Über zwei Wochen später: Cool
@Lukas Schmid , dass Du so ausführlich Stellung genommen hast. Nicht nur hier, auch gegenüber Peschke und Schott im Pod bei „Auf ein Bier“. Du stehst für die Marke PC Games, setzt Zeichen und schützt deine Leute. Von deiner Position aus nur zu verwalten und die Mangelwirtschaft zu ertragen, ist nicht dein Weg. Voll gut.
Zuletzt habe ich mehrfach die extrem guten Ergebnisse im Reportage- und Videobereich hervorgehoben. Da ist aus meiner Sicht das Niveau teils auf herausragend bugsiert worden. Daher bleibe ich dabei, die manchmal zweifelhafte Newsgestaltung in Kauf zu nehmen, wenn die dort erzielte Reichweite die Grundlage für Top-Qualität in anderen - mir persönlich wichtigeren – Sparten bildet.
Boulevardeske Artikel sind für mich sowieso ok und ich sehe auch nicht, dass PC Games rein fachlich informativ aufgestellt sein muss. Games/Filme/Serien sind Entertainment-Kultur, die man in allen journalistischen Darstellungsformen behandeln darf. Und jede davon kann ihren Reiz haben. Clickbait mag mit Sicherheit niemand, im gewissen Rahmen lebe ich aber damit. Meist, in dem ich den Artikel versuche zu ignorieren.
Was ich nicht ignorieren kann, ist extrem überzogenes Vokabular in Headlines und Texten, das (zumeist politisch motivierte) User anlockt, die vernünftige Kommunikation torpedieren und dann mühsam wieder von der Seite entfernt werden müssen. Das überschattet häufig eure anderen guten Arbeiten und zudem greift es die Stamm-Community auf Dauer echt an. Und ich hatte es spätestens mit Einstellung von
@Toni so verstanden, dass ihr diese nach Jahren des Verfalls (inkl. der Schwesterseiten) eigentlich wiederaufbauen wolltet. Oder ist das gar nicht mehr die Zielsetzung, weil in der Abwägung die wirtschaftlich wichtigeren Ziele längst wieder deutlicher in den Fokus rücken mussten? Denn: Gute Stamm-Community ist nice to have, Rentabilität aber ein Muss.
Jetzt mein negativer Knackpunkt: Bei einem bestimmten Autor werden aktuell Formulierungen durchgewunken, die wirklich allem widersprechen, was sich für journalistische Berichterstattung gehört. Clickbait hin oder her, gut oder schlecht, Boulevard oder seriös. Darum geht’s nicht. Am Ende braucht es ein Mindestmaß an sprachlicher Ethik. Da habt ihr mit Blick auf eure Zielgruppe auch eine gewisse gesellschaftliche Verantwortung. Soll jetzt gar nicht zu schwülstig werden, aber ist mit tatsächlich wichtig, das zu betonen. Ihr seid nicht nur ein Channel oder Feed, ihr seid ein Magazin, für das nur Leute arbeiten sollten, die bestimmte Ansprüche und Werte mit ihrem Beruf verbinden.
Und gerade das garantiert eure Redaktion seit vielen Jahren, trotz der anhaltend schwierigen Marktlage. Veränderungen im Redaktionsteam dürfen bitte niemals dazu führen, dass der Jargon vermehrt Einzug hält, den ich hier noch als Einzelfall kritisiere. Das wäre fatal.
Wehret den Anfängen. Nun wird's doch zu schwülstig.