Naja, find ich jetzt nicht so schlimm. Man ist halt gewohnt alle englischen Begriffe zu benutzen wenn man in der Sportart drin ist und dann wäre es eher komisch da einen deutschen Begriff zu verwenden.
"Schlimm" isses nicht, aber es ist nicht nötig, und grad Neuzuschauer würden viel mehr verstehen, wenn man zB Ballverlust sagt, wo JEDER weiß, was das ist, anstatt Turnover, wo die Leute dann eine Weile nicht wissen, worum es da geht.
Bei Basketball würde ich z.B. auch nie auf die Idee kommen Ballverlust anstatt Turnover zu sagen.
Da liegt der Hund schon viel länger begraben, dafür bist du halt zu jung
Ich fand es schon in den 90ern "saudoof", dass Buschi, der damals auf DSF (inzwischen Sport1) die NBA kommentierte, von "Turnover" sprach. Ich hatte Ende der 80er mal eine Weile im Verein gespielt, da hat KEIN Trainer oder Spieler "Turnover" gesagt... ich hab damals dann, als Buschi die NBA kommentierte, zuerst gedacht, dass ein "Turnover" die Verletzung der Regel sei, dass man nach übertreten der Mittellinie nicht mehr in die eigene Hälfte zurückdarf, und als dann klar wurde, dass das nicht sein kann (es gab bei Bulls vs. Knicks über 20 Turnover, das waren logischerweise ganz sicher keine über 20 "Hälfte illegal übertreten"-Vorfälle
), dachte ich dann wiederum zuerst lange Zeit, dass es allgemein für "Regelübertretung" stehen würde... und Internet war damals noch in den Kinderschuhen, man konnte da nicht mal eben googlen
Ich finde es halt unangebracht, WENN für die jeweilige Sache eh schon auch über andere Sportarten einen deutschen, quasi jedem bekannten Begriff verfügbar ist. Was anderes sind Begriffe, die es halt eh nur in der Sportart gibt oder in in D nicht sonderlich bekannten Sportarten. zB dass der Kick auch Kick genannt wird, ist klar. Oder die Namen der Positionen, oder das man es "Sägg" nennt und nicht "zu Boden-Bringer"
oder 2-point-conversion, oder natürlich auch Touchdown usw.
Das verwirrt nämlich Leute, die nicht soo oft schauen. ICH verstehe die Begriffe längst, aber es "wurmt" mich trotzdem.
und jetzt isses halt eh zu spät...
@LoiusLuiselle: hättest du Pro7Maxx RAN-NFL geschaut, dann wärst du jetzt auf einem Wissensstand, der vor 5 Jahren hier in D als "Megaexperte" durchgegangen wäre
Zusammengefasst: das Spiel dauert 4x 12 Minuten, wobei die Zeit je nach dem, was für eine Aktion es gab, angehalten wird oder auch weiterläuft. Ziel: man hat 4 Versuche, um den Ball MINDESTENS 10 Yards weiter in Richtung Endzone des Gegners zu bringen, und der Gegner darf fast alles tun, um dies zu verhindern: Blocken, Spieler zu Boden reißen usw. - es gibt da einige Schutzregeln, aber das sind dann Details, die man im Laufe der Zeit mitbekommt. Man kann den Ball weitergeben und versuchen, nach vorne zu laufen, man kann aber auch erst laufen und auf einen langen Wurfpass des Quarterbacks warten. Man darf aber nur 1x nach vorne passen, d.h. es ist nicht so, dass man da mit 5 Mann losläuft und sich denn Bal hin- und herwirft. Hat man mind. 10 Yards geschafft, dann hat man neue 4 Versuche, um von da aus, wo der ballführende Spieler entweder gestoppt wurde oder ins Seitenaus gelaufen ist, weitere mind. 10 Yards zu schaffen. Wenn der Ball dann nicht nur 10 Yards weiterbefördert werden konnte, sondern sogar die Endzone des Gegners erreicht (es reicht, wenn die Spitze des Balles in der Luft die Zone berührt und ein Spieler den Ball dabei kontrolliert in einer oder beiden Händen hält), ist es ein Touchdown - der bringt 6 Punkte. Danach darf man dann 1x aus rel. kurzer Distanz auf das Tor hinter der Endzone schießen, welches einige Meter über dem Boden erst beginnt, nach oben hin aber offen ist. Das gibt einen Zusatzpunkt. Und man kann stattdessen auch einen "zweiten Touchdown" versuchen, das gibt 2 Punkte.
Ist man aber nach 3 Versuchen nicht nah genug an der Endzone, wird der 4. Versuch, um die 10Yds zu schaffen, meistens verworfen und der Ball stattdessen in Richtung Gegner geschossen. Denn wenn man einen 4. normalen Versuch wagen würde, dann darf der Gegner da, wo der Versuch scheitert, selber seine 4 Versuche beginnen - und bei einem gescheiterten 4.Versuch ist dieser Start-Ort zu 99% viel näher an der eigenen Endzone, als wenn man den Ball wegkickt - daher kickt man den eben (nennt sich dann "Punt" ), damit der Gegner möglichst weit hinten anfangen muss. Wenn man wiederum RELATIV nah an der Endzone des Gegners schon dran ist (ca 55-55yds sind da die Obergrenze), macht man keinen Punt, sondern einen Kick gezielt aufs Tor, einen Fieldgoal-Versuch. Wenn man DANN trifft, gibt es 3 Punkte. Nach einem gescheiterten 4. Versuch oder einem erzielten Tor wechselt der Ballbesitzt automatisch.
Und im Laufe der Zeit hat sich der Sport so spezialisiert, dass (zumindest bei den Profis) dann, wenn eine Mannschaft "angreift", ein KOMPLETT anderes Team auf dem Platz steht, als wenn man verteidigt, und sogar für die Situation "Punt" und "Fieldgoalversucht" gibt es ein komplett eigenes Team. und für jede Team-Sektion gibt es eigene Coaches.
Wenn man das erst man weiß, dann versteht man nach und nach mehr der Strategien und Regeln, und einige Detailregeln muss man echt nicht wissen, das wissen teilweise die Coaches nicht mal, z.B. solche Fragen wie ob und wann man eine bestimmte Aktion nun "challengen" darf oder nicht - bei einer Challange, von der jeder Coach 2 pro Spiel hat - widerspricht der Coach einer Schiedsrichterentscheidung. Da wird dann per Videobeweis nachgesehen, und wenn die Entscheidung des Schiris damit EINDEUTIG als falsch belegt werden kann, wird die Entscheidung umgekehrt - z.B. ob ein Spieler denn schon mit einem Fuß die Linie berührt hatte, so dass er im Aus ist, oder nicht. Es gibt btw. eine ganze Masse an Schiris, denen entgeht kaum was