AW:
Mehr Realismus bezieht sich wohl nur auf die Grafik. Im vollen Lauf kann man Zentimetergenau zu zielen, bei Verletzungen hilft ein Medikit usw.
Für mich heißt Realismus in Spielen:
1. eine möglichst "echt aussehende" Grafik
2. eine möglichst realistische Physik (die sich auf alles auswirkt, also auch Ballistik usw sollte beachtet werden)
3. eine Atmosphäre, die mir suggeriert, dass ich mich in einem echten Szenario befinde und nicht in einem Comic oder einer Traumwelt
4. allgemein muss das Szenario in sich selbst geschlossen und glaubwürdig sein, bzw. logisch aufgebaut
5. keine Fantasie-Waffen in Ego-Shootern und kein "grünes Blut"
6. ich möchte - wie in Wirklichkeit - selbst entscheiden können, was, wie, wann und ob ich mache (open world)
7. ich will nicht als Superheld Horden von Gegner ausschalten, sondern ein Teil eines großen Ganzen sein (Operation Flashpoint)
Dass man in Sachen "Wundversorgung" und "Tod" nicht ganz so realistisch ist, ist imo schon in Ordung, weil es sonst wohl echt keinen Spaß machen würde. Also ZU realistisch muss es dann auch nicht sein.^^
Wobei ich natürlich sagen muss, dass ich auch mit "Comic"-Spielen Spaß haben kann. Ich spreche da oben nur von meinem IDEAL.
Realismus in Spielen... ein Paradoxon aus 3 Worten, denn Spiele spielt man aus Zeitvertreib, um sich anderen Welten anzuschließen. Dinge zu tun, die am RL nicht kann.
Definition lt. Wikipedia
Das Spiel (v. althochdt.: spil für „Tanzbewegung“) ist eine Tätigkeit, die ohne bewussten Zweck zum Vergnügen, zur Entspannung, allein aus Freude an ihrer Ausübung ausgeführt wird. Es ist eine Beschäftigung, die um der in ihr selbst liegenden Zerstreuung, Erheiterung oder Anregung willen.
Daher
Realismus heißt für mich NICHT, dass das Spiel eine 1:1-Kopie der Realität ist, sondern dass die virtuelle Welt mit dem, was sie darstellen soll, logisch schlüssig ist. Dabei ist das Setting des Spiel (Rollenspiel) oder Spiele mit Comic-Grafik absolut egal. Orks, Drachen etc. hat es nie gegeben. Dennoch kann man in eine mittelalterliche Fantasy-Welt eintauchen, die so "realistisch" ist, als hätte es sie gegeben. DAS ist Realismus für mich: Das Vermitteln des Eindruckes, dass es möglich sein KÖNNTE (in einer anderen Welt).
Von den "realistischen" Ballerspielchen halte ich absolut nichts. Fand sie in meiner Jugend auch toll. Aber wenn man sich die Nachtrichten ansieht, sieht man, dass Krieg nicht so "geil" ist, wie es die Spiele zeigen wollen. Dass nicht alle Rambos sind, die finanziellen und logistischen Mittel begrenzt. Krieg spielen ist albern.
Physik wird leider nicht realistisch werden in nächster Zeit. Mit DX11 könnte sich das ändern, da dieses Physik-Berechnungen inne hat, die Grafikkarten-Hersteller unabhängig sind. Endlich weg von PhysX!
Wenn ich mir die 7-Punkte-Liste ansehe, kann ich nur Kopf schütteln:
zu 1: Echt aussehende Grafik - unwichtig bei einem Spiel, da diese nicht zwingend den Kern des Spiels wiedergibt.
zu 2: Physik JA, dann aber nur per DX11, damit auch AMD ATI-User Profit davon haben.
zu 3: Comic, Traumwelt... grade Letzteres, ist der SINN eines Spiels (da hat wohl jemand Realitätsbezug verloren).
zu 4: Glaubwürdig JA (wiederspricht sich aber zu seinem Punkt 3, der Herr Mothman^^)
zu 5: Grünes Blut, Fantasy-Waffen, DOCH, siehe Punkt 4.
zu 6: Wer alt genug ist, weiß, dass man eben NICHT alles im Leben selbst entscheiden kann. Logistik, finanzielle Mittel, Religion, Umfeld, Vorgesetzter, Moral, Ethik... sie alle bestimmen, nicht man selbst. Kann man nur in sinnfreien Ballerspielchen, die sich selbst als "realistisch" titulieren.
zu 7: Kann ich so unterschreiben.
(endlich mal ein sinnvoller Punkt^^)
Geht mir hier nicht um das Anprangern einzelner Leute, die evtl. nett sind im wahren Leben, sondern um den
Sinn von Spielen.
Grüße,
Katie Ken