Kickstarter, Early Access und Preorder ist doch irgendwo alles der gleiche Hype der aktuell läuft von Zahl heute, bekomme irgendwann irgendwas. Die Chance was zu bekommen steigt, aber was du bekommst bleibt unklar.
Also das würde ich so nicht unterschreiben. Klar, der Grundgedanke ist der selbe, bezahlen für Spiele, die noch nicht vollendet und erschienen sind. Dennoch würde ich Modelle wie Kickstarter oder Early Access nicht komplett auf eine Stufe stellen mit Pre Order. Erstere Konzepte begründen sich (in der Regel) darauf, dass der jeweilige Spieleentwickler nicht über das notwendige Budget verfügt, ein bestimmtes geplantes Spieleprojekt zu realisieren. Aus diesem Grund wendet dich dieser Entwickler dann an die Spielerschaft (im besten Falle bereits von vornherein mit einigen Details zum Spiel oder sogar einer bereits spielbaren Demo, um einen ersten Eindruck vom Spiel zu vermitteln), damit jene Spieler, die Interesse an einem solchen Projekt haben, das fehlende Geld vorstrecken und damit die Umsetzung letztlich überhaupt erst möglich machen (oder eben nicht). Klar kann auf diese Weise auch jede Menge Mist gebaut werden und viele missbrauchen solche Systeme, um jenen, die naiv genug dazu sind, schnell mal etwas Geld aus der Tasche zu ziehen, ohne tatsächlich ernsthaft an der Entwicklung eines Spiels zu arbeiten. Allerdings gibt es auch mittlerweile eine ansehnliche Menge guter Gegenbeispiele (jene, die letztlich tatsächlich erscheinen und auch was taugen), die zeigen, dass ein solches System, richtig umgesetzt, durchaus funktionieren KANN. Viele Spiele, die ich persönlich wirklich sehr gut finde (besser als viele AAA-Titel), wie zum Beispiel Divinity: Original Sin, Wasteland 2 oder Pillars of Eternity wären ohne Kickstarter vermutlich niemals umgesetzt worden.
Pre Order auf der anderen Seite läuft da (wieder: in der Regel) doch ganz anders: die meisten Spiele, die man vorbestellen kann, stammen eben nicht von kleinen, unabhängigen Studios, die auf finanzielle Unterstützung durch die Community angewiesen sind, sondern von den ganz großen im Business, meiner Erfahrung nach allen voran Electronic Arts und Ubisoft. Solche Studios sind absolut nicht darauf angewiesen, bereits vor Release um das Geld der Spieler zu bitten, nehmen es aber natürlich trotzdem gerne dankend auch im Voraus, denn, naja: je schneller die Kohle reinkommt, um so besser! Hier besteht absolut keine Notwendigkeit für einen solchen Vorschuss, das Geld stapelt sich auch so schon überall, aber solange der Käufer zuschlägt, nutzt man das natürlich gerne aus. Ein neues Call of Duty oder Assassin's Creed muss nicht großartig vorfinanziert werden (wer da jetzt widerspricht, sollte zur gleichen Zeit Beschwerden an die Studios schicken, dass sie weniger Einnahmen für Koks und Nutten zum Fenster raus schmeissen sollen), das kommt so oder so. Und sehr oft spart man sich da dann auch komplett jegliche Spieleindrücke im Voraus (Demos usw.). Denn wozu auch? Weiß doch jeder, der nicht unter einem Stein lebt, was man (im groben) von einem neuen Titel solcher alljährlich aufs neue ausgeschlachteten Reihen erwarten kann.