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    Vielen Dank

Wie leben Deutsche im Ausland?

TheSinner am 07.02.2005 09:11 schrieb:
...
Die Menschheit hat viele Jahrhunderte nutzlos damit verbracht, sich gegenseitig an die Gurgel zu gehen statt endlich zu realisieren dass wir alle einander brauchen - und wenn sich die Kulturen immer weiter vermischen, kann mir das nur recht sein und wird letztendlich dazu führen, dass wir vielleicht eines fernen Tages nur noch eine einzige gemeinsame Kultur besitzen - die der Menschheit.
...
Dementsprechend sind "die Türken" für mich auch weiter, insofern es stimmen sollte dass sie kein Problem damit haben, dass sich die Deutschen nicht anpassen. Zwar "sollten" sich die Deutschen insofern anpassen, dass sie auch die Türken genauso akzeptieren und tolerieren, aber in einem fremden Land liegt diese "Bringeschuld" nunmal primär auf seiten der Einheimischen - und anscheinend sind uns "die Türken" da weit voraus.
(sorry fürs Kürzen)

Also, ich kann deine Argumentation nicht ganz nachvollziehen, auch wenn ich sie emotional unterstütze.
Klar wäre es schön, wenn wir uns alle gegenseitig tolerieren und auf diese Weise vermischen, ohne unsere Identität aufzugeben. Nur zeigt sich doch leider, dass es mit dem Vermischen nicht allzu gut funktioniert. Ghettobildung gibt es hier wie dort. Dass Türken sich hier lieber unter sich bewegen, wenn sie so angefeindet werden, verstehe ich dabei ja noch. Aber dass auch Deutsche sich in der Türkei abkapseln, OBWOHL die Türken die mitgebrachten Eigenarten mehr als tolerieren (was meiner Ansicht nach ausschließlich wirtschaftliche Gründe hat) - das will mir nicht in den Kopf.
Angesprochen wurden in dem Artikel betrügerische Aktivitäten der neuen türkischen "Freunde" - keine Ahnung, was da dran war. Jedenfalls drückt sich darin ja erneut der Druck der wirtschaftlichen Kluft aus, der auch hier der Integration entgegenwirkt.

Ist die türkische Gesellschaft also wirklich "weiter"? Oder liegt ihre erhöhte Toleranzbereitschaft wie auch das Scheitern der Integration an den unterschiedlichen finanziellen Background?

Kann die von dir gewünschte globale Vermischung nur entstehen, wenn auch die wirtschaftichen Unterschiede überwunden sind?
 
aph am 07.02.2005 11:00 schrieb:
TheSinner am 07.02.2005 09:11 schrieb:
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Die Menschheit hat viele Jahrhunderte nutzlos damit verbracht, sich gegenseitig an die Gurgel zu gehen statt endlich zu realisieren dass wir alle einander brauchen - und wenn sich die Kulturen immer weiter vermischen, kann mir das nur recht sein und wird letztendlich dazu führen, dass wir vielleicht eines fernen Tages nur noch eine einzige gemeinsame Kultur besitzen - die der Menschheit.
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Dementsprechend sind "die Türken" für mich auch weiter, insofern es stimmen sollte dass sie kein Problem damit haben, dass sich die Deutschen nicht anpassen. Zwar "sollten" sich die Deutschen insofern anpassen, dass sie auch die Türken genauso akzeptieren und tolerieren, aber in einem fremden Land liegt diese "Bringeschuld" nunmal primär auf seiten der Einheimischen - und anscheinend sind uns "die Türken" da weit voraus.
(sorry fürs Kürzen)

Also, ich kann deine Argumentation nicht ganz nachvollziehen, auch wenn ich sie emotional unterstütze.
Klar wäre es schön, wenn wir uns alle gegenseitig tolerieren und auf diese Weise vermischen, ohne unsere Identität aufzugeben. Nur zeigt sich doch leider, dass es mit dem Vermischen nicht allzu gut funktioniert. Ghettobildung gibt es hier wie dort. Dass Türken sich hier lieber unter sich bewegen, wenn sie so angefeindet werden, verstehe ich dabei ja noch. Aber dass auch Deutsche sich in der Türkei abkapseln, OBWOHL die Türken die mitgebrachten Eigenarten mehr als tolerieren (was meiner Ansicht nach ausschließlich wirtschaftliche Gründe hat) - das will mir nicht in den Kopf.
Angesprochen wurden in dem Artikel betrügerische Aktivitäten der neuen türkischen "Freunde" - keine Ahnung, was da dran war. Jedenfalls drückt sich darin ja erneut der Druck der wirtschaftlichen Kluft aus, der auch hier der Integration entgegenwirkt.

Ist die türkische Gesellschaft also wirklich "weiter"? Oder liegt ihre erhöhte Toleranzbereitschaft wie auch das Scheitern der Integration an den unterschiedlichen finanziellen Background?

Kann die von dir gewünschte globale Vermischung nur entstehen, wenn auch die wirtschaftichen Unterschiede überwunden sind?

NEIN :-D Der Mensch ist und bleibt ein Lügner !!!
Und @TheSinner Du bist ein Klugscheisser und ein Spinner :X Aber es ist was wahres dran an Deinen Worten *gg
 
LopezdieMaus am 07.02.2005 11:27 schrieb:
aph am 07.02.2005 11:00 schrieb:
TheSinner am 07.02.2005 09:11 schrieb:
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Die Menschheit hat viele Jahrhunderte nutzlos damit verbracht, sich gegenseitig an die Gurgel zu gehen statt endlich zu realisieren dass wir alle einander brauchen - und wenn sich die Kulturen immer weiter vermischen, kann mir das nur recht sein und wird letztendlich dazu führen, dass wir vielleicht eines fernen Tages nur noch eine einzige gemeinsame Kultur besitzen - die der Menschheit.
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Dementsprechend sind "die Türken" für mich auch weiter, insofern es stimmen sollte dass sie kein Problem damit haben, dass sich die Deutschen nicht anpassen. Zwar "sollten" sich die Deutschen insofern anpassen, dass sie auch die Türken genauso akzeptieren und tolerieren, aber in einem fremden Land liegt diese "Bringeschuld" nunmal primär auf seiten der Einheimischen - und anscheinend sind uns "die Türken" da weit voraus.
(sorry fürs Kürzen)

Also, ich kann deine Argumentation nicht ganz nachvollziehen, auch wenn ich sie emotional unterstütze.
Klar wäre es schön, wenn wir uns alle gegenseitig tolerieren und auf diese Weise vermischen, ohne unsere Identität aufzugeben. Nur zeigt sich doch leider, dass es mit dem Vermischen nicht allzu gut funktioniert. Ghettobildung gibt es hier wie dort. Dass Türken sich hier lieber unter sich bewegen, wenn sie so angefeindet werden, verstehe ich dabei ja noch. Aber dass auch Deutsche sich in der Türkei abkapseln, OBWOHL die Türken die mitgebrachten Eigenarten mehr als tolerieren (was meiner Ansicht nach ausschließlich wirtschaftliche Gründe hat) - das will mir nicht in den Kopf.
Angesprochen wurden in dem Artikel betrügerische Aktivitäten der neuen türkischen "Freunde" - keine Ahnung, was da dran war. Jedenfalls drückt sich darin ja erneut der Druck der wirtschaftlichen Kluft aus, der auch hier der Integration entgegenwirkt.

Ist die türkische Gesellschaft also wirklich "weiter"? Oder liegt ihre erhöhte Toleranzbereitschaft wie auch das Scheitern der Integration an den unterschiedlichen finanziellen Background?

Kann die von dir gewünschte globale Vermischung nur entstehen, wenn auch die wirtschaftichen Unterschiede überwunden sind?

NEIN :-D Der Mensch ist und bleibt ein Lügner !!!
Und @TheSinner Du bist ein Klugscheisser und ein Spinner :X Aber es ist was wahres dran an Deinen Worten *gg
Ps. Die Türken waren schon immer Expansionsfreudig deswegen waren sie nicht umsonst Eroberer !!
http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/18/0,1872,2001234,00.html :-D
 
TheSinner am 07.02.2005 09:11 schrieb:
HellBull am 03.02.2005 10:38 schrieb:
..besser als Ausländer in Deutschland. (weniger Hass, netterer Umgang.. spreche aus Erfahrung. D-> auswärts).

@Hellbull Ich bin erstaunt ob deiner ungemein differenzierten Argumentation und deiner schier unermesslichen Detailfülle.

Nun mal zum eigentlichen Thema.

In meinen Augen wäre diese ganze Integrierungsgeschichte an und für sich überflüssig, wenn wir endlich akzeptieren würden, dass wir allesamt gleich sind (Menschen eben) und dass da jeder andere Erfahrungen hat, eine andere Kultur etcetera ist ganz natürlich und sollte dementspreched akzeptiert werden.

[idealvorstellung über Toleranz]
Prinzipiell bin ich ganz deiner Meinung, allerdings hat die ganze Sache nur einen Haken: Die von dir verlangte Erkenntnis, dass wir alle gleich und dennoch inviduell sind, setzt leider Intelligenz voraus. Somit werden ca. 80% der Weltbevölkerung diesen Umstand nicht wirklich nachvollziehen können.
 
aph am 07.02.2005 11:00 schrieb:
TheSinner am 07.02.2005 09:11 schrieb:
...
Die Menschheit hat viele Jahrhunderte nutzlos damit verbracht, sich gegenseitig an die Gurgel zu gehen statt endlich zu realisieren dass wir alle einander brauchen - und wenn sich die Kulturen immer weiter vermischen, kann mir das nur recht sein und wird letztendlich dazu führen, dass wir vielleicht eines fernen Tages nur noch eine einzige gemeinsame Kultur besitzen - die der Menschheit.
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Dementsprechend sind "die Türken" für mich auch weiter, insofern es stimmen sollte dass sie kein Problem damit haben, dass sich die Deutschen nicht anpassen. Zwar "sollten" sich die Deutschen insofern anpassen, dass sie auch die Türken genauso akzeptieren und tolerieren, aber in einem fremden Land liegt diese "Bringeschuld" nunmal primär auf seiten der Einheimischen - und anscheinend sind uns "die Türken" da weit voraus.
(sorry fürs Kürzen)

Also, ich kann deine Argumentation nicht ganz nachvollziehen, auch wenn ich sie emotional unterstütze.
Klar wäre es schön, wenn wir uns alle gegenseitig tolerieren und auf diese Weise vermischen, ohne unsere Identität aufzugeben. Nur zeigt sich doch leider, dass es mit dem Vermischen nicht allzu gut funktioniert. Ghettobildung gibt es hier wie dort. Dass Türken sich hier lieber unter sich bewegen, wenn sie so angefeindet werden, verstehe ich dabei ja noch. Aber dass auch Deutsche sich in der Türkei abkapseln, OBWOHL die Türken die mitgebrachten Eigenarten mehr als tolerieren (was meiner Ansicht nach ausschließlich wirtschaftliche Gründe hat) - das will mir nicht in den Kopf.
Angesprochen wurden in dem Artikel betrügerische Aktivitäten der neuen türkischen "Freunde" - keine Ahnung, was da dran war. Jedenfalls drückt sich darin ja erneut der Druck der wirtschaftlichen Kluft aus, der auch hier der Integration entgegenwirkt.

Ist die türkische Gesellschaft also wirklich "weiter"? Oder liegt ihre erhöhte Toleranzbereitschaft wie auch das Scheitern der Integration an den unterschiedlichen finanziellen Background?

Kann die von dir gewünschte globale Vermischung nur entstehen, wenn auch die wirtschaftichen Unterschiede überwunden sind?

Zunächsteinmal ein Danke für die Bereicherung der Diskussion, zumal du mich alten Toleranzträumer auf etwas hingewiesen hast, was mir zwar bewusst aber in diesem Moment nicht zu Papier gekommen war. Das ist tatsächlich ein grosses Problem, denn die wirtschaftlichen Unterschiede sind in meinen augen die Wurzel der Konflikte - hätten wir wirklich allesamt denselben Besitz (und ich spreche hier ausdrücklich und explizit nicht vom kommunistischen Gedankensystem), oder auf eine andere Weise allesamt gleichermassen abgesichert vor Elend, dann gäbe es keinen Sinn mehr für Territorialkämpfe und dergleichen.

Dass wir dies nicht erreichen - zumindest nicht während ich lebe - ist mir durchaus klar, doch wenn es niemand ausspricht, wer soll es dann hören? Letztendlich ist beides was ich äusserte noch utopisch, aber vielleicht gelangen wir Schritt für Schritt irgendwann doch dahin.

Zwar könnte die Toleranz vielleicht auch ohne den wirtschaftlichen Ausgleich funktionieren, aber ich räume ein, dass es da schwieriger würde. Funktionieren könnte es insofern, als dass Toleranz und Akzeptanz gerade von den Armen anderer Kulturen gelernt werden kann, ebenso wie beispielsweise "Kinderfreundlichkeit" (Italien) oder "zuvorkommende Gastfreundschaft" (Türkei, Tunesien) - wir müssten nur aufhören mit unserer Industrienationenarroganz in der wir glauben, wir hätten die Weisheit gepachtet - wir sehen ja, wohin uns unsere "Weisheit" geführt hat.

Wenn wir voneinander lernen würden, könnten wir auch begreifen, dass andere Kulturen keine Bedrohungen darstellen sondern Bereicherungen. Letztendlich gehören wir schon immer zu derselben Kultur (der der Menschen) und wenn die subjektiv empfundene Not in unseren Industrienationen immer grösser wird in Zukunft (Armutsgrenze, Arbeitslosigkeit, Bildungseklat) dann könnten wir irgendwann endlich das tun, was wir schon jetzt tun sollten (und im Ansatz zum Glück auch tun) - von anderen Kulturen und Nationen lernen, wie es besser geht (Niederlande, Finnland etc.).

Wir mögen uns wissenschaftlich fortentwickelt haben, aber in diesem Punkt sind wir heute noch genauso weit wie im Mittelalter.


PS: Wir Deutschen waren auch schon immer sehr expansionsfreudig..nicht erst im 20ten jahrhundert (siehe "Heiliges römisches Reich deutscher Nationen") :).
 
TheSinner am 07.02.2005 21:56 schrieb:
Dass wir dies nicht erreichen - zumindest nicht während ich lebe - ist mir durchaus klar, doch wenn es niemand ausspricht, wer soll es dann hören? Letztendlich ist beides was ich äusserte noch utopisch, aber vielleicht gelangen wir Schritt für Schritt irgendwann doch dahin.
Wir werden dorthin gelangen müssen, denn sonst ists um die Menschheit schlecht bestellt. Schon mal bedacht, dass es in unserem ach so schönen Wirtschaftssystem nur jemandem gut gehen kann, wenn es einem anderen entsprechend schlecht geht?
Schöne Grundlage, um eine tolerante, gleichberechtigte Gesellschaft zu bilden...
 
TheSinner am 07.02.2005 21:56 schrieb:
Funktionieren könnte es insofern, als dass Toleranz und Akzeptanz gerade von den Armen anderer Kulturen gelernt werden kann, ebenso wie beispielsweise "Kinderfreundlichkeit" (Italien) oder "zuvorkommende Gastfreundschaft" (Türkei, Tunesien) - wir müssten nur aufhören mit unserer Industrienationenarroganz in der wir glauben, wir hätten die Weisheit gepachtet - wir sehen ja, wohin uns unsere "Weisheit" geführt hat.

Hier liegt IMHO ein Fehler - du sagst, dass wir alle Menschen sind, denkst aber selber in Nationen.

Es ist meiner Meinung nach so, dass es keine kinderfreundlichen Nationen gibt - es gibt nur kinderfreundliche Menschen. Ich habe meine Kindheit in Deutschland verbracht und finde, ich wurde dort als Kind sehr gut behandelt. Sowohl von Bekannten als auch von Fremden. Ich finde nicht, dass die Wahrscheinlichkeit in Deutschland geringer ist, als Kind gut behandelt zu werden. Und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es in Italien weniger misshandelte Kinder gibt als in Deutschland.

Ich finde deine Haltung generell aber sehr löblich und richtig. Ich hoffe, dass du diese beibehältst und weitergibst.

Über dieses Thema könnte ich stundenlang weitermachen....

mfg
 
TheSinner am 07.02.2005 09:11 schrieb:
HellBull am 03.02.2005 10:38 schrieb:
..besser als Ausländer in Deutschland. (weniger Hass, netterer Umgang.. spreche aus Erfahrung. D-> auswärts).

@Hellbull Ich bin erstaunt ob deiner ungemein differenzierten Argumentation und deiner schier unermesslichen Detailfülle.

...Wir haben insbesondere in Deutschland "den Ausländern" eine Menge zu verdanken,...

Dahin kommen wir aber nicht, wenn wir andere Menschen dazu zwingen sich uns anzupassen, sondern wenn wir akzeptieren dass sie anders sind als wir. Wir sind ja schliesslich auch anders als sie - und nicht nur sie anders als wir.

...Dementsprechend sind "die Türken" für mich auch weiter
.., dass sich die Deutschen nicht anpassen.

Zuerstmal möchte ich sagen, dass ich deiner Meinung und deren Inhalt, im Ganzen betrachtet, zustimme.
Dein Erstauntsein zu meiner Antwort, welche zugegeben nicht sehr differenziert daherkam (keine Zeit gehabt..Arbeit usw. sorry !) verstehe ich .. .

Allerdings finde ich es auch nicht sehr differenziert andauernt von "den Ausländern", "den Türken" und "den Deutschen" zu sprechen.
Wer ist denn "der Ausländer", "der Türke" und "der Deutsche" ?
Ich lebe teils in Deutschland und Teils im Ausland.. .
In der Zeit im Ausland (.. obwohl ich mich eigentlich nie wie im Ausland fühle sondern dank der Menschen vor Ort immer wie Zuhause) und auch durch den Umgang mit einigen Freunden in Deutschland, deren Vorfahren etwa aus Tunesien, der Türkei, Spanien, Kroatien, den USA und Eritrea (NordOstAfrika) stammten, kann ich sagen, dass es "den Türken" genausowenig gibt wie "den Deutschen" oder "den Ausländer".
Ich kenne einen schwulen Türken, der gerne Punkmusik hört und der mit Religion an sich nicht viel am Hut hat. Genauso einen Deutschen mit spanischen Wurzeln (wurde in Spanien geboren hat aber nun die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen..) der keine Paella mag und bei Stierkämpfen vor Wut fast jedesmal an die Decke springt, da er dieses nicht so klasse findet.
Es gibt "den Türken" genausowenig wie "den Ausländer"... wenn man das begriffen hat, lebt es sich viel relaxter und man muss gar nicht mehr viel darüber reden, ob nun ein jeder so akzeptiert werden soll, wie er eben ist oder ob man jedem mit Angst, Missgunst oder gar Hass entgegentritt.

Desweiteren habe ich gerade kürzlich wieder an einem dieser Familientreffen teilgenommen, von welchen ich mich aus priv. Gründen immer mehr fernhalte.. Dort musste ich mir dann auch wieder Sachen wie "mittlerweile verbastardete deutsche Gesellschaft", "..die nehmen uns die Arbeitsplätze weg" usw. usw. anhören (meine Eltern möchte ich hier ausdrücklich von ausnehmen, da für sie die Herkunft eines Menschen nicht mit einer Wertigkeit in Verbindung zu bringen ist !).
Ich habe dann wieder einen meiner Ausraster bekommen, den betreffenden Personen mitgeteilt was ich von ihnen und ihrer Meinung halte.. mich höflich verabschiedet und wieder gen Heimat gemacht.
Anderswo gibt es diese Intoleranz leider ganz genauso...
Z.B.: Hat mir den Quatsch mit der "verbastardeten Gesellschaft" auch schon ein Portugiese, mit dem ich zusammenarbeitete, mit einer gewissen Boshaftigkeit erzählt. ..oder auch zu erwähnen, die Shoppingtour durch London, wo ich mit 2 Freunden (beide haben einen etwas dunkleren Teint wie ich ;) ) in nem sogenannten "Schwarzenviertel" (finde ich persönlich nicht so toll, diese Bezeichnung) unterwegs war. Hier hat man dann zur Abwechslung eben mal mich, mit den freundlichen Worten "hurry up white motherfucker.." aus dem Laden verabschiedet. Intoleranz, Hass, Liebe, Respekt ..gibt es überall .

Meine Heimat ist da wo man mich willkommen heißt und ich mich wohlfühlen darf.. ob dies ein kleines spanisches Fischerdorf im Süden ist oder die Stadt Mannheim.. spielt da für mich keine Rolle.
Wenn zum Glück nur einige Deutsche Bürger von Anpassung usw. sprechen, habe ich immer so ein seltsames Gefühl, als wenn sie dann eher Assimilation der "Fremden" meinen. Diese sollen ihre Kultur, Vergangenheit und Familientradition an der Grenze abgeben und gefälligst genauso den "anständigen Deutschen" (gibts nicht) mitspielen wie eben ein Meier oder Schmidt dies für sie tut.
Aberwitzig so etwas von Jemandem zu verlangen..

Aber ich kenne auch genug "Deutsche" (ob dunkle, helle, große und kleine "Deutsche"..) die das genauso sehen wie TheSinner oder auch ich..
Es gibt eben keinen "der Ausländer" oder "der Deutsche"..
Locker machen und sich an unserer allesamt Andersartigkeit erfreuen.. dann erkennt man mit den Jahren mehr Gemeinsamkeiten wie man es je für Möglich gehalten hat.
 
TheSinner am 07.02.2005 21:56 schrieb:
Wenn wir voneinander lernen würden, könnten wir auch begreifen, dass andere Kulturen keine Bedrohungen darstellen sondern Bereicherungen. Letztendlich gehören wir schon immer zu derselben Kultur (der der Menschen) und wenn die subjektiv empfundene Not in unseren Industrienationen immer grösser wird in Zukunft (Armutsgrenze, Arbeitslosigkeit, Bildungseklat) dann könnten wir irgendwann endlich das tun, was wir schon jetzt tun sollten (und im Ansatz zum Glück auch tun) - von anderen Kulturen und Nationen lernen, wie es besser geht (Niederlande, Finnland etc.).

Mal zum Thema Bereicherung: Was bedeutet das denn eigentlich?

An einer Moschee vorbeizugehen und zu sagen: "oh, schau an, eine Moschee" kanns ja wohl nicht sein? Hast du dich deswegen mehr mit islamischer Kunst und Religion beschäftigt? Warst du schon in einer? Feierst du islamische Feste mit?

In den USA sieht das ganz anders aus, da werden der irische Saint-Patricks-Day ebenso gefeiert wie katholische und jüdische Feste. Was gäbs hier für einen Aufstand, wenn die Moslems in Berlin mal das Passatfest öffentlich feiern wollten? Ich erinnere mich an die Proteststürme bei der Idee eines islamischen Feiertages. Warum ist das in den USA problemlos, erzeugt hier aber Ängste? Warum können die Schwulen den CSD feiern und alle gaffen fröhlich, aber nichtchristliche Prozessionen sind verboten?
 
Also ich bin Deutsch /Türke und ich kenne 3 Deutsche Familien die in der Türkei die von Gastronomie und Hotelwesen leben.
Probleme ? Eigentlich nicht viel nur Normalitäten wie Nachbarstreit.
Dabei ist der Sohn der einen Familie sogar mit einer Türkin verheiratet und denkt daran nach Australien auszuwandern da er Merresbiologe in der Türkei Studiert hat und dort bessere Jobchancen hat.

Klar ist anpassung immer und überall angesagt wo man in der Minderheit ist . Nur Arrogante Menschen verhalten sich anders.
 
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