Aus meiner Sicht komplett richtige Entscheidung von CIG. Aus Erfahrung kann ich sagen das die IT Anbindung daheim nicht so gut ist wie sie im Büro ist.
Allein durch die VPN-Tunnel für die Sicherheit wird nur eine begrenzte Kapazität möglich sein.
Ist bei mir z.B. nicht so, denn zu Hause steht mir persönlich eine redundante Internetverbindung über DSL und Kabel zur Verfügung welche sogar schneller ist als mir im Büro zur Verfügung steht, weil ich sie dort teilen musste. Downloads sind daher zu Hause schneller. Das liegt aber hauptsächlich daran, weil mein Arbeitgeber massiv auf die Cloud ausgerichtet ist, MS Azure ist zentraler Bestandteil unserer Infrastruktur sowie viele SaaS Lösungen. Die VPN Verbindung greift daher nur bei Verbindungen, die auch wirklich interne Server betreffen, der Rest wird direkt über meine private Internetverbindung geroutet und Verschlüsselung sowie Zugriffsbeschränkung stellt sicher, daß nichts da landet wo es nicht hingehört. Wir hatten das alles schon bevor Corona kam und daher praktisch keine technischen Schwierigkeiten als Corona aufschlug. Viele meiner Kollegen aber schon, weil eben auch ein persönlicher Faktor reinspielt. Und auch bei uns gibt es viele Jobs die nur im Büro funktionieren.
Ich bin hier möglicherweise eine Ausnahme sein, aber genau darum geht es aus meiner Sicht auch bei dem Thema, es ist hochgradig individuell, da gibt es kein einheitliches Richtig oder Falsch basierend auf persönlichen Einzelmeinungen. Sowohl auf personlicher als auch auf Arbeitsebene. Daher bin ich gegen ein "Recht auf Homeoffice", obwohl ich Homeoffice befürworte, einfach weil eine Gießkannenlösung nicht funktioniert und dabei meine ich noch nicht mal Arbeit, welche wirklich physiche Anwesenheit erfordert weil man was zusammenschrauben muss. Selbst bei grundsätzlich für Homeoffice geeigneter Arbeit kann es individuelle Gründe geben, trotzdem besser im Office zu arbeiten. Zum Beispiel Sicherheitsgründe, weil Daten so sensibel sind, daß nicht mal Familienmitglieder einen Blick drauf erhaschen dürfen. Oder weil Internetverbindungen nicht zuverlässig genug sind, zu wenig Cloud Elemente im Unternehmen oder weil der Arbeitnehmer zu Hause nicht konzentriert arbeiten kann, weil Kinder durchs Haus toben und Räumlichkeiten fehlen usw.
Ein Recht auf Homeoffice würde versuchen, zuviele Dinge generell zu regeln, die nur individuell zu regeln sind, daher läßt man das meiner Meinung nach lieber offnen, dann können das die Arbeitgeber mit Arbeitnehmern und ggf Betriesräten selbst regeln.
Wie gesagt, an vielen Stellen herrscht Fachkräftemangel, wenn ich mich als Arbeitgeber nicht anpasse und mögliche Flexibilität für meine Angestellten nicht auslote, dann laufen sie mir weg und arbeiten zukünftig in Unternehmen die flexibler sind und ihnen mehr bieten. Die Evolution läßt sich auch auf Unternehmen anwenden, wer sich nicht anpasst und gleichzeitig Konkurrenz hat, der verschwindet. Wenn ein Unternehmen das sachlich gut geprüft hat und alle dann zurückruft, dann ist das für mich kein Problem. Wenn es ein lediglich Reflex ist, weil man lieber wieder so arbeiten lassen will wie man es kennt und gewohnt war und wie es in der Vergangenheit funktioniert hat, dann ist es schlecht und dann bekommt man als Arbeitgeber schnell die Quittung.
Ich persönlich würde weder für Elon Musk noch für Chris Roberts arbeiten, nicht weil sie (möglicherweise) was gegen Homeoffice haben, sondern einfach weil ich allgemein ihre Art zu führen und zu arbeiten persönlich nicht teile, passt einfach nicht zu mir. Glücklicherweise muss ich das auch nicht
Wobei trotzdem nicht jeder Bürojob für Home Office geeignet ist. Und ehrlich gesagt, als Arbeitgeber wäre ich zumindest skeptisch, wieviel die Leute wirklich dann arbeiten.
Ja, bei weitem nicht jeder Bürojob ist Homeoffice geeignet. Aber diese generelle Skepsis bei Arbeitgebern stört mich sehr, es ist Mißtrauen, Unterstellung und fast immer schlechtes Management wenn so gedacht wird. Denn auch im Büro kann man sich prima um die Arbeit drücken wenn man wiil, das ist keine Garantie, daß dort mehr gearbeitet wird, es wird nur mehr Zeit abgesessen, da kenne ich persönlich mehr Beispiele als mir lieb ist. Und im Büro wurde ich auch viel öfter mit sinnlosen Dingen unterbrochen die meine Arbeit zurüückgeworfen haben, denn zuhause schneit keiner einfach rein und labert los oder telefoniert lautstark. Da läuft höchstens die Teams Queue voll wenn ich konzentriert arbeite.
Wir müssen uns einfach langfristig bei vielen Arbeiten von dem absoluten Denken nach Stunden und Präsenzkultur lösen. Wenn ich Arbeitspakete ergebnisorientiert definiere, dann bekommt man als Manager sehr schnell raus wer performt und wer sich durchmogelt, selbst wenn ich ihn nicht sehe. Aber dafür muss man sich auch als Manager verändern wollen und seine eigene Art zu führen und zu steuern ändern. Wenn man glaubt mit alten Reflexen und "haben wir immer schon so gemacht und hat gut funktioniert" auf Dauer am Markt erfolgreich sein zu können, der hat entweder keine Konkurrenz oder wird eine böse Überraschung erleben.
Für mich liegt die Lösung in einem individuellen Mix, zugeschnitten auf das jeweilige Unternehmen, die dort zu erledigenden Jobs und die MItarbeiter die ich habe/brauche.
Solche Kollegen gibts aber im Büro auch. Den ganzen Tag am ratschen und/oder Rauchen. Die Sabbeln einen dann noch voll und halten einen selbst von der Arbeit ab. ^^
Yep, habe ich früher auch oft erlebt. Dagegen konnte ich zuletzt ein Projekt erfolgreich termingerecht abschließen, daß ohne Homeoffice so nicht möglich gewesen wäre, weil ich oft informationen aus anderen Zeitzonen für die Umsetzung gebraucht habe. Mit Office-Zeiten am Block wäre das nicht möglich gewesen, da hätte ich ständig Überstunden schieben müssen und zwischendrin nur sinnlos rumgesessen. Und lokale Kollegen hätten mir eh nicht helfen können. Aber dank Homeoffice konnte ich einfach Pausen und Ruhezeiten so schieben, daß ich genug Erholung und Freizeit hatte, aber auf Arbeitsthemen trotzdem immer schnell reagiert werden konnte. Diese Effizienz zu erleben war eine tolle Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Und mein Arbeitgeber auch nicht.