Ich finde es fast schon irrsinnig, wie viel Aufmerksamkeit ein so kleiner, unwichtiger Schreiberling, mitsamt seinem noch unwichtigerem Blog, in den letzten Wochen abstauben konnte. Obwohl wahrscheinlich 99% der Leser, der angesprochenen Spielemedien, noch nie etwas von diesem Blog gehört haben. So wie ich übrigens. Es reicht augenscheinlich schon der Vorwurf, sei er auch noch so weit hergeholt, PCGames, Gamestar etc, sind auf dem rechten Auge blind. Schon läuft die Maschinerie auf Hochtouren. Es gibt Sonderartikel, Blogs, Podcasts, Videos die für und wider beleuchten. Wahnsinn. Meiner Meinung nach ist diese ganze Geschichte so dermaßen künstlich aufgebläht, diesem Pamphlet so eine dermaßen große Plattform einzuräumen ist für mich total unverhältnismäßig. Für mich war dieser Blog letztendlich ein durchschaubarer Versuch, sich auf Kosten anderer zu profilieren. Ein erfolgreicher, wohlgemerkt.
kann es sein, dass manche in einer Filterblase unterwegs sind, die sich sehr auf Games und vor allem KC: D bezieht? ^^ Denn bis auf am Spiel interessierte Leute sowie Gaming-Fans, die zB hier bei PCG über 2-3 News stoßen, dürften nur sehr wenige Leute mit diesem ach so Aufsehen erregenden Blog in Verbindung gekommen sein, den du da erwähnst. Ich kenne den zB nicht, habe nur 2-3 Meldungen hier zu dem Thema überflogen.
Ganz nebenbei sind es auch zwei völlig verschiedene Dinge, ob in einem Blog oder einem Artikel einem Spiel oder einer Person Vorwürfe gemacht werden. Die Vorwürfe rund um Rassismus und Frauenfeindlichkeit an das Spiel sind hier in dem Fall, soweit ich es erkennen kann, total dämlich und unzutreffend, weil das Spiel einfach nur das wiederspiegeln will, was "damals" mutmaßlich normal war. Wäre es ein Spiel, dass zur Aztekenzeit im 14Jhd spielt, würden da auch keine Weißen rumlaufen, und es gäb keine Pferde. Darüber dürfte man sich dann auch nicht beschweren. Oder in einem Spiel, das in D im Jahr 1960 spielt, würden natürlich die Frauen an den Herd gehören und dürften nicht mal ein eigenes Konto eröffnen, der Mann hätte sogar das Quasi-Recht auf eine "Vergewaltigung" in der Ehe, und man würde besoffen mit dem Auto, dessen Innenraum total verqualmt ist, unangeschnallt durch die Gegend fahren und sich somit völlig normal verhalten. Das Spiel wäre dann nur "authentisch", aber nicht automatisch frauenfeindlich und pro "Alkohol + Rauchen".
Klar: je nach dem, wie es umgesetzt wird, kann man natürlich den Eindruck bekommen, dass der Macher das alles super so findet. Aber wenn es einfach nur Authentizität vermitteln soll, dann soll man es machen und nicht Dinge einbauen, die unpassend sind. Im Gegenteil: wenn man eine gesellschaftlich rückständige Zeit darstellt, dann bietet das sogar die Chance, da auch in einigen Quests moderne Sichtweisen einzubauen, die das erste Flackern neuer Gedanken und Ansichten repräsentieren.
Aber trotzdem kann man doch den Macher eines Spiels (oder auch von anderen Produkten und Werken) unabhängig vom Spiel kritisieren dürfen, falls es etwas zu kritisieren gibt. Es kann ja gut sein, dass der Macher eines Spiels ein rassistischer Macho ist, und das muss man durchaus auch ansprechen dürfen, weil viele Leute ihren Konsum (ganz allgemein) auch davon abhängig machen, wer die Person ist, die hinter dem Produkt steht. Manche lehnen zB Tom Cruise-Filme ab wegen seiner Verbindung zu Scientology, andere meiden Filme, in denen der Hauptdarsteller sich mal als Kommunist outete, wieder andere kaufen keine CDs mehr von einem Sänger, der seine Frau geschlagen usw. - bzw. es gibt auch Leute, die wegen der genannten taten und Dinge sogar ERST RECHT das Produkt kaufen würden
solche Dinge muss man ansprechen dürfen, und dann kann ja jeder selber entscheiden.