Aber gerade die Zeit vor Kirk und Co. ist interessant. Das Problem ist halt, daß die Urserie mittlerweile ü50 Jahre auf dem Buckel hat und deshalb jeder hier versucht Vergleiche zu ziehen. Mir geht es hier aber primär um die Story. Den Start der Föderation.
Klar, das einfachste wäre eine Serie zu drehen die mal gesponnen 150 oder 200 Jahre nach Voyager spielt. Dann hätte man alle möglichen Freiheiten. Sowohl von der Technik wie auch dem Design her. Die Technik von den Borg und aus dem Deltaquadranten wäre quasi Standard. Raumschiffe die mit Warp 9,8 oder 9,9 als Dauertempo durch den Raum pflügen, Phasentorpedos als Standardbewaffnung, biotische Schaltkreise wie bei der Voyager als Standard, Reisen in den Deltaquadranten würden zur Regel u.s.w. Keine Frage. Und das wäre dann "simpel" umsetzbar und es gäbe kaum Diskussionen wegen Kontinuität oder Designdiskussionen.
Naja, man koennte z. B. ja was machen, wo sie eine Expedition in die Andromeda Galaxis unternehmen, dann ist alles wieder neu.
Aber spass bei Seite, ob nun die TOS Zeit oder die TNG Zeit interessanter ist, das ist mMn Ansichtssache. Ich z.B. haette viel lieber eine Serie gehabt, die ein paar Jahre/Jahrzehnte nach TNG/DS9/Voy spielt. Ich fand diesen Zeitraum sehr viel ansprechender und auch als SciFi glaubwuerdiger als TOS.
Aber es muß halt auch gestattet sein, ein Prequel zu drehen was vor TOS spielt und wo trotzdem modernere Drehtechniken und angepaßtere Designs angewendet werden.
Drehtechniken und Effekte, ja klar, Mit komplett anderer und neuerer In-Universe Technik und Design habe ich dann schon eher ein Problem. Ich meine, es werden ja heute auch noch Filme gedreht, die im Mittelalter oder der Antike spielen. Die nutzen dann auch neuste Filmtechnik aber versuchen trotzdem der Zeitperiode treu zu bleiben.
Ich erinnere nur an den optischen Bruch zwischen Star Wars Episode IV-VI und I-III. Da wirken die dortigen Schiffe von Ep. I bis III auf dem ersten Blick auch deutlichst moderner als die X- oder T-Wings.
Und die Prequels sind ja auch soooo gut angekommen.

Wobei ich sagen muss, dass ich bei SW damit noch nicht mal ein grosses Problem hatte denn den optischen Bruch habe ich immer so interpretiert, dass unter der Herrschaft des Imperiums eben Kultur und Stil verlorengingen und alles nur noch einen sehr spartansich-industriellen Look hatte. An Rogue One sieht man ja aber auch, dass man auch das imperiale Zeitalter mit neuesten und coolen Effekten gut umsetzen kann.
Eine Serie mit Bügeleisen als Steuerelemente, S/W-Röhrenmonitore u.s.w., dazu Walkie Talkies die größer sind als ein Elektrorasierer würde heute maximal für große Lacher sorgen. Damals gab es keine Special Effects bzw. nur einen "unbeholfenen" Ersatz hierfür und keine technischen Möglichkeiten wie CGI und Co. Abgesehen mal von einer komplett anderen Vorstellung der damals Lebenden von der Zukunft. Das gleiche gilt auch für die Farbgebung/Design/Formgestaltung u.s.w. Heute hat man von Modernität ganz andere Vorstellungen als in den 50er/60er Jahren bzw. selbst als noch in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts. Das darf man auch nicht vergessen. Die Serien sind auch immer ein Abbild des damalig aktuellen bzw. in diesem Fall des heutigen Zeitgeschmacks bzw. der Vorstellung wie etwas farblich und optisch gestaltet im Jahre 22xx aussehen könnte. Z.B. eben Innenräume, Brücke, Flure whatever. In 50 Jahren lacht man sicher über die aktuellen Designvorstellungen aus dem Jahr 2017 für das Jahr 2200. Das ist der Lauf der Zeit.
Es regt sich doch auch keiner über die Modernisierung der Bondfilme auf. Wenn man die drehen würde (mit den "Special Effects" und dem "Design" der 60er/70er Jahre gäbe es ebenso Lacher. Ich sag nur Lampenschirmteile als Steuerflügel am Jetpack.
Bond hatte auch nie einen genau definierten Zeitrahmen und die Filme sind (abgesehen von einigen wenigen Ausnahmen) ziemlich unabhaengig. Im Prinzip ist es ja so, dass eben seit den neuen Filmen genau das mit ST gemacht wird, was Bond eigentlich schon immer gemacht hat, naemlich, dass auf Kontinuitaet keine Ruecksicht mehr genommen wird, wenn diese der Coolness im Weg steht.
Den einzigen Knackpunkt sehe ich bei den Alienrassen. Da muß man aufpassen, nicht den gleichen Fehler zu begehen wie bei ENT und irgendwelche Rassen einführen (Stichwort Dr. Phlox), die zu Zeiten von TOS, TNG, Voyager und Co. kein Schwanz mehr kennt und wo es aber auch keine Erklärungen hierfür gibt (z.B. aussterben, ausgelöscht durch Kriege o.ä.). Da ist man halt mehr oder weniger an das "TOS-Korsett" gebunden.
Haha, das ist echt interessant, denn wir scheinen ziemlich gegensaetzliche Prioritaeten zu haben. Die Sache mit z.B. den Denobulanern hat mich ueberhaupt nicht gestoert. Es gibt so viele Rassen in der Foederation, da kommt halt dann mal eine nicht so haeufig vor. z.B. kennst du noch den Typen, der waerend der DS9 Folge, die sich mit Sicherheitsvorkehrungen gegen Formwandler und das Dominion auf der Erde auseinandersetzt den Praesidenten gespielt hat? Das war auch ne komische Rasse, die man weder zuvor noch danach gross gesehen hat, aber immerhin, die stellten den Praesidenten.
Also, da sehe ich noch echt das geringste Problem (genauso wie uebrigens auch mit sauerlandboys Uniformen. In TNG aendern sie das Uniformdesign auch etwa alle 5 Jahre, so what? Ist doch nur ein Schneider, das ist schon nochmal was anderes als die komplette Technologie- und Design Grundlage umzukrempeln).
Ich würde die neue Serie zudem aufgrund dieser Tatsachen eher als Prequel der neuen Kirk-Spielfilme sehen denn von der TOS-Reihe. Quasi ein Ableger der alternativen Zeitlinie. Dann paßt das auch alles wieder.
Ich koennte mir vorstellen, das genau das der Fall ist. Nemo's Schiff kommt ja auch vor dieser Serie an, oder? Die muessen ihre ganze Technik aber echt sehr schnell verbreitet haben (dafuer, dass sie sonst keiner kennt). Aber wie gesagt, ich ahbe damit an sich auch keine grosses Problem, nur finde ich halt eben, dass es - gerade wenn es sich auch Handlungsmaessig an den neuen Filmen orientiert - nicht mehr viel mit dem zu tun hat, was das ST Franchise frueher mal ausgemacht hat und man haette theoretisch auch eine neue IP draus machen koennen (was man natuerlich nicht macht, da der Name Star Trek allein schon Geld bringt, das is klar).
Das ist halt der Knackpunkt am Alter von Star Trek. Und sicher kommt irgendwann auch mal wieder eine Serie die nach Voyager spielen wird. Aber eben genau die Gründungsphase bzw. das kurz danach ist imho die interessanteste im ST-Universum. Die Zeit danach mit Zeitreisen. den Borg, "handzahmen" Klingonen u.s.w. sind nett aber halt eben nicht so spannend wie die Geschichte die zu dem führte was wir dann zu Zeiten von Kirk und später dann Picard und Co. kennen.
Ich jedenfalls bin schon auf die Serie gespannt, zumal die Story nun nicht aus Sicht des Captains spielen soll sondern aus Sicht von Nr. 2 wenn man so will. Auch ein interessanter Ansatz. Jedenfalls bin ich mal gespannt.
Und was Mass Effect betrifft: Für eine (selbst ungewollte) Identifikation mit diesem Universum fehlt mir hier viel zu viel. Keine Massenportale, keinen Mass Effect, ein komplett anderes Raumschiffdesign, andere Waffen, bei den Alienrassen keine Kroganer, keine Turianer, keine Salarianer u.s.w.) Dann das Beamen was es bei Mass Effect nicht gibt. Die richtigen essentiellen Bestandteile eines Mass Effect sind bei Star Trek nicht vorhanden dafür komplett andere differente Identifikationsmerkmale, die es bei Mass Effect wiederum nicht gibt. Von daher kann ich die Bezugnahme absolut nicht nachvollziehen. Nicht mal vom Brückendesign sehe ich Ähnlichkeiten.
Naja wie gesagt, kann ja jeder sehen wir er/sie will. Ich bin jetzt auf jeden Fall vor allem darauf gespannt, wie sich die Serie in Sachen Handlung und auch was die tiefer liegende Philosophie , die dahinter steckt entwickeln wird. Das wird naemlich mMn am Ende wirklich darueber entscheiden, in wie weit man das ganze noch als Star Trek identifizieren kann oder nicht.