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Studenten-Pisa (Stern) - Wer hat mitgemacht?

Fiffi1984 am 11.05.2009 15:06 schrieb:
Ja, ich ja im Prinzip auch, aber das ist schon ne gefährliche Sache. Einige Sachen wusste ich weil ich vor kurzem mal drüber gelesen hab. Wäre das nicht der Fall gewesen, wäre ich dann "weniger gebildet"?

Was ich damit sagen will: Der Zufall und persönliche Interessen spielen dabei durchaus eine Rolle...

Dem würde ich zustimmen, wenn man sehr spezielle Sachen gefragt hätte.
Den test, den ich hatte (der wird ja aus einem Fragenpool generiert) fand ich schon recht allgemein, also durchaus als "Allgemeinbildungstest" brauchbar.

Da wurde beispielsweise nicht irgendein Bild von munch gezeigt, sondern (natürlich) "Der Schrei" (also eine Version davon)
Das darf man denke ich auch durchaus erkennen, wenn man das original in Norwegen noch nicht gesehen hat und sich nicht für Kunst interessiert.
 
crackajack am 09.05.2009 12:46 schrieb:
DawnHellscream am 09.05.2009 02:05 schrieb:
Ich hab allein aus Nuegier schon an vielen IQ-Tests teilgenommen und die Spanne ging von 123 bis 144. eine Differenz von über 20
Und?
Natürlich sind solche Tests kaum miteinander vergleichbar, da sich die Aufgaben durchaus unterscheiden können.
Über 100 wird i.d.R. überdruchschnittlich darstellen, aber je nach Schwerpunkten bei den Aufgaben liegt einem der eine Test mehr wie ein anderer. Eine minimal schwankende Tagesform der Testperson kommt sicher auch noch dazu. Und mit den Jahren trainiert man seine Fähigkeit mit der einen oder anderen Aufgabe fertig zu werden oder man verblödet vielleicht auch ein bisschen, weil man sein Hirn nicht mit entfernt ähnlichen Aufgaben beschäftigt hat.

Bei den paar Testergebnissen, die ich erzielt habe, konnte ich keine signifikanten Unterschiede feststellen, Schwankungen überraschen mich dennoch nicht.


Und was wolltest du mir nun mit diesem Text sagen?

Boesor am 09.05.2009 11:56 schrieb:
DawnHellscream am 09.05.2009 02:05 schrieb:
...aber den Herr Brandt hab ich auf diesen verwaschenen Bild nicht erkannt.

Skandal

Ab in meine Ecke!
 
Boesor am 11.05.2009 15:11 schrieb:
Fiffi1984 am 11.05.2009 15:06 schrieb:
Ja, ich ja im Prinzip auch, aber das ist schon ne gefährliche Sache. Einige Sachen wusste ich weil ich vor kurzem mal drüber gelesen hab. Wäre das nicht der Fall gewesen, wäre ich dann "weniger gebildet"?

Was ich damit sagen will: Der Zufall und persönliche Interessen spielen dabei durchaus eine Rolle...

Dem würde ich zustimmen, wenn man sehr spezielle Sachen gefragt hätte.
Den test, den ich hatte (der wird ja aus einem Fragenpool generiert) fand ich schon recht allgemein, also durchaus als "Allgemeinbildungstest" brauchbar.

Da wurde beispielsweise nicht irgendein Bild von munch gezeigt, sondern (natürlich) "Der Schrei" (also eine Version davon)
Das darf man denke ich auch durchaus erkennen, wenn man das original in Norwegen noch nicht gesehen hat und sich nicht für Kunst interessiert.


Dito ^^
Schwieriger fand ich es da schon, den Ausschnitt (!!!) aus Rembrandts Nachtwache zuzuordnen oder von einem Bild von Herrn Zetsche nicht einfach auf "Crysler Chef", sondern auf den verdammten Namen richtig geschrieben zu schließen *grml* ;)
Allerdings z.B. zu wissen was das BiP ist oder wo Thüringen liegt oder zu wissen in welchem Jhd. der 30 jährige Krieg stattfindet... Das würde ich schon als die Art Allgemeinwissen bezeichnen, die man von einem Studenten (!) erwarten sollte... War da von der Gesamtuniwertung bzw. v.a. der Wertung meiner Studienrichtung extremst schockiert :o und ich halt mich jetzt nicht grad für besonders herausragend, sondern einfach nur für ein wenig interessert... gefährliche Tendenzen das sind, wenn die Mitglieder nicht mehr für die Gesellschaft und ihre Geschichte interessieren, in der sie leben...
 
Freaky22 am 08.05.2009 17:11 schrieb:
Bonkic am 08.05.2009 17:02 schrieb:
also ich kenns auch nur vom spiegel ---> link
ja den kannte ich auch schon ;) und da sind zum teil wirklich fragen dabei die nicht unebdingt zum allgemein oder Schulwissen gehören.

*zustimm*
wobei ich das nicht unbedingt im sinne des schwierigkeitsgerades meine, sondern in der auswahl...
tatortkomissare=kultur?
bilder diverser leute=wirtschaft?
baumblätter=naturwissenschaft?
ereignisse der letzten jahre=geschichte?
geographie afrikas=politik?
nach dem test ist mir mal wieder klar, wieso ich den spiegel nicht ausstehen kann...

fehler sind auch noch drin: "element co2" steht einmal zur auswahl und afaik gab es schon
alta vista
suchmaschienen...

ansonsten ergebniss:
66% politik
75% geschichte
69% wirtschaft
75% kultur
94% naturwissenschaft (bei tsetse/moskito die krankheit verwechselt - und das bild vom rotkehlchen war wirklich schlecht :B )
unterm strich:
77%


LordAragorn am 17.05.2009 04:52 schrieb:
Allerdings z.B. zu wissen was das BiP ist oder wo Thüringen liegt oder zu wissen in welchem Jhd. der 30 jährige Krieg stattfindet... Das würde ich schon als die Art Allgemeinwissen bezeichnen, die man von einem Studenten (!) erwarten sollte...

wieso sollte ein student bessere kenntnisse über andere fachbereiche haben, als andere leute?
bip sollte stoff der mittelstufe sein, die bundesländer sogar der grundschule.
 
ruyven_macaran am 17.05.2009 23:22 schrieb:
Freaky22 am 08.05.2009 17:11 schrieb:
Bonkic am 08.05.2009 17:02 schrieb:
also ich kenns auch nur vom spiegel ---> link
ja den kannte ich auch schon ;) und da sind zum teil wirklich fragen dabei die nicht unebdingt zum allgemein oder Schulwissen gehören.

Allgemeinwissen ist eigentlich alles, was kein spezielles Fachwissen ist - Dass es die Idee gibt, das Universum habe mit einem Urknall angefangen ist Allgemeinwissen; zu erklären, welche Quanten bei diesem Urknall wie miteinander korreliert haben könnten (oder was weiß ich) ist Fachwissen... dass jeder sowas ins Detail versteht, wird nicht erwartet, aber zu wissen, dass es da Fragen gibt, die auch im Groben irgendwie beantwortet werden - das wär wohl Wissen, das durchaus Allgemeingut sein sollte ^^
Und Allgemeinwissen geht dahingehend über Schulwissen hinaus, dass man für Schulaufgaben nicht mal eben zu wissen lernt, dass es sich bei dem und dem Gesicht, wenn man es sieht um Herrn Zetsche handelt, der seines Zeichens Damiler-Chef, einer der einflussreichsten Manager der deutschen Wirtschaft, Mitgestalter an einer Liberalisierung der Märkte, die nun so verteufelt wird, weil... etc. ist.... Genau das wär Allgemeinwissen ^^

tatortkomissare=kultur?
Gehört eben zu unserer (Fernseh)Kultur in Dtl... ist ja mal angenehm interessant, dass jemandem, der sich nicht für Rembrandt interessiert, sondern sich gerne Tatort ansieht, in dem oftmals auch aktuelle "Themen" aufgegriffen werden, wie Integration, Homosexualität, Missbrauch etc..., auch ein gewisses Interesse an Kultur bescheinigt wird.
Wenn man davon selbst keine Ahnung hat, heißt das ja nicht, dass man ein Wissenskrüppel und Vollidiot ist - der Test ist eben nur so ausgelegt, dass er ein breites "Wissen" über Dinge abruft, die auch über einseitiges Bücherwissen hinausgehen... was ist daran auszusetzen?

bilder diverser leute=wirtschaft?
Naja, wer sich für Wirtschaft interessiert, dem sagen Bilder von Herrn Wiedeking, Herrn Ackermann, Herrn Zumwinkel oder Herrn Zetsche halt einfach was - es ist ja auch hier nicht nur Bilderwissen gefragt, sondern auch eine Definition davon, was das BIP ist... aber eine Ahnung von den Personen, die das aktuelle Wirtschaftsgeschehen bestimmen zu haben - warum sollte das nicht zu Allgemeinwissen gehören, das man von einem gesellschaftlich Iinteressierten Menschen erwarten könnte?

baumblätter=naturwissenschaft?
Auch hier gilt: Es sind ja nicht nur Baumblätter, aber eben auch... Den Aufbau eines Blattes mit seinen Einzelteilen wie Palisaden/Schaumgewebe unterscheiden zu können, lernt man im Schulunterricht... aber was bringt der Aufbau, wenn Du n Laubblatt net von ner Baumnadel unterscheiden kannst? ^^ Was für Gewächse es in unserer Umgebung gibt, sollt man eigentlich grob schon wissen können - oder zumindest wäre es nicht zuviel verlangt und so würd ich auch hier die Frage danach nicht als "doof" oder sonstwie bezeichnen...

ereignisse der letzten jahre=geschichte?
Auch hier wieder: Es sind ja nicht nur Ereignisse der letzten Jahre gefragt, sondern mit der Frage, wie viel % die NSDAP bei der Reichstagswahl 1928 erreicht auch das allgemeine Verständnis dafür, dass die NSDAP wahnsinnig klein angefangen hat und im Zuge der Wirtschaftskrise innerhalb wenigster Jahre unglaublich großen Zulauf bekam... Aber ereignisse der jüngeren Vergangenheit sind nunmal auch Geschichte - auch wenn sie grade nicht im Geschichtsunterricht behandelt werden: Wer sich über Jahre mit Tagesgeschehen durch Zeitungen beschäftigt (und z.B. diesen doofen Spiegel liest ^^), der hat darüber eben auch einen Überblick - warum soll solches Interesse bei einem allgemeinen Studentenpisa nicht gewertet werden, sondern ausschließlich Geschichtsbücherauswendiglernwissen?

geographie afrikas=politik?
Naja, in gewisser Weise schon, wenn z.B. nach Kenia oder Sudan gefragt ist, deren (innen)politischen Konflikte doch oft einen beträchtlichen Teil unserer monatlichen Zeitungsmeldungen ausmachen... warum soll dann nicht auch mal geschaut werden, ob jemand weiß, wo diese Länder überhaupt liegen? Bei den Amis kritisieren wir, dass sie keine Ahnung hätten, wenn sie in Europa Deutschland von der Schweiz unterscheiden sollten ^^ Warum soll sowas also nicht als abfragenswertes Allgemeinwissen gelten?



LordAragorn am 17.05.2009 04:52 schrieb:
Allerdings z.B. zu wissen was das BiP ist oder wo Thüringen liegt oder zu wissen in welchem Jhd. der 30 jährige Krieg stattfindet... Das würde ich schon als die Art Allgemeinwissen bezeichnen, die man von einem Studenten (!) erwarten sollte...

wieso sollte ein student bessere kenntnisse über andere fachbereiche haben, als andere leute?
Weil ich immer noch der altmodischen Ansicht bin, dass ein Student nicht nur dumpfes Faktenwissen haben sollte, das sich aus Schulbüchern/Studienbüchern auswendig für die nächste Klausur lernen lässt (Malaria-Anopheles-Stechmücke oder was weiß ich), sondern einen Blick über den Schul/Studienwissens-Tellerrand haben, sich mit Gesellschaft und Politik auseinandersetzen sollte...
Außerdem sollte jeder Student ja die "Allgemeine Hochschulreife" erhalten haben, was eigentlich bedeuten müsste, dass er allgemein in verschiedenen Wissensbereichen gebildet ist, wenn er anfängt zu studieren... wenn davon garnix hängen geblieben ist, ist irgendwie die Idee, die hinter einer gymnasialen Laufbahn steht, ziemlich fürn Allerwertesten ^^
Außerdem (auch wenn das jetzt pathetisch klingt):
Die Studenten von heute besetzen einmal die Schlüsselpositionen dieses Landes... und ich finde es tendenziell wahnsinnig gefährlich, wenn sich jemand, der Entscheidungsträger einer Gesellschaft ist, sich überhaupt nicht dazu berufen fühlt, sich für diese Gesellschaft und ihre Vorgänge zu interessieren, geschweige denn, sich zu engagieren...

Und mal wieder ganz unpathetisch gefragt: Von wem, wenn nicht von Studenten kann ich davon ausgehen, dass sie ihren Horizont mal erweitern und sich für die Welt um sie rum interessieren? Vielleicht bin ich als Philosophiestudent da auch etwas zu idealistisch, aber mal ganz ehrlich: Von wem, wenn nicht von der "Elite" des Landes, sollte man erwarten dürfen, dass sie ein breites Interesse ans Wirschaft, Kultur, Natur, (Geo)politik mitbringen?

bip sollte stoff der mittelstufe sein, die bundesländer sogar der grundschule.
Sollte, ja, aber wer weiß es noch? Und genau das ist ein Problem! Wenn ich nicht weiß, was das BIP ist, versteh ich auch nicht, was es heißt, wenn mit Neuverschuldung durch hohe Staatsausgaben die Schuldenlast auf 80% des BIP steigt - und wie soll ich mir dann eine Meinung darüber bilden können, ob die Politik richtige Entscheidungen trifft oder vielleicht eine Abwahl zum Wohle des Landes wäre?

Grad deshalb find ich den Ansatz vom Spiegel, bei einem PISA sowohl Fachwissen, als auch Allgemeinwissen, als auch gesellschaftliches Interesse zu bewerten wichtig:
Fachwissen ohne Allgemeinwissen lässt Dich nicht über einen Tellerrand hinausschauen, keine "Zusammenhänge" sehen
Zu allgemeines Wissen ohne Fachwissen ist nicht unbedingt "unterfüttert", wenn es darum geht, sich fundierte Meinungen zu bilden
Fach/Allgemeinwissen ohne Gesellschaftliches Interesse ist Gesamtgesellschaftlich kontraproduktiv, weil es Gesellschaftsmitglieder hervorbringt, die letztendlich immer nur am Meckern sein werden, nach konstruktiven Vorschlägen gefragt, jedoch sagen müssen "Oh, also eigentlich ist mir das egal, hab ich mich noch nicht mit beschäftigt"...
 
LordAragorn am 18.05.2009 01:57 schrieb:
Allgemeinwissen ist eigentlich alles, was kein spezielles Fachwissen ist

also z.B. auch die technischen daten der enterprise? die lottozahlen von letztem samstag? die schaamhaarfarbe von boris becker?
es gibt imho ne ganze menge an informationen, die weder unter fach-, noch unter allgemein-, noch unter schulwissen fallen.

tatortkomissare=kultur?
Gehört eben zu unserer (Fernseh)Kultur in Dtl... ist ja mal angenehm interessant, dass jemandem, der sich nicht für Rembrandt interessiert, sondern sich gerne Tatort ansieht, in dem oftmals auch aktuelle "Themen" aufgegriffen werden, wie Integration, Homosexualität, Missbrauch etc..., auch ein gewisses Interesse an Kultur bescheinigt wird.
Wenn man davon selbst keine Ahnung hat, heißt das ja nicht, dass man ein Wissenskrüppel und Vollidiot ist - der Test ist eben nur so ausgelegt, dass er ein breites "Wissen" über Dinge abruft, die auch über einseitiges Bücherwissen hinausgehen... was ist daran auszusetzen?

die schwerpunktverteilung. neben tatort sind ja z.b. auch noch die besetzung amerikanischer fernsehserien, mickey mouse club und oscarverleihungen an kaum beachtete filme gefragt. von x-fachen römischen zahlen ganz zu schweigen (wobei sone frage durchaus mit kultureller bildung zu tun hat - die frage ist nur, ob sie da so ein kernthema darstellt, dass man bei einer x aus 36 fragenauswahl sicherstellen muss, dass sie vertreten ist). der schwerpunkt auf malereien ist auch nicht zu übersehen - wobei ich auch denen den kulturellen wert absprechen möchte, wie den diversen sehenswürdigkeiten aber es gibt so etwas wie "prioritäten" und zu wissen, wie der louvre von außen aussieht, hat generell wenig mit kultur zu tun.

bücherwissen (immerhin DAS medium der letzten 6000 jahre kulturentwicklung) wird dagegen quasi gar nicht abgefragt - oder misst hier irgend jemand der ersten zeile von "feuchtgebiete" einen herausragenden kulturellen wert ein? abgesehen von nem weiteren aktuellen bestseller gibts sonst nämlich nur noch "faust" und "buddenbrocks" - und da eine frage, für deren beantowrtung man nichtmal wissen muss, dass es ein buch ist.
abgesehen davon:
ne allgemeine frage zum "tatort" ist was anderes, als die frage nach dem komissar der neuesten variation.

bilder diverser leute=wirtschaft?
Naja, wer sich für Wirtschaft interessiert, dem sagen Bilder von Herrn Wiedeking, Herrn Ackermann, Herrn Zumwinkel oder Herrn Zetsche halt einfach was - es ist ja auch hier nicht nur Bilderwissen gefragt, sondern auch eine Definition davon, was das BIP ist... aber eine Ahnung von den Personen, die das aktuelle Wirtschaftsgeschehen bestimmen zu haben - warum sollte das nicht zu Allgemeinwissen gehören, das man von einem gesellschaftlich Iinteressierten Menschen erwarten könnte?

also ich persönlich beziehe mein spärliches allgemeinwissen primär aus tageszeitungen (was gemein hin nicht als schlechte quelle dient) - und die drucken schlichtweg sehr selten bilder von leuten ab, deren aussehen rein gar nichts mit dem thema wirtschaft zu tun hat. (und das ist irgendwie bei nahezu jeder person der fall...)

baumblätter=naturwissenschaft?
Auch hier gilt: Es sind ja nicht nur Baumblätter, aber eben auch...

nicht eben auch.
sondern primär.

Was für Gewächse es in unserer Umgebung gibt, sollt man eigentlich grob schon wissen können - oder zumindest wäre es nicht zuviel verlangt und so würd ich auch hier die Frage danach nicht als "doof" oder sonstwie bezeichnen...

nö, ich bezeichne sie als eine frage für kindergartenkinder. und frage, was die in einem test zu suchen hat, der den kenntnissstand von studenten differenzieren soll.
wenn ich ganz ehrlich bin: abgesehen von der frage nach der rotverschiebung kann ich spontan an keine erinnern, die auch nur ansatzweise die beschäftigung mit naturwissenschaftlichen themen (so der name der kategorie) auch nur auf gehobenem populärwissenschaftlichem niveau vorraussetzt.
das meiste waren sachen, die selbst nach "galileo" standards noch als "einfach" gelten - und das will was heißen.

ereignisse der letzten jahre=geschichte?
Auch hier wieder: Es sind ja nicht nur Ereignisse der letzten Jahre gefragt,

das jüngste datiert auf irgendwo zwischen 2004 und heute...

sondern mit der Frage, wie viel % die NSDAP bei der Reichstagswahl 1928 erreicht auch das allgemeine Verständnis dafür, dass die NSDAP wahnsinnig klein angefangen hat und im Zuge der Wirtschaftskrise innerhalb wenigster Jahre unglaublich großen Zulauf bekam...

jo. aber macht es einen großen unterschied, ob man glaubt, dass die ersten anzeichen für den zulauf 28 oder 30 zu spüren waren?
von jemandem, der sich auf über-schulichem niveau mit der materie beschäftigt, würde ich z.b. verlangen, dass er aus 4 auswahlmöglichkeiten sagen kann, welche internationeln auflagen/verträge nazi-deutschland wann als erstes gebrochen hat.

Aber ereignisse der jüngeren Vergangenheit sind nunmal auch Geschichte - auch wenn sie grade nicht im Geschichtsunterricht behandelt werden: Wer sich über Jahre mit Tagesgeschehen durch Zeitungen beschäftigt (und z.B. diesen doofen Spiegel liest ^^), der hat darüber eben auch einen Überblick - warum soll solches Interesse bei einem allgemeinen Studentenpisa nicht gewertet werden, sondern ausschließlich Geschichtsbücherauswendiglernwissen?


ooch, von mir aus können sie soviel fragen, wie sie wollen. die frage ist aber, was sie im gegenzug alles weglassen.
und ob sie das ganze hinterher richtig auswerten - und ganz ehrlich: jemand, der wissen über den eu-beitrittsstatus von kroatien als historisch aber nicht politisch bezeichnet, der macht da imho was falsch.

geographie afrikas=politik?
Naja, in gewisser Weise schon, wenn z.B. nach Kenia oder Sudan gefragt ist, deren (innen)politischen Konflikte doch oft einen beträchtlichen Teil unserer monatlichen Zeitungsmeldungen ausmachen... warum soll dann nicht auch mal geschaut werden, ob jemand weiß, wo diese Länder überhaupt liegen? Bei den Amis kritisieren wir, dass sie keine Ahnung hätten, wenn sie in Europa Deutschland von der Schweiz unterscheiden sollten ^^ Warum soll sowas also nicht als abfragenswertes Allgemeinwissen gelten?

gut, was ist deiner meinung nach wichtiger für politik:
- unterscheiden, wo deutschland und wo die schweiz liegt
- wissen, wer die politische führung in deutschland oder der schweiz innehat
- wissen, welche menschenrechtsverletzungen in deutschland oder der schweiz (nicht) begangen werden
- wissen, in welchen internationalen konflikten ... aktiv sind
- wissen, welche staaten als unterstützer/welche als politische kontrahenten von ... gelten
etc.
?der genauen geographische lage afrikanischer staaten scheinen die spiegel-redakteure jendenfalls eine herausragende politische bedeutung beizumessen. (wohlgemerkt: nur der lage. ich häts ja noch ganz grob eingesehen, wenn man gefragt hätte "an welche staaten der sudan grenzt")



Weil ich immer noch der altmodischen Ansicht bin, dass ein Student nicht nur dumpfes Faktenwissen haben sollte, das sich aus Schulbüchern/Studienbüchern auswendig für die nächste Klausur lernen lässt (Malaria-Anopheles-Stechmücke oder was weiß ich), sondern einen Blick über den Schul/Studienwissens-Tellerrand haben, sich mit Gesellschaft und Politik auseinandersetzen sollte...

willkommen in der realität von bachelor/master und wirtschaftsorientierter ausbildung.

Außerdem sollte jeder Student ja die "Allgemeine Hochschulreife" erhalten haben, was eigentlich bedeuten müsste, dass er allgemein in verschiedenen Wissensbereichen gebildet ist, wenn er anfängt zu studieren... wenn davon garnix hängen geblieben ist, ist irgendwie die Idee, die hinter einer gymnasialen Laufbahn steht, ziemlich fürn Allerwertesten ^^

wenn ich einen test als "für studenten" deklariere, dann sollte er wohl andere dinge abfragen, als die, die jeder gymnasiast (bzw. in den meisten fällen dieses testes: jeder realschulabgänger) wissen sollte.

Sollte, ja, aber wer weiß es noch? Und genau das ist ein Problem! Wenn ich nicht weiß, was das BIP ist, versteh ich auch nicht, was es heißt, wenn mit Neuverschuldung durch hohe Staatsausgaben die Schuldenlast auf 80% des BIP steigt - und wie soll ich mir dann eine Meinung darüber bilden können, ob die Politik richtige Entscheidungen trifft oder vielleicht eine Abwahl zum Wohle des Landes wäre?

kannst du dir denn diese meinung bilden, wenn du es weißt?
das schuldenhaben per se nichts tolles ist, weiß man auch so. dass "viele schulden haben" nicht besser ist, auch.
das die aufnahme einer gewissen schuldenmenge für zweckmäßige investionen an anderer stelle auf mittelfristiger sicht ein sinnvoller mechanismus sein kann, dass inlandsschulden für den staat nicht annähernd das gleiche bedeuten, wie schulden für den kleinen mann auf der straße, wie die enge verzahnung zwischen staatsverschuldung und z.b. inflation und wirtschaftsentwicklung aussieht,... - das alles wissen 99% der leute, die wissen, was "bip" ist, auch nicht.
müssten sie aber, wenn sie die erwähnten "80%" für mehr nutzen wollen, als einen vergleich zwischen ländern unterschiedlicher größe.

Grad deshalb find ich den Ansatz vom Spiegel, bei einem PISA sowohl Fachwissen, als auch Allgemeinwissen, als auch gesellschaftliches Interesse zu bewerten wichtig:

der ansatz ist ebensowenig schlecht wie neu - aber die umsetzung ist es.
 
hat schon jemand die auswertung im aktuellen spiegel gelesen?

da wird ganz überrascht getan, dass männer im schnitt (weit) besser abgeschnitten haben, als frauen.
also um ehrlich zu sein, war mir das schon vorher klar.

wieso, das behalte ich besser mal für mich, da man mir dann -nicht ganz zu unrecht- sexismus vorwerfen könnte. :-D
 
Bonkic am 18.05.2009 19:22 schrieb:
hat schon jemand die auswertung im aktuellen spiegel gelesen?

da wird ganz überrascht getan, dass männer im schnitt (weit) besser abgeschnitten haben, als frauen.
also um ehrlich zu sein, war mir das schon vorher klar.

wieso, das behalte ich besser mal für mich, da man mir dann -nicht ganz zu unrecht- sexismus vorwerfen könnte. :-D

Ich hab mir den Spiegel nat. sofort geholt und fand es recht...amüsant.
Der Wuppertaler Professor, dessen Uni auf dem letzten bzw. einer der letzten Plätze landete und der bei Wer-Wird-Millionär als erster die 1 million DM (damals noch) abräumte, kam auch zu Wort. Ich fand das sehr interessant zu lesen.
Stolz war ich nat. dass meine Uni ganz gut Abschnitt (Immerhin stark überdurchschnittlich im Gesamtergebnis,aber unterdurchschnittlich in Rechtswissenschaften.- Oh Armer Goethe!)

Undl ustig fand ich den Absatz,wo ein neun-mal-kluger Diplom-irgendwas zum Spiegel schrieb,dass man strengenommen hätte hiwneisen müssen,dass nur in der euklidischen Geometrie ein Dreieck 180° Innenwinkel hat. usw.

Gratulation an die Berliner Humbolduniversität, die anscheinend überragend abgeschnitten hat und an die 14. Studenten,die alles richtig hatten.

Mit 28/45 Fragen lieg ich wohl super im Durchschnitt.
 
da ich den test damals verpasst hatte, hab ich in jetzt auf spon ( http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,625712,00.html ) nachgeholt.

politik: 35/36 (kenia...)
geschichte: 34/36
wirtschaft: 36/36
kultur: 32/36 (die römischen ziffern sind ja wohl ein witz)
naturwissenschaften: 34/36

die fragen waren einfacher als ich erwartet habe, wobei ich zugegebenermaßen einige male glücklich geraten auf meine intuition vertraut habe. ;)
 
Bonkic am 18.05.2009 19:22 schrieb:
da wird ganz überrascht getan, dass männer im schnitt (weit) besser abgeschnitten haben, als frauen.
also um ehrlich zu sein, war mir das schon vorher klar.

Mir auch.
Es gibt einfach sehr wenige Frauen, die so vielseitig interessiert sind.
Ob die Susanne zugenommen hat wissen Frauen immer alle, aber die Doku letztens über die Wildbienenhonigsammler in Sibirien haben die nicht gesehen.

Das "über den Tellerrand blicken" ist nichts für Frauen glaube ich. Die finden den Teller interessanter.
 
Gibt es eigentlich eine Website oder so, wo man mal just4fun nen Pisatest machen kann? Würde mich mal interessieren, wie ich dabei abschneiden würde :)
 
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