ExoticWolf21k
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Spiegel schrieb:Unions-Minister wollen Killerspiele verbieten
Im Juni soll das Hans-Bredow-Institut die Ergebnisse seiner Analyse des deutschen Jugendmedienschutz-Systems vorlegen. Doch einige Unions-Innenminister fordern jetzt eine Neuordnung des Systems. Sie berufen sich dabei auf eine Untersuchung des Kriminologen Christian Pfeiffer.
Wiesbaden - Mehrere Unions-Innenminister wollen ein Verbot sogenannter Killerspiele erreichen. Die Innenminister aus Hessen, Bayern, Niedersachsen und Thüringen sprachen sich in Wiesbaden für ein gesetzliches Verbot von Spielprogrammen mit grausamen oder unmenschlichen Gewalttätigkeiten aus und formulierten dazu ein "Fünf-Punkte-Programm". Junge Leute müssten vor "menschenverachtenden Gewaltexzessen" geschützt werden, forderte Hessens Innenminister Volker Bouffier (CDU).
Die überwiegende Zahl der Amokläufer in der vergangenen Jahren habe solche Spiele gespielt, betonte Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU). Ein grundsätzliches Verbot solcher Spiele sei daher unumgänglich, schloss sich Thüringens Innenminister Karl-Heinz Gasser (CDU) der Forderung an.
Neuer Straftatbestand geplant
Das Fünf-Punkte-Programm sieht unter anderem die Schaffung eines besonderen Straftatbestandes für die Verbreitung, Weitergabe und Herstellung von Killerspielen im Strafgesetzbuch vor. Zudem soll eine grundlegende Reform der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) eine altersgerechte Medienfreigabe sichern.
Bei dem Ministertreffen hatte der Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen, Christian Pfeiffer, Ergebnisse seiner Studie zu Killerspielen vorgestellt. Danach erhöhen Killerspiele die Gewaltbereitschaft und mindern die schulischen Leistungen. Zudem würden die erst ab 16 oder 18 Jahren freigegebenen Spiele häufig schon von deutlich jüngeren Kindern und Jugendlichen gespielt.
Minister kommen neuer Studie zuvor
Derzeit läuft eine andere Studie, die viel grundsätzlicher das deutsche Jugendmedienschutzsystem analysiert: Das Hamburger Hans-Bredow-Institut untersucht im Auftrag des Bundesfamilienministeriums und der Bundesländer die Arbeit der im deutschen Jugendschutzsystem aktiven Organisationen. Die Forschungsergebnisse sollen im Juni vorliegen.
Vor diesem Hintergrund erstaunt, dass die Unions-Innenminister gerade jetzt eine Neuordnung des deutschen Jugendmedienschutzsystems planen - wenige Wochen, bevor aktuelle, profunde Forschungsergebnisse zu eben diesem Thema vorliegen sollen.
Quelle: Spiegel