Ehrlich gesagt scheint mir eine Kritik, die mit "xyz ist so oder so falsch und völlig bescheuert." (Deine Worte) beginnt, weder sonderlich gehaltvoll, noch zielführend. Davon abgesehen ist das Thema ja nun mittlerweile alt, es gibt Stimmen dafür und dagegen, am Ende bleibt es eine persönliche Entscheidung. Unter jedem x-beliebigen Thema, zu dem sich nun Leute zu Wort gemeldet haben, die sich für das Gendern entschieden haben, nichts zum Thema, sondern immer und immer wieder seine "also ich find gendern doof"-Sprüche abzulassen hat für mich nichts mit Kritik zu tun. Deswegen ja auch der Vergleich mit der Mode und der offenen Straße - ich renne nicht rum und erzähle anderen Leuten, was sie zu tragen (oder zu schreiben) haben und find es ein peinlich entiteltes Verhalten, wenn ich es bei anderen beobachte. Find das ehrlich gesagt auch ein gutes Argument, sorry wenn Du Dich dabei in Deiner Person attackiert fühlst, lässt sich wohl schwer trennen
Zum Gendern selber:Es gibt bei der Debatte mmn. drei Aspekte: Den sprachlichen, den praktischen und den gesellschaftlichen. Sprachlich finde ich das gendern Quatsch, praktisch find ich es 0. Das sind auch die Hauptgründe, warum ich selber auch kein großer Fan davon bin. Den gesellschaftlichen aber, also dass Sprache das Denken mit prägt, und dass eine inklusivere Sprache auch zu einem inklusiveren Denken führt...nun ja, wer weiß? Kann stimmen, kann falsch sein, hat halt niemand in der Form probiert. Wenn es denn klappt und das zu einem Miteinander führt, bei dem mehr Leute zufrieden sind, dann ist es den Versuch in meinen Augen wert; verlieren kann man ja dabei eigentlich nichts. Insofern sehe ich das ganze nicht so schwarz weiß und kann dem Anliegen grundsätzlich durchaus etwas abgewinnen.