• Aktualisierte Forenregeln

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    Vielen Dank

Sind wir Deutschen ärmer als andere Länder?

AW: Sind wir Deutschen ärmer als andere Länder?

Karrenschieber am 21.11.2005 14:59 schrieb:
Der gefühlte Reichtum Deutschlands steht leider in keinem Verhältnis zur Realität.

Was hier so schön als Reichtumbeweis genannt wird, unser gesetzliches Sozialversicherungssystem, funktioniert doch nicht. 120Mrd. € mussten letzes Jahr als Subventionen in die maroden Sozialsysteme gepumpt werden.

Diese vermeintliche Reichtumsdroge - Exporweltmeister mit 392 Mrd€ Umsatz.

Hat mal jemand mal darüber nachgedacht was da an Wertschöpfung in der BRD übrig bleibt? Das reicht nicht mal um die Subventionen ans Sozialversicherungssystem zu berappen.

Funktioniert nur noch mit massiver Ausplünderung der Bürger. Laut aktueller Zahlen der OECD landen 64% des Einkommens eines Deutschen in der Staatskasse. Nur die Franzosen werden mit 66% noch mehr ausgeplündert. Bei den Schweizern sind es nicht mal 40%.

Und weil das immer noch nicht reicht wird für den nächsten Haushalt mal eben wieder eine Neuverschuldung von ca. 40 Mrd. € geplant.

Weiter so Deutschland - und für unsere Generation ist Altersarmut angesagt.

Und Deine Lösung, ohne dass Dich die Bildzeitung und andere "Interessensverbände" in der Luft zerreissen, weil Du Deutschland kaputt sparst? Wenn 40% des Einkommens eines Schweizers in der Staatskasse landen, dann vielleicht, weil viele Bereiche dort privatisiert sind, die heute noch in D und F in staatlicher Hand sind. Aber sobalb hier was privatisiert werden soll, melden sich die Bild-Zeitung und andere "Interessensverbände".

Für unsere Generation ist nicht Altersarmut angesagt. Für unsere Generation ist eine realistische Lebensarbeitszeit angesagt. Vielleicht kommen wir wieder in realistische Relationen, die wir in den 50iger schonmal hatten. Jedenfalls bestimmt nicht: Ausbildung bis 30, Arbeiten bis 55, Rente bis 79, sondern vielleicht: Ausbilden bis 25, Arbeiten bis 75, Rente bis 84.

W.
 
AW: Sind wir Deutschen ärmer als andere Länder?

Bildzeitung hin Interessensverbände her – das bekannte Mediendilemma.
Daraus folgt die Abstrafung durch den Wähler bei der nächsten Wahl für „ungerechte“ Regierungen.

Realistische Lebensarbeitszeit ist mit Sicherheit ein richtiger Ansatz.
Nur dumm daß ein arbeitsloser 50jähriger keinen Job mehr bekommt.
Bei meinem Arbeitgeber gibt es niemanden der älter als 55 ist.
Was machen wir mit den Leuten bis zur Rente mit 75?

Im Gegensatz zu den 50er Jahren fehlt uns die industrielle Basis um 6 Mio. Menschen ohne Job in Beschäftigung zu bekommen.

Einzige Möglichkeit hier raus zu kommen ist eine Bildungs- und Forschungsoffensive sowie Risikokapital für kreative Köpfe damit aus Forschungsergebnissen Produkte werden.

Aber hier läuft was Grundlegendes schief. Studiengebühren und Bafög-Streichung sind leichter durchzusetzen als Rentenkürzungen oder Streichung der Pendlerpauschale
 
AW: Sind wir Deutschen ärmer als andere Länder?

Karrenschieber am 21.11.2005 14:59 schrieb:
Funktioniert nur noch mit massiver Ausplünderung der Bürger. Laut aktueller Zahlen der OECD landen 64% des Einkommens eines Deutschen in der Staatskasse. Nur die Franzosen werden mit 66% noch mehr ausgeplündert. Bei den Schweizern sind es nicht mal 40%.

Seltsame Rechnung. Durchschnittlich 64%? Oder 64% aller Einkommen? Wohl kaum. Setz mal BSP und Staatsbudget ins Verhältnis, dann sieht die Sache schon ganz anders aus. Das Problem in Deutschland sind keine steigenden Staatsausgaben (die sinken seit Jahren), auch nicht fehlende Einkommen oder Profite (die steigen in der Summe kontinuierlich seit Jahren). Das Problem ist einzig die ungleiche Verteilung der Ausgaben und Einkommen. Wenn man nur beim Normalbürger einnimmt, ist es kein Wunder, wenn dessen Staatsquote steigt, während die einiger weniger immer kleiner wird. Unternehmen zahlen in Deutschland im Schnitt nur noch 12% laut OECD.
 
AW: Sind wir Deutschen ärmer als andere Länder?

Komm mal allmählich in der Wirklichkeit an.

Die Welt ist halt ungerecht und der kleine Mann muss zahlen.

Immer nur die „Reichen“ zu bedrohen bringt nix. Die hauen dann einfach ab. Mitsamt ihrer Kaufkraft. Und noch ein paar Arbeitslose mehr.
 
AW: Sind wir Deutschen ärmer als andere Länder?

Karrenschieber am 21.11.2005 16:50 schrieb:
Komm mal allmählich in der Wirklichkeit an.

Die Welt ist halt ungerecht und der kleine Mann muss zahlen.

Immer nur die „Reichen“ zu bedrohen bringt nix. Die hauen dann einfach ab. Mitsamt ihrer Kaufkraft. Und noch ein paar Arbeitslose mehr.

*gähn*
Immer dasselbe ungültige Argument. Dass es auch anders geht als immer nur die Armen zu belasten, zeigen doch andere erfolgreiche Länder, wie zB Schweden.
 
AW: Sind wir Deutschen ärmer als andere Länder?

Karrenschieber am 21.11.2005 16:14 schrieb:
Bildzeitung hin Interessensverbände her – das bekannte Mediendilemma.
Daraus folgt die Abstrafung durch den Wähler bei der nächsten Wahl für „ungerechte“ Regierungen.

Realistische Lebensarbeitszeit ist mit Sicherheit ein richtiger Ansatz.
Nur dumm daß ein arbeitsloser 50jähriger keinen Job mehr bekommt.
Bei meinem Arbeitgeber gibt es niemanden der älter als 55 ist.
Was machen wir mit den Leuten bis zur Rente mit 75?

Im Gegensatz zu den 50er Jahren fehlt uns die industrielle Basis um 6 Mio. Menschen ohne Job in Beschäftigung zu bekommen.

Einzige Möglichkeit hier raus zu kommen ist eine Bildungs- und Forschungsoffensive sowie Risikokapital für kreative Köpfe damit aus Forschungsergebnissen Produkte werden.

Aber hier läuft was Grundlegendes schief. Studiengebühren und Bafög-Streichung sind leichter durchzusetzen als Rentenkürzungen oder Streichung der Pendlerpauschale

Naja...man kann auch mit härteren Rahmenbedingungen etwas schaffen. Schließlich sind die Bedingungen für Studenten auch im internationalen Vergleich nicht sooo schlecht.

Es hat imho tatsächlich was mit dem Mediendilemma zu tun. Anstatt ddie Nörgelei zu untermauern, könnte man auch mal ein "Ärmel-hoch-wir-packen-das"-Gefühl provozieren.

Bildungs- und Forschungsiniative bringt auch eh wenig. Schau Dir doch an, was in den ganzen New Economy-Firmen lief: Lauter gute bezahlte Akademiker. Die bekommen aber immer irgendwo einen Job. High Tech Firmen schaffen kaum Arbeitsplätze für den wegrationalisierten FAbrikarbeiter, der im Umkreis von 10 km einen gesicherten Arbeitsplatz haben will.

Und da wir alle Kinder des Pillenknicks sind, werden wir uns noch freuen, dass wir als Rentner gebraucht werden, weil - wie teilweise schon zu beobachten - der junge Nachwuchs fehlt. Also Arbeit bis 75 ist für uns sehr realistisch.

Gruß
W.

PS: Achja...die Pendlerpauschale wurde schon im letzten JAhr radikal gekürzt. War für mich schon hart, obwohl ich kein Bafög mehr zurück zahlen muss :)
Und die Rentner in meinem Umfeld regen sich auf, weil sie auch immer weniger in der Tasche haben ...

es ist dieses selektive Gejammer, was mich aufregt. Wir könnten im positiven Sinne etwas Patriotismus gut gebrauchen. ABer man sieht es ja schon hier, dass es Menschen gibt, die der Meinung sind, dass wir arm sind. *kopfschüttel*
Ich bleibe dabei: es gibt kein System auf der Welt in dem ich lieber leben würde. Auch wenn ich in den Emiraten kostenlose Gesundheitsversorgung hätte, würde ich ein Problem mit der eingeschränkten Meinungsfreiheit haben. USA ist arbeitsrechtlich und in Richtung Gesundheitswesen nicht akzeptabel, viele europäische Staaten haben im Vergleich zu Deutschland eine schlechter ausgebaute Infrastruktur (allein schon das Stichwort Maut) und und so könnte man alle Staaten dieser Welt aufzählen und müsste erkennen, dass wir schon ziemlich gut positioniert sind.
 
AW: Sind wir Deutschen ärmer als andere Länder?

aph am 21.11.2005 17:26 schrieb:
Karrenschieber am 21.11.2005 16:50 schrieb:
Komm mal allmählich in der Wirklichkeit an.

Die Welt ist halt ungerecht und der kleine Mann muss zahlen.

Immer nur die „Reichen“ zu bedrohen bringt nix. Die hauen dann einfach ab. Mitsamt ihrer Kaufkraft. Und noch ein paar Arbeitslose mehr.

*gähn*
Immer dasselbe ungültige Argument. Dass es auch anders geht als immer nur die Armen zu belasten, zeigen doch andere erfolgreiche Länder, wie zB Schweden.

Du meinst das Land in dem 95% der Einwohner in der Gewerkschaft sind und diese schonmal freiwillige LohnKÜRZUNGEN für ihre Mitglieder fordert und deren Gewerkschaftsbosse kopfschüttelnd Richtung Deutschland gucken ob der Verhaltensweisen der DGB und IGM Funktionäre? Was würde die Bild-Zeitung nur dazu sagen, wenn der DGB härtere Forderungen als die Arbeitgeberverbände stellen würde ...
 
AW: Sind wir Deutschen ärmer als andere Länder?

Gerade die Leute die glauben den Schweden ginge es besser, befinden sich auc einer falschen Fährte. Schweden vertuscht nur durch geschicktes Handeln seine ökonomischen Probleme. In irgendeinem Spiegel (schon nen halbes Jahr her oder so) stand mal das Schweden inoffiziell 20% Arbeitslose hat hat. Ausserdem selbst wenn Schweden so toll wäre, dann könnte man ein 82 Millionen Land, welches in den meisten Wirtschaftsgebieten in den Top10 zu finden ist nicht mit einem 9 Millionen Land vergleichen welches durch die EU massich Geld bekommt und ausserdem nur 9 Mio Menschen versorgen muss.
Und zu den ganzen Amerikakritikern hier: Schaut euch mal Australien,Canada,Neuseeland etc. an die haben alle riesige Reformen in kürzester Zeit durchgezogen. Zur deutschen Arroganz: Wenn unser Sozialsystem so toll und unsere Kassen unendlich voll wären, würde sich niemand beschweren, doch anders als die USA haben wir unsere Schulden nicht durch Wirtschaftsförderung sondern durch ein viel zu teueres Sozialsystem, was den Menschen einiger Berufsgruppen sogar die Lust an der Arbeit nimmt, da sie vom Staat mehr Geld bekommen als sonst. Achja und zu Japan: Die Japaner haben genau die selben Probleme wie wir in 5 Jahren gelöst. Sie haben dafür zwar die größten Schulden aller Länder dieser Welt, aber haben dafür nur 3% Arbeitslose und deren Wirtschaft fängt gerade wieder an zu wachsen.
 
AW: Sind wir Deutschen ärmer als andere Länder?

Woodstock am 21.11.2005 17:35 schrieb:
Du meinst das Land in dem 95% der Einwohner in der Gewerkschaft sind und diese schonmal freiwillige LohnKÜRZUNGEN für ihre Mitglieder fordert und deren Gewerkschaftsbosse kopfschüttelnd Richtung Deutschland gucken ob der Verhaltensweisen der DGB und IGM Funktionäre? Was würde die Bild-Zeitung nur dazu sagen, wenn der DGB härtere Forderungen als die Arbeitgeberverbände stellen würde ...

Nein, ich meine das Land, in dem die Staatsquote insgesamt weit höher ist als bei uns. In dem die Reicheren weit mehr tragen als bei uns, und das auch noch weitgehend zustimmend. Ein Land, in dem es branchenabhängige hohe Mindestlöhne gibt. Und ein Land, dessen Wachstumsraten und Haushaltslage sich sehen lassen kann.

Woodstock am 21.11.2005 17:33 schrieb:
Es hat imho tatsächlich was mit dem Mediendilemma zu tun. Anstatt ddie Nörgelei zu untermauern, könnte man auch mal ein "Ärmel-hoch-wir-packen-das"-Gefühl provozieren.

Gibts doch schon: Dieses "Du-bist-Deutschland"-Gesabbel. Meinst du wirklich, das bewirkt irgendwas? Das dient lediglich der Beruhigung der reichen und erfolgreichen Leute. Die können dann nämlich sagen: "Wir haben ja wenigstens dazu aufgefordert was anzupacken. Wenn die Arbeitslosen dann nichts machen, können wir auch nichts dafür."
Als ob so eine Kampagne irgendwas an der Lage der Menschen ändern würde. -_-
 
AW: Sind wir Deutschen ärmer als andere Länder?

aph am 21.11.2005 17:50 schrieb:
Woodstock am 21.11.2005 17:35 schrieb:
Du meinst das Land in dem 95% der Einwohner in der Gewerkschaft sind und diese schonmal freiwillige LohnKÜRZUNGEN für ihre Mitglieder fordert und deren Gewerkschaftsbosse kopfschüttelnd Richtung Deutschland gucken ob der Verhaltensweisen der DGB und IGM Funktionäre? Was würde die Bild-Zeitung nur dazu sagen, wenn der DGB härtere Forderungen als die Arbeitgeberverbände stellen würde ...

Nein, ich meine das Land, in dem die Staatsquote insgesamt weit höher ist als bei uns. In dem die Reicheren weit mehr tragen als bei uns, und das auch noch weitgehend zustimmend. Ein Land, in dem es branchenabhängige hohe Mindestlöhne gibt. Und ein Land, dessen Wachstumsraten und Haushaltslage sich sehen lassen kann.

Woodstock am 21.11.2005 17:33 schrieb:
Es hat imho tatsächlich was mit dem Mediendilemma zu tun. Anstatt ddie Nörgelei zu untermauern, könnte man auch mal ein "Ärmel-hoch-wir-packen-das"-Gefühl provozieren.

Gibts doch schon: Dieses "Du-bist-Deutschland"-Gesabbel. Meinst du wirklich, das bewirkt irgendwas? Das dient lediglich der Beruhigung der reichen und erfolgreichen Leute. Die können dann nämlich sagen: "Wir haben ja wenigstens dazu aufgefordert was anzupacken. Wenn die Arbeitslosen dann nichts machen, können wir auch nichts dafür."
Als ob so eine Kampagne irgendwas an der Lage der Menschen ändern würde. -_-

Du meinst also doch das Land in dem 95% der Einwohner in der Gewerkschaft sind und diese schonmal freiwillige LohnKÜRZUNGEN für ihre Mitglieder fordert und deren Gewerkschaftsbosse kopfschüttelnd Richtung Deutschland gucken ob der Verhaltensweisen der DGB und IGM Funktionäre? Was würde die Bild-Zeitung nur dazu sagen, wenn der DGB härtere Forderungen als die Arbeitgeberverbände stellen würde ...

Wieso willst Du eigentlich immer den mündigen Bürger entmachten und ihm sein sauer verdientes Geld wegnehmen, um es irgendwelchen angeblichen armen Schluckern zu geben???
Von dem typischen Gewerkschaftsangehörigen wären doch die wenigsten bereit auch nur ein Minimum des unternehmerischen Risikos zu tragen, das der durchschnittliche Mittelstandsunternehmer tagtäglich tragen muss. Außer natürlich in Schweden, da denken die Gewerkschaften wie Unternehmer. Vielleicht liegt es daran, dass es den SChweden so gut geht.

Abgesehen davon sind unsere hiesigen GEwerschaftsbosse genauso gestrickt wie die richtigen Bosse. Immer wieder ein interessanter Aspekt. Seitdem wir - Aph - uns darüber das letzte Mal unterhalten haben, ist ja noch die sehr interessante VW-Affäre hinzu gekommen, aber ich denke mal, dass du auch eine Erklärung hast, wieso das alles von Gewerkschaftsseite ganz toll war und am Ende dann doch nur die bösen Manager verantwortlich sind.

Gruß
W.
 
AW: Sind wir Deutschen ärmer als andere Länder?

Woodstock am 21.11.2005 23:15 schrieb:
Wieso willst Du eigentlich immer den mündigen Bürger entmachten und ihm sein sauer verdientes Geld wegnehmen, um es irgendwelchen angeblichen armen Schluckern zu geben???
*gähn*
Wie wär's mal mit neuen Argumenten statt mit den alten, längst widerlegten. Zumindest hättest du wissen können, dass ich das nicht gelten lasse. "Sauer verdient" ist eine höchst subjektive Einschätzung. Jedes Einkommen, jedes Vermögen entstand durch komplexe Wechselwirkungen innerhalb der Gesellschaft. Es ist NIEMALS zu 100% das Verdienst eines einzelnen, der es kriegt. Es gibt immer eine Differenz zwischen dem eigenen Beitrag und dem, was man wirklich kriegt. Einige kriegen mehr, einige kriegen weniger. Niemand würde etwas kriegen ohne den Beitrag anderer.
Und jemand, der sein Geld durch Zurücklehnen kriegt, weil seine Eltern ihm mal ein paar Milliönchen vererbt haben, der hat absolut nix sauer verdient.

Abgesehen davon sind unsere hiesigen GEwerschaftsbosse genauso gestrickt wie die richtigen Bosse. Immer wieder ein interessanter Aspekt. Seitdem wir - Aph - uns darüber das letzte Mal unterhalten haben, ist ja noch die sehr interessante VW-Affäre hinzu gekommen, aber ich denke mal, dass du auch eine Erklärung hast, wieso das alles von Gewerkschaftsseite ganz toll war und am Ende dann doch nur die bösen Manager verantwortlich sind.

Ich hab's überhaupt nicht nötig, diese Gewerkschafter zu verteidigen. Was mich aber an dieser Geschichte fasziniert, ist wie die Medien daraus eine Krise des Mitbestimmungssystems stricken. Dafür reichte ein einziger Skandal mit beteiligten Gewerkschaftern aus. Wenn aber die Ackermanns und Essers und Schreibers und Flicks sich bereichern (und es gibt hunderte Beispiele für korrupte Konzernchefs, aber nur wenige bei den Gewerkschaftern), zweifelt da jemand an dem "System Aktiengesellschaft"? Komischerweise nicht ... da sind es dann immer nur Einzelfälle und menschliche Schwächen. Das System ist natürlich nicht schuld. -_-
 
AW: Sind wir Deutschen ärmer als andere Länder?

aph am 22.11.2005 11:07 schrieb:
*gähn*
Wie wär's mal mit neuen Argumenten statt mit den alten, längst widerlegten. Zumindest hättest du wissen können, dass ich das nicht gelten lasse. "Sauer verdient" ist eine höchst subjektive Einschätzung. Jedes Einkommen, jedes Vermögen entstand durch komplexe Wechselwirkungen innerhalb der Gesellschaft. Es ist NIEMALS zu 100% das Verdienst eines einzelnen, der es kriegt. Es gibt immer eine Differenz zwischen dem eigenen Beitrag und dem, was man wirklich kriegt. Einige kriegen mehr, einige kriegen weniger. Niemand würde etwas kriegen ohne den Beitrag anderer.
Und jemand, der sein Geld durch Zurücklehnen kriegt, weil seine Eltern ihm mal ein paar Milliönchen vererbt haben, der hat absolut nix sauer verdient.

Ich hab's überhaupt nicht nötig, diese Gewerkschafter zu verteidigen. Was mich aber an dieser Geschichte fasziniert, ist wie die Medien daraus eine Krise des Mitbestimmungssystems stricken. Dafür reichte ein einziger Skandal mit beteiligten Gewerkschaftern aus. Wenn aber die Ackermanns und Essers und Schreibers und Flicks sich bereichern (und es gibt hunderte Beispiele für korrupte Konzernchefs, aber nur wenige bei den Gewerkschaftern), zweifelt da jemand an dem "System Aktiengesellschaft"? Komischerweise nicht ... da sind es dann immer nur Einzelfälle und menschliche Schwächen. Das System ist natürlich nicht schuld. -_-

Sind wir mittlerweile bei Polemik angekommen??? Schnappst Dir einen Nebenaspekt heraus und erzählst dann was von *gähn*. Tolle Argumentation.

Bleibt immer noch mein Hauptaspekt:

Wieso denken schwedische Gewerkschafter so, wie unsere Unternehmer denken und fordern auch schon mal eine freiwillige Lohnkürzung? Wieso kritisiert ein Vorsitzender des Schwedischen Gewerkschaftsverband den DGB für seine Grundhaltung? Wieso sind trotzdem 95% der schwedischen Bevölkerung Mitglied der Gewerkschaft?
Und: Hat dies alles eventuell damit zu tun, dass es Schweden - nach Deiner Aussage - gut geht?

Und jetzt komm bitte nicht mit *gähn*. Schließlich ist das jetzt das dritte Mal, dass ich diese Anmerkung gebe, ohne dass Du irgendwie meinst, darauf zu reagieren.
Angst vor dem Argument kann es ja wohl nicht sein.

Ansonsten bitte ich Dich um eine Skizzierung, wie Du das Problem lösen willst, OHNE mein(!) sauer verdientes Geld zu schmälern (schließlich weiss ich, dass ich es sauer verdient habe, weil ich keine Erbschaft gemacht habe) und die Kapitalisten dieser Gesellschaft in die Flucht zu treibne. Denn dass eine Vertreibung des Kapitals auch eine Vernichtung von Arbeitsplätzen darstellt, ist Dir sicher klar.
Oder willst Du zu dem erfolgreichen ostdeutschen Feldversuch zurück und alle Kapitalinhaber enteignen. Und wie willst Du dann verhindern, dass die ehemaligen Proletarier nicht selbst zu Kapitalisten werden, wie die letzten 50 Jahre weltweit gezeigt haben???

Ich hoffe, dass ich Dich nicht mit alten Argumenten gelangweilt habe und freue mich auf Deine Antwort.

Gruß
w.
 
AW: Sind wir Deutschen ärmer als andere Länder?

aph am 22.11.2005 11:07 schrieb:
*gähn*
Wie wär's mal mit neuen Argumenten statt mit den alten, längst widerlegten. Zumindest hättest du wissen können, dass ich das nicht gelten lasse. "Sauer verdient" ist eine höchst subjektive Einschätzung. Jedes Einkommen, jedes Vermögen entstand durch komplexe Wechselwirkungen innerhalb der Gesellschaft. Es ist NIEMALS zu 100% das Verdienst eines einzelnen, der es kriegt. Es gibt immer eine Differenz zwischen dem eigenen Beitrag und dem, was man wirklich kriegt. Einige kriegen mehr, einige kriegen weniger. Niemand würde etwas kriegen ohne den Beitrag anderer.
Und jemand, der sein Geld durch Zurücklehnen kriegt, weil seine Eltern ihm mal ein paar Milliönchen vererbt haben, der hat absolut nix sauer verdient.

Ich hab's überhaupt nicht nötig, diese Gewerkschafter zu verteidigen. Was mich aber an dieser Geschichte fasziniert, ist wie die Medien daraus eine Krise des Mitbestimmungssystems stricken. Dafür reichte ein einziger Skandal mit beteiligten Gewerkschaftern aus. Wenn aber die Ackermanns und Essers und Schreibers und Flicks sich bereichern (und es gibt hunderte Beispiele für korrupte Konzernchefs, aber nur wenige bei den Gewerkschaftern), zweifelt da jemand an dem "System Aktiengesellschaft"? Komischerweise nicht ... da sind es dann immer nur Einzelfälle und menschliche Schwächen. Das System ist natürlich nicht schuld. -_-

Sind wir mittlerweile bei Polemik angekommen??? Schnappst Dir einen Nebenaspekt heraus und erzählst dann was von *gähn*. Tolle Argumentation.

Bleibt immer noch mein Hauptaspekt:

Wieso denken schwedische Gewerkschafter so, wie unsere Unternehmer denken und fordern auch schon mal eine freiwillige Lohnkürzung? Wieso kritisiert ein Vorsitzender des Schwedischen Gewerkschaftsverband den DGB für seine Grundhaltung? Wieso sind trotzdem 95% der schwedischen Bevölkerung Mitglied der Gewerkschaft?
Und: Hat dies alles eventuell damit zu tun, dass es Schweden - nach Deiner Aussage - gut geht?

Und jetzt komm bitte nicht mit *gähn*. Schließlich ist das jetzt das dritte Mal, dass ich diese Anmerkung gebe, ohne dass Du irgendwie meinst, darauf zu reagieren.
Angst vor dem Argument kann es ja wohl nicht sein.

Ansonsten bitte ich Dich um eine Skizzierung, wie Du das Problem lösen willst, OHNE mein(!) sauer verdientes Geld zu schmälern (schließlich weiss ich, dass ich es sauer verdient habe, weil ich keine Erbschaft gemacht habe) und die Kapitalisten dieser Gesellschaft in die Flucht zu treibne. Denn dass eine Vertreibung des Kapitals auch eine Vernichtung von Arbeitsplätzen darstellt, ist Dir sicher klar.
Oder willst Du zu dem erfolgreichen ostdeutschen Feldversuch zurück und alle Kapitalinhaber enteignen. Und wie willst Du dann verhindern, dass die ehemaligen Proletarier nicht selbst zu Kapitalisten werden, wie die letzten 50 Jahre weltweit gezeigt haben???

Ich hoffe, dass ich Dich nicht mit alten Argumenten gelangweilt habe und freue mich auf Deine Antwort.

Gruß
w.

PS: Es ist ja nicht der erste Skandal um die Gewerkschaften. Oder hast Du Kollege Steinkühler schon vergessen? Und der gescheiterte Streik in Ostdeutschland vor ein paar Jahren. Die Landtagsabgeordneten in Niedersachsen? Alles Einzelfälle? Und wieso wird denn über Essers, Schreibers und Flicks so kritisch berichtet? Und wieso erzählen mir die Gewerschaftsangehörigen so häufig über Ungereimtheiten in ihrem Umfeld? Der gewählte Jugendvertreter, der nicht mehr zu Sitzungen eingeladen wird, nach dem er an einem CDU Stand gesehen wurde (der Mann hätte alle Gewerkschaftsbeschlüsse in einem Zeitraum von 12 Monaten anfechten können, weil diese unrechtmäßig waren, weil er nicht dabei war). Der Gewerkschafter, der mir erzählt, dass es schon ganz klare Präferenzen gibt, wenn es darum geht, wenn jemand Sonderurlaub bekommt (für was auch immer) und dass diese nichts mit Sinn, Zweck und Notwendigkeit zu tun haben. Der Sohn des Gewerkschaftsmitglieds, der ein Stipendium der Gewerkschaft für einen Schüler(!)auslandsaufenhalt bekommt, obwohl dies nicht vorgesehen ist. Drei unsaubere Fälle, in meinem Bekanntenkreis. Und ich kenne nicht viel mehr Gewerkschafter. Alles Einzelfälle? Mann, komm mal langsam in die Realität und verabschiede Dich von Deinen Tagträumen.
 
AW: Sind wir Deutschen ärmer als andere Länder?

Woodstock am 22.11.2005 13:33 schrieb:
Wieso denken schwedische Gewerkschafter so, wie unsere Unternehmer denken und fordern auch schon mal eine freiwillige Lohnkürzung? Wieso kritisiert ein Vorsitzender des Schwedischen Gewerkschaftsverband den DGB für seine Grundhaltung? Wieso sind trotzdem 95% der schwedischen Bevölkerung Mitglied der Gewerkschaft?
Und: Hat dies alles eventuell damit zu tun, dass es Schweden - nach Deiner Aussage - gut geht?
Was weiß ich, warum ein schwedischer Gewerkschafter den deutschen DGB kritisiert. Gibt sicher viel zu kritisieren, wie bei allen Institutionen. Warum machst du daraus so eine verallgemeinernde Aussage? Ich find's gut, wenn es stimmt, dass 95% gewerkschaftlich organisiert sind. Wär schön, wenn das hier auch noch so wäre. Spricht dafür, dass die schwedischen Gewerkschaften ihre Arbeit gut machen. Sieht man ja auch an den Lohnsteigerungen der letzten Jahre dort (während bei uns die Löhne nach unten gehen). Ich glaube aber nicht, dass schwedische Gewerkschafter wie Unternehmer denken. Und ich glaube auch nicht, dass sie jede Lohnsenkung mitmachen (sonst wären die Löhne ja nicht insgesamt so rasant gestiegen). Vermutlich können sie auch so agieren, weil sie wissen, dass man in Schweden nicht so leicht durchs soziale Netz fällt wie mittlerweile in Deutschland.

Ansonsten bitte ich Dich um eine Skizzierung, wie Du das Problem lösen willst, OHNE mein(!) sauer verdientes Geld zu schmälern (schließlich weiss ich, dass ich es sauer verdient habe, weil ich keine Erbschaft gemacht habe) und die Kapitalisten dieser Gesellschaft in die Flucht zu treibne. Denn dass eine Vertreibung des Kapitals auch eine Vernichtung von Arbeitsplätzen darstellt, ist Dir sicher klar.
Nein, das ist mir nicht klar, auch wenn dich das überraschen dürfte. Aber dass die allgemeine Kapitalschwemme auf den globalen Finanzmärkten NICHT zu Arbeitsplätzen führt, dürfte dir bekannt sein. Kapital ist nicht gleich Kapital, daher habe ich nichts dagegen, wenn sich bestimmte Formen davon aus dem Staub machen. Insgesamt steigt das Vermögen der Deutschen Jahr für Jahr an, nur kommt der Staat immer schlechter da ran. Also muss logischerweise an der Steuereintreibung gearbeitet werden (ohne den Verwaltungsaufwand unangemessen zu erhöhen). Und woher soll ich wissen, dass du dein Geld auch zu 100% verdient hast? Sicher bist du der Meinung, aber woher dein Geld kommt, hängt von so vielen Menschen und Umständen ab. Wenn du Gutverdiener bist, spricht nichts dagegen, dein Verdienst zugunsten anderer stärker zu belasten.

Und ich kenne nicht viel mehr Gewerkschafter. Alles Einzelfälle? Mann, komm mal langsam in die Realität und verabschiede Dich von Deinen Tagträumen.
Wollen wir uns jetzt abwechselnd Beispiele mieser Manager vs. Gewerkschafter um die Ohren hauen? Wach mal auf: Manager sind alle böse. ;)
 
AW: Sind wir Deutschen ärmer als andere Länder?

aph am 22.11.2005 14:32 schrieb:
Was weiß ich, warum ein schwedischer Gewerkschafter den deutschen DGB kritisiert. Gibt sicher viel zu kritisieren, wie bei allen Institutionen. Warum machst du daraus so eine verallgemeinernde Aussage? Ich find's gut, wenn es stimmt, dass 95% gewerkschaftlich organisiert sind. Wär schön, wenn das hier auch noch so wäre. Spricht dafür, dass die schwedischen Gewerkschaften ihre Arbeit gut machen. Sieht man ja auch an den Lohnsteigerungen der letzten Jahre dort (während bei uns die Löhne nach unten gehen). Ich glaube aber nicht, dass schwedische Gewerkschafter wie Unternehmer denken. Und ich glaube auch nicht, dass sie jede Lohnsenkung mitmachen (sonst wären die Löhne ja nicht insgesamt so rasant gestiegen). Vermutlich können sie auch so agieren, weil sie wissen, dass man in Schweden nicht so leicht durchs soziale Netz fällt wie mittlerweile in Deutschland.

Nein, nicht _ein_ schwedischer Gewerkschafter, sondern ein Mitglied des Vorstands der schwedischen Gewerkschaft!
Und dieser hat gesagt, dass schwedische Gewerkschafter wie Unternehmer denken und hat diese fehlende Fähigkeit beim DGB kritisiert und hat geäußert, dass sie eine breite Zustimmung ihrer Mitglieder für ein solches Verhalten haben.


Nein, das ist mir nicht klar, auch wenn dich das überraschen dürfte. Aber dass die allgemeine Kapitalschwemme auf den globalen Finanzmärkten NICHT zu Arbeitsplätzen führt, dürfte dir bekannt sein. Kapital ist nicht gleich Kapital, daher habe ich nichts dagegen, wenn sich bestimmte Formen davon aus dem Staub machen. Insgesamt steigt das Vermögen der Deutschen Jahr für Jahr an, nur kommt der Staat immer schlechter da ran. Also muss logischerweise an der Steuereintreibung gearbeitet werden (ohne den Verwaltungsaufwand unangemessen zu erhöhen). Und woher soll ich wissen, dass du dein Geld auch zu 100% verdient hast? Sicher bist du der Meinung, aber woher dein Geld kommt, hängt von so vielen Menschen und Umständen ab. Wenn du Gutverdiener bist, spricht nichts dagegen, dein Verdienst zugunsten anderer stärker zu belasten.

Wollen wir uns jetzt abwechselnd Beispiele mieser Manager vs. Gewerkschafter um die Ohren hauen? Wach mal auf: Manager sind alle böse. ;)

Dass das Steuergesetz erleichtert und verbessert werden können, steht außer Frage. Hätte sogar gar nichts dagegen, weil letztendlich allen - auch mir - damit geholfen wäre.

Aber es ist nunmal so, dass die Veränderungen der letzten Jahre die Investitionsbereitschaft schon gesteigert haben. Also hat hier schon ein Effekt eingesetzt, von dem Du sagst, dass er nicht möglich wäre.

Bei den Gewerkschaftern finde ich es interessant, dass von denen, die ich kenne, praktisch jeder von krummen Dingern aus seinem Umfeld zu bereichten weiss. DAs ist sicher auch bei vielen Manager so, aber von denen erwartet man sowas und die schwingen auch nicht die moralische Keule. Anspruch und Wirklichkeit. Darum geht es. Insofern muss ich nicht aufwachen. Ich weiss wie ein Manager denkt, weil ich auch so denken würde. Bin schließlich Realist und Mensch.

W.
 
AW: Sind wir Deutschen ärmer als andere Länder?

*giga-gähn*

Wir wäre es mal mit konkreten Vorschlägen wie wir aus dem Sumpf rauskommen, ohne immer nur gut verdienenden ihre Kaufkraft von Staats wegen zu enteignen.

Das führt nur zu einer weiteren Ver-Aldisierung der Konsumenten und zum Sterben kleiner und mittelständischer Unternehmer mangels Kaufkraft. Noch mehr Arbeitslose.

An die richtigen Kapatalisten kommt ihr sowieso nicht ran. Die sind zu clever und haben die nötigen Mittel und Kontakte um sich ihre Kohle nicht von linken Fantasten wegnehmen zu lassen.
 
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