Bzgl. Steuern, wenn jeder den gleichen Steuersatz einzig anhand seines Einkommens zahlen sollte, dann müsste auch jeder nicht arbeitende Lebenspartner im Gegenzug dann z.B. Arbeitslosengeld bekommen.
Sicher.
Aber wie willst du überhaupt jeden Menschen in eine faire Anstellung bekommen?
Ähm, das ist jetzt kein exklusives Ziel meiner Ansichten, sondern ein generelles Ziel praktisch jeder Wirtschaftspolitik. Quasi-Vollbeschäftigung ist möglich, wenn die Voraussetzungen stimmen. Aber das ist gar nicht zwangsweise erforderlich. Ein bedingungsloses Grundeinkommen würde völlig ausreichen (bzw. als Vorstufe dazu ein bedingungsloser Bezug von Hartz VI).
Und wenn einer nun einmal (mindestens) zwei Personen mit seinem Gehalt versorgen muss, dann muss er dafür auch irgendwo entlastet werden, damit er das kann. Ansonsten, wie gesagt, muss der Staat einspringen und dem Nichtverdiener eben Sozialhilfe zahlen ... das ist dann fair für alle, nur ist das letztlich natürlich erheblich teurer, aber das ist den unverheirateten Neidern dann sicher egal, hauptsache der andere bekommt nicht mehr Gehalt aufgrund wenigerer Abzüge.
Noch mal, hör bitte auf dem "Neider"-Geschwätz. Wenn du auf dem Niveau diskutieren willst, dann können wir es auch gleich lassen...
Und es "muss" niemand irgendjemand mit seinem Gehalt versorgen bzw. er sollte es überhaupt nicht müssen. Das ist ja gerade der Punkt. Ein anständiges Modell würde den Menschen mehr Sicherheit UND mehr Freiheit bieten - und nicht nur ein archaisches, unflexibles Lebensmodell, das für viele als einzige Möglichkeit gilt, in einer neoliberalen Ellbogengesellschaft überhaupt noch eine Familie zu gründen. Dass dem so ist, DAS ist ja überhaupt erst das grundlegende Problem. In einer anständigen, freiheitlichen, aufgeklärten und gerechten Gesellschaft wäre die Ehe dafür überhaupt nicht nötig.
Aber sicher, vielleicht wird es für die Gesellschaft teurer, wenn sie die finanzielle Absicherung von Kindern übernimmt. Diese Kosten sind aber immerhin mal richtig angelegt, nämlich tatsächlich in die Familie und in das Wohlergehen der künftigen Generationen. Geld genug ist dafür auch da, wenn man sich endlich mal traut es bei denen zu holen, die ein Übermaß davon besitzen.
Außerdem widerspreche ich, dass ein Ehepaar keine Familie ist und nur durch Kinder dazu wird. Auch zwei Leute sind eine kleine Familie.
Und drei Leute? Z.b. zwei Frauen und ein Mann, drei Männer, drei Frauen?
Und ich finde es immer ein wenig fragwürdig, wenn man die gesamte Verantwortung aus Fairness- oder Gleichheitsgründen auf den Staat abschieben will.
Ähm, nö, das habe ich auch nie behauptet. Ich sehe aber Fairness, Gerechtigkeit und Gleichbehandlung vor dem Gesetz durchaus als gute Ziele/Eigenschaften einer Gesellschaft. Dafür werde ich mich sicher nicht entschuldigen. Verantwortung für den einzelnen gibt es auch so noch genug.
Wir leben hier nicht im Sozialismus.
Schade...
Warum müssen Eltern ihre Kinder nicht gleich in Erziehungslager äh Internate abgeben und dort werden sie alle gleich erzogen und versorgt? Eltern tragen meiner Ansicht selbst die Verantwortung, bei allen Dingen, die ihre Kinder betreffen. Die einen kriegen das gut hin, andere vielleicht weniger gut. Dann ist im Zweifelsfall das Jugendamt gefragt.
Ich habe nicht gesagt, dass Eltern nicht die Erziehung ihrer Kinder bestimmen können. Ich habe gesagt, dass die Gesellschaft sicher stellen sollte, dass Kinder prinzipiell finanziell abgesichert sind - und zwar unabhängig von den wirtschaftlichen und sozialen Umständen der Eltern, für die die Kinder nichts können. Das sind zwei völlig unterschiedliche Sachverhalte.
Und es geht bei einer Familie nicht immer alles nur um Kinder, auch das Paar sind Menschen und haben Rechte auf ein gutes Leben.
Was soll das denn jetzt für ein Spruch sein? An welcher Stelle habe ich denn behauptet, dass ein Paar keine Menschen seien oder kein Recht auf ein gutes Leben hätten??? Ganz im Gegenteil, ICH habe gesagt, dass jeder Mensch gleich behandelt werden sollte, unabhängig von der persönlichen Liebeslage bzw. der Wahl des sozialen Lebensmodells. Paare sollen überhaupt nicht schlechter gestellt werden als sonst jemand - aber eben auch nicht besser.
Und doch, bei Familien geht es um Kinder. Das ist nun mal der Kern einer Familie. Ich kann jetzt auch einfach behaupten, dass ein Motorrad auch ein Auto wäre. Das macht es aber nicht richtig. Ein Ehepaar ist nun mal per Definition keine Familie und deshalb imo auch nicht in irgendeiner Weise gesellschaftlich zu schützen oder zu bevorzugen. Dass viele Leute diesem Irrglauben anhängen, ist nur ein gedankliches Überbleibsel einer vorindustriellen, patriarchalischen Denkstruktur, der zufolge die Frau den Schutz eines Ehemannes bedarf.
Getrennte / gemeinsame Finanzen bei einem verheirateten Paar und einem einfach so zusammenlebenden Paar sind eben zwei Paar Schuhe, eben weil im Fall der Trennung bei dem Ehepaar vieles automatisch geregelt ist. Hat das unverheiratete Paar das nicht gemacht, viel Spaß bei der Schlammschlacht. Die ist bei Scheidungen schon oft schlimm genug.
Warst du nicht der, der sich weiter oben beklagt hat, dass ich die Selbstverantwortung der Menschen einschränken wollte? Willkommen im Glashaus! Für mich gehört es zu einem freiheitlichen, selbstbestimmten Leben, dass ich auch persönlich für meine Entscheidungen einstehen muss.
Abgesehen davon scheinst du grundsätzlich davon auszugehen, dass es unmöglich ist, irgendwelche gesetzlichen Regelungen zu schaffen, die unabhängig von der Institution der Ehe funktionieren. Natürlich könnte man aber gesetzliche Regelungen für ein gemeinschaftliches Konto (nur als Beispiel) von zwei oder mehr Personen machen, inkl. Regelungen zu Verantwortlichkeit und Regelungen für den Fall, dass das Konto aufgelöst werden soll. Dafür braucht es keine Ehe. Und dafür braucht es ganz sicher keine Ehe, die mit steuerlichen Vorteilen einher geht.
Eine Antwort auf den versammelten Blödsinn über Patriachat und Feudalismus spare ich mir jetzt mal.
Schade, darauf scheint dir wohl keine Antwort einzufallen. Da das ein historischer FAKT ist (insbesondere was die Institution der Ehe im antiken Rom und später im HRR angeht), wäre das wohl auch nicht ganz so einfach...
Nur mal ein Gedankenanreiz, heute muss es nicht traditionell klassisch sein mit dem Mann als Geldverdiener und der Frau als Hausfrau, es kann auch anders herum sein. Oder als Mischform, beide arbeiten ein wenig und haben so mehr Zeit für sich, Haushalt und ggf. Kinder.
Und warum nicht zwei Männer und eine Frau? Oder zwei Frauen und ein Mann? Übrigens habe ich nie behauptet, dass das heute nicht möglich wäre, daher brauche ich dafür auch sicher keinen "Gedankenanreiz". Es geht darum, dass die Ehe an sich ihren ursprünglichen Sinn völlig verloren hat, da wir heute in ein einer aufgeklärten Gesellschaft leben, in der Demokratie und gesellschaftlicher Konsens feudalistische und patriarchalische Strukturen abgelöst haben. Naja, zumindest ablösen sollten, irgendwann mal. Spätestens dann wird auch die steuerliche und gesellschaftliche Bevorzugung der Ehe fallen. Die Homo-Ehe (bzw. "Ehe für alle") ist ein weitere Schritt dahin, die Ehe komplett obsolet zu machen. Und das ist auch gut so (zumindest dann, wenn es endlich mal ein gerechtes Gesellschaftssystem gibt, dass einer aufgeklärten, demokratischen Gesellschaft würdig ist).