Ok, also wie ich das sehe wurde PC gegen Konsolen erst wirklich zum Problem, als damit begonnen wurde, Spiele auf beiden Plattformen (beziehungsweise allen drei, wenn man XBox und PlayStation nochmal einzeln zählt) zu veröffentlichen, was für die PC-Spieler weitgehend zum Nachteil gereichte, schließlich leben wir nicht umsonst in Zeiten halbgarer Konsolenports und jahrelanger technischer Stagnation dank immer länger werdenden Konsolengenerationen. Das ist für mich persönlich der Hauptgrund für meine Abneigung gegenüber Konsolen, ein anderer, dass ich schon immer eher PC-typischen Genres (Strategie, Rollenspiel, Shooter) zugeneigt war und nie die Notwendigkeit für eine Konsole sah. Aus diesem Grund kann ich bis heute auch nicht mit einem Controller umgehen, habe aber auch nicht wirklich vor, das noch nachzuholen. Alles, was ich bisher spielen wollte, ging genauso gut mit Maus und Tastatur, mal abgesehen von Freespace, wofür ich einen Joystick verwende.
Ich sehe durchaus, dass sowohl Konsolen wie auch PCs ihre jeweiligen Vorteile haben, und für mich überwiegen die des PCs eben eindeutig. Aber pauschal zu sagen, PC-Gaming sei inhärent "besser" als Konsolen-Gaming halte ich für Blödsinn. Wie gesagt, beide eignen sich meiner Meinung nach unterschiedlich gut für bestimmte Arten von Spielen, und solange jeder auf seiner Plattform Spaß hat, soll er doch spielen, wie er möchte.
Das eingangs genannte Problem der schlechten Ports und technischen Stagnation hat damit ja auch wenig zu tun. Anstatt dass sich die Spieler beschimpfen sollten lieber die Publisher sicherstellen, dass die Stärken jeder Plattform auch gebührend genutzt werden. Aber natürlich ist mir auch klar, dass die Entwicklung reiner PC-Spiels, das das Leistungspotential aktueller Hardware voll ausnutzen, viel zu teuer wäre dafür, dass das meiste Geld auf Konsolen gemacht wird (Star Citizen mal außen vor gelassen, obwohl es bei näherer Betrachtung meinen Punkt eigentlich bestätigt). Große AAA-Titel können sich eben nicht erlauben, nur auf einer Plattform zu erscheinen. Also bitte, dann wenigstens weitgehend bugfreie und ordentlich optimierte PC-Fassungen.
Dass jetzt stärkere Neuauflagen der aktuellen Konsolengeneration erscheinen, ist insofern eigentlich eine gute Sache für PC-Spieler, da die technischen Möglichkeiten für die Spieleentwickler dadurch wieder etwas angehoben werden, was sich eben (zumindest theoretisch) auch in technischem Fortschritt bei PC-Spielen niederschlagen sollte. Die extrem lange vorherige Generation hat da schließlich über etliche Jahre nur wenig Spielraum erlaubt. Natürlich wird sich das wie immer wohl hauptsächlich in grafischer Hinsicht auswirken, was für mich jetzt nicht so der ausschlaggebende Punkt ist. Aber man bedenke, dass die Spieler auch in der aktuellen Generation immer noch mal grafische Verbesserungen erwarten, was unter Umständen bedeutet, dass Kapazitäten für andere Spielaspekte fehlen. Ein Beispiel wäre Skyrim, welches für die gleichen Konsolen erschienen ist wie das fünf Jahre ältere Oblivion, und durchaus etwas besser aussieht (auf PC aber dennoch zum Teil mächtig angestaubt aussah), aber abgesehen davon kaum nennenswerte Fortschritte, und zum Teil vielleicht sogar Rückschritte gemacht hat. Ein rein für PC entwickeltes Elder Scrolls hätte im Jahr 2011 bereits ganz anders aussehen und auch in anderer Hinsicht (Lebendigkeit der Welt, AI, etc.) viel weiter sein können. würde ich vermuten. Was natürlich nicht bedeutet, dass es auch zwingend so passiert wäre und dadurch ein besseres Spiel entstanden wäre. Ich glaube aber durchaus, dass die technischen Einschränkungen der jeweils aktuellen Konsolen vor allem gegen Ende einer Generation Entwickler zu Kompromissen veranlassen können, die bei reinen PC-Spielen so nicht nötig gewesen wären.