Hartz IV und PDS, NPD...etc.)
Die großen Volksparteien (SPD, Grüne, CDU/CSU, FDP) versuchen (zumindestens meistens) die unberechtigten Ängste der Bürger auszuräumen (vor einem in Bälde in Kraft tretenden Gesetz...etc.).
(Hartz IV ausgenommen...)
Natürlich kann man drüber streiten ob die PDS eine linksextreme Partei ist oder nicht (wenn ich mir z.b. die MLPD anschaue kommt mir die PDS recht gemäßigt links vor ;) ) , doch das nur die Parteien am 'politischen Rand' Panikmache betreiben ist schlichtweg frei aus der Luft gegriffen.
Einige Zitate der großen Volksparteien aus dem jüngsten Wahlkampf
CDU schrieb:
...Durch die Ereignisse des 11. Septembers ist uns allen schonungslos vor Augen geführt worden, was Terrorismus bedeutet. Um dieser Bedrohung für Leben und Freiheit zu begegnen, müssen die Befugnisse des Landesamtes für Verfassungsschutz dringend erweitert werden...(Quelle)
FDP schrieb:
...Die FDP wird es nicht länger hinnehmen, dass ein überforderter Polizeipräsident den guten Ruf der sächsischen Polizei auf Spiel setzt und der Innenminister durch fehlende Führung sowie Vetternwirtschaft ein Sicherheitsrisiko verursacht...(Quelle)
SPD schrieb:
In einigen Jahren wird es in Sachsen zu einem Mangel an ärztlichen Fachkräften (Hausärzte, Krankenhausärzte), aber auch anderen medizinischen Leistungserbringern vor allem in den ländlichen Regionen kommen. Die Situation ist besonders dramatisch, weil in diesen Gebieten überwiegend ältere Menschen wohnen, die auf Ärzte und Pflegepersonal in der Nähe angewiesen sind. Zudem wird innerhalb der CDU und der FDP die Diskussion um die Rationierung von gesundheitlichen Leistungen für ältere Menschen geführt. (Quelle
Bündnis90/DieGrünen schrieb:
Im Mai diesen Jahres wurde bekannt, dass der großflächige Anbau von genverändertem Mais bereits abgeschlossen ist. Die Öffentlichkeit erfuhr erst im Nachhinein davon, dass in sieben Bundesländern Gen-Pflanzen ausgesät wurden. Auch der genaue Standort der insgesamt 29 Genmais-Felder in Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Bayern, Brandenburg, Sachsen, Baden-Württemberg und Thüringen bleibt nach wie vor unter Verschluss. Derzeit wird der Genmais geerntet.

Nutzen und Gefahren der "Biotechnologieoffensive" stehen in keinem verantwortbaren Verhältnis. Die Risiken sind unkalkulierbar. Obwohl die übergroße Mehrheit der Bevölkerung gegen gentechnisch veränderte Lebensmittel ist und obwohl niemand die gentechnikfreie Produktion vor Verseuchung schützen kann. Zu befürchten ist ein existenzbedrohender Schaden für die 250 Öko-Betriebe des Landes, die auf mehr als 35.000 Hektar Landwirtschaft betreiben. Auch der gute Ruf der sachsen-anhaltischen konventionellen Landwirtschaft ist in Gefahr, tausende Arbeitsplätze bedroht.(Quelle)

Alles in Allem finde ich die ausgewählten Zitate doch recht reißerisch. Natürlich sind sie aus dem Zusammenhang gerissen, doch wollte ich euch die gesammelten Wahlprogramme ersparen. Wen es interresiert ,kann ja an den von mir angegebenen Quellen alles weitere lesen.
 
El_Bronchito am 01.11.2004 12:33 schrieb:
Dreiundsiebziger am 01.11.2004 12:26 schrieb:

Teilweise sind es aber auch nur Fakten die genannt werden. Auch Fakten können Angst machen ;)
Welcher der aufgeführten Zitate enthält den deiner Meinung nach nur Fakten?
Ich lese dort nur das übliche "Denkt an den 11.09. wir brauchen einen Polizeistaat(CDU)", "Genmais wird uns alle vergiften(B90/Grünen)", "Die jetzige Regierung ist unfähig(FDP)","Die medizinische Grundversorgung ist gefährdet(SPD)" .
Auch die großen Volksparteien (und die FDP ;) )neigen im Wahlkampf dazu zu polemisieren.
Der einzige Grund der mir hierzu einfällt wäre: Mit Angst, kann man sicher mehr Leute in die Wahlkabienen locken als mit freundlichem Zureden. :B
 
Dreiundsiebziger am 01.11.2004 13:06 schrieb:
El_Bronchito am 01.11.2004 12:33 schrieb:
Dreiundsiebziger am 01.11.2004 12:26 schrieb:

Teilweise sind es aber auch nur Fakten die genannt werden. Auch Fakten können Angst machen ;)
Welcher der aufgeführten Zitate enthält den deiner Meinung nach nur Fakten?
Ich lese dort nur das übliche "Denkt an den 11.09. wir brauchen einen Polizeistaat(CDU)", "Genmais wird uns alle vergiften(B90/Grünen)", "Die jetzige Regierung ist unfähig(FDP)","Die medizinische Grundversorgung ist gefährdet(SPD)" .
Auch die großen Volksparteien (und die FDP ;) )neigen im Wahlkampf dazu zu polemisieren.
Der einzige Grund der mir hierzu einfällt wäre: Mit Angst, kann man sicher mehr Leute in die Wahlkabienen locken als mit freundlichem Zureden. :B

Also bei der FDP ist es das übliche "Die anderen können nix", was ich nicht unter Angst machen einstufen würde, weil da doch eh keiner mehr zuhört und bei der SPD empfinde ich das nicht so als Panikmache (ok, ein bisschen schon), sondern eher als Faktenaufzählung.

Es sind aber auch oft die Medien, die den einzelnen Parteien nahestehen, die eher Panik verbreiten, als die Parteien. Wenn man sich bestimmte Nachrichtensendungen so anschaut, dann muss man ja Angst haben, überhaupt das Haus zu verlassen, obwohl man im Haus auch so gut wie ein Todeskandidat ist. Die arbeiten da anscheinend Hand in Hand.
 
El_Bronchito am 01.11.2004 13:34 schrieb:
Also bei der FDP ist es das übliche "Die anderen können nix", was ich nicht unter Angst machen einstufen würde, weil da doch eh keiner mehr zuhört und bei der SPD empfinde ich das nicht so als Panikmache (ok, ein bisschen schon), sondern eher als Faktenaufzählung.
Den jetzigen Minister als akutes Sicherheitsrisiko darzustellen klingt für mich schon etwas reißerisch und die einführenden Worte der SPD "In einigen Jahren.." deutet entweder darauf hin das sie begabte Analysten beschäftigen (also die moderne Variante der Leute mit den Kristallkugeln) oder ganz einfach publizistische Mutmaßungen in die Öffentlichkeit blasen. ;)
Es sind aber auch oft die Medien, die den einzelnen Parteien nahestehen, die eher Panik verbreiten, als die Parteien. Wenn man sich bestimmte Nachrichtensendungen so anschaut, dann muss man ja Angst haben, überhaupt das Haus zu verlassen, obwohl man im Haus auch so gut wie ein Todeskandidat ist. Die arbeiten da anscheinend Hand in Hand.
Tja, die Medien...Segen oder Fluch unserer Zeit?
Die Medien sind ja das Sprachrohr der Politiker, ohne sie würden wir überhaupt keine Wahrheiten, Halbwahrheiten oder einfach Falschmeldungen (Lügen klingt immer so polemisch) über/ von unserern Volksvertretern hören. Die Auswahl darüber welche Meldungen letzendlich der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden und welche nicht, ist ein starkes Instrument der 'Meinugsmache'. Da wundert es mich schon lange nicht mehr, das den Medien 'bequemere' Politiker weniger ihr Fett abbekommen als solche, die auch mal auf unsere Medienlandschaft schimpfen. ;)
Sicherlich ist dies bei uns nicht so schlimm, zumindest scheint es mir so, als in Italien (Berlusconi) oder den USA (Murdoch). Doch die Weichen sind schon lange gestellt... :S
 
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