Ich find die Frage "Was dürfen Spiele" in unserer freien Welt relativ sinnfrei. Solange sie nicht gegen Gesetze verstoßen wird der Kunst jede Freiheit gewährt.
Gesetze können sich jederzeit ändern. Und daher ist es sinnvoll, jenseits von "Das ist verboten" den Verlauf potentieller Grenzen zu diskutieren.
Es ist eigentlich ganz simpel: wenn man daran glaubt, dass sich die Menschheit weiterentwickeln - zivilisieren - kann, dann geht das nur, wenn wir uns von unzivilisierten Dingen verabschieden, wie z.B. Sex mit Tieren, Kindern oder Folter und Brutalität usw. ... In beiden Fällen wird es schwieriger, wenn wir dem Instinkt ab und an nachgeben. Und ab einem gewissen Grad an Verbreitung und Verrohung, wenn das Verhaltensmuster langsam als normal angesehen wird, wird es auch echt gefährlich.
Setzt du gerade zB. den "virtuellen Sex mit Tieren" mit realem Sex mit Tieren gleich?
Mal ganz davon abgesehen, daß es da wesentlich explizitere Darstellungen geben dürfte als das in BG3 Gezeigte, sollte jedem klar sein, daß Dargestelltes nicht der Realität entspricht.
Ich gebe jedenfalls nicht "ab und zu einem Instinkt nach", Humanoide & Tiere mit dämonischen Zaubersprüchen mit Flüchen und lebensabsaugenden Effekten belegen zu wollen, nur weil ich in einem Spiel einen Hexenmeister spiele.
Im Kampf gegen antiquierte unzivilisierte Handlungen wäre es zudem sinnvoller, erstmal dort aktiv zu werden, wo diese real passieren anstatt in der Virtualität anzufangen.
Mitunter könnte eine Virtualisierung dieser Akte ja auch die Anzahl an dementsprechenden realen Taten reduzieren.
Deshalb halte ich die Argumentation, man solle in Computerspielen ausleben dürfen, was in der Realität nicht erlaubt ist, für gefährlich. Man hält damit die Unzivilisiertheit aufrecht, ja manchmal trainieren wir es unseren Kindern gerade zu an. Jagdszenen, bei denen Tiere geschlachtet werden, Menschen (auch Kinder) zerstückelt, Gehirne zerquetscht usw. das geht an Jugendlichen nicht spurlos vorrüber - auch nicht an Erwachsenen.
Ehrlich gesagt halte ich Filme diesbezüglich für gefährlicher.
In einem Spiel ist ja immer eine Abstraktion vorhanden, die einen deutlich von dem Spielgeschehen trennt (zB man drückt die taste "W", um nach vorne zu gehen).
Wenn man jetzt allerdings einen Film sieht, in dem gegen den dort vorhandenen Bösewicht (der oft auch noch Regierungsorgane infiltriert hat) ein Held außerhalb der Gesetze agiert (streng genommen quasi Lynchjustiz betreibt) und das als "richtig, gut und heldenhaft" inszeniert ist - und das eben nicht nur
ein Film ist, sondern eine gängige Filmformel, die in hunderten von Filmen praktiziert wird...
... das Ganze noch mit Dialogen wie
"Für dieses Ziel würde ich alles tun" oder
"Ich würde jederzeit wieder so handeln"...
... dann kann das in Dauerbeschallung (also durch
viele Filme, die derart "argumentieren") durchaus zur Meinungsbildung beitragen:
"Jedes Mittel ist angemessen", "Gesetze kann man durchaus mal brechen", "Die sind ja wahrscheinlich sowieso Teil einer Verschwörung" ...
Hinzu kommt noch, daß manche Menschen Ironieblind sind und daher potentiell Formate wie Stromberg gar nicht als Kritik an Personen wie Stromberg sehen könnten ...
Für mich ist es daher wichtig, keinen Schritt zurück zu machen, und es klar zu sagen, wie es ist: Sex mit Tieren ist pervers. Wer Freude an solchen Spielen hat ist, nach heutigen Maßstäben, krank.
Auch hier wieder: ingame Handlung =/= Realhandlung
Ingame habe ich Spaß daran, Tote zu beschwören, diverse Gegner mit Knochen zu durchbohren, alles mitzunehmen, was man mitnehmen kann, mit Autos durch Reklamewände zu fahren, beim Umzug möglichst viele Glasscheiben kaputtzumachen oder durch Aufdrehen von besonders fetziger Musik meine Mitspieler zu heilen ...
Freude daran, in einem Spiel missgebildete Kinder (The Forrest) zu zerstückeln ist krankhaftes Verhalten.
a) es ist ein Horrorspiel. Von einem Horrorspiel zu erwarten, daß es "Freude" bereitet, ist ... suboptimal. Es sei denn, es bereitet dir Freude, enttäuscht zu werden.
b) Das sind angreifende Gegner. Gegen die du dich verteidigen musst, weil sie dich sonst auffressen.
c) wieso "musst" du die "zerstückeln"?
Sich an dem Tod eines anderen zu erfreuen, ist krank.
Cool, dann sind sämtliche Egoshooter, Rollenspiele, Strategiespiele und selbst die Worms Spiele allesamt "krank".
... ist im Prinzip ein (Soft-)Porno. ... Das ist doch die plumbeste Art Spielfreude zu erzeugen...es ist ein Appell an unsere niederen Instinkte. Das ist keine Kunst.
Sprich: erotische Kunst ist keine Kunst ...?
Bei mir ist die Grenze erreicht wenn es um den tot von Tieren geht. ...
Sowas nervt mich auch bei Filmen, ich sage nur den ersten John Wick Film.
Und der Tod von Menschen ist egal? Seltsame Prioritäten.