... und ich behaupte an dieser Stelle, dass das keine gute Sache.
Achtung, Meinung:
Der Begriff Gaming ist sich ständig am wandeln und gerade in den letzten 10-15 Jahren, hat sich viel im Bezug auf den Massenmarkt geändert und hat wohl in den letzen 3 Jahren mit Abstand die krassesten Veränderung durchgemacht.
Als Anfang-30er sehe ich mich persönlich noch als traditionellen "Gamer", zähle Computerspiele aber immernoch zu meinem größten Hobby, weshalb es mir auch schwerfällt, den aktuellen Stand des "Modern Gaming" als positiv zu betrachten.
Die starke Ausrichtung der Spiele, weg von einem sehr guten Spielerlebnis, hin zu Gewinnmaximierung, tut der Gamingbranche überhaupt nicht gut. Überall und an jeder Ecke wird nur darauf geachtet, das meiste Geld aus dem Produkt zu ziehen und vernachlässigt dabei umso mehr die Nutzer des Produktes.
Neue Spiele werden nur noch mit Fokus auf Monetarisierung ausgelegt und das Spiel am Ende rundherum gebaut.
Seitdem die großen Firmen gemerkt haben, wie leicht sich die Cashcow im Massenmarkt melken lässt, möchte jeder sein Stück vom Kuchen abhaben.
Ich meine, welches Unternehmen möchte auch nicht seinen Gewinn maximieren? Und die Produkte, sind nicht mehr gut, aber eben gut genug, damit sie von vielen Leuten gekauft werden, denn der Massenmarkt ist deutlich einfacher zu befriedigen, als ein mittlerweile relativ kleiner Teil von Enthusiasten, zu denen ich mich zähle.
Und was ist das Ergebnis dieser Handlungsweise auf die Spiele bezogen?
- Eine "Relase broken - fix later" - Mentalität, in jedem größeren Release, meist kaschiert als "Games as a Service". (Battlefield, CoD, Anthem, Avengers, etc.)
- Jedes Spiel mit Multiplayeransatz besteht mittlerweile auf ein Derivat eines Battlepasses um die Spielerschaft möglichst lange an das eigene Spiel zu fesseln, indem man deren Jäger- und Sammlertrieb triggert.
- Mikrotransaktionen an jeder Ecke, mal besser, mal schlechter umgesetzt. Früher hab ich mich noch gefragt, wer so blöd ist und 3 Euro für ein zusätzliches Lied in Guitar Hero ausgibt. Nunja, wer hätte damals auch denken können, dass heute Farbvarianten von Waffen für um die 100 Euro verkauft werden (*Hust* Valorant *Hust*)
- Du möchtest 2 EXKLUSIVE Skins haben und das Spiel ein paar Tage vor allen andern spielen? Kein Problem, gib uns einfach nochmal die Hälfte des eigentlichen Kaufpreises. Das Spiel ist zwar noch im Beta-Status, aber wir freuen uns über deinen Support als Fan.
Das prominenteste und auch aktuellste Beispiel dafür ist Battlefield 2042. Ich muss zugeben, ich habe mir das Spiel gekauft (für den Normalpreis natürlich) und habe auch von durchaus meinen Spaß daran. Das liegt aber nicht an der (nicht) umwerfenden Grafik oder dem (nicht) ausgereiften Gameplay und der (nicht) gut funktionierenden Technik, sondern ganz allein an den Leuten, mit denen man das Spiel spielt.
Man kann eigentlich jeden Punkt oben für BF 2042 abhaken. Man merkt dem Spiel so dermaßen an, dass es unbedingt releast werden musste, um noch möglichst viel Geld rauszuholen denn, alle Aspekte des Spiels schreien nach Monetarisierung, besonders das Operator-System.
Es hätte MIINDESTENS noch ein Jahr gebraucht, damit es wirklich vorzeigbar werden könnte.
Man mag meinen, dass EA aus seinen Fehlern mit Anthem gelernt hätte, aber scheinbar ist dem nicht so.
Richtig gemacht hat es hingegen Microsoft mit Halo: Infinite (dem Singleplayer) dem Spiel einfach die nötige Zeit zum reifen gegeben und nicht auf Zwang herausgebracht.
Dass der Multiplayer dafür auch so ne Cashcow ist, mit einem der am schlechtest umgesetzten Battle-Passes, trübt die ganz Sache natürlich ziemlich.
Ansonsten sind es die Dauerbrenner wie FIFA oder die 2K-Reihe. Seit mehreren Konsolengenerationen wird sich bei den großen Sportspielen überhaupt keine Mühe mehr gegeben und eigentlich nur die Lizenz ausgenutzt.
Gerade Madden hat sich zuletzt nicht mit Ruhm bekleckert. (Ich sag nur Auswahl der Gesichter)
Und alles wird zum Vollpreis verkauft. Und es verkauft sich.
Und dass sich dadurch nichts voraussichtlich nichts ändern wird, stimmt mich ziemlich traurig. Als jemand, der sein ganzes Leben lang von Computerspielen begeistert war bin ich jetzt einfach nur enttäuscht. Es gab mal eine Zeit, in der man sich nur ausmalen konnte, was die ganzen technischen Fortschritte alles möglich machen könnten: Die Grafik wird immer besser und vielfältiger, von Couch-Coop zu MMORPGs, Sound Design, welches die Immersion immer stärker macht... Und jetzt sind wir technisch so weit, dass wir richtige Wunderwerke erzeugen könnten und trotzdem fallen viel zu viele große Marken der Kommerzierungsfalle zum Opfer.
Naja, genug mit meinem Rant.
tl;dr:
Enttäuschter alter Gamer
Ausrichtung auf Kommerzialisierung schlecht
Hohe Gewinne bedeuten nicht gleich gute Spiele
Früher war alles besser
Allgemeines Mimimi