Also ich bin ja bekennender Adventurfan (mein liebstes Genre zuammen mit Rollenspielen) und habe auch so ziemlich alles in der Richtung aus den letzten jahren gespielt - und verstehe diese Aussagen ebensowenig.
Black Mirror war athmosphärisch gelungen, der große Kritikpunkt von mir war vielmehr die Puzzle-Zwangs-Vorgehensweise ("Ich kann das erst kombinieren / machen nachdem ich XY gesehen/gehört/gerochen/geschmeckt/gewasauchimmert habe ). The moment of silence ist storytechnisch einer meiner größten Favoriten, selten habe ich so eine grandiose Storyline durchleben dürfen. Bei Baphomets Fluch gab es für mich da schon mehr Mängel, 2 größere um genau zu sein. Zum Einen waren die Schieberätsel einfach nur noch lästig und nervtötend, die kleinen "Action"einlagen an sich waren aber durchaus "okay" (gab es auch in früheren Baphomets Fluch Teilen übrigens), zum Anderen fand ich die Steuerung überaus unglücklich, sowas will ich einfach nicht haben ums auf den Punkt zu bringen, weder besitze ich ein PC Gamepad, noch will ich mittels Maus/Tastatur so steuern müssen. Die Story an sich war aber gewohnt fantastisch
. Runaway fand ich rundherum gelungen, einziges Manko war die etwas zu übertriebene "Bildschirm-mit-Cursor-Abfahrerei", das war schon etwas "zu" arg einfach.
Ich kann durchaus nachvollziehen wenn jemandem die Dialoglastigkeit eines Planescape: Torment oder The moment of silence nicht zusagen - aber dafür gibts ja auch genug andere Genres wo man eher weniger auf diese Mengen stossen wird. Da ich aber die Nase voll habe von der x-ten Story in der ich natüüüürlich mal wieder rein zufällig der verschollene erste prototyp einer Spezialwaffe bin, siehe FEAR (meine Güte ist das abgedroschen, kriegen die da immer dieselben Storylines vorgelegt in nem bestimmten Intervall?). Nee, da begeb ich mich lieber auf eine Reise quer um die Welt auf der Jagd nach einer immer mysteriöseren möglichen Verschwörung (Moment of silence) oder auf der Suche nach meinen früheren Leben und deren ehh.. Hinterlassenschaften.. (Planescape Torment).
Wenn man eine gute Story will, dann muss man sich die halt auch anhören / durchlesen. Dafür wird man dann aber auch reichlich entlohnt, ich zumindest fand eine Menge Storylines in diversen Spielen weitaus gelungeer als die heutiger Kinoblockbuster oder die vieler Romane - ich erinnre mich heut noch genau an den Clown aus Baphomets Fluch, die Wortduelle eines Monkey Island, die Eingeweidetasterei eines Planescape Torment oder dergleichen.
Was ich mich vielmehr frage ist - wo bleibt das nächste Discworld Abenteuer? (Und nein, bitte auf keinen Fall so wie in Discworld Noir....).Das wäre mal ein Grund zum jauchzen
Solang freu ich mich dann auf ein Wiedersehen mit Simon und die Gewissheit dass eine meiner absoluten Lieblingsrollenspielserien (Fallout) in besten Häänden (Bethesda) ist und iiiirgendwann nach dem aktuellen bethesdaprojekt Elder Scrolls4: oblivion erscheinen wird... mein radioaktiver Hintern juckt jedenfalls gewaltig in freudiger Erwartung einiger Brahminsteaks.
Wenns nach mir ginge würden übrigens Spiele wie FEAR oder Doom 3 für ihre miesen abgedroschenen Storylines gleich mal einen mindestens 5%-igen Wertungsabzug bekommen. Und wehe ich muss im neuen Elder Scrolls Teil "zur Abwechslung mal" durch eine mit Ratten verseuchte Kanalisation um einen Schlüssel/Karte/Zugang/Brotkorb für eine hübsche Trollmaid zu finden, bitte liebe Spieledesigner - verschont mich. Ich stell mich freiwillig unentgeltlich zur Verfügung für "neue" Questideen, Storylines oder dergleichen... hauptsache ich bin nie mehr der rattenbekämpfende Prototyp der sich aus Genexperimenten entwickelte um die Prinzessin eines kurz vor der Detonation stehenden pechschwarzen vierzigstöckigen Magierturms zu befreien...´
Nachtrag:
3D oder 2D ist im grunde egal, mir gefällt beides. Schlimm finde ich lediglich wenn eben deshalb Abstriche gemacht werden - beispielsweise weil das Etat damit stärker belastet wird, wird an der Stelle XY gespart - dann soll mans doch bitte bleiben lassen. Wirklich benötigt wird 3D von mir sicher nicht, ich finde auch heute noch den Detailreichtum von Baldurs Gate 2 beispielsweise absolut wunderbar und athmosphärisch - sehr viel athmosphärischer als die Grafik von beispielsweise Elder Scrolls 3: Morrowind, denn die war farblos und detailarm im Vergleich zu BG 2 (und auch im Vergleich zu Gothic 2). Vermurkst wurd es lediglich etwas bei Monkey Island meiner Ansicht nach, aber das ist wohl Geschmackssache - das Spiel an sich war áber nicht minder gut.
Was das "früher war alles besser" angeht - das stimmt im Spielesektor teilweise auch einfach, nicht etwa weil ich die goldene Rückblickbrille aufsetze, sondern weil heute viel zu viel Wert gelegt wird auf Belanglosigkeiten wie die aller-aller-allerneueste physikengine, die aller-aller-allerneuesten Ragdolleffekte und die aller-aller-allerneuesten Shaderspielereien. Ich sag dazu mal eines - weder oil imperium, Pirates, Civilization, Ports of call oder aktueller Grand Theft Auto: San Andreas, , Baldurs Gate 2, Fallout 2, Runaway, Baphomets Fluch 2 oder Planescape: Torment und Co. haben das benötigt, haben eine für ihre Zeit bahnbrechende Grafik gehabt oder Physikspielereien ausgenutzt. Denn was hinter alledem zählt, was ein Spiel entweder "gut" oder "mies" macht ist das Gamedesign, nicht dessen optische und akkustische Verwirklichung. Diese beiden Faktoren sind Dreingaben, ja richtig, sie sind sozusagen Boni. Warum spielen heute noch zigtausende Leute Ultima Online? Na sicher nicht weil die Grafik sie umhaut und sie mit 49-Kanal-Echtzeitsoundbombast verwöhnt werden. ich sage nicht, dass das unwichtig wäre, ich sage bloss dass darauf niemals der Fokus liegen darf.
Ich persönlich gehöre auch zu denen die Doom 3 vollkommen langweilig und belanglos fanden - solche "Schockeffekte" kenn ich irgendwie schon aus dem ersten Resident Evil Teil, wo ist da die Innovation, das Interessante? Ohja.. schau mal.. wie weich der Schatten da ist.. uhuuh, ohje, ich fürchte mich.. oder so.
Deshalb ist früher vieles "besser" gewesen, weil es weniger Möglichkeiten gab seine Entwicklungszeit auf die Grafiken zu vergeuden wenn sie längst ausreichend waren. Eine der größten Ausnahmen davon sind die alten Ultima-Teile, sehr viele mehr fallen mir aber nicht ein, vielleicht noch Far Cry dessen KI wirklich gut war (übrigens wird die KI von FEAR getoppt meiner Ansicht nach). Wenn die Designer soetwas endlich einsehen entstehen komischerweise Spiele wie die oben genannten, entsteht ein Civilization, ein Pirates, ein Monkey Island.
Ich prophezeie dem Spielesektor ein ähnliches Schicksal wie der Musikindustrie - man produziert immer mehr immer denselben Krempel und wenn das dann alles dominiert eines Tages wird sich gewundert wieso die Käufer nachlassen. Meine Antwort? Weils langweilig ist, siehe Charts und Co, siehe Kanalisationsratten, siehe ich-bin-ein-geheimes-Experiment-Shooter.