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´You have liberated a people´

Julkorn

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´You have liberated a people´

http://opinionjournal.com/editorial/feature.html?id=110010610

Auf Englisch ---> ´Ihr habt ein Volk befreit.´ sagt Fouad Ajami über die USA und den Irak.
Wer Englisch versteht, sollte unbedingt diesen Artikel im Wall Street Journal lesen. Er gibt eine hoffnungsvolle Sicht auf die Ereignisse im Irak und ist meiner Ansicht nach die richtige Interpretation von Anfang an. Für alle Andersdenkenden ist es eine Möglichkeit, mal die andere Seite der Geschichte zu hören.

Noch ein Zitat aus dem Artikel? ---> "Look around you today: Everyone seeks American protection and patronage. The line was held in Iraq; perhaps America was overly sanguine about the course of things in Iraq. But that initial optimism now behind us, the war has been an American victory. All in the region are romancing the Americans, even Syria and Iran in their own way." sagt Adel Abdul Mahdi, Vize-Präsident des Irak.

Übersetzung: "Schauen Sie sich heute um: Jeder sucht Amerikas Schutz. Im Irak wurde die Linie gezogen: Bis hierher und nicht weiter. Vielleicht waren die Amerikaner allzu optimistisch über den Verlauf des Krieges. Aber auch wenn dieser erste Optimismus nun hinter uns liegt, haben die Amerikaner den Krieg gewonnen. Jeder in der Region schaut zu den Amerikanern auf, sogar Syrien und Iran auf ihre Weise.

Ich hoffe und denke, daß die Geschichte den Irakkrieg und George Bushs Präsidentschaft rechtfertigen wird.
Und ich nehme an, daß der Irakkrieg einen längeren Frieden überhaupt erst ermöglicht hat.
 
AW: ´You have liberated a people´

Julkorn am 19.09.2007 17:14 schrieb:
Übersetzung: "Schauen Sie sich heute um: Jeder sucht Amerikas Schutz.

die camorra kann sich über mangel an "schutzsuchende" auch nicht beklagen.
 
AW: ´You have liberated a people´

Julkorn am 19.09.2007 17:14 schrieb:
Ich hoffe und denke, daß die Geschichte den Irakkrieg und George Bushs Präsidentschaft rechtfertigen wird.
Und ich nehme an, daß der Irakkrieg einen längeren Frieden überhaupt erst ermöglicht hat.
Was für einen Frieden? Dort herrscht nun Bürgerkrieg, bevor die Amis den Irak überfallen haben gab es dort keinen Krieg! Und sollten sich die USA irgendwann aus dem Irak zurück ziehen dann geht es dort erst richtig los weil jeder versucht das Machtvakuum zu füllen. Früher mag es eine Diktatur gewesen sein aber da musst man nicht auf jedem öffentlichen Platz Angst haben von einer Bombe zerrissen zu werden oder Opfer der Entführungsindustrie zu werden und ich rede nicht von Ausländern die dort enführt werden.
Jeder hat unterschiedliche Vorstellungen von dem was das Wort Freiheit bedueten kann, wenn das die amerikanische ist ...
 
AW: ´You have liberated a people´

lenymo am 20.09.2007 11:01 schrieb:
Julkorn am 19.09.2007 17:14 schrieb:
Ich hoffe und denke, daß die Geschichte den Irakkrieg und George Bushs Präsidentschaft rechtfertigen wird.
Und ich nehme an, daß der Irakkrieg einen längeren Frieden überhaupt erst ermöglicht hat.
Was für einen Frieden? Dort herrscht nun Bürgerkrieg, bevor die Amis den Irak überfallen haben gab es dort keinen Krieg! Und sollten sich die USA irgendwann aus dem Irak zurück ziehen dann geht es dort erst richtig los weil jeder versucht das Machtvakuum zu füllen. Früher mag es eine Diktatur gewesen sein aber da musst man nicht auf jedem öffentlichen Platz Angst haben von einer Bombe zerrissen zu werden oder Opfer der Entführungsindustrie zu werden und ich rede nicht von Ausländern die dort enführt werden.
Jeder hat unterschiedliche Vorstellungen von dem was das Wort Freiheit bedueten kann, wenn das die amerikanische ist ...
Ich verstehe wirklich nicht was uns mit dem Text gesagt werden soll.

Sorry aber der Mann ist und war ein Befürworter des Krieges gegen den Irak, dem kann man dann so nicht direkt glauben schenken. Besonders wenn man sich anguckt was er für Bücher geschrieben hat, ist zu erkennen dass er die USA als Heilsbringer der Welt sieht....
Dass es Bürgerkrieg und Kriminalität im Irak ohne Grenzen gibt ist ja nicht abzustreiten.
Natürlich gibt es z.B. das Gebiet der Kurden das relativ friedlich ist, aber das liegt einzig daran dass das Gebiet zu einem Überwiegenden Teil auch von Kurden bewohnt ist. Somit können da keine Ethnischen oder Sonstige Verwicklungen und Konflikte entstehen.
Außerdem steht die Zeitung ja den Republikaner nahe, die sich nicht gerade durch Ehrlichkeit hervorgetan haben ;)
Ich will nicht abstreiten dass es in dem Irak Fortschritte gibt ABER dennoch ist bzw war der Krieg falsch, das Vorgehen der USA nach dem Krieg war falsch und Amateurhaft, man versucht nun sich die ganze Sache schön zu reden, dass es auf jedenfall kein zweites Vietnam wird usw.......
 
AW: ´You have liberated a people´

Julkorn am 19.09.2007 17:14 schrieb:
Übersetzung: "Schauen Sie sich heute um: Jeder sucht Amerikas Schutz. Im Irak wurde die Linie gezogen: Bis hierher und nicht weiter. Vielleicht waren die Amerikaner allzu optimistisch über den Verlauf des Krieges. Aber auch wenn dieser erste Optimismus nun hinter uns liegt, haben die Amerikaner den Krieg gewonnen. Jeder in der Region schaut zu den Amerikanern auf, sogar Syrien und Iran auf ihre Weise.

Ich hoffe und denke, daß die Geschichte den Irakkrieg und George Bushs Präsidentschaft rechtfertigen wird.
Und ich nehme an, daß der Irakkrieg einen längeren Frieden überhaupt erst ermöglicht hat.

Krasser Fall von Realitätsverweigerung.
 
AW: ´You have liberated a people´

Julkorn am 19.09.2007 17:14 schrieb:
Und ich nehme an, daß der Irakkrieg einen längeren Frieden überhaupt erst ermöglicht hat.

Hab ich was verpasst? Herrscht dort unten etwa "schon" Frieden?
 
AW: ´You have liberated a people´

Boesor am 20.09.2007 17:28 schrieb:
Julkorn am 19.09.2007 17:14 schrieb:
Und ich nehme an, daß der Irakkrieg einen längeren Frieden überhaupt erst ermöglicht hat.

Hab ich was verpasst? Herrscht dort unten etwa "schon" Frieden?

hängt wohl davon ab, wie man frieden definiert. für den ein oder anderen herrscht da unten jetzt frieden :rolleyes:
 
AW: ´You have liberated a people´

Boesor am 20.09.2007 17:28 schrieb:
Julkorn am 19.09.2007 17:14 schrieb:
Und ich nehme an, daß der Irakkrieg einen längeren Frieden überhaupt erst ermöglicht hat.

Hab ich was verpasst? Herrscht dort unten etwa "schon" Frieden?

Nach einer kontinuierlichen Lektüre von Michael Yons Irak-Reportagen und anderen Blogs wie z.B. Bill Roggio und angesichts der generellen inhaltlichen Entwicklung in den Irak-Videos auf LiveLeak, bin ich zu der Ansicht gekommen, daß sich die Amerikaner nun einige Zeit nach Abu Ghraib und Haditha doch Glaubwürdigkeit erarbeitet haben.
In dieser Weise wird ja auch in dem Artikel der kürzlich ermordete Scheich zitiert. In etwa heißt es ja dort von ihm, daß die Amerikaner ein stolzes, dickköpfiges Volk wären und man sich nun aber nach früheren Schwierigkeiten kennen- und schätzengelernt habe.

Daher bin ich der Ansicht, daß man den Irakkrieg quasi als Ent-Anonymisierung des "Großen Satans" betrachten kann, daß die Menschen im Irak nun entdeckt haben, daß Amerikaner auch nur Menschen sind, und zwar solche, die mutig, tapfer und auf eine Weise auch selbstlos sind und die man auch als Freunde haben kann.

Daraus schließe ich, daß, wenn sich die Ereignisse weiter so positiv entwickeln, tatsächlich ein großes Konfliktpotential für die Zukunft ausgeräumt wurde, und sich in der Folgezeit eher Frieden aufgrund von gegenseitiger Achtung einstellen wird. Das war also auf die Zukunft bezogen.
 
AW: ´You have liberated a people´

jack-L am 20.09.2007 18:04 schrieb:
hängt wohl davon ab, wie man frieden definiert. für den ein oder anderen herrscht da unten jetzt frieden :rolleyes:
Ja hauptsächlich für die die nun unter der Erde liegen :-D
 
AW: ´You have liberated a people´

jack-L am 20.09.2007 18:04 schrieb:
Boesor am 20.09.2007 17:28 schrieb:
Julkorn am 19.09.2007 17:14 schrieb:
Und ich nehme an, daß der Irakkrieg einen längeren Frieden überhaupt erst ermöglicht hat.

Hab ich was verpasst? Herrscht dort unten etwa "schon" Frieden?

hängt wohl davon ab, wie man frieden definiert. für den ein oder anderen herrscht da unten jetzt frieden :rolleyes:

Einfach. Freiden wird definiert als Zeitspanne, wärend dem Morde und Gewalttaten an Zivilpersonen vom Militär nicht zur Kenntnis genommen werden.
 
AW: ´You have liberated a people´

Julkorn am 20.09.2007 18:25 schrieb:
Nach einer kontinuierlichen Lektüre von Michael Yons Irak-Reportagen und anderen Blogs wie z.B. Bill Roggio und angesichts der generellen inhaltlichen Entwicklung in den Irak-Videos auf LiveLeak, bin ich zu der Ansicht gekommen, daß sich die Amerikaner nun einige Zeit nach Abu Ghraib und Haditha doch Glaubwürdigkeit erarbeitet haben.
In dieser Weise wird ja auch in dem Artikel der kürzlich ermordete Scheich zitiert. In etwa heißt es ja dort von ihm, daß die Amerikaner ein stolzes, dickköpfiges Volk wären und man sich nun aber nach früheren Schwierigkeiten kennen- und schätzengelernt habe.

Daher bin ich der Ansicht, daß man den Irakkrieg quasi als Ent-Anonymisierung des "Großen Satans" betrachten kann, daß die Menschen im Irak nun entdeckt haben, daß Amerikaner auch nur Menschen sind, und zwar solche, die mutig, tapfer und auf eine Weise auch selbstlos sind und die man auch als Freunde haben kann.

Daraus schließe ich, daß, wenn sich die Ereignisse weiter so positiv entwickeln, tatsächlich ein großes Konfliktpotential für die Zukunft ausgeräumt wurde, und sich in der Folgezeit eher Frieden aufgrund von gegenseitiger Achtung einstellen wird. Das war also auf die Zukunft bezogen.

Ich will dir ja nicht zu nahe treten, aber liest du evtl auch Berichte die nicht so rosarot gefärbt sind?
Was bitte hat sich bislang positiv entwickelt?
 
AW: ´You have liberated a people´

Julkorn am 20.09.2007 18:25 schrieb:
Daher bin ich der Ansicht, daß man den Irakkrieg quasi als Ent-Anonymisierung des "Großen Satans" betrachten kann, daß die Menschen im Irak nun entdeckt haben, daß Amerikaner auch nur Menschen sind, und zwar solche, die mutig, tapfer und auf eine Weise auch selbstlos sind und die man auch als Freunde haben kann.
Tja ist das nicht in jedem Krieg so? Die Polen haben sich damals sicher auch gedacht nach dem sie von der Wehrmacht überrannt wurden "Mensch supi wär hätte das gedacht die Nazis sind auch nur Menschen und gar nicht so schlimm. Und nu schaffen sie und auch noch die Juden und Russen vom Hals ist doch klasse."

Ne irgenwie bezweifel ich das die Amerikaner ihr Image im Nahen Osten durch den Irakkrieg verbessert haben.
 
AW: ´You have liberated a people´

Julkorn am 20.09.2007 18:25 schrieb:
Daher bin ich der Ansicht, daß man den Irakkrieg quasi als Ent-Anonymisierung des "Großen Satans" betrachten kann, daß die Menschen im Irak nun entdeckt haben, daß Amerikaner auch nur Menschen sind, und zwar solche, die mutig, tapfer und auf eine Weise auch selbstlos sind und die man auch als Freunde haben kann.

gibt da garantiert 2 menschen, die dass entdeckt haben.
hoffentlich schafft es die us-armee (oder ein us-sicherheitsdienst...) die 2222222 anderen menschen rechtzeidig niederzumähen, die entdeckt haben, dass die usa rücksichtslos, zerstörerisch, arrogant und diktatorisch sind, ehe letztere den ersten beiden ein bißchen frieden bringen...

mal ehrlich: wenn man sich die lebensbedingungen im irak heute und vor 5jahren anguckt (und sich vielleicht noch vorstellt, wie sie vor 5jahren ohne embargo hätten aussehen können), dann frag ich mich ernsthaft, wie man davon ausgehen kann, dass die betroffenen zu irgend einem anderen schluss als "großer satan" gekommen sind...
soviel vernichtung ohne jeglichen anlass ist nun wirklich "teuflisch".
 
AW: ´You have liberated a people´

Nun, was hat sich verändert im Irak? Die Stämme in der Anbar Provinz haben sich seit Ende 2006 den Koalitionsstreitkräften angeschlossen: Es ist von den irakischen Stämmen in Anbar ein Zusammenschluß gegründet worden, das sogenannte "Anbar Awakening", in dem sich die Bevölkerung gegen Al Qaida, ISI (Islamischer Staat im Irak) und JAM (Mahdi Miliz) wendet und sich mit den Amerikanern und der irakischen Regierung verbündet hat. Die irakische Bevölkerung ist dabei, die Terroristen und ihre Waffenverstecke und ihre Bomben (IED) den Amerikanern anzuzeigen. In der Folge ist die frühere "no go area" Anbar zu einem wesentlich friedlicheren Ort geworden. Die Amerikaner fahren da jetzt nicht mehr mit gepanzerten Fahrzeugen rein, sondern kümmern sich jetzt um zivile Angelegenheiten wie Nahrungslieferungen für Baqubah, wie Michael Yon in diesen zwei Reportagen beschreibt.

http://www.michaelyon-online.com/wp/bread-and-a-circus-part-i-of-ii.htm
http://www.michaelyon-online.com/wp/bread-and-a-circus-part-ii-of-ii.htm

Um die Bedeutung zu erfassen: Baqubah war noch vor einiger Zeit die Hochburg von Al Qaida im Irak und Anbar war fest in der Hand von ISI. Die Lage hat sich so dramatisch geändert, daß die Amerikaner jetzt dort solche zivilen Aufgaben wahrnehmen und dabei auch den Graben zwischen den Sunniten in Baqubah und den Shiiten in Bagdad im zuständigen Ministerium überbrücken und Vorbild für "good governance" geben.

Michael Yon drückt es so aus: Die Amerikaner sind quasi als irakischer Stamm anerkannt, und zwar als einer, der die Dinge durchzieht, bei dem man Gerechtigkeit findet. Wenn man Probleme hat, wie z.B. die Weigerung der Shiiten in Bagdad Nahrung nach Baqubah zu schaffen, dann fragt man die Amerikaner und die kümmern sich darum.

Auch die 1920s Brigaden, eine Gruppe von Aufständischen, die früher mit Al Qaida verbündet war, hat sich nun auf die Seite der irakischen Regierung und der Koalitionstruppen gestellt. Das Vorbild des "Anbar Awakening" findet außerdem Nachahmung in anderen Provinzen des Irak. So wird z.B. in Diyala das "Diyala Awakening" organisiert.
Zu diesen Entwicklungen korrelieren auch die Inhalte der Irak-Videos auf LiveLeak. Früher gab es da haufenweise Videos von Aufständischen, die amerikanische Fahrzeuge in die Luft jagen. Die Zahl dieser Videos hat enorm abgenommen. Dagegen gibt es jetzt immer mehr Videos, in denen herumgealbert wird oder Soldaten mit Irakern zusammen scherzen und z.B. Armdrücken veranstalten.

@Ruyven
Außerdem denke ich, daß in der Scham-Kultur der Araber die Reaktion der Amerikaner nach dem 11. September tatsächlich als Ehrenrettung wahrgenommen worden ist und nicht als grundlos, wie Du meinst. Die Amerikaner sind ohne Ende von Saddam provoziert worden und durch den Anschlag vom 11. September. Hätten sie das einfach weiter geschehen lassen, hätten sie alles Ansehen verloren, ihre Ehre verloren, und mit verheerenderen, kriegerischen Aktionen rechnen müssen. Die amerikanische Reaktion war - wenn schon nicht aus europäisch-moralischer Sicht - dann doch aus arabischer Sicht möglicherweise völlig nachvollziehbar. Selbst dann, wenn sie das vielleicht nicht laut zugegeben haben.
Außerdem finde ich, muß man tatsächlich einfach ohne Vorurteile die Entwicklungen verfolgen und erkennen, daß die Amerikaner die Absicht haben, den Irak aufzubauen, nachdem sie ihn von einer Diktatur befreit haben.
Das ist eine freundliche Handlung. Und das alleine darf ihnen die Dankbarkeit der Iraker einbringen und das Ansehen der übrigen arabischen Bevölkerungen.
 
AW: ´You have liberated a people´

Julkorn am 21.09.2007 10:58 schrieb:
Außerdem finde ich, muß man tatsächlich einfach ohne Vorurteile die Entwicklungen verfolgen und erkennen, ...............................

Dann laß uns das tun und orakel nicht bereits vorher über einen möglichen positiven Ausgang des ganzen Dilemmas. Die Spätfolgen für diese Region, damit verbunden die Anliegerstaaten und schließlich die ganze Welt kann momentan noch kein Mensch absehen.
Wunschdenken und Schönfärberei helfen dabei auch nicht. :B
 
AW: ´You have liberated a people´

Julkorn am 21.09.2007 10:58 schrieb:
Nun, was hat sich verändert im Irak? Die Stämme in der Anbar Provinz haben sich seit Ende 2006 den Koalitionsstreitkräften angeschlossen: Es ist von den irakischen Stämmen in Anbar ein Zusammenschluß gegründet worden, das sogenannte "Anbar Awakening", in dem sich die Bevölkerung gegen Al Qaida, ISI (Islamischer Staat im Irak) und JAM (Mahdi Miliz) wendet und sich mit den Amerikanern und der irakischen Regierung verbündet hat. Die irakische Bevölkerung ist dabei, die Terroristen und ihre Waffenverstecke und ihre Bomben (IED) den Amerikanern anzuzeigen. In der Folge ist die frühere "no go area" Anbar zu einem wesentlich friedlicheren Ort geworden. Die Amerikaner fahren da jetzt nicht mehr mit gepanzerten Fahrzeugen rein, sondern kümmern sich jetzt um zivile Angelegenheiten wie Nahrungslieferungen für Baqubah, wie Michael Yon in diesen zwei Reportagen beschreibt.

http://www.michaelyon-online.com/wp/bread-and-a-circus-part-i-of-ii.htm
http://www.michaelyon-online.com/wp/bread-and-a-circus-part-ii-of-ii.htm

Um die Bedeutung zu erfassen: Baqubah war noch vor einiger Zeit die Hochburg von Al Qaida im Irak und Anbar war fest in der Hand von ISI. Die Lage hat sich so dramatisch geändert, daß die Amerikaner jetzt dort solche zivilen Aufgaben wahrnehmen und dabei auch den Graben zwischen den Sunniten in Baqubah und den Shiiten in Bagdad im zuständigen Ministerium überbrücken und Vorbild für "good governance" geben.

Michael Yon drückt es so aus: Die Amerikaner sind quasi als irakischer Stamm anerkannt, und zwar als einer, der die Dinge durchzieht, bei dem man Gerechtigkeit findet. Wenn man Probleme hat, wie z.B. die Weigerung der Shiiten in Bagdad Nahrung nach Baqubah zu schaffen, dann fragt man die Amerikaner und die kümmern sich darum.

Auch die 1920s Brigaden, eine Gruppe von Aufständischen, die früher mit Al Qaida verbündet war, hat sich nun auf die Seite der irakischen Regierung und der Koalitionstruppen gestellt. Das Vorbild des "Anbar Awakening" findet außerdem Nachahmung in anderen Provinzen des Irak. So wird z.B. in Diyala das "Diyala Awakening" organisiert.
Zu diesen Entwicklungen korrelieren auch die Inhalte der Irak-Videos auf LiveLeak. Früher gab es da haufenweise Videos von Aufständischen, die amerikanische Fahrzeuge in die Luft jagen. Die Zahl dieser Videos hat enorm abgenommen. Dagegen gibt es jetzt immer mehr Videos, in denen herumgealbert wird oder Soldaten mit Irakern zusammen scherzen und z.B. Armdrücken veranstalten.

@Ruyven
Außerdem denke ich, daß in der Scham-Kultur der Araber die Reaktion der Amerikaner nach dem 11. September tatsächlich als Ehrenrettung wahrgenommen worden ist und nicht als grundlos, wie Du meinst. Die Amerikaner sind ohne Ende von Saddam provoziert worden und durch den Anschlag vom 11. September. Hätten sie das einfach weiter geschehen lassen, hätten sie alles Ansehen verloren, ihre Ehre verloren, und mit verheerenderen, kriegerischen Aktionen rechnen müssen. Die amerikanische Reaktion war - wenn schon nicht aus europäisch-moralischer Sicht - dann doch aus arabischer Sicht möglicherweise völlig nachvollziehbar. Selbst dann, wenn sie das vielleicht nicht laut zugegeben haben.
Außerdem finde ich, muß man tatsächlich einfach ohne Vorurteile die Entwicklungen verfolgen und erkennen, daß die Amerikaner die Absicht haben, den Irak aufzubauen, nachdem sie ihn von einer Diktatur befreit haben.
Das ist eine freundliche Handlung. Und das alleine darf ihnen die Dankbarkeit der Iraker einbringen und das Ansehen der übrigen arabischen Bevölkerungen.


Du solltest vllt. zwischendurch die von dir vorgebrachten Fakten auch hinterfragen, sonst machst du dich hier unnötig zum Deppen.
Warum wohl reiten die alle auf der Provinz Anbar rum? GENAU, weil das das Vorzeigebeispiel ist, das ja nicht umsonst vor Kurzem auch unser aller Oberster Kriegsherr besucht hat.

Warum wohl war der nirgendwo anders? :B

Davon abgesehen machst du dich mit deinen ganzen Awakenings zusätzlich nochmal lächerlich.
Viele Stämme wechseln Ihre Loyalitäten im zweifelsfalle schneller als sie ihre AK nachladen. Nämlich zu dem, der sie am besten bezahlt.

Die Amis haben die Menschen von einer Diktatur befreit? Mag sein, nur erzähl das mal der breiten irakischen Bevölkerung, die unter Saddam im Zweifelsfalle eher unbehelligt leben konnte (solange man sich natürlich im gewünschten Rahmen bewegt) und nun fast jeden Tag die religiös/machtpolitisch motivierten Bombenanschläge in ihrem nächsten Umfeld erleben müssen.

Und was heißt hier eigentlich freundlich??
Erst zerstören sie die komplette Infrastruktur des Landes ohne Rücksicht auf die Menschen (manchmal die Menschen praktischerweise gleich mit) und dann soll man Ihnen noch dankbar sein, daß sie den Mist wieder aufräumen?
1. Ist das ihr ureigenstes eigenes Interesse (Rohstoffnutzung, Ankurbelung der eigenen Wirtschaft
2. Haben Sie großzügigerweise den Rest der Welt "eingeladen", sich finanziell und in Sachleistung am Wiederaufbau zu beteiligen.
 
AW: ´You have liberated a people´

Julkorn am 21.09.2007 10:58 schrieb:
Die irakische Bevölkerung ist dabei, die Terroristen und ihre Waffenverstecke und ihre Bomben (IED) den Amerikanern anzuzeigen. In der Folge ist die frühere "no go area" Anbar zu einem wesentlich friedlicheren Ort geworden. Die Amerikaner fahren da jetzt nicht mehr mit gepanzerten Fahrzeugen rein, sondern kümmern sich jetzt um zivile Angelegenheiten wie Nahrungslieferungen für Baqubah,
Um die Bedeutung zu erfassen: Baqubah war noch vor einiger Zeit die Hochburg von Al Qaida im Irak und Anbar war fest in der Hand von ISI. Die Lage hat sich so dramatisch geändert, daß die Amerikaner jetzt dort solche zivilen Aufgaben wahrnehmen und dabei auch den Graben zwischen den Sunniten in Baqubah und den Shiiten in Bagdad im zuständigen Ministerium überbrücken und Vorbild für "good governance" geben.

Michael Yon drückt es so aus: Die Amerikaner sind quasi als irakischer Stamm anerkannt, und zwar als einer, der die Dinge durchzieht, bei dem man Gerechtigkeit findet. Wenn man Probleme hat, wie z.B. die Weigerung der Shiiten in Bagdad Nahrung nach Baqubah zu schaffen, dann fragt man die Amerikaner und die kümmern sich darum.

...Dagegen gibt es jetzt immer mehr Videos, in denen herumgealbert wird oder Soldaten mit Irakern zusammen scherzen und z.B. Armdrücken veranstalten.
...Die Amerikaner sind ohne Ende von Saddam provoziert worden und durch den Anschlag vom 11. September. Hätten sie das einfach weiter geschehen lassen, hätten sie alles Ansehen verloren, ihre Ehre verloren, und mit verheerenderen, kriegerischen Aktionen rechnen müssen...
Außerdem finde ich, muß man tatsächlich einfach ohne Vorurteile die Entwicklungen verfolgen und erkennen, daß die Amerikaner die Absicht haben, den Irak aufzubauen, nachdem sie ihn von einer Diktatur befreit haben.
Das ist eine freundliche Handlung. Und das alleine darf ihnen die Dankbarkeit der Iraker einbringen und das Ansehen der übrigen arabischen Bevölkerungen.

also die taliban haben afghanistan auch frieden gebracht und die infrastruktur aufgebaut, ganz ohne vorurteile betrachtet, haben die taliban nach 40 oder 50 jahren krieg, das erstemal eine zivilgesellschaft ermöglicht ohne ständigen krieg, selbst der drogenanbau wurde erstmals in afghanistan reduziert. das aber unter betrachtung aller aktivitäten als freundliche haltung die dankbarkeit erfordert zu definieren, wäre genauso absurd, wie es bei den us-amerikanern zu tun.

im übrigen hat der einmarsch der usa in den irak nichts mit den anschlägen vom 11 september zu tun gehabt, auch nicht mit al kaida, sondern nur damit, dass irak soviele massenvernichtungswaffen gelagert und produziert hat. gut selbst die usa haben zugegeben, dass dies eine lüge war, und gegen hussein und sein tun hatten sie vorher jahrzehntelang überhaupt nichts, im gegenteil ohne hilfe der usa, hätte es hussein nie gegeben. hussein hat sich die freundschaft mit den usa nur verspielt, weil er seine geschäfte auf euro umgestellt hat und sich vom dollar gelöst, dass war eine wirtschaftlich zu große gefahr.

und von frieden zu reden und wie gut es den menschen im irak durch die hilfe der usa geht und wie gut es denen gehen wird wenn sich die lage weiter so wie bisher entwickelt ist ehrlich gesagt sehr geschmacklos, unmoralisch und verhöhnung aller getöteten, verletzten und ihrer lebesngrundlage beraubten zivilisten dort
 
AW: ´You have liberated a people´

Für die Amerikaner lohnt sich der Irakkrieg doch immer. Für die 2000 toten US-Soldaten haben die jetzt einen 20 jahrelangen Ölvertrag mit dem Irak und haben seit dem irakkrieg dort schon einige Ölfelder "beschlagnahmt" um sie vor Terroristen "zu schützen".
 
AW: ´You have liberated a people´

Trickmaster am 21.09.2007 14:26 schrieb:
Für die Amerikaner lohnt sich der Irakkrieg doch immer. Für die 2000 toten US-Soldaten haben die jetzt einen 20 jahrelangen Ölvertrag mit dem Irak und haben seit dem irakkrieg dort schon einige Ölfelder "beschlagnahmt" um sie vor Terroristen "zu schützen".

Naja ob sich das dadurch lohnt?
Also finanziell bestimmt nicht.
 
AW: ´You have liberated a people´

Boesor am 21.09.2007 14:27 schrieb:
Trickmaster am 21.09.2007 14:26 schrieb:
Für die Amerikaner lohnt sich der Irakkrieg doch immer. Für die 2000 toten US-Soldaten haben die jetzt einen 20 jahrelangen Ölvertrag mit dem Irak und haben seit dem irakkrieg dort schon einige Ölfelder "beschlagnahmt" um sie vor Terroristen "zu schützen".

Naja ob sich das dadurch lohnt?
Also finanziell bestimmt nicht.

Kann man so auch nicht sagen. Die uns bekannten Erdöl Reserven halten noch ca. 40 Jahre wenn man vom heutigen Verbrauch ausgeht. Allerdings steigt der Verbrauch jedes Jahr um 2,5% (Stand 2003) und viele Entwicklungsländer sind grade erst langsam dabei sich zur Industrienation aufzuschwingen. Und wie wir alle wissen je knapper ein Gut wird desto kostbarer ist es.
Und da im Mittleren Osten mehr Erdöl zu finden ist als sonst wo auf der Welt (selbst wenn man die Erdölvorkommen der restlichen Welt zumannenzählt)war das vielleicht gar nicht so eine dumme Idee dort einen Fuß in die Tür zu bekommen.
 
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