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Verschaerftes Jugendschutz Gesetz - Erster Serveranbieter nimmt EGO Shooter Server vom Netz

lunatic71

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Wie ich das gelesen habe, ist mir schlecht geworden!

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IP Entertainment trennt sich vom Serverangebot für Egoschooter

Das Unternehmen IP Entertainment GmbH wird sich mit Wirkung zum 31. Juli 2008 vom Engagement der Bereitstellung von Serversystemen für Multiplayer im Bereich der "Killerspiele" zurückziehen.

Die in 2006 von der ECO für das einfache Handling von Spielen dieses Genres ausgezeichnete, innovative Cluster Plattform "XG1.de", ist mit mehreren Tausend Servern eines der bedeutendsten Angebote im deutschen Gameserver-Markt. Der Markt für Gameserver lebt von der Community der Spieler von Egoshootern mit Angebot und Zugang zu kontinuierlich neuen Releases des Genres. Am vergangenen Freitag billigte der Bundesrat die erneute Verschärfung des Jugendschutzgesetzes, die damit in Kraft treten kann. Damit erfolgt ein gewollt deutlicher Einschnitt in Verbreitung, Nutzung sowie Herstellung solcher Spiele für den deutschen Markt. Vor dem Hintergrund eines anhaltend negativen politischen Umfeldes und anlässlich der weiter gehenden Diskussionen und Gesetzesverschärfung, sowie der damit verbundenen juristischen und wirtschaftlichen Unsicherheit für solche Angebote, bleibt als konsequenter Schritt lediglich die Leistungseinstellung des Dienstes.

Nach dem Jugendschutzgesetz des Bundes müssen auch Computerspiele wie zuvor Kino- und Videofilme mit einer Altersfreigabe gekennzeichnet sein. Alle neuen Medien, auch Internetseiten, können auf den Index gesetzt werden und Sperrungsverfügungen unterliegen. Tritt die Änderung in Kraft, entscheiden fortan die Staatsanwaltschaften, welche Spiele in der Praxis als "gewaltbeherrscht" angesehen werden.

"Wir beobachten die Entwicklung schon seit Jahren und waren uns über die Konsequenzen der aktuellen politischen Entscheidung im Bundestag bewusst", erläutert XG1-Geschäftsführer Timo Hilbertz, "es macht keinen Sinn die Entwicklung und den E-Sport-Service in Deutschland weiter voranzutreiben, selbst wenn man prämierter Technologie-Marktführer ist, das Risiko als Anbieter eine Sperrungsverfügung zu erhalten oder die Grundlage des Angebotes entzogen zu bekommen, ist so groß, dass wir unsere erheblichen Investitionen nicht mehr sichern können. Konsequenz der politischen Entscheidung wird sein, dass die E-Sportler sich im Imternet blitzartig Anbieter und Lieferanten ausserhalb Deutschlands suchen. Das ist technisch nicht mal mit Nachteilen verbunden."

Ab sofort nimmt XG1 keine automatischen Einzahlungen von Kunden mehr an, die Bestandskunden können bis zum Ende des Regelbetriebs ihr verbleibendes Guthaben aufbrauchen. Manuelle Einzahlungen werden weiterhin angenommen, doch auch in diesem Fall werden eventuelle Restguthaben zum 31.7. verfallen. Wir danken den Kunden, die uns in den vergangenen Jahren die Treue gehalten haben und bitten um Verständnis für diesen Schritt.
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lunatic71 am 17.06.2008 15:31 schrieb:
Damit erfolgt ein gewollt deutlicher Einschnitt in Verbreitung, Nutzung sowie Herstellung solcher Spiele für den deutschen Markt. Vor dem Hintergrund eines anhaltend negativen politischen Umfeldes und anlässlich der weiter gehenden Diskussionen und Gesetzesverschärfung, sowie der damit verbundenen juristischen und wirtschaftlichen Unsicherheit für solche Angebote, bleibt als konsequenter Schritt lediglich die Leistungseinstellung des Dienstes.

Hmmm, klingt für mich ehrlich gesagt nicht wirklich schlüssig. Die Nutzung "solcher" Spiele war und ist ja nach wie vor in der Regel auf Erwachsene beschränkt. Sollte der erwähnte Anbieter nicht in der Lage sein, entsprechende Alterskontrolle zu implementieren verstehe ich das schon eher, aber so?

Nach dem Jugendschutzgesetz des Bundes müssen auch Computerspiele wie zuvor Kino- und Videofilme mit einer Altersfreigabe gekennzeichnet sein. Alle neuen Medien, auch Internetseiten, können auf den Index gesetzt werden und Sperrungsverfügungen unterliegen. Tritt die Änderung in Kraft, entscheiden fortan die Staatsanwaltschaften, welche Spiele in der Praxis als "gewaltbeherrscht" angesehen werden.

Da sehen die aber ganz schön schwarz. Vor allem dürfte die Staatsanwaltschaft kaum endgültig entscheiden, was gewaltbeherrscht ist und was nicht.

Alles in allem ein ziemlich schneller Rückzug, klingt für mich ehrlich gesagt ein wenig wie Springer und PIN nach dem Postmindestlohn.
 
Sieht nach Fake aus. im Forum und auf der Seite gibt es keine Mitteilung. Ausserdem sind im text eine Menge Fehler, man könnte meinen PCGH hat den Text verfasst :B Das Ding gibt es nur per Mail, aber nicht beim Betreiber direkt :confused: ;)
 
ja, ist sehr seltsam, vielleicht auch nur der Versuch ein unprofitables Geschaeft schnell loszuwerden!
 
Das ist erst der Anfang, nur noch eine Frage der Zeit, bis hier die Spielemagazine den Schwanz einziehen und nur noch über WiiFit und Co. berichten werden.
 
silencer1 am 17.06.2008 21:18 schrieb:
Das ist erst der Anfang, nur noch eine Frage der Zeit, bis hier die Spielemagazine den Schwanz einziehen und nur noch über WiiFit und Co. berichten werden.

das glaube ich kaum und es besteht auch überhaupt kein grund zu der Annahme,
Was Panikmache doch alles bewirken kann
 
Boesor am 17.06.2008 23:30 schrieb:
silencer1 am 17.06.2008 21:18 schrieb:
Das ist erst der Anfang, nur noch eine Frage der Zeit, bis hier die Spielemagazine den Schwanz einziehen und nur noch über WiiFit und Co. berichten werden.

das glaube ich kaum und es besteht auch überhaupt kein grund zu der Annahme,
Was Panikmache doch alles bewirken kann

Dann solltest du mal das Editorial der neuen Games Aktuell lesen. Man "hofft" in ein paar Monaten noch über das neue Call of Duty berichten zu dürfen.
 
silencer1 am 18.06.2008 21:01 schrieb:
Dann solltest du mal das Editorial der neuen Games Aktuell lesen. Man "hofft" in ein paar Monaten noch über das neue Call of Duty berichten zu dürfen.

ich habe diesbezüglich auch schon Dinge in der PCG gelesen, z.B. die Überschrift "Will die Regierung jetzt spielen verbieten?"
ich befürchte,bei diesem Thema haben die Spielezeitschriften naturgemäß wenig Interesse an einer objektiven Berichterstattung.
 
ich persönlich würde nicht sagen, daß solch 'kurzschlußreaktionen' panikmache sind.

Nach der nun beschlossenen ersten Überarbeitung des Jugendschutzes werden Spiele mit "weitreichenden Abgabe-, Vertriebs- und Werbeverboten" belegt, die "besonders realistische, grausame und reißerische Gewaltdarstellungen und Tötungshandlungen beinhalten, die das mediale Geschehen selbstzweckhaft beherrschen". Bisher sind allein Gewalt oder Krieg "verherrlichende" Computerspiele für Jugendliche automatisch verboten. Gesetzlich festgeschrieben werden auch Mindestgrößen und Sichtbarkeit der Alterskennzeichen der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) und der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK). (Quelle: heise.de)

in anbetracht der art und weise, wie das gesetzt abgeändert wurde entstehen dadurch 3 große probleme:

1. durch die schwammige 'definition' ist nicht absehbar, welche games nun wirklich demnächst auf dem index landen.
2. die verwaltung des indexes liegt nun auch in der hand der staatsanwaltschaften, weswegen eine simple anzeige eines mißmutigen zur indizierung führen kann.
3. ein weitreichendes werbeverbot führt nicht nur zur indizierung von games allein, sondern auch zur schließung von rein informativen seiten (newsseiten, communityprojekten, modpages usw usf).

das problem ist nicht das JuSchG, sondern, daß unter dem deckmantel dessen erwachsenen menschen ihre freizeitgestaltung vorgeschrieben wird.
...wobei auch noch völlig ignoriert wird, welche weitreichenden wirtschaftlichen konsequenzen diese kurzsichtigkeit haben kann und wird.
 
hanw0rst am 21.06.2008 17:18 schrieb:
1. durch die schwammige 'definition' ist nicht absehbar, welche games nun wirklich demnächst auf dem index landen.
2. die verwaltung des indexes liegt nun auch in der hand der staatsanwaltschaften, weswegen eine simple anzeige eines mißmutigen zur indizierung führen kann.
3. ein weitreichendes werbeverbot führt nicht nur zur indizierung von games allein, sondern auch zur schließung von rein informativen seiten (newsseiten, communityprojekten, modpages usw usf).

Waren die Kriterien denn vorher klarer gefasst? Kriegs- und gewaltverherrlichend ist im Grunde bei vielen Spielen mit der Thematik WW2 ebenso schwierig zu handhaben.
Punkt 2: Für die Indizierung von Spielen ist doch nach wie vor nicht die Staatsanwaltschaft zuständig, ebenso wenig kann die Anzeige eines missmutigen zum verbot oder Indizierung führen. Da besteht (wie vorher auch schon) ein prüfverfahren und das ist nicht grundsätzlich gegen Spiele (siehe Verweigerung der Indizierung von CS)
Punkt 3: Warten wir mal ab.

Generell wird da viel Panik verbreitet, eine neutrale Übersicht der Änderungen und Auswirkungen wären mal schön.
Aber dummerweise kann im wesentlichen wohl nur spekuliert werden und in solchen Fällen neigt der Deutsche ja lieber zur Schwarzmalerei.
 
hanw0rst am 21.06.2008 18:33 schrieb:
Der Staat überwacht mit Hilfe der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) die Einhaltung der Regeln; eine erste Evaluierung der 2003 beschlossenen Regelungen wurde Ende 2007 abgeschlossen.

ich empfehle dir mal diesen artikelhttp://www.heise.de/newsticker/such.../;words=Verschärfung des Jugendschutzgesetzes durchzulesen. ;)

die usk übernimmt lediglich nur noch die vorschläge zur altersmäßigen einstufung, die indizierung wird vom staat überwacht.

Moment, die USK übernimmt die Einstufungen? Und wer erarbeitet die dann?
Und das die Indizierung vom Staat überwacht wird (was heißt hier überwacht?) ist doch vorher auch nicht anders gewesen, oder?
 
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