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Zwischen Gamergate und Woke - Der interessante Fall von Kingdom Come: Deliverance

Toni

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Eh ... Moment, hat Toni gerade einen mehrseitigen Artikel darüber geschrieben, wie schlimm sie es findet dass in einem Computerspiel keine schwarzen Menschen repräsentiert waren und dass der einer der Entwickler möglicherweise eine rechte Gesinnung hat?

Sind wir denn in der Hypermoral-Ebene nicht schon längst zu einer Erkenntnis gekommen, dass das totaler Quatsch ist? Wer weiß, ob Tonis liebster Pizzalieferant nicht schon mal ne Frau geschlagen hat, oder einer der Entwickler ihres Lieblingscomputerspiels schon mal auf einer Demo gegen Isreal mitmarschiert ist? Wie schlimm wäre das Leben, wenn wir jedes Erzeugnis erst einmal einer moralischen Begutachtung unterwerfen müssten, die bis ins Privatleben der Menschen vordringt und bei denen man ihnen vorgibt, was gesellschaftlich gerade noch so erlaubt ist und was nicht? Irgendwie wäre mir dieses Ross zu hoch um darauf aufzusatteln.

Aber vielleicht irre ich mich ja auch und ich sollte den Artikel noch mal lesen, denn sicherlich hat Toni das anders gemeint.
 
Vielleicht sollte man im Fall von Scharzen in Böhmen hinzufügen, dass der Schwarze Charakter in KCD 2, Musa, kein gewöhnlicher Bewohner Böhmens ist, sondern ein Reisender aus Mali. Das Problem mit der Diversität sonst ist ja, dass man alà der Witcherserie plötzlich ein kunterbuntes Mischmasch hat, das so völlig unpassend ist. Jemand der aus politischen/religiösen Gründen von A nach B unterwegs ist, ist dagegen deutlich besser integriert.

Nebenbei ich frage mich bei sowas immer nach dem Verhältnis. Mir ist das mittlerweile überhaupt nicht mehr klar. Wieviele regen sich wirklich auf? Ist Kritiker A am 08.10.2020 auch derselbe Kritiker in am 14.05.2022? Wenn Bewertungen katastrophal auffallen kann ich immerhin tatstächlich eine Tendenz ablesen aber aus random Twitter/Reddit/Steamforumposts eher nicht. Ich erinner emich auch noch an irgendeinen Verweis auf Twitter hier bei PCGames und als ich dann einfach mal selbst in den Twitterstrang reinsah stellte ich fässt, dass die angebliche Aufregung frei erfunden war.

Bei KCD ist das ähnlich. Wer hatte sich denn damals ernsthaft darüber mokiert, dass es keine Schwarzen gab? Vermutlich so ziemlich niemand außer ein paar Reddit-Poster. Bei KCD2 kann ich mir durch die größere Popularität mehr von den Berufsyoutubern vorstellen, die sich über jeden Scheiß aufregen aber trifft das auch auf nennenswerte Widerhall? I dunno.

Und zu Gamergate:
Keine Ahnung was Vavra damals gesagt und vor wen er sich gestellt hatte aber die Presse tut sich keinen Gefallen damit Gamergate immer noch in eine Ecke zu schieben. Bis heute fehlt es dieser Presselandschaft an Professionalität und journalistische Ethik wird tagtäglich auf PC Games mit Füßen getreten. Aus GamerGate hätte man die Lehre ziehen können, klare Regeln aufzustellen und für Distanzierung zu Sorgen. Hat man nicht.
 
valide punkte, aber letztendlich sollte die kreative freiheit meiner meinung nach, immer beim entwickler bleiben.
 
Ich denke manchen Themen wird einfach viel zu viel Aufmerksamkeit geschenkt. Ein paar wenige meinen, die Gesellschaft durch völlig überzogenen Diskussionen erziehen zu müssen, was natürlich auf massive Ablehnung stößt.
 
Tut mir leid Toni, ich weiß, ihr braucht Klicks und ich bin wirklich bemüht Euch diese auch zu geben. Bei diesem Thema überkommt mich jedoch mittlerweile eine derart ausgeprägte Müdigkeit und Traurigkeit, die ich kaum in Worte fassen kann. Gleichzeitig aber für mich in der Öffentlichkeit geprägt von künstlicher Empörung und Ausmaß an Unnötigkeit, dass einem die Spucke wegbleibt. Die Thematik ist mittlerweile so populistisch aufgeladen und über-präsent, dass ernste Konsequenzen nicht nur drohen, sondern "in progress" sind. Wie viele Franchise wurden nun schon der Idee einer "Modern Audience" geopfert? Wie viele Jobs hat man wegrationalisiert? Tausende? Wie viel Geld wurde verbrannt? Hunderte Millionen? Und da lasse ich den besorgniserregenden gesellschaftspolitischen Impact völlig bewusst außen vor.

Warum kommt man denn bitte auf die Idee, am Beispiel über die Anwesenheit bestimmter Personengruppen in Videospielen nachzudenken, die weder in einer objektiven Zielführung nachvollziehbar, noch in der Absicht einer normativen Zielgruppenverteilung einer authentischen Darstellung einer historischen Umgebung entsprechen? Das ganze ist in etwa so absurd wie die Frage nach Schmetterlingen am Nordpol (und vorweg: ja, es gibt arktische Schmetterlinge), und ob man diese in einer virtuellen Nachbildung einer Schnee- und Eiswelt implementieren sollte.

Führt letztendlich zur Erkenntnis oder finalen Frage: Wem nutzt das? Erschließt man somit neue Zielgruppen? Möglich, aber unwahrscheinlich. Denn letztendlich sind diese Fragestellung im Rahmen des Gesamtprojekts unwesentliche und viel zu kleine Detailfragen, die im populistischen Ausschlachten viel zu viel Fokus erhalten. Führen diese Diskussionen und forcierte Polarisierungen zu irgend einem Mehrwert zu irgend einer verwertbaren Erkenntnis? Für mich nicht. Sie sind destruktiv, lähmend und keiner sinnvollen Zielführung zuzuführen - außer der kurzweiligen Empörung - und die generiert Euer Einkommen in Form von Klicks. Aber zu welchem Preis? Hier ist jegliches Maß für Verhältnismäßigkeit verloren gegangen, auf beiden Seiten.

Wenn Ihr über thematisch verknüpfte, aktuelle Fragen sprechen wollt, warum thematisiert Ihr nicht die neuerlichen Strukturanpassungen aufgrund des DA:V Debakels? Dort haben Menschen ihren Job verloren, wird Personal strukturiert. Mass Effect 5 - ein großes Fragezeichen, ob es jemals erscheinen wird... Thema Ubisoft, hier droht absehbar der Bankrott, hauptsächlich weil man sich in seinen großen Produktionen - alle mit einer großen und belastbaren Fanbase - trotz offensichtlicher Hinweise aus der Community völlig verrannt hat.

Und nein, es ist auch keine rechtspopulistische Stimmungsmache, wenn Verkaufszahlen ausbleiben weil das Produkt nicht den Erwartungen entspricht oder gewisse Redakteure bei Euch von einer "Anti-Ubisoft-Fraktion" denken und schreiben, mit der jeglicher Diskurs sinnlos ist, das ist schlicht unprofessionell. Politische Themen und Populismus in Games sind nicht nur schwierig und problembehaftet, es ist nicht selten der Bumerang für Urheber mit schlechten Fangeigenschaften. Letztendlich wollen wir gute, authentische Games für alle Spieler. Da sind vielfältigste Zielgruppen, Geschmäcker und Klischees bereits inklusive. Vielleicht das einfach mal so nehmen und bewusst machen und nicht immer die Nadel im Heuhaufen suchen wollen, um damit Aufmerksamkeit zu generieren.

Danke und ein schönes Wochenende!
 
Ich denke KDC(2) macht es genau richtig. Die wenigsten haben etwas gegen Homosexualität oder wenn ethnische Minderheiten präsent sind. Im Gegenteil, gerade bei Romanzen finde ich es super wenn alle Spieler die freie Auswahl haben und Cyberpunk wäre ohne ethnische Vielfalt z.B. echt komisch.

Aber verdammt, es muss halt in den Kontext passen. Ein mittelalterliches Dorf das eine Diversität hat wie Berlin heute ist einfach daneben.

Und das stört mich auch an so manchen Hollywood/Netflix/Amazon-Produktionen. Es ist als würden manche Themen auf einer Liste abgehakt werden und kommen dann völlig ohne Zusammenhang mit der Brechstange rein. Man sollte so was aber immer passend im Kontext einbetten, dann bringt es vielleicht sogar den ein oder anderen zum Nachdenken.
Und wenn es im Kontext nicht einzubetten geht, dann lässt man es halt sein. Ich will z.B. bei Warhammer 40k Orks mit Identitätskrise. Das sind kriegshungrige Pilzsporen auf Crack und nichts anderes😅
 
Kingdom Come 1: "THIS IS RACIST! ME DEMAND FIX!"
Kingdom Come 2: "THIS IS GAY! ME DEMAND FIX!"

Diese Reihe hatte schon immer die Spreu vom Weizen getrennt.

Würde mir ja wünschen, dass es endlich mal einen Internet-Mob gibt, der gegen Questmarker auf alles (außer Tiernahrung), God-Of-War-Kinderpuzzles und Hexersinne aufbegehrt, dank denen sich Spiele wie von selbst spielen. Denkt mal an den Nachwuchs! Nintendo-Games fördern heute mehr als Ab-18-Kracher ausm Westen. Gebt denen da drüben noch zwanzig Jahre -- und die brauchen gar keine Spionage mehr, um hier alle Läden zu übernehmen. :-D

Wenn Ihr über thematisch verknüpfte, aktuelle Fragen sprechen wollt, warum thematisiert Ihr nicht die neuerlichen Strukturanpassungen aufgrund des DA:V Debakels? Dort haben Menschen ihren Job verloren, wird Personal strukturiert.

Ist die Frage, ob das zwingend passt. Und wie gut. Veilguard war aus vielen Gründen ein sehr kontroverses Spiel, selbst unter Fans. :-D Und zwar vom ersten Trailer an... Larian hat mit dem "diversesten" Kram ever alles abgeräumt -- und zwar genau da, wo Dragon Age an der Wurzel herkam: Baldur's Gate. Dungeons&Dragons. Eine Nische, die auf Triple-A-Niveau seit etlichen Jahren komplett verwaist war. Weil alles in Richtung cinematic Krachbumm-Äkschnadventure drängte -- selbst zwischen den Witcher und Ubisoft passte neulich gar nicht mal extrem viel. Auch so eine Geschichte: Der Mob liefert den Studios die einfachsten Entschuldigungen und PR-Blitzableiter via Steilvorlage: "Das Spiel war in Ordnung. Wir waren bloß Opfer einer Hass- und Hetzkampagne."

* For the record: Mit "Mob" meine ich explizit die Leute, die mit den Mistgabeln fuchteln, wenn sie auch nur einen Fussel sehen, der ihnen nicht ins Weltbild passt. Falls das aus meinen einleitenden Worten am Start dieses Posts nicht klar geworden ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist die Frage, ob das zwingend passt. Und wie gut.
Da gebe ich Dir recht. Es ist doch fast immer die Summe an Kleinigkeiten, dass zeigt Dein verlinktes Review sehr deutlich. Aber eben auch exemplarisch den maximierten "Weichspüler-Effekt" einer politisch korrekten, und selbst für Kapitän Holzklotz zugänglichen Produktion. Dass DEI + Gender Thema nicht ausschlaggebend war, wohl aber die Summe in Verhältnismäßigkeit und Umsetzung, wissen wir schon lange. Auch, dass es bereits unzählige Titel gab, die Diversität und Inklusion intelligenter und passender umgesetzt haben, und deshalb auch keinerlei Empörung erregt haben. Umso drastischer muss man hinterfragen, was solcherlei Diskussionen bei KC(2) zu suchen haben und ganz nebensächlich auch, wie man bei manchen Gaming-Journalen zu den dargestellten Bewertungen/Beweihräucherung kommen konnte (natürlich nicht ernsthaft, das Thema DA:V ist für mich lange durch und manifestiert sich leider unter der Definition für "schlechtes Beispiel").
 
Kingdom Come 1: "THIS IS RACIST! ME DEMAND FIX!"
Kingdom Come 2: "THIS IS GAY! ME DEMAND FIX!"

Diese Reihe hatte schon immer die Spreu vom Weizen getrennt.
Das gilt aber genauso für die ach so "neutralen" und " gamerfreundlichen" Spielemagazine.

KCD1: Da sind ja gar keine Schwarzen und Latinos im bömischen Mittelalter und der Chef hat Kontakte in die rechte Szene, das ist doch alles Nazi!!!!1elf!
KCD2: Ey, lasst unseren geliebten Super-Vavra in Ruhe ihr homophoben Nazis!!!!!elf!

Da kann sich die Meinung auch mal um 180 Grad drehen, je nachdem was gerade Agenda ist. Fähnchen im Wind nennt man das auch.
Hat man auf die Firma bei Teil 1 noch ordentlich geschossen, zieht man nun wieder die güldene Ritterrüstung an und zieht zu Felde, um sich schützend vor die Entwickler zu werfen.
 
Umso drastischer muss man hinterfragen, was solcherlei Diskussionen bei KC(2) zu suchen haben

Mittlerweile gibt es die "Diskussion" doch bei jedem Spiel. Gib den Spezialisten der Zunft noch zwei Jahre -- und sie finden das Inakzeptable in den Blutlachen, die der Doomguy hinterlässt. :-D

Selbst letztens bei Drova, wo etwa die Steam-Foren schnell moderiert wurden, sonst wäre es eskaliert. Die Leute wollen sich nur noch aufregen. Gerne! Aber dann doch bitte über die Unzulänglichkeiten der Spiele. Aber da sind die Standards ja plötzlich nicht mehr ganz so hoch (s.o.). :-D

Auch wenn selbst ich schmunzeln muss, dass Warhorse jetzt im Kreuzfeuer beider Lager waren: Bei KCD II bin ich froh, wenns am Dienstag raus ist. Nicht nur, weil ichs vorbestellt habe. Bewahrheiten sich die Previews, sollte alles andere erst mal verstummen. Nebenbei bin ich sehr gespannt darauf, wie die "Aufreger" hier implementiert sind. Denn Warhorse teaserten bereits an, dass auch die (optionale) gleichgeschlechtliche Liebe hier keine Bioware-G'schichte wird. Das ist Böhmen 1403. Nicht Berlin 2025.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Frage ist nicht, ob sich mittels historischer Quellen tatsächlich ein Schwarzer im Böhmen des frühen 15. Jahrhunderts belegen lässt, sondern welche Assoziationen und Bilder diese Epoche evoziert. Wenn dabei niemand Farbige im Kopf hat, entspricht deren Abbildung nicht der Erwartungshaltung, welche an ein Mittelalter-Spiel gestellt wird und führt im schlimmsten Fall zu einem Immersionsbruch, wie im kommenden AC Shadows, das einen Samurai als Afrikaner mit Rasta-Locken darstellt.

Soweit ich gelesen habe, existiert aber lediglich ein dunkelhäutiger Händler in KD:C II. Solange es bei den Protagonisten kein Black Washing gibt und man nicht mit homosexuellen Annäherungsversuchen belästigt wird, also sich die "woken" Inhalte ignorieren lassen, kann ich darüber hinwegsehen. Kaufen werde ich das Spiel trotzdem.
 
Aber vielleicht irre ich mich ja auch und ich sollte den Artikel noch mal lesen, denn sicherlich hat Toni das anders gemeint.
Dann lies den Artikel doch wirklich nochmal XD
Wenn Ihr über thematisch verknüpfte, aktuelle Fragen sprechen wollt, warum thematisiert Ihr nicht die neuerlichen Strukturanpassungen aufgrund des DA:V Debakels?
Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun, sondern ist whataboutism - ich persönlich habe mich in meinem Meinungsartikel mit Kingdom Come auseinandergesetzt, weil mich das Spiel gerade beschäftigt und nicht DA:V
Führt letztendlich zur Erkenntnis oder finalen Frage: Wem nutzt das?
Wem nützen Videospiele überhaupt? Was bedeutet "Nutzen" und was ist der Sinn des Lebens? Ich mag Videospiele, weil sie mir ein Fenster in andere Welten geben und mich neugierig machen und ich plötzlich Spaß daran haben Dinge zu googlen, wie Schmetterlinge in der Arktis (klingt ehrlich gesagt faszinierend) gerade, weil es meine Erwartungen durchbricht und ich mich danach ein bisschen klüger und besser fühle. Davon ab habe ich im Artikel eingeordnet, was diese Frage bringt - sie ordnet ein, dass die Entwickler bei Warhorse so oder so negative Kommentare bekommen hätten und es kein allgemein akzeptiertes "politisch korrekt" mehr gibt. Eine Einordnung, bei der man mir nicht zustimmen muss.

Aber wenn man menschliche Neugierde und die kognitive und emotionale Auseinandersetzung mit Themen als nicht gewinnbringend oder wertschöpfend betrachtet: dann ja, dann nutzt meine gestellte Frage tatsächlich niemandem.
Die Frage ist nicht, ob sich mittels historischer Quellen tatsächlich ein Schwarzer im Böhmen des frühen 15. Jahrhunderts belegen lässt, sondern welche Assoziationen und Bilder diese Epoche evoziert.
Was die Frage ist, entscheidet in erster Instanz der Künstler, der in diesem Falle nicht nach Assoziation gesucht hat, sondern nach den Tatschen (laut den Künstlern) Erst in zweiter Instanz kann der Rezipient entscheiden, was für ihn persönlich relevant ist. Das wird aber niemals Gemeingültigkeit haben, egal ob das von einem Journalisten kommt, einem Experten für Rollenspiele, einem Historiker oder einem "normalen" Spieler - jede Stimme hat gleich viel Gewicht.
 
Hey Toni, zuallererst danke für Dein Feedback!

Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun, sondern ist whataboutism - ich persönlich habe mich in meinem Meinungsartikel mit Kingdom Come auseinandergesetzt, weil mich das Spiel gerade beschäftigt und nicht DA:V
Das ist meines Erachtens zu kurz gefasst. Ich meine, man kann nicht Whataboutism vorwerfen, weil es einem gerade in den Kram passt. Schon im Titel wurden bewusst polarisierende Stilmittel genutzt und mitunter "populistische Trittbrettfahrerei" betrieben, um dann bei der generellen Kritik an solchem journalistischen Verhalten - nicht an Deinem Meinungsbild - mit der Whataboutism-Keule um die Ecke zu kommen.

Wenn eine Projektion von populistischen genutzten Reizthemen erfolgt, sollte es in einer Meinungsbildung tolerabel sein, diese auf naheliegende Parallelen auch vergleichend anzuwenden.

Wem nützen Videospiele überhaupt? Was bedeutet "Nutzen" und was ist der Sinn des Lebens?

Auch hier fehlt mir die Zuordnung. Ich habe klar und zielführend erörtert, dass es mir um die "Unnötigkeit" solcher journalistischer Methodik am Beispiel von KC:-D2 geht. Dies kontrovers so auszuschlachten halte ich nach wie vor für nicht zielführend. Dabei habe ich bewusst auf Begriffe zur Generierung von Klicks verzichtet. Wie Du da jetzt die argumentative Brücke zum Sinn des Lebens, Deinem Gedanken- und Erlebniskosmos insgesamt ziehst, erschließt sich mir nicht und diese möchte ich keinesfalls in Frage stellen.

Ich bin der Überzeugung, dass das beste Mittel gegen Populismus neben ruhiger und sachlicher Aufarbeitung und Kommunikation allen voran die Senkung der intonierten Lautstärke ist. Und wenn ich da in einem Beitrag von Dir mit einem Bild zweier Reizbegriffe im Joch/Fessel "empfangen" werde, dann drehst Du sinnbildlich die Volume auf Maximum. Zumindest bei mir kommt dann zuallererst: "OMG, nicht schon wieder... und bitte nicht auch noch KC:-D2", Dieser Stil macht einfach müde. Und darum ging es mir.

Wenn Du dies dann als Angriff auf Deine Wahrnehmung und Fragestellung empfindest, tut mir das leid, aber das war überhaupt nicht meine Absicht. Und wir sind und einig, dass jegliche Publikation oder Agieren innerhalb der öffentlichen Wahrnehmung mit einem unerträglich lauten Grundrauschen verbunden ist, die Definitionen von Normativen und formalen wie gesellschaftlichen Grenzen mittlerweile enorm verzerrt sind. Das ist mitunter unerträglich geworden, und ich glaube auch, dass es wichtig ist, wenn wir überlegen und hinterfragen, mit welchen Mitteln und Fragestellungen wir diesen Diskurs über solche Themen führen. Dass wir darüber reden müssen, steht aber außer Frage, ansonsten nimmt Polarisierung und Segregation weiter zu.
 
Das ist meines Erachtens zu kurz gefasst. Ich meine, man kann nicht Whataboutism vorwerfen, weil es einem gerade in den Kram passt. Schon im Titel wurden bewusst polarisierende Stilmittel genutzt und mitunter "populistische Trittbrettfahrerei" betrieben, um dann bei der generellen Kritik an solchem journalistischen Verhalten - nicht an Deinem Meinungsbild - mit der Whataboutism-Keule um die Ecke zu kommen.
Die Kritik, dass der Aufmacher zu sehr reizt, verstehe ich, allerdings ist die Frage danach, warum man sich nicht mit anderen Themen beschäftigt, trotzdem Whataboutism. Das hat auch nichts mit mir in den Kram passen zu tun, sondern ist schließlich das: Die Verschiebung des Diskurses weg vom vorliegenden Thema darauf, dass man kein anderes Thema behandeln würde.
Aber so wie ich dich jetzt verstehe, war das im gesamten eher ein Missverständnis, weil es gar nicht in dem SInne dein Punkt war, sondern eben der "populistische" Ansatz des Aufmachers selbst (wenn ich es denn jetzt richtig verstehe).

Ich gebe dir ein Stück weit recht, in dem, dass der Aufmacher polarisiert - allerdings trifft er meiner Meinung nach auch genau die Aussage, die ich im Artikel treffe: Dass die Spielreihe von sehr links und sehr rechts mit Schlagwörtern an den Pranger gestellt wird.

Gerade, ob diese mittlere Meinung unaufgeregt oder laut sein kann, darf und vielleicht sogar muss, finde ich gar nicht so leicht zu beantworten. Ich verstehe den Punkt, dass es kontraproduktiv sein könnte, hier die "Lautsärke aufzudrehen", weil sie bestimmte Leser abstößt und den Artikel in einer Form framed, dass die eigentlich ruhigere Note untergeht. Mein Gedanke dahinter war aber gleichzeitig mit dem Artikel auffallen zu wollen, damit der Artikel im Kampf um den besten Platz des Algorithmen-Spiels überhaupt eine Chance hat, gesehen zu werden. Der Nutzen gleich mehrerer Schlagwörter, die sich entgegenstehen, sollte in dem Sinne dafür sorgen, dass klar wird, dass ich mich nicht etwa auf eine politische Seite schlage, sondern beides verurteile und so deutlich machen, dass sich der Artikel eben eher mit einer mittleren und vermittelnderen Position beschäftigt.

Meiner Erklärung zum Trotz, finde ich deinen Einwand und deine Gedanken dazu, aber auf jeden Fall interessant und ich werde auf jeden Fall noch weiter drüber reflektieren, weil ich mir gut vorstellen kann, dass deine Art der Betrachtung wirklich besser sein könnte!
 
Toni schrieb:
Was genau seine politische Einstellung ist? Ich weiß es nicht, (...) Wovon ich aber Fan bin, ist die Art und Weise, wie Vávra sich treu bleibt und sich nicht nach rechts noch nach links schieben lässt - ganz genauso wie sein Spiel.

das könntest du aber wissen, wenn du dich ein wenig mehr mit ihm auseinandergesetzt hättest. sorry. aber wenn es schon um ihn geht, dann erwarte ich da schon ein bißchen mehr und nicht nur ein schulterzocken. so ist das reichlich unterkomplex und in seiner verkürzung letzten endes meiner ansicht nach schlicht falsch, oder zumindest zeichnet es ein falsches bild. vavra ist nicht der ansonsten harmlose oder gar naive vertreter der mitte, der nach beiden seiten (die es so nicht gibt, aber polarisierung ftw^^) gleichermaßen austeilt. vavra ist auch nicht nur kommentator, der seine politischen ansichten zum besten gibt: er ist selbst aktivist und hat eine agenda.
 
das könntest du aber wissen, wenn du dich ein wenig mehr mit ihm auseinandergesetzt hättest. sorry. aber wenn es schon um ihn geht, dann erwarte ich da schon ein bißchen mehr und nicht nur ein schulterzocken.
Es geht aber nicht direkt um ihn und ich habe auf seine Verbindungen zu Gamergate und sein Verhalten hingewiesen. Die politische Einstellung einer Person ist über einen langen Zeitraum hinweg wie alleine zwischen KGD und KGD2 auch nicht zwingend konstant und wenn ich etwa nur meine Einstellung mit all ihren Nuancen und Komplexitäten betrachte, würde ich einfach mal behaupten, dass sich die Einstellung anderer Leute auch nicht in wenige Worte zusammenfassen lassen. Das wäre tatsächlich "unterkomplex".

Warum ich schreibe, was ich schreibe (im Artikel), sagt der Artikel selbst aus - er lässt sich weder in die eine noch komplett andere Ecke schieben - unabhängig davon, ob er nun weiter rechts von der Mitte steht, oder mir seine generelle Einstellung gefällt, verfällt er offenbar nicht dem Extremismus. Ich nehme also eine Wertung eines ganz spezifischen Verhaltens vor, ohne die Person im Ganzen zu kommentieren. Das ist eine absolut gängige Vorgehensweise, die eher zu wenig gemacht wird im Aufmerksamkeitsjournalismus, der dann verkürzte Wertungen trifft, statt eben auf die Komplexität einer Sache zu verweisen. Wenn man dann als Leser sich weiter mit der Person beschäftigen will (wie gesagt, es gibt Indizien im Text, die klar auf bestimmtes Verhalten Vavrás hinweisen), kann das gerne tun. Aber zu erwarten, dass ein Artikel sich über seinen Kerninhalt mit umfassenden und komplexen Fragestellungen auseinandersetzt (über die Erwähnung der Existenz solcher hinaus), hat nicht unbedingt ein klares Bild davon, wie Journalismus funktioniert. Das sind keine wissenschaftlichen Abhandlungen, die in einem "Werk" alle Facetten betrachten, sondern das wird in der Regel in mehrere Artikel aufgeteilt.
 
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