AW: Download: Demo - Prey: Demo mit fünf Solo-Missionen
Nali_WarCow am 22.06.2006 20:10 schrieb:
Da die ungeschnittene Fassung schon ein USK Siegel bekommen hat, wird da nix mehr passieren.
Siehe auch diese News.
Ja das habe ich auch mal geglaubt, es gibt aber eine Instanz die das doch noch indizieren kann.
Siehe diesen Thread!
Nachdem ein Spiel eine Freigabe bekommen hat, kann es nicht mehr von der BJPM indiziert werden, wohl aber von der "zentralen Aufsichtsstelle der Länder für den Jugendmedienschutz".
So jetzt aber zum Thema, schließlich wartet ihr sicher alle gespannt auf meine Meinung, also fang ich mal an:
Grafik 9/10:
Das beste was man von der Doom 3 Engine gesehen hat. Auch Außenareale sehen recht gut aus. Die Texturqualität ist wie immer stark schwankend, wird aber durch das allgegenwärtige Bumpmapping kompensiert. Das Setting ist interessant, die Umgebung wirkt lebendig, bedrohlich und mysteriös. Prey ist wirklich richtig eklig, fast überall ist mit Schleim überzogene Organmasse. Auch die Physik ist ordentlich, wenn auch nicht überragend. Aber auf jeden Fall ist die Grafik mit das Beste, was man auf dem PC zu sehen bekam.
Sound 8/10:
Die Musik ist sehr stimmig, ich erinnere nur an die Szene wo Tommy einen Knopf betätig und dann ein Fenster zum Weltall aufgeht. Die Effekte sind ok, überall "schleimt" und "schlurft" es, was die ohnehin eklige Grafik schon weiter unterstreicht. Nicht so gut gefällt mir die Synchro vom Hauptcharakter. Auch wenn er keine ultraharte Ass-Kickin-*** ist wäre eine etwas coolere Stimme doch wünschenswert gewesen.
Steuerung 7/10:
Genau das, was ich befürchtet hatte. Dadurch dass auch beim "Wände laufen" der Sichtfeld (vielmehr den Raum den man mit der Maus hat) eingeschränkt ist, wird es da extrem fummelig und man behält kaum noch den Überblick (dasselbe Problem hatte AvP2 wenn man als Alien spielte). Besonders wenn dann auf einmal ein Gegner spawnt (*gähn*) artet es auch mal schnell in Frust aus weil es eben ne Zeit dauert bis man die Maus richtig ausgerichtet hat. Das Interface allerdings ist wie schon bei Doom 3 und Quake 4 sehr gelungen und lässt kaum Wünsche offen.
Gameplay 5/10:
Meine Erwartungen waren aufgrund der diversen Videos schon recht niedrig, was aber im Endeffekt dabei herausgekommen ist hat mich wirklich enttäuscht.
Zuerst die positiven Seiten: Die Story ist nichts bahnbrechendes, aber auch nicht schlecht. Interessant wird es vermütlich sein zu erfahren, wo Tommy da ist, was die Aliens mit den Menschen wollen usw. Mein Ansporn die Frau zu retten hielt sich in Grenzen. Teilweise wird mit Kitsch und Klischees jongliert dass es einem die Haare zu Berge stehen lässt.
Das Setting ist hingegen wirklich mal was anderes und weiß durchaus zu gefallen. Die Umgebung wirkt wie schon gesagt sehr bedrohlich und mysteriös.
Die Rätsel sind nicht sehr anspruchsvoll, aber sinnvoll ins Gameplay integriert (wo man z.B. seinen Körper auf einer "Wall Walk-Fläche" verlassen muss und dann seinen Geist einen Schalter betätigen lassen muss).
Bis hier ist noch alles ok, würde aber trotzdem nicht für die 80%-Marke reichen.
Jetzt kommen wir zu den Kritikpunkten, davon gibt es reichlich und ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll ... doch ... die ultra-nervigen "Ganz-plötzlich-und-völlig-überraschend-öffnet-sich-ein-Portal-und-
ein-Gegner-plumst-raus"-Passagen. Hallo, das war ja schon bei Doom 3 nicht so doll, aber wenigstens wars da noch gruselig. Hier ists einfach nur absolut nervig wenn man in einen Raum kommt und ganz zufällig sich über einem drei Tore öffnen und drei Gegner rausfallen. Apropos Gegner:
Die Gegner sind strohdoof, mehr als schießen können die nicht. Den Kameraden aus F.E.A.R. trau ich zu ein "Perpetuum Mobile" zu entwickeln, die Pappkameraden aus Prey würde ich nichtmal mein morgentliches Toastbrot schmieren lassen. Kein einziger Gegner hat sich mal versteckt oder so, einer hat man eine Seitwärtsrolle gemacht aber ansonsten nur gestanden und den Abzug gedrückt. Und selbst das nichtmal regelmäßig, manchmal haben sie mich auch einfach toleriert ... zumindest eine Zeit lang.
An Wänden laufen und durch Dimensionstore gehen mag ja noch ganz lustig sein, aber die Level sind teilweise dermäßen unübersichtlich gestaltet dass einem Übel wird.
Die Waffen gefallen mir auch nicht. Zwar ist das Geschmackssache, aber aber der der gemeint hat das erste "MG" fühlt sich an wie ne Farbpistole hat IMO Recht. Lustig sind aber die kleinen Krabbelviecher.
Alles in allem also gute Grafik, guter Sound, passable Story, interessantes Setting und sinnvolle Rätsel, schlechte Steuerung beim Wall-Walk, nerviges Spawnen der Gegner die zudem einfach nur dumm und unübersichtliche Levels.
Kaufen werde ich es mir vielleicht irgendwann für 10-15€, allerdings nur weil die Story und das Setting interessant sind, der Rest ist leider nur Durchschnitt.
Kleine Anmerkung noch:
Wie das Spiel bei der USK eine Kennzeichnung erlangen konnte ist mir absolut schleierhaft. Da schieß ich auf so einen Zombie, der verliert seinen Kopf aber läuft weiter, dann schieß ich ihm seine Nieren raus aber er läuft trotzdem weiter - mit
so nem Loch im Bauch. Frauen werden erst aufgespießt und dann zu blutiger Pampe zermatscht, Kinder werden aufgespießt oder in Stücke gerissen. Leichen werden von Türen in ein dutzend kleine Stückchen gehackt die man dann noch lustig rumkicken kann.
Ich glaube nicht dass der USK die Originalversion vorgelegt wurde. Nie und nimmer!
Naja, hoffentlich hat sich überhaupt jem das alles durchgelesen. Scheiße, hab die erste 1/4-Stunde Brasilien-Japan verpasst. Muss weg! Zerreißt mich, weil ich das Spiel bescheiden finde.
Viel Spass!