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Ein Wochenende ohne mobiles Internet: ein Erfahrungsbericht.

Ich sehe da in meinem Umfeld halt sehr stark die Tendenz, nach Anerkennung, Bewunderung und oftmals Neid zu heischen, indem man zeigt, wo man ist, was man hat oder was man gerade verspachtelt.

Selbstprofilierung gab es aber schon immer. Vor allem während des Erwachsenwerdens ist es auch ein wichtiger Teil der eigenen Entwicklung, seinen Platz im sozialen Gefüge zu finden. Wer ist da, im nachhinein betrachtet, nicht auch mal wie ein totaler Idiot rumgelaufen. ;)

Wenn man aber für das Selbstwertgefühl später das protzige Auto braucht, oder man mit seiner Gartenzwergesammlung angeben muss, ist das natürlich etwas dämlicher. Es gab ja sogar mal gefälschte Postkarten, wenn man sich keinen Urlaub leisten konnte. :B


Volle Zustimmung. Erkennen kann man das ganz gut an den Fotos bzw. an der narzistischen Selfie- Manie. Früher hat man fotografiert, wo man war bzw. die Landschaft, Burgen, Strände, etc. Ab und zu war mal ein Gruppen- oder Einzelfoto dabei. Und heute? Quetschen sich die Leute IMMER in den Bildvordergrund. ICH vor einer Burg, ICH auf dem Strand, ICH vor Sehenswürdigkeit XYZ. Meistens ist dann die eigentliche Sehenswürdigkeit im Bild kaum noch zu erkennen und nur die eigene Hackfresse groß im Bild. So eine "Erfindung" wie der Deppenzepter... äh, sorry natürlich Selfie- Stick, ist da ein gutes Beispiel für.

Jede Technik, die günstig genug und leicht verfügbar ist, wird auch genutzt. Eine Rolle Film war mal richtig teuer. Und ein Fotograf konnte von Glück sagen, wenn pro Rolle ein brauchbares Bild herauskam. Heute kosten halt selbst 1.000 Versuche nichts mehr als Zeit.

Was haben sich die Leute denn alles zu erzählen, dass nicht auch ein Telegramm ausreicht? Und wo wollen die denn überall mit ihren doofen Autos hin? Die eigene Gemeinda war einem früher für's ganze Leben groß genug. Und dann quetschen die sich sogar noch millionenfach in diese fliegenden Rohre. Um Urlaub zu machen! Das war doch mal nur was für die Reichsten. Piloten noch Helden der Lüfte und nicht nur bessere Busfahrer. :-D ;)

Das mit den Selfies mag dämlich sein (vor allem sieht man immens dämlich aus, wenn man eines macht). Ich selbst halte nichts davon, sondern nehme lieber meine DSLR mit guter Optik für Portraits. Aber den Hang dazu kann ich schon nachvollziehen. Und die Technik wird auch immer besser. Mit fake Bokeh für Bildtiefe und diversen Filtern kommt man schon enorm nahe dran.
Nur das Weitwinkel ist halt blöd, weil man da immer ne dicke Nase hat. Wofür es angeblich schon Schönheits-OPs gab? :rolleyes:

Wie witzelte mal jemand, van Gogh brauchte früher Wochen für ein Selfie (und es gibt mehrere Dutzend von ihm). Heute ist es nur noch ein paar Klicks entfernt.
 
Aber Vieles sind eben bereits Automatismen geworden; die "Norm" heutzutage, wenn man so will. Dass man immer und überall Zugang zu Informationen hat - mit nur einem Fingerwisch auf den Display seines Telefons.

Mir passiert es immer mal wieder, dass ich bei PC Games zu den Kommentaren am Ende des Artikels scrollen will.
In der Print-Ausgabe. :-D :B
 
Lieber Herr Brehme, hat es einen bestimmten Grund, dass Sie keinen offline-kartendienst auf ihrem handy installiert haben?

Weil ich gelinde gesagt noch nie in einer solchen Situation war, dass ich sie gebraucht hätte. JETZT denke ich vielleicht mal drüber nach... ;)
 
Der Teil, den ich absolut nicht nachvollziehen kann ... schiebt es auf mein biblisches Alter von 52 ... ist der Social Media Part, der offenbar aber mit die größte Abhängigkeit erzeugt. Wird mein Ding vermutlich nie sein, weil für mich einfach nutzlos. Ich sehe da in meinem Umfeld halt sehr stark die Tendenz, nach Anerkennung, Bewunderung und oftmals Neid zu heischen, indem man zeigt, wo man ist, was man hat oder was man gerade verspachtelt. Für mich eher bemitleidenswert. Aber okay ... mag ja andere Beweggründe geben.
Das ist aber weniger der Social Media geschuldet, als vielmehr ganz anderen Faktoren. Social Media ist nur das Medium, um seine Auswüchse der Öffentlichkeit preis zu geben, aber nicht die eigentliche Ursache.

Du bist 52. Das heißt, du hast schlicht andere Erfahrungen gemacht. Du hast anders gelernt und du weißt, anders mit bestimmten Dingen umzugehen. Weil du einfach in einer Zeit aufgewachsen bist, in der Social Media eben noch nicht das große Ding war und in der die Gesellschaft sich noch nicht in die Richtung entwickelt hat, wie wir sie heute erleben. Du hast die Entwicklung zwar miterlebt, aber wurdest nicht von ihr geprägt.

Allerdings müsste ich hier weeeeeit ausholen, um die Gründe dafür zu erörtern. Das würde den Rahmen sprengen. :-D Es liegt aber weniger daran, dass die "Heutige Jugend" doof geworden ist, sondern an unserer Gesellschaft der Leistung und Empörung.
 
[...] Es liegt aber weniger daran, dass die "Heutige Jugend" doof geworden ist, sondern an unserer Gesellschaft der Leistung und Empörung.
... aber was genau haben banale und alltägliche Dinge, die man ungefragt in die Welt herausposaunt, mit einer Gesellschaft der Leistung und Empörung zutun?!

Vllt. liegt es eben am Alter um zu wissen das es nicht in jeder Situation notwendig ist die Dinge, die man macht oder einem durch den Kopf gehen, in die Weltgeschichte herauszublasen. :P
 
Bei mir wird mit Ablauf des Volumens auf 64k gedrosselt, und damit geht eigentlich immer noch alles was ich benutze, was außer Google-Maps und Whatsapp allerdings auch nicht viel ist.

Ich hatte jetzt aber das komplette Handy zwischendurch mal eine Woche in Reparatur, Spiederapp, und habe mit Absicht in dieser Zeit auf ein Übergangsgerät verzichtet und nur das Festnetztelefon zu Hause eingestöpselt.

Ich kann nur jedem raten das auch einmal zu probieren. Ich zumindest hatte vollkommen vergessen wie entspannt es ist eben nicht immer und überall erreichbar zu sein.

Bei mir geht WhatsApp auch immer nach der Drosselung. Google-Maps glaube ich nicht, aber das benutzt ich seltenst.

... aber was genau haben banale und alltägliche Dinge, die man ungefragt in die Welt herausposaunt, mit einer Gesellschaft der Leistung und Empörung zutun?!

Vllt. liegt es eben am Alter um zu wissen das es nicht in jeder Situation notwendig ist die Dinge, die man macht oder einem durch den Kopf gehen, in die Weltgeschichte herauszublasen. :P

Wenn du aber nichts veröffentlichst bekommst du doch unmöglich mehr Insta/Twitter/YouTube Follower die doch absolut lebensnotwendig sind :B
 
... aber was genau haben banale und alltägliche Dinge, die man ungefragt in die Welt herausposaunt, mit einer Gesellschaft der Leistung und Empörung zutun?!
Man will den Schein wahren. Oder glaubst, all die bunten Bilder, die von Lebensfreude und Schönheit auf Instagramm sprechen, spiegeln die Realität? Das Gegenteil ist in der Regel der Fall, will ich mal behaupten.

Wir sind heutzutage immer mehr mit zig unterschiedlichsten Erwartungen von unterschiedlichsten Seiten konfrontiert. Gerade Jugendliche, die eben noch nicht die Reife besitzen, damit umzugehen, können sich davon massiv überfordert fühlen. Das fängt ja schon im frühen Kindesalter an, dass den Kiddies kaum noch Raum gegeben wird, um sich eigenständig zu entfalten. Vielmehr heißt es immer öfter "Du bist dies machen, das machen, da hin gehen usw.". Zeit und Raum für eigene Erfahrungen und den eigenen Willen gibt es kaum noch. All die ganzen Erwartungen kann man nicht erfüllen. Es fehlt oft auch einfach die Zeit für soziale Kontakte, die sich daher immer mehr auf den virtuellen Raum konzentrieren.

Daher halte ich es für einen durchaus nachvollziehbaren Gedanken, dass viele Menschen einfach im Internet nach Anerkennung suchen, indem sie irgendwelche Fotos von sich oder ihren Urlaubsreisen posten. Einfach nur, um den Schein zu wahren und sich selbst "Mir gehts gut" einzureden, weil sie im Real Life diese Anerkennung nicht mehr finden.

Mag sicher nicht der einzige Grund für den exzessiven Gebrauch von Social Media sein (manche Menschen sind halt tatsächlich einfach nur doof), aber einer der wichtigsten.

Und wenn ich Personen auf Facebook oder Instagramm sehe, die allen möglichen Scheiß posten und beinahe täglich schreiben, wie ach so glücklich sie doch sind, denke ich mir meist: "Ja, was postest du das dann hier? Nein, verdammt, dir geht es nicht gut! Wer glücklich ist, hat dieses Aufmerksamkeitsgehasche nicht nötig. Pack dein scheiß Handy weg und geh raus!" Diese Menschen lügen nicht nur dem Betrachter ihrer Bilder ins Gesicht, sondern auch sich selbst. Und das ist in der Tat bemitleidenswert...

...aber eben kein Problem von Social Media, sondern ein gesellschaftliches Problem.

Vllt. liegt es eben am Alter um zu wissen das es nicht in jeder Situation notwendig ist die Dinge, die man macht oder einem durch den Kopf gehen, in die Weltgeschichte herauszublasen. :P
Nicht ausschließlich. Gibt ja immerhin auch genug erwachsene, die alles mögliche in die Weltgeschichte blasen.
 
Manchmal fragt man sich wie man damals, vor 10, 20, 30 Jahren ohne mobile Begleiter überleben konnte... Manchmal sehne ich mich nach dieser alten Zeit. :-D

Mach ich heute noch. Ist gar nicht so schwer. :]

Eins mit Tasten reicht mir vollkommen für meinen minimalen Bedarf, da nehm ich die verstörten Blicke anderer Personen gerne in Kauf.
Ich rolle ja auch mit meinen Augen, wenn diese ihr Telefon im Minutentakt zücken und den Batteriestand checken. :-D
 
Man will den Schein wahren. Oder glaubst, all die bunten Bilder, die von Lebensfreude und Schönheit auf Instagramm sprechen, spiegeln die Realität? Das Gegenteil ist in der Regel der Fall, will ich mal behaupten.

Da kommt mir ein ikonischer Fotospot in den Sinn: Trolltunga in Norwegen.
Reality and illusion on instagram
Man beachte die dezenten Unterschiede zwischen Foto und Location. :B

Aber Tourismus war früher auch nicht besser. Bei unserer Abschlussfahrt nach Paris bin ich nichtmal rein in den Louvre, weil mir schon anno dazumal zu viel los war.
Verpasst habe ich wohl nix, so klein wie die liebe Mona ist. Man beachte, das verlinkte Bild ist von 2012 und (fast) gänzlich ohne Smartphones. ;)
 
Zuerst einmal... hätte ich keine Smartwatch.
Nein, ich verurteile dich nicht. Na gut, ein bisschen. Nutzloser Modeschmuck.

Und bis auf das Navi waren alle anderen Probleme trivial.
Per SMS und Anruf lassen sich Termine absprechen und die Jagd nach 2 Cent günstigerem Sprit kostet unter Garantie mehr als den 1€, den du zu sparen gedenkst (2Cent * 50l). Schließlich brauch es für die Tanke um die Ecke keinen zusätzlich Sprit. Und überhaupt... 1€...

Ich für meinen Teil gehöre zur aussterbenden Spezies der Nur-Handy-Besitzer.
 
Und nie war ich so froh wie heute Morgen, als ich auf der Fahrt zur Arbeit wieder Sprachnachrichten und witzigen Aprilscherz-Bilder abhören und verschicken, Staumeldungen und Verkehrshinweise lesen, Rants über die hohen Spritpreise auf Twitter absetzen und meinen Live-Standort mit Freunden teilen konnte.

Na, die habe ich besonders gern, Autofahren und gleichzeitig am Handy rumspielen...
 
Na, die habe ich besonders gern, Autofahren und gleichzeitig am Handy rumspielen...
Dir ist schon klar, dass das ironisch gemeint war?

Aber Tourismus war früher auch nicht besser. Bei unserer Abschlussfahrt nach Paris bin ich nichtmal rein in den Louvre, weil mir schon anno dazumal zu viel los war.
Verpasst habe ich wohl nix, so klein wie die liebe Mona ist. Man beachte, das verlinkte Bild ist von 2012 und (fast) gänzlich ohne Smartphones. ;)

Ist die Mona Lisa überhaupt auf dem Bild zu sehen? Ich finde die nicht. :confused:
 
Weil ich gelinde gesagt noch nie in einer solchen Situation war, dass ich sie gebraucht hätte. JETZT denke ich vielleicht mal drüber nach... ;)

Bei dem generell eher lückenhaften Empfang in Deutschland würde ich dazu raten. Schont auch das Datenvolumen und den Akku. Gibt eine breite Auswahl. Ich habe mit dem quelloffenen OsmAnd gute Erfahrung gemacht.
 
Krass, dass die wirklich so klein ist. Ich war da selbst noch nie und hatte mir die Alte größer vorgestellt. :-D
Tja, selbst der gute DaVinci konnte sich nicht literweise Farbe erlauben. ;) :-D

Ich hatte mal das Glück vor 20 Jahren den Louvre mit unserem Französisch-Kurs während unserer 4-tägigen Kurs-Fahrt besuchen zu dürfen. War schon recht imposant, war aber auch damals überrascht dass die ML gar nicht so das Riesenportrait ist. ^^

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Aber Tourismus war früher auch nicht besser. Bei unserer Abschlussfahrt nach Paris bin ich nichtmal rein in den Louvre, weil mir schon anno dazumal zu viel los war.
Verpasst habe ich wohl nix, so klein wie die liebe Mona ist. Man beachte, das verlinkte Bild ist von 2012 und (fast) gänzlich ohne Smartphones. ;)

Ist auch völlig überschätzt.

Die Mona Lisa ist sicherlich ein ganz hervorragendes Porträt, aber sie ist kunsthistorisch dann m. E. dann doch nicht so bedeutend, wie der Status, den die Popkultur ihr verlieren hat.

Ich empfehle statt des Louvres eher einen Besuch der Uffizien in Florenz, die sind erstens nicht ganz so überlaufen (nichtsdestotrotz stark frequentiert) und haben imho die bedeutendere Auswahl an Kunstwerken der Renaissance. :)

Allein Boticellis "Venus" ist schon aufgrund der Größe deutlich beeindruckender. :-D
 
[...]Wir sind heutzutage immer mehr mit zig unterschiedlichsten Erwartungen von unterschiedlichsten Seiten konfrontiert. [...]
Das war mir aber schon als Jugendlicher ziemlich egal, wobei ich fairerweise sagen muss, dass ich damals ein arrogantes Arschloch war ... meine Eltern haben damals viel und hart gearbeitet und wir konnten uns Dinge leisten, die andere Familien sich nicht leisten konnten. Auch wenn meine Eltern mir nichts geschenkt haben, ich musste mir mein Führerschein & erstes Auto selbst finanzieren, habe ich gemerkt das es uns gut geht & hab, heute mir völlig unverständlich, das auch nach außen gezeigt.

D.h. mir war es egal was andere dachten ... ich war (und bin!) eh der Meinung das ich besser bin als der Rest! :finger: ;)

Heute weiß ich, was meine Eltern dafür geben und leisten mussten uns so ein Leben zu finanzieren ... trotzdem ist es mir immer noch egal was Leute von mir denken und das werde ich auch meinem Sohn in der Form beibringen. Er soll sein Ding durchziehen, dabei aber höflich und "demütig" bleiben. Sich aber trotzdem nicht irritieren lassen von irgendwelchen Dingen, die absolut unwichtig sind.

[...]Nicht ausschließlich. Gibt ja immerhin auch genug erwachsene, die alles mögliche in die Weltgeschichte blasen.
Siehst du ... d.h. es liegt eben nicht nur an den Jugendlichen, sondern an Dingen wie Geltungsbewusstsein. Das mag ich ja bei jungen Erwachsenen noch gelten lassen, das diese erst ihren Platz im Leben finden müssen. Aber mit Mitte oder Ende 20 sollte man aber wissen wo man hingehört ... oder eben auch nicht. ;)
 
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