Was ich aus dem Artikel noch nicht so richtig entnehmen konnte: Was ist eigentlich die Herausforderung in diesem Spiel? Gibt es Gegner die parallel zum Spieler siedeln und man liefert sich ein Rennen um irgendwas mit denen? Oder ist der Siedlungsaufbau so schwierig, dass überhaupt eine Kolonie am Leben zu halten schon die Herausforderung ist? Oder sind wirklich nur die optionalen Sonder-Ereignisse eine Herausforderung, der Rest ist nur Schön-Bauen und Optimieren?
Wie sieht es mit dem Wiederspielwert aus? Ob man nun mit etwas mehr oder weniger Startgeld beginnt - baut man nicht am Ende immer in ungefähr der gleichen Reihenfolge die gleichen Gebäudeketten auf?
Natürlich das Besiedeln des Mars ist die Herausforderung. Gegner gibt es keine, es geht darum das man es schafft auf dem Mars Fuß zu fassen, wie der Titel es schon sagt. Im Review geht auch ganz gut hervor, dass das komplexer und schwerer ist, als man im ersten Moment vielleicht denkt. Vor allem steigt die Komplexität bzw. die Herausforderung mit jeder Phase die man voran schreitet an. Natürlich auch abhängig von den gewählten Einstellungen. Im "leichten Spiel" das man am Anfang vorgeschlagen bekommt, sind Fraktion etc. so gewählt, dass man zumindest am Anfang viel Geld und Unterstützung hat und sich daher auch schnell Nachschub von der Erde bestellen kann. Das macht den Anfang deutlich einfacher.
Was das Spiel (bisher) deutlich besser/anders macht als zb Planetbase ist, dass ich hier nicht das Gefühl habe in den typischen Aufbautrott von diesem Genre zu kommen. Bei Planetbase war es recht schnell deutlich, dass man nach kurzer Einarbeitungszeit immer die selbe Herangehensweise hat und eigentlich immer die selbe Baureihenfolge, was natürlich die Motivation schnell trübte. In Surviving Mars habe ich dagegen bisher den Eindruck, dass ich mich immer den Gegebenheiten anpassen muss, egal ob es der Startpunkt oder die Fraktionen etc sind, es beeinflusst alles wie ich vorgehen muss. Natürlich habe ich dabei immer ähnliche Ziele wie zb am Anfang für Wasser, Luft und Strom zu sorgen, aber auch hier gibt es verschiedene Möglichkeiten und Gebäude.
Baue ich hauptsächlich auf Solar? Aber reicht das, habe ich genug Sonne? Verschmutzen Sandstürme oder meine Betonfabrik die Anlage? Habe ich genug Platz oder sollte ich lieber auf Windkraft setzen? Oder bestelle ich mir auf der Erde produzierte Spezialkraftwerke die aber auch Nachteile haben und deren Lieferung ich mir erstmal leisten können muss. In meiner aktuellen Partie, habe ich in einem Krater nördlich meiner Basis Wasser gefunden. Eigentlich wollte ich dieses extrahieren und dort einen kleinen Aussenposten errichten. Leider stellte sich schnell heraus, dass das ein ziemlicher Ressourcenaufwand ist und ich musste das Projekt daher abbrechen und mir stattdessen kleine Wasserkraftwerke auf der Erde poduzieren und gegen eine ordentliche Summe zusammen mit anderen Ressourcen anliefern lassen. Im leichten Modus war das gottseidank kein Problem, da man hier genug Startkapital hat. Im normalen Spiel hätte mit diese "Fehlplanung" meines Standorts in Kombination mit dem gescheiterten Projekt "Wasserversorgung" vemutlich die Partie gekostet oder mich zumindest weit zurück geworfen.
Es vergeht erstmal eine Zeit bis man mit seinen Drohnen zu Beginn eine Grundlage für die Besiedlung der Menschen geschaffen hat. Und dann kommen das erste mal echte Menschen auf den Planeten. Jetzt beginnt erstmal die Phase wo sich rausstellt ob die Vorausplanung halbwegs sinnvoll war. Hat man das gut über die Bühne gebracht wächst die Kolonie und hier beginnt das Hauptspiel quasi erst (Weiter bin ich noch nicht), aber was ich schon weiß ist das man erst dann die richtigen "Probleme" und Herausforderungen hat weil hier wiederum jeder Bürger ne kleine Persönlichkeit ist und die Bedürfnisse und Verhaltensweisen der Kolonisten erstmal im Einklang mit dem ganze nRessourcenbedarf gehalten werden muss während man zusätzlich noch mit anderen Dingen zu kämpfen hat.
Bisher bin ich jedenfalls positiv überrascht. Bin ohne Erwartung rein und hatte nach Planetbase und Aven Colony erstmal erwartet, das Surviving Mars ebenfalls eher amüsant aber seicht daherkommt. War dann schon in den ersten 2 Spielstunden überrascht das es doch mehr Tiefe und Komplexität aufweist als ich es vermutet hätte.
Ich bin zwar noch nicht so weit, aber wenn man es tatsächlich geschafft hat mal ne große Kolonie aufzubauen gibt es ja dann auch noch das Endgame, in dem man mit einem zufälligen Mysterium konfrontiert wird, wie im Review erwähnt. Laut Berichten gibt es hier dann wieder mehrere Lösungswege bzw Ausgänge, je nachdem wie man sich verhält und welche Entscheidungen man trifft.
Was man dem Spiel ankreiden kann, ist auf jeden Fall das Fehlen einer Anleitung oder eines Tutorials. Selbst im erwähnten "leichten Spiel" bekommt man höchstens ein paar Tipps ist aber schnell relativ ahnungslos. Ich hatte es absichtlich vermieden Youtube Videos anzusehen, denn das selbst Entdecken steht bei solchen Spielen an der Tagesordnung. Ich will nicht schon vor Beginn des Spiels die "beste Taktik" kennen, denn dann kann ich es mir schon fast sparen selbst zu spielen (In Spielen wir Planetbase, hätte das das Spiel kaputt gemacht denn wenn man mal die gute Taktik kennt, gibt es fast nichts mehr in dem Spiel zu entdecken.)
Ein paar Grundlageninfos hätten aber nicht geschadet. So dauerte es zu Beginn etwas, bis ich gemerkt habe, das in Surviving Mars Strom nicht durch naheliegende Gebäude geleitet wird, wie in fast jedem anderen Aufbauspiel, sondern immer nur durch verlegte Stromkabel. Interessanterweise find ich es aber gleichzeitig spannend denn man tastet sich schnell voran und lernt dazu. Es fühlt sich ein wenig wie eine Errungenschaft an.