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Sons of the Forest: Wie mich der Vorgänger überrumpelte

Scheiß auf Achievements, Hauptsache Spaß haben! Eh nur nen E-P**** um irgendwas anderes zu kompensieren :-D
 
The Forest war zusammen mit nem Kumpel wirklich ne super Erfahrung, wir hatten sehr viel Spaß. Die Höhlenerkundungen sind unglaublich spannend und motivierend. Freu mich schon wenn es endlich released wird (Early Access ist für mich ein no-go, ich möchte fertige Spiele spielen)!
 
Habe The Forest auch gespielt und war auch tief beeindruckt, es hat auch Spaß gemacht. Dann kamen mir in den Höhlen verunstaltete Kinder entgegengekrabbelt und da hört der Spaß bei mir auf.

Verhaltensweisen wie die des Autors: (dort begegneten wir) "wirklich widerlichen Mutanten, die wir erst anzündeten, dann verhackstückten und schließlich zerschnipselten" sind meiner Meinung nach abartig und sollten auch nicht in Computerspielen gespielt werden - und schon zwei Mal nicht als lohnende oder befriedigende Erfahrung empfunden werden.

Der zivilisierte Mensch muss sich bemühen seine animalischen, unzivilisierten Triebe im Zaum zu halten und nicht sie in Computerspielen zu kultivieren. Es ist schlimm genug, dass Menschen soetwas privat zocken (noch schlimmer ist, dass Entwickler derartige Spiele entwickeln, genau wissend, dass bei vielen bei Blut und Gemetzel das innere Arschloch das Belohnungszentrum übernimmt), darüber zu schreiben halte ich für unpassend. Es wäre schön, wenn sich die PCGames nicht auf das Niveau anderer Magazine herablässt.
 
Ich gebe dir insofern recht, dass man The Forest und viele ähnliche Spiele - eigentlich jeden Titel ab USK 16, wenn man ehrlich ist - vielleicht nicht spielen sollte, wenn man Probleme hat, virtuelle Pixelwelten von der Realität zu unterscheiden. Die Debatte gibt es allerdings spätestens seit der Kettensäge in Doom, und das ist jetzt 30 Jahre her.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der zivilisierte Mensch muss sich bemühen seine animalischen, unzivilisierten Triebe im Zaum zu halten und.....
.... deshalb lebt die Menschheit seit Jahrhunderten in Frieden und Wohlstand für alle.

Du findest es abartig und hast für Dich die entsprechende Entscheidung getroffen. Gut gemacht. Ich habe mich dabei erschrocken, fand es extrem makaber und habe weitergespielt. Weil es Fiktion ist und nur einen kleinen Teil eines auf Schock- bzw. Schreckmomente ausgelegten Spiels ausmacht.
Jede/r Tierschützer/in würde die gleichen Argumente vorbringen wie Du, wenn in Spielen Tiere zur Versorgung gejagt, zerlegt und anschließend zubereitet werden. Wo zieht man da die Grenze, was ist dann noch erlaubt?
 
(...) wenn man Probleme hat, virtuelle Pixelwelten von der Realität zu unterscheiden. Die Debatte gibt es allerdings spätestens seit der Kettensäge in Doom, und das ist jetzt 30 Jahre her.
Das ist ein Irrglaube und so weit ich weiß nicht der Stand der Wissenschaft. Natürlich gibt es Menschen, bei denen die Grenzen leichter verwischen und andere, die das immer gut trennen können. Aber ein gewisser Abstumpfungseffekt ist bei jedem vorhanden - über kurz oder lang. Der mag in der Realität nie zum Tragen kommen, weil man nicht in Situationen gerät, die existenziell werden, aber, das kann man nie wissen. Viele haben mal richtig Scheiß Tage. Und dann gehen die natürlich nicht Kindern schnetzeln, aber machen eben etwas anderes, jenseits des normalen Bereichs, einfach weil man eben schon etwas abgestumpft ist. Und selbst wenn es nur bei 5 von einer Million zum Tragen kommt ist es doch einfach nicht nötig. The Forrest hat eine unglaublich spannende und bedrückende Atmosphäre erzeugt, mit verunstalteten Zombies, auch ohne dass verunstaltete Kinder dahergekrabbelt kamen. Fähige Entwickler, fähige Filmemacher können auch mit anderen Mitteln gute Atmosphäre erzeugen, da brauchen wir es ihnen nicht durchgehen lassen oder fröhnen, wenn sie die grobschlächtige Keule benutzen. Es muss rote Linien geben - Kinder zu schnetzeln ist so eine.

Und noch etwas, da hier von einem anderen User bereits der fragwürdige Vergleich zum Erlegen von Tieren aufgemacht wurde: in jeder Großschlachterei lässt sich dieser Abnutzungseffekt beobachten. Fällt es dem Mitarbeiter in der ersten Arbeitswoche noch schwer, geht das Töten später deutlich leichter von der Hand. Und nicht zu oft werden alle Hemmungen fallen gelassen und die Tiere grausam gequält abseits jeder Regeln und Gesetze.
Jeder ist dafür anfällig.
 
Ich glaube, das bestreitet niemand, dass es Leute gibt, die dafür anfällig sind. Und dass es durch gewisse Umstände auch bei Menschen dazu führen kann, die vorher eben nicht dafür anfällig waren.
Mir persönlich war bei den Baby-Mutanten in den Höhlen auch sehr unwohl und ich war froh, dass die in der "freien Wildbahn" auf der Insel nicht vorkamen, gleichzeitig war aber das Design und das Verhalten dieses "Gegnertyps" in meinen Augen extrem abstrakt und surreal, dass ich da keine allzu direkte Verbindung zu menschlichen Gegnern ziehen konnte.
Aber grundsätzlich ist das Spiel nun mal ein Horror-Spiel und ähnlich wie bei Filmen dürfte da jeder seine eigene persönliche Grenze ziehen, wo der Ekel / die Abscheu / der "gute" Geschmack dann letztendlich überschritten werden.
 
Und noch etwas, da hier von einem anderen User bereits der fragwürdige Vergleich zum Erlegen von Tieren aufgemacht wurde: in jeder Großschlachterei lässt sich dieser Abnutzungseffekt beobachten. Fällt es dem Mitarbeiter in der ersten Arbeitswoche noch schwer, geht das Töten später deutlich leichter von der Hand. Und nicht zu oft werden alle Hemmungen fallen gelassen und die Tiere grausam gequält abseits jeder Regeln und Gesetze.
Jeder ist dafür anfällig.

Da ich ja angesprochen wurde, möchte ich auch gerne reagieren. :)
Ich bestreite keinesfalls, dass der von Dir angesprochene Abnutzungseffekt bei Menschen eintreten kann. Es gibt auch genug Menschen, die ihren Job in Großschlachtereien wieder gekündigt haben, weil sie es eben nicht auf Dauer aushalten können. Aber das war nicht mein Thema.
Du hast zu den Babys eine klare Einstellung, die ich akzeptieren kann und weder doof noch verwerflich finde. Nur schlussfolgerst Du daraus Dinge, die Du anderen überstülpen möchtest und eben nicht akzeptierst, dass sie für mich/andere sehr makaber und keinesfalls schön waren, sie aber für andere nicht zu einem großen moralischen Problem führen. Ein radikaler Tierschützer würde eventuell in anderen Spielen ähnlich argumentieren wie Du und darauf aufmerksam machen, dass das Abschlachten von Tieren Menschen dahingehend abstumpfen lässt, sich im realen Leben für den Tierschutz einzusetzen. Darum die Frage, wo zieht man eine Grenze?
Für mich ist das eine Fiktion und dieser Teil war etwas, was ich darin nicht mochte ...... übrigens ebenso wenig wie die herumhängenden Leichen. Allerdings finde ich für mich nicht, dass die Entwickler damit eine rote Linie überschritten haben oder ihren Anteil dazu beitragen, dass die Menschheit immer verrückter wird.
 
Geht es hier jetzt wieder um zarte besaitete Gemüter, die sich durch diese albernen Mutanten-Babys erhitzen lassen oder um das Game?

Was das Game betrifft, so sieht mir das ein bisschen nach OVERHYPE aus, zumal es zwischenzeitlich bestätigt ist, dass (typisch für STEAM) sich schon wieder dutzende and Hundertschaften von diesen dämlichen Meme-Reviews eingeschlichen haben, mit Daumen nach oben (das gleiche kann ja auch mit Daumen nach unten passieren, während weder das eine noch das andere vor Objektivität strotzt). Weiters neigt das Fußvolk auch gerne dazu, sich von all zu vielen POSITIVEN USER-REVIEWS manipulieren zu lassen und dann selbst das ganze (ohne tatsächliche Objektivität) SEHR POSITIV zu bewerten, das gleiche passiert natürlich auch wenn´s um NEGATIVE USER-REVIEWS geht, was nicht selten in REVIEW-BOMBING ausartet.

Zu einer Thematik muss ich mich aber dann doch hinreißen lasen:

in jeder Großschlachterei lässt sich dieser Abnutzungseffekt beobachten. Fällt es dem Mitarbeiter in der ersten Arbeitswoche noch schwer, geht das Töten später deutlich leichter von der Hand. Und nicht zu oft werden alle Hemmungen fallen gelassen und die Tiere grausam gequält abseits jeder Regeln und Gesetze.
Jeder ist dafür anfällig.
Das ist nun aber doch ein bisschen sehr weit hergeholt und könnte direkt aus einem typischen 08/15 Horror-Film stammen.

Ohne zu sehr auf Psychologie zu sprechen zu kommen, gibt es tatsächlich einen riesig großen Unterschied im einfachen Töten von Lebewesen und dem Quälen davon! Nicht immer müssen beide Dinge (Töten und Quälen) vereint sein/ablaufen, somit ist der Vorwurf, jeder könnte zu einem psychopathischen Sadisten der grausamsten Art werden, einfach nur eine fälschlich angenommene Vorstellung, die vermutlich durch zu viel Konsum von Horror-Filmen ausgelöst wurde.

Sadisten sind meist von klein auf geprägt. Man wird nicht einfach so über Monate oder Jahre zum schrecklichen Sadisten, egal wie viele Tiere man in einer Schlachterei schlachtet. Genau so ist ein "einfacher" Mörder, der seine Opfer "schnell um die Ecke" bringt noch lange kein Sadist. Folgt man Dokus über Serien-Killer und dergleichen, gibt es sogar Killer, die sich unfähig dazu zeigen, ihre Opfer zu quälen, denen geht es einfach nur darum zu töten. Der Täter (eigentlich ein Auftragskiller, der von Medien als "Serienkiller" bezeichnet wurde) zum Beispiel, der in den 80er Jahren für einen Haufen von Morden am Kiez zuständig war, bekam den Auftrag jemanden den Finger abzuschneiden. Das wollte der Killer jedoch nicht und gab an, entweder er "macht den Typen weg" oder es passiert gar nichts.

Was bei Sadismus allerdings den Tatsachen entspricht:

Ein Sadist fängt nicht gleich bei Hunden oder Katzen an und "arbeitet" sich so zu Menschen hoch. Die fangen in der Tat sehr klein an, meist bei Insekten. Dem "Gewöhnungsfaktor" ist es dann geschuldet, dass ihre Opfer dann immer größer werden und auch dem Menschen mehr ähneln, wobei die dann bei menschlichen Opfern ihre Endstation erreicht haben.

Also bitte nicht sagen, jeder der in einer Fleischerei beginnt oder als Jäger auf Hasen schießt, fängt dann auch zwangsläufig damit an, die dann fürchterlich zu quälen anstatt einfach nur abzuknallen.
 
Ich hab ja nirgends gesagt, dass alle zu Psychopathen werden, sondern nur, dass wir alle dafür anfällig sind, unsere Hemmschwelle immer weiter zu verschieben. Außerdem ist mir wichtig, dass wir realisieren, dass diese Verschiebung stattfindet, wenn wir bei GTA Passanten überrollen, bei anderen Shootern Gliedmaßen abschneiden oder bei The Forrest Mutanten-Babys zerfetzen. Diese Verschiebung findet bei jedem zu einem gewissen Grad statt. Ob dann im Leben eine unglückliche Verkettung von Ereignissen eintritt, welche die Sicherung rausknallen lassen, weiß keiner. Und mMn ist man auch bestenfalls von sich überzeugt, dass es nie passiert - ohne es zu wissen. Aber weil man sich eben nicht 100% sicher sein kann, ist es fahrlässig, sich in seiner Freizeit zum Spaß derart gegen Gewalt abzustumpfen. Der Fleischer im Schlachthaus hat ja wenigstens noch einen Grund - er macht das ja nicht zum Spaß!

Geht es hier jetzt wieder um zarte besaitete Gemüter, die sich durch diese albernen Mutanten-Babys erhitzen lassen oder um das Game?
Auch hier nehme ich natürlich wahr, dass ich abseits der Mehrheitsmeinung stehe - was es für mich nur noch gruseliger macht, denn für mich ist bei so einer Aussage (welche wie schon gesagt sicher die meisten teilen), bereits der Kompass etwas verschoben: wieso soll jemand, der andere darauf hinweist, dass das Abschlachten von Mutanten-Babys in Spielen verwerflich ist ein zartes Gemüt haben? Umgekehrt muss es mMn sein, dass die Allgemeinheit denjenigen, der findet, dass das Baby-Schlachten zu einem guten (Horror-)Spiel dazugehört, daran erinnert, dass dies eben nicht einem normalen Gemüt entspricht.
 
Ich hab ja nirgends gesagt, dass alle zu Psychopathen werden,
Sie haben das hier gesagt:
Und nicht zu oft werden alle Hemmungen fallen gelassen und die Tiere grausam gequält abseits jeder Regeln und Gesetze.
Jeder ist dafür anfällig.
Das mutet an, als könnte jeder ganz leicht zum bestialischen Sadisten oder Serienkiller werden und genau hier liegt der Denkfehler, es müssen nämlich schon vorab in jeder Persönlichkeit von Grund auf gewisse Verhaltens- und Denkmuster bzw. diverse markant auftretende Persönlichkeitsstörungen vorhanden sein. Diese entstehen nicht einfach so von einem Tag auf den anderen und schon gar nicht ab einem gewissen späteren/älteren Alter.

Fällt es dem Mitarbeiter in der ersten Arbeitswoche noch schwer, geht das Töten später deutlich leichter von der Hand.
Also man muss schon für das Tiereschlachten prädestiniert sein und dementsprechende Persönlichkeitsstörungen besitzen, um sich überhaupt erst dafür zu entscheiden tagtäglich Tiere abzuschlachten, oder mit anderen Worten:

Jemand, der sich für so eine Arbeit entscheidet, hat ohnehin schon einen gehörigen Dachschaden und bitte kommen Sie mir jetzt nicht mit "Aber diese armen Arbeiter würden sonst verhungern, wenn sie keine Tiere schlachten!" denn wir leben noch immer in Österreich bzw. in Deutschland und nicht in einem dritte Welt Land und diese Tierschlachtungs-Betriebe werden ja nicht irgendwo in versteckten Wäldern, weit weit entfernt von jeglicher Zivilisation gebaut.

Aber natürlich würde es sich ein Mensch mit sadistischen Persönlichkeitsstörungen auf diese Weise leicht von der Seele reden und rechtfertigen, dass er eben nicht anders kann und eben Tiere schlachten muss, weil er sonst verhungern müsste!

Es gibt eben Berufe, für die man diverse Persönlichkeitsstörungen aufweisen muss, um darin "erfolgreich" oder "gut" zu sein. Und ja, jeder von uns weist (zahlreiche) Persönlichkeitsstörungen auf, das ist aber anhand der Komplexität unseres Gehirns gar nicht anders möglich, sofern sich diese Störungen aber die Waage halten und keine zu sehr im überwiegenden Maße vorhanden ist, hält es sich im Lot und man braucht keine Angst zu haben, zum perversen Massenmörder zu werden, selbst wenn man zum Töten gezwungen wird. Nebenbei erwähnt, geht man nach Berufen, so befinden sich bei den Chirurgen und Firmen-CEOs die meisten Psychopathen. :-D

Sie haben sicher auch einige Dinge gesagt, die durchaus ihre Existenzberechtigung haben und vielleicht näher behandelt werden sollten, aber ich verfalle ohnehin schon wieder in zu viele Details und mein Post bekommt allmählich Überlänge, darum nehme ich für den Moment nur mehr zu noch einem Punkt Bezug:

dass das Baby-Schlachten zu einem guten (Horror-)Spiel dazugehört, daran erinnert, dass dies eben nicht einem normalen Gemüt entspricht.
Hier ist es! Das "Unwort" schlechthin! "Normal", oder wie in Ihrem Post eben "normalen Gemüt".

Da haben wir nun den Salat. Was ist "normal" und wer bestimmt was "normal" ist und "normal" zu sein hat?

Politiker? Die Medien? Die Gesellschaft? Die Polizei? Der Staat?

Darüber hinaus, wechselt es nicht auch ständig, was wer, wie wo und wann als "normal" bewertet?
 
Auch hier nehme ich natürlich wahr, dass ich abseits der Mehrheitsmeinung stehe - was es für mich nur noch gruseliger macht, denn für mich ist bei so einer Aussage (welche wie schon gesagt sicher die meisten teilen), bereits der Kompass etwas verschoben: wieso soll jemand, der andere darauf hinweist, dass das Abschlachten von Mutanten-Babys in Spielen verwerflich ist ein zartes Gemüt haben? Umgekehrt muss es mMn sein, dass die Allgemeinheit denjenigen, der findet, dass das Baby-Schlachten zu einem guten (Horror-)Spiel dazugehört, daran erinnert, dass dies eben nicht einem normalen Gemüt entspricht.

Ob ich die Mehrheitsmeinung vertrete oder nicht, maße ich mir nicht an zu beurteilen. Ich glaube, dass wir auf die gemachten Aussagen nur deshalb so reagieren, weil sie keinerlei Kompromissbereitschaft beinhalten.
Wie mein Vorredner schon schrieb und ich auch betonte, hast Du punktuell durchaus Recht und auch die mahnenden Worte haben durchaus ihre Berechtigung. Aber Du verallgemeinerst mir zu sehr und vor allem hat es etwas sehr dogmatisches in meinen Augen, da Du den "Teufel" immer wieder an die Wand malst. Du betrachtest Deine Meinung - zumindest entsteht bei mir dieser Eindruck - als die einzig richtige Meinung und möchtest nicht akzeptieren, dass Andere durchaus zwischen Fiktion und Realität unterscheiden können bzw. zu diesem Thema eine differenziertere Meinung haben.
Menschen waren schon immer sehr einfallsreich, was Grausamkeit und Unmenschlichkeit angeht. Ob es die Inquisition im Mittelalter war oder kriegführende Psychopathen, es gibt zahlreiche Beispiele für abnormales Verhalten ohne Einfluss von Computerspielen. Außerdem behaupte ich mal, dass die meisten Spieler das Abschlachten von Mutantenbabys nicht als normal betrachtet sondern als ein sehr spezielles Spielelement.
 
@Stormraiser , ich bin auch kein Freund des Wortes "normal" bzw. ich habe nichts dagegen in bestimmten Punkten abnormal zu sein. In einigen Punkten bin ich aber auch froh, dass es Grenzen gibt, weil ich sie für richtig halte und dafür kämpfe. Keine Gewalt gegen Kinder ist so eine rote Linie für die ich dankbar bin. Und der Druck der entsteht, wenn ich sage, dass eine sei normal und das andere nicht - den begrüße ich in diesem Fall. (Ich möchte auch anmerken, deine Formulierung "ich hätte ein zart besaitetes Gemüt" auch nur bedeutet hat, ich sei nicht normal.)

@Hjorgar, es ist doch so: der Autor schrieb, er habe im Spiel "Mutanten (getroffen), die wir erst anzündeten, dann verhackstückten und schließlich zerschnipselten". Aus dem Kontext geht hervor, dass dies für ihn ein Pluspunkt des Spiels sei, ja die Art und Weise wie es geschrieben ist, lässt auch eine gewisse Freude beim Spielen erkennen. Der Autor hat es ja nicht geschrieben, weil er möchte, dass wir ihn alle für ein Arschloch halten (ist er ja nicht), sondern er schreibt es, weil er seine Leserschaft gut kennt und weiß, dass viele wissen möchten, ob soetwas zum Spiel dazugehört und sie selbst auch Freude daran hätten. Ich bin sicher, hätte ich es nicht aufgebracht hätte dazu auch keiner etwas gesagt und dieser Satz wäre als "normal" durchgegangen. Aus meiner Sicht ist da also schon eine große Schieflage vorhanden, viele Denken, so etwas gehöre zu einem guten Spiel dazu. Ich habe nun (als Einziger) die Gegenposition formuliert und so zumindest zu erkennen gegeben, dass dies eben nicht für alle "normal" ist. Dass ich dann, als einzelne Stimme nicht beweihräuchert differenziert und kompromissorientiert schreibe, sei mir verziehen. Ich würde trotzdem mit jedem von euch ein Bier trinken ;)
 
(Ich möchte auch anmerken, deine Formulierung "ich hätte ein zart besaitetes Gemüt" auch nur bedeutet hat, ich sei nicht normal.)
Gleich vorweg, ich würde in Bezug auf Tiere und besonders Katzen als "zart besaitetes Gemüt" betitelt werden, aber dazu mehr dann weiter unten!

Im Grunde ist eigentlich alles nur relativ! "Zarte Gemüter" hin oder her und egal um was es geht, ich könnte dir für jedes Beispiel immer auch Sichtweisen vorbringen, die immer nur relativ zu anderen stehen, wobei keine der Seiten eigentlich weiß, was nun "normal", "übertrieben", "gerechtfertigt" usw. ist. "Böse" ist sowieso niemand und objektiv gesehen gibt es in der Psychologie ohnehin weder "gut" noch "böse".

Kommen wir somit zur Filmzensur in den 80er Jahren! Was damals "Verboten" war (Tanz der Teufel! usw.) und man sogar bestraft wurde, wenn man mit "indizierten" Filmen handelte (sogar der Besitz war strafbar, wenn ich mich Recht erinnere) ist heute nur mehr "lächerlich" und einige dieser damals "indizierten" Filme bekommt man heute mit einer FSK-16 (!!!!) Freigabe am Media-Markt Krabbeltisch.

Letzteres heißt jedoch nicht, dass wir heute automatisch mehr Gewaltverbrechen und generelle Grausamkeiten an der Tagesordnung haben. Die "heilige Inquisition" ist das beste Beispiel für absolut widerwärtig abnorme Gräueltaten, in welcher Zeit es aber noch kein "TANZ DER TEUFEL" gab, geschweige denn VHS-Videorekorder.

Außerdem behaupte ich mal, dass die meisten Spieler das Abschlachten von Mutantenbabys nicht als normal betrachtet sondern als ein sehr spezielles Spielelement.
Also ich find´s sogar lustig.

ABER!...und jetzt kommt der springende Punkt!

Würde man das gleiche virtuell mit Katzenbabys tun, würde da BEI MIR eine rote Linie überschritten und ich bekäme absolut miese Laune. Doch trotzdem weiß ich, dass es sich nur um ein Spiel handelt und ich würde deswegen nicht auf die Barrikaden gehen und Sturm gegen das Spiel laufen, geschweige denn sein Verbot fordern.

Dass man bei POSTAL 2 Katzen als Schalldämpfer benutzen kann, hab ich als Katzen- und genereller Tier-Fan bis heute nicht "lustig" gefunden...und trotzdem hab ich sie im Game genau so als Schalldämpfer benutzt, wie jeder andere, der das Game gezockt hat.

Im übrigen, kann sich jemand an DEUS EX erinnern und die Sequenz mit diesem frechen Kind auf den Toiletten, das auch Aufträge vergab? Ich hab es für sein loses Mundwerk übern Haufen geschossen und staunte erst Mal nicht schlecht, dass das überhaupt möglich war, ich ging nämlich davon aus, dass man in dem Spiel keine Kinder abmurksen kann. :-D

Im übrigen fand ich auch die Russen-Mission ("No Russian") in CALL OF DUTY: MWII absolut genial! (Natürlich nur die Uncut-Version!) :X Ich liebe es einfach, wenn Dinge ungeschönt dargestellt werden, ohne diese Kack-Zensur, die mir als Erwachsener all zu gerne vorschreiben möchte, was ich sehen darf und was nicht, oder zocken darf und was nicht.
 
es ist doch so: der Autor schrieb, er habe im Spiel "Mutanten (getroffen), die wir erst anzündeten, dann verhackstückten und schließlich zerschnipselten". Aus dem Kontext geht hervor, dass dies für ihn ein Pluspunkt des Spiels sei, ja die Art und Weise wie es geschrieben ist, lässt auch eine gewisse Freude beim Spielen erkennen.
Also mal ganz im Ernst, wo erkennst Du da eine freudige Erregung bei den Zeilen "Auch trafen wir auf die ersten wirklich widerlichen Mutanten, die wir erst anzündeten, dann verhackstückten und schließlich zerschnipselten, um Rüstung herzustellen - spätestens an dieser Stelle war klar, dass wir in The Forest fragwürdige Dinge anstellen würden."? Für mich klingt das nach einer Beschreibung dessen, was sie im Spiel angestellt haben aber nicht nach einem "Eyh Freunde der gepflegten Metzelkunst, ihr müsst unbedingt Mutanten zerhackstückeln um wirklich Freude im Spiel zu haben!".
Aber man wird wohl immer Dinge im eigenen Kontext herauslesen aus geschriebenen Zeilen, weil man eben keine Mimik dazu sehen kann. Insofern sei Dir Deine Meinung gegönnt, ich teile sie nicht und denke nicht, dass Spiele wie The Forest die Welt gewalttätiger macht.
 
Ich hab ja nirgends gesagt, dass alle zu Psychopathen werden, sondern nur, dass wir alle dafür anfällig sind, unsere Hemmschwelle immer weiter zu verschieben. Außerdem ist mir wichtig, dass wir realisieren, dass diese Verschiebung stattfindet, wenn wir bei GTA Passanten überrollen, bei anderen Shootern Gliedmaßen abschneiden oder bei The Forrest Mutanten-Babys zerfetzen. Diese Verschiebung findet bei jedem zu einem gewissen Grad statt.
Vermutlich nicht nur bei mir findet diese Verschiebung ausschliesslich virtuell statt und hat keine Auswirkungen auf mein Erleben von echter Gewalt oder Unfällen. Echtes, nicht bloss mein eigenes Blut bereitet mir nach wie vor ein flaues Gefühl im Magen und Gewalt erschreckt mich wie eh und je, sollte ich ihr wirklich begegnen. An Unfällen gehe ich schnell vorbei, wenn ich nicht helfen kann, weil diese bereits im Übermass vorhanden ist.
Meine persönliche Grenze ziehe ich bei virtueller Folter und Quälerei, die stossen mich in Filmen ab und in Spielen will ich die auch nicht erleben. Deshalb gucke ich auch gewisse Filme wie Hostel oder Turistas ganz bewusst nicht, da mag ich's lieber surreal, dabei kann ich dann herzhaft lachen. Gewalt angewendet habe ich seit der Grundschule nicht mehr und da habe ich mich nur gewehrt, wenn ich musste.
 
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