SoSchautsAus am 06.02.2008 13:27 schrieb:
Stattdessen wird eine Alibistory geflochten, damit 47 nicht komplett ohne Kontext tötet. Das ist in meinen Augen ein glasklarer Widerspruch.
Da halte ich mal frech dagegen, dass Spiele wie Need for Speed auch eine Quasistory anbieten. Eigentlich fährt man nur Straßenrennen. Was anderes will man gar nicht. Aber zur Auflockerung eine Cutscene? Warum nicht. Einmal tief Luft holen und weiter geht´s. Aber Cutscenes komplett ohne Geschichte wäre schlicht weg doof.
Schon wieder so ein Satz, bei dem ich mir nur die Haare raufen kann! Wenn man während der Produktion merkt, dass die Story sehr viel Potential hat, kann man anfangen sich darauf zu konzentrieren und sich im Weiteren an der Story orientieren, selbst wenn die Philosophie anfangs war ein reines Actionspiel zu programmieren. Deiner Ansicht nach sollte man dann aber das gesamte Konzept über den Haufen werfen und ein Adventure machen, weil ein Actionspiel ja keine gute Story als zentrales Element haben darf. Merkst du wie unsinnig das ist?
Nein. Merke ich nicht. Ich bemerke vielmehr, dass du dich in deiner Ehre als Killerspieler gekränkt fühlst. Sonst würdest du nicht behaubten, die hätten MaxPayne angefangen und irgendwann erst bemerkt, was für eine geile Story da rein zufällig entstanden ist. Mensch. So eine Geschichte entsteht doch nicht nebenbei.
Erst das Drehbuch, dann das Spiel. Schau dir mal die Interviews an, in denen Entwickler über ihre neuen Spiele berichten. "Wir wollen eine ergreifende Story um Sex and Crime erzählen." Es geht um die Vergangenheit des Protagonisten". Alle "Zitate" sind mal frei erfunden. Aber in den meisten Interviews wird nicht gesagt "ja, wir machen da einen Shooter. Sind schon ein paar wirklich geile Levels drin. Wir ham zwar noch keine Ahnung, worum es gehen soll. Aber das findet sich schon noch. Is ja noch bis Mai Zeit."
Ja klar, und Herr der Ringe hat auch eine gute Geschichte - da hätte ein Adventure voll genügt.
"Herr der Ringe" IST eine Geschichte!!!! Du vergleichst allen Ernstes ein Buch mit einem Spiel? Sprechen wir hier noch über die brutalsten Spiele oder sind wir schon bei Weltliteratur angelangt?
Kommerziel war MP alles andere als ein Erfolg, zumindest Teil 2.
Klar. MP2 hat nichts neu gemacht. MP1 war spielerisch eine absolute Neuheit. Die Steuerung war ungewöhnlich, aber eingängig. Die Effekte waren genial. Die Bullettime war so noch nie dagewasen. Dieses Actionthrillerfeeling kam einfach cool rüber. Teil zwei war das gleiche, nur schicker und mit neuer Geschichte.
Aber meiner Frage bist du echt geschickt ausgewichen.
Natürlich gibt es bei Hitman eine Story! Soll ich sie dir jetzt wirklich erzählen, damit du es glaubst? :o
SSA
Erzähl ruhig. Ich hab grad ne Minute Zeit. Und danach schreibe ich einen 10seitigen Aufsatz über die Geschichte von Max Payne. Erster Teil, versteht sich.
Oder warte mal. Ich such mal schnell die Langfassung von Hitman heraus.
Eine Sekunde. Ich habs gleich.
Ich nehme mal als Beispiel Teil 3, OK?
Wenn ich mich nicht irre, war es doch folgendermaßen:
Der Hitman liegt am Anfang im Sterben und erinnert sich an seine Aufträge. Irgendwann erfährt man dann, wie es soweit gekommen ist.
Teil vier hatte ich ja schonmal kurz umrissen. Lang geht schlecht, wenn der Inhalt nur einen Satz beträgt.
Hitman hat keine wirkliche Geschichte. Erst, wenn man ALLE VIER TEILE zusammenzählt, kommt eine brauchbare Geschichte zusammen. Bei MP hat man die gleiche Fülle schon nach einem Kapitel. Und DAS ist der große Unterschied. MP erzählt eine Geschichte, die aber mit viel zu viel Action geschmückt wird