"King of the Road - Das Gesetz der Strasse"
Technisch bedingte Kürze
2. Systemanforderungen
Pauschal gesagt: Sehr hohe. Selbst die empfohlene PC-Ausrüstung des Herstellers (PIII 500MHZ, 128 MB RAM, 500 MB HDD, 16 MB DX8-kompatible Grafikkarte) dürfte nicht ausreichen, angemessene und ruckelfreie Szenarien mit min. 25 Bilder pro Sek. zu erreichen. Aber genau das ist wichtig, damit fehlerfreies Fahren überhaupt möglich wird.
...
3. Die Spielwelt
In "King of the Road - Das Gesetz der Strasse" steht ein Landstrassennetz von 150 KM zur Verfügung, das ca. 12 "Towns" miteinander verbindet. Dieses Strassennetz ist so angelegt, dass es stets alternative Strecken von Ort A zu Ort B gibt. Freilich gibt es auch zahlreiche Abkürzungen und versteckte Wege, die auf der Karte nicht eingezeichnet sind. Befahren wird dieses Netz von Polizeiwagen, Konkurrenten, üblichem Strassenverkehr und diversem, marodierendem Gesindel. Die zu transportierenden Waren legen letzteres nahe; man transportiert zwar auch Backwaren und Pizzas, aber auch Schmuck und Lohngelder. Je nach Ausstattung des Fahrzeugs (vom kugelsicheren Glas bis zum Rammbock und verstärkter Karosserie, aber auch von eher schlichten Dingen wie GPS oder Geländereifen) und dem fahrerischen Können (ab ca. 30 FPS erst möglich) hängt die Wahrscheinlichkeit ab, viel Geld verdienen zu können, um später eine Spedition zu gründen und eigene Angestellte einzusetzen, um schliesslich das Spielziel zu erreichen: 51% Marktanteil.
Zu der Frage nach den hohen Systemanforderungen: Mir fiel die sehr hohe Ladezeit eines jeden Spielanfangs auf. Offensichtlich sind es riesige Datenmengen, was angesichts dieser Spielwelt auch glaubhaft wirkt. Es macht ja kaum Sinn, hier von Map zu Map die recht freizügig befahrbare Umwelt aufzubauen und entsprechend während des Spiels dem konzentrierten Fahrer ein >Loading...please wait< zuzumuten. Und diese Spielwelt ist riesig.
4. KI
In dieser Hinsicht schimmert ein altes Dilemma durch: Das Game ist offensichtlich mit der Darstellung von Umwelt und Grafik so sehr beschäftigt resp. nimmt den PC dafür sehr in Anspruch, dass für die Intelligenz der Computergegner nur noch wenig Prozessorlast zur Verfügung steht....
5. Die Grafik
Keine Frage, die Grafik ist ansehnlich. Sie ist auf der Höhe der Zeit und kann überraschen. Spätestens in diesem Punkt wird klar, warum dieses Game einen halbwegs aktuellen PC (s. oben) gnadenlos alt aussehen lässt! Das beginnt schon mal mit den Wettereffekten. Es kann regnen und stürmen (dafür gibt es Scheibenwischer für die Cockpit-Ansicht), es kann schneien oder einfach nur Sonne pur scheinen. Es ist mal Tag, dann dämmert es, dann ist es fast schon stock-dunkel, und nicht nur für 30 Sekunden. Zum Glück hat jedes Fahrzeug Scheinwerfer, und der Fahrer kann zwischen Fern- und Ablendlicht wählen - je nach Situation.
Zum ersten Mal in einer Rennsimulation passierte mir folgendes: Ich nahm einen Transport von Süsswaren mit einem getunten Kleinlaster an, die Fahrt startete in Southgate und sollte in Mercury enden. Ich fuhr am späten Nachmittag also los und war bald in guter Rennposition, als die Dämmerung begann, mit grauen Wolken. Mein Fahrzeug war erst vor kurzem in Inspektion, also weiter mit 70 Sachen einsam die Landstrasse entlang. Dann kamen mir plötzlich etwa 5 oder 6 LKWs entgegen, einer vor mir, die FPS-Rate sank aufs Lächerliche, ich komm ins Schleudern und knalle gegen die Leitplanke, Scheinwerfer kaputt, tiefe Nacht und dieses Rennen ist gelaufen (bei klarem Nachthimmel hätte ich die Strassenmakierungen noch halbwegs erkennen können).
So ist praktisch "King of the Road - Das Gesetz der Strasse" vorstellbar.
Trotzdem: Gerade vom LensFlare-Effekt moderner Grafikkarten unter DX und deren Lightning-Einheit profitiert dieses Game erheiternd.
Technisch bedingte Kürzung!!!