Der ist gut. Nicht nur Publisher und Entwickler ziehen aus 5-8 Stunden langen Games keinen Gewinn, ... der Spieler auch nicht.
Prinzipielles Problem ist doch, dass der Video-Spiel-Markt völlig überfüllt ist.
Der Spieler möchte doch im Grunde ein Spiel, dass -- wie ein gutes Brettspiel -- eine angenehme Dauer hat und IMMER wieder spielbar ist und dabei interessant und spannend bleibt. Dafür zahlt er dann auch 100 EUR, und nicht nur 60 Dollar.
Aber, und das ist ein wichtiges Aber, er kauft natürlich nicht jeden Monat mehrere dieser 100 Euro-Spiele. Schon allein, weil er gar nicht die Zeit hat, sie alle zu spielen, wenn er sie mehrmals spielt.
Also kam die Spiele-Industrie auf die glorreiche Idee, doch Spiele zu machen, die man nicht immer wieder, sondern nur einmal "durch" spielt. Erstmal sicher eine verlockende Lösungs-Illusion, aber mit dem Nachteil, dass die Spieler dann auch weniger zu zahlen bereit sind. Je weniger, desto kürzer und erlebnisleerer ein Spiel ist.
Spiele sind zu einer Art Action-Kinofilm verkommen. Es wird viel Bombast geboten, aber meist wenig Substanz. Und es wird immer auf den Nachfolger geschielt. Aber auch die "immer ein neuer Nachfolger"-Politik führt irgendwann in die Irre, wie man an Fifa gesehen hat. Sicher, wenn man die jungen Fans an der Leine hat, die dauernd der neuesten Grafik hinterher hecheln, hat man erst Mal, ja erst mal, ein bisschen Luft. Aber natürlich lernen auch die Kiddies irgendwann, dass das für sie als Spieler kein Dauermodell ist.
Dass der Markt so überfüllt ist, daran wird kein Zahlungsmodell, kein Nutzungsmodell etwas ändern. Und erst recht keine Super-Sonder-Summer-Winter-Holiday und Midweek-Sales. Es greift unbarmherzig das Marktprinzip "wovon es viel gibt, das ist billig". Dass es sich zu dem Preis nich tlohnt, viel gute Arbeit irgendwo hinein zu stecken, mag wohl sein. Aber dann muss man es halt lassen, bis das Angebot wieder knapper wird.
Kickstarter und Konsorten zeigen das deutlich. Wo der Markt ausgetrocknet ist und Nischen angeboten werden, greifen die Leute freiwillig tief in die Tasche. Selbst 150-EUR-Backer-Stufen verkaufen sich gut, solange nur das Produkt stimmt.